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Alarich (Alaricus)
#1
Alarich I., arianischer Christ, Westgotenkönig (370-410 nC).

395 führte Alarich (vorerst als Heerführer, später zum König ausgerufen) die Westgoten auf der Suche nach Siedlungsraum über Thrakien nach ↗Konstantinopel, dann weiter nach ↗Athen, wo seine Krieger die Stadt plünderten und danach die ↗Peloponnes verwüsteten. Als ↗Stilicho in ↗Korinth landete, zogen sich die Westgoten nach Epirus zurück.  Ein weiteres Vorgehen Stilichos gegen die Westgoten scheiterte am Misstrauen des Kaisers ↗Arcadius (395-408).

396 nC ernannte Kaiser Arcadius, wohl in der Hoffnung die Westgoten damit ruhigzustellen,  Alarich zum Heermeister von Illyrien (magister militum per Illyricum).

Im November 401 fiel Alarich in Oberitalien ein, belagerte erfolglos Ravenna, erlitt bei Hasta, Pollenia und Verona Niederlagen und zog sich 403 auf Druck Stilichos wieder nach Illyrien zurück.

405 wurde Alarich von Stilicho Illyrien als Siedlungsgebiet überlassen (möglicherweise, um auf diese Weise Druck auf Byzanz auszuüben).

Nach der Ermordung Stilichos (im August 408) zog Alarich gegen ↗Rom, das sich zunächst durch hohe Geldleistungen Schonung erkaufte.

Nachdem Rom die Vereinbarungen, die von Alarich erzwungen wurden, nicht eingehalten und auch die von ihm gestützte Wahl des römischen Stadtpräfekten Attalus zum Gegenkaiser (409) nicht zum erwünschten Erfolg geführt hatte, griff er Rom nochmals an und eroberte die Stadt im August 410.

Danach zog sich Alarich nach Süden zurück und verstarb noch 410 bei Cosenza (am Busento).

Alarich II., arianischer Christ, Westgotenkönig (485-507)

Die Regierungszeit Alarichs  war von ständigen Auseinandersetzungen mit dem Frankenkönig ↗Chlodwig, dem er politisch nicht gewachsen war, überschattet. Nach der Taufe Chlodwigs (496) sympathisierte der ↗katholische Teil der Untertanen Alarichs offen mit dem Frankenkönig.

507 wurden die Westgoten von Chlodwig, der ein Bündnis mit den Burgundern eingegangen war, angegriffen (Schlacht von Vouillé). Alarich wurde in der Schlacht getötet, sein Schwiegervater und Verbündeter, der Ostgotenkönig ↗Theoderich, griff zu spät ein und konnte die Niederlage nicht verhindern. Abgesehen von dem Septimanien genannten Küstenraum (von den Pyrenäen bis zur Rohne-Mündung), der den Westgoten zunächst verblieb, verloren sie ihre Siedlungsgebiete nördlich der Pyrenäen. Von nun ab war Spanien der Raum, in dem sich westgotische Geschichte ereignete.


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MfG B.
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