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Zeugen Jehovas - Frage zur Feier des Gedächtnismahles
#1
Question 
Vor einigen Tagen kam ich an einem Informationsstand vorbei und staunte nicht schlecht, dass dieser von den Zeugen Jehovas war. Ich hatte dort ein Gespräch mit einem älteren Herrn dieser Religionsgemeinschaft. Offenbar war dieser Infostand dazu gedacht, möglichst viele Menschen zum Gedächtnismahl am einzuladen.

Im Laufe des Gespräches fragte ich ihn, wie lange er schon bei jener ZJ-Versammlung sei, wohin er mich einlud. Und ich fragte ihn auch, ob er schon jemals seibst erlebt habe, dass ein Anwesender das Gedächtnismahl zu sich genommen hat, anstatt es nur weiterzugeben.

Er antwortete, er sei schon mehr als 60 Jahre in jener ZJ-Versammlung und habe es noch nie erlebt, dass irgendjemand dieses Mal auch zu sich nahm. Und er sehne sich auch nicht danach, es zu sich zu nehmen.

Ich habe deshalb folgende Frage:

1) Hat irgendjemand schon jemals selbst erlebt, dass ein Anwesender das Gedächtnismal tatsächlich zu sich nahm anstatt es nur weiterzugeben?

2) Warum werden zu jenem Gedächtnismal eigentlich so viele Außenstehende Personen - also "NICHT-Zeigen Jehovas" - eingeladen? Ein solches Gedächtnismal ist doch eigentlich eher was Gemeinschaftsinternes? Denn wer hat schon Interesse an einem solchen teilzumehmen, wenn es doch nur durchgegeben wird.

Herzliche Grüße
Wissenwill
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#2
Tja, ich würd`s wohl essen,..wenns sonst niemand will,... Icon_wink
Aut viam inveniam aut faciam
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#3
was ist denn ein "Gedächtnismahl" und warum darf mans nicht essen?

übrigens ist grade auf 3sat sektenwoche, und rein zufällig wird in meiner straßre wieder verstärkt an der haustür missioniert. daß ständig nicht-zj eingeladen werden, ist logischer bestandteil der mission, wie sie ja auch andere sekten und religionsgemeinschaften betzreiben
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#4
Die ZJ glauben, dass nicht jeder das Gedächtnismahl zu sich nehmen darf. Das Gedächtnismahl steht für sie stellvertretend für eine besondere Auswahl an Menschen, die später, am Gerichtstag des Herren, auserwählt sind, über die Menschen zu richten (Offenbarung 20). Ich finde diese Interpretation auch etwas merkwürdig. Sie begründen das mit:

1. Korinther 11,27-29: Wer also unwürdig das Brot isst oder den Kelch des Herrn trinkt, wird des Leibes und Blutes des Herrn schuldig sein. Der Mensch aber prüfe sich selbst, und so esse er von dem Brot und trinke von dem Kelch. Denn wer isst und trinkt, isst und trinkt sich selbst Gericht, wenn er den Leib des Herrn nicht richtig beurteilt.

Man kann diese Stelle aber auch so verstehen, dass das Abendmahl auch mit Sinn und eigenem Lebenswandel und dem richtigen Glauben einher gehen soll, ansonsten ist es ein leeres Ritual.
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#5
Gedächnismahl -> Eucharistie

Die Eucharistie ist laut Wikipedia:
"Bei der Eucharistie wird das Sterben und die Auferstehung Jesu Christi als Heilsereignis verkündigt und vergegenwärtigt. Jesus Christus ist dabei in der von ihm gegebenen Gemeinschaft, in seinem Wort, im Glauben an ihn oder in den Gaben von Brot und Wein gegenwärtig. Die Art und Weise dieser Gegenwart ist unter den christlichen Konfessionen umstritten." etc.
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#6
(22-03-2012, 23:35)Wissenwill schrieb: Hat irgendjemand schon jemals selbst erlebt, dass ein Anwesender das Gedächtnismal tatsächlich zu sich nahm anstatt es nur weiterzugeben?



Ein Bekannter war beim Gedächtnismahl. Sein Eindruck:

Sehr freundliche Leute, sehr bemüht gegenüber neuen Gästen. Diese bekommen die besten Plätze zugewiesen! Ehrenplatz in der ersten Reihe.

Sehr interessanter Vortrag mit starkem Bezug zur Bibel.

Ja, es stimmt. Es wurde ein Brotkorb mit Brotstücken und ein Glas Rotwein durch die Reihen gereicht. Von einem Anwesenden zum nächsten, dann an die hintere Reihe weitergegeben. Jeder nahm den Korb und dann das Glas in die Hände und gab es dann schweigend zum nächsten weiter.
Eine stumme Zeremonie. Niemand nahm von "den Symbolen" – wie man dort sagt. Nur ein alter Mann nahm ein Brotstück und nahm einen Schluck Wein.

Nach der Feier fragte mein Bekannter, wer der alte Mann sei und es wurde gesagt, er wisse, daß er von den Symbolen nehmen dürfe.

Auf die Frage meines Bekannten woher er das "wisse", konnte ihm keine zufriedenstellende Antwort gegeben werden.

Mein Bekannter gab zu bedenken, daß auch irgendwelche bigotte Leute sich so etwas selbst einreden können, daß sie auserwählt wären.

Mein Bekannter empfand die Brot- und Weinzeremonie als sehr diskriminierend und erniedrigend. Es wurde den cirka 100 Anwesenden vor Augen geführt, daß sie eben nicht wert seien, Brot und Wein zu nehmen.

Mein Bekannter meint, man könnte diese Zeremonie auch anders gestalten. Wenn ohnehin nur der eine Herr aus Reihe 9 berechtigt ist, Brot und Wein zu nehmen, warum erniedrigt man dann die 100 Anwesenden ?

Dann könnte man ja Brot und Wein vorne auf den Tisch legen, und der eine Herr soll nach vorne gehen und dort essen und trinken.

Wozu erniedrigt man die Leute, indem man einem jeden Korb und Wein kurz in die Hände gibt – mit der stillschweigenden Aufforderung, nur ja nicht davon zu essen und zu trinken . . . ?

Wenn man nicht will, daß die Masse davon nimmt, warum belästigt man sie damit ??

Auf die Frage warum Jesus gesagt hat "tut dies zu meinem Gedächtnis" wurde ihm zur Antwort gegeben, damit seien nur die Apostel beziehungsweise deren Nachfolger gemeint. Die beim Gedächtnismahl anwesenden 100 Leute (95 Zeugen Jehovas und 5 Gäste) seinen allesamt sozusagen nur "Zuseher". Diese Leute hätte Jesus nicht gemeint.

Mein Bekannter empfand den Abend als interessant, es war ein neuer Eindruck. Die Leute waren freundlich und bemüht, sie liehen ihm sogar eine Bibel und ein Liederbuch. Aber er empfand die Zeremonie als rätselhaft.
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