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Warum Schöpfung?
#46
Und dennoch gibt es Leute, die an einen solchen Gott glauben. Interessant, oder? Da ich abgeneigt bin, solche Leute einfach als ignorant zu bezeichnen, würde mich wirklich sehr interessieren, wie die solch eine Problematik betrachten...
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#47
@ Ekkard:
Einen Gott, den es gibt gibt es nicht. Oder anders formuliert: Gott muss nicht existieren, um zu funktionieren.

Zitat:Der Begriff "Gott" ist die Übereinkunft der Gläubigen, die ultimative Form der Verantwortlichkeit und den ewigen Wunsch nach einer funktionierenden, Sicherheit bietenden Gesellschaft geistlich "aufzuhängen". Gott - ist der primäre Ankerpunkt im Denkuniversum des sozialen Wesens Mensch!

Was ist aber mir den Menschen, die sich von Gott Heilung, Rettung, Hilfe erhoffen? Ich glaube nicht, dass wenn ich um die Heilung von einer Krankheit bitte, dass sie mir gegeben wird. Ich habe aber schon so viele Menschen getroffen, die das glauben - und ich muss mich einfach immer wieder fragen, wie ein solcher Mensch auf die Theodizeefrage antworten könnte.

Oder müssen wir einfach sagen: Die Theodizeefrage ist nicht zu beantworten, wir müssen hier sozusagen "aufhören, zu denken"? Oder muss man gar aus der Theodizeefrage die Nichtexistenz des biblischen Gottes ableiten? Dann wundere ich mich, warum nicht jeder aufgeklärte Mensch in dieser Hinsicht Atheist ist. Kurz: In meinem Kopf ist ein dickes, fettes Fragezeichen, und mitten darauf thront der Schriftzug: "Theodizee". Für mich beginnt dies allerdings alles mit der Schöpfungsfrage - deshalb dieser Threat. Icon_wink
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#48
(02-05-2012, 22:05)Bion schrieb: Diese Auffassung ist weder jüdisch
(Beispiel)
Sach 3.1
"Und er ließ mich sehen den Hohenpriester Josua, stehend vor dem Engel des Herrn; und der Satan stand zu seiner Rechten, um ihn anzuklagen."
Zitat: noch christlich,
(Beispiel)
Offb. 12.10
".......... Nun ist das Heil und die Kraft und das Reich unseres Gottes und die Macht seines Christus gekommen; denn hinab geworfen ist der Verkläger unserer Brüder, der sie Tag und Nacht vor unserem Gott verklagt."
Zitat: sondern islamisch!
Gleiche Quelle.
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#49
Nein, das ist nicht genau gleich.

Der Teufel ist im Christentum ein gefallener Engel, der sich gegen Gott stellt.

Im Islam ist er ein Dschinn, der sich weigert vor Adam niederzuwerfen, weil er den Menschen als minderwertig betrachtet.

Die Differenzierung ist allerdings nur akademischer Natur, da im Endeffekt das Rebellieren des Teufels gegen Gott im Vordergrund steht.
Mir kommt es aber auch so vor, als würde man dem Teufel im Christentum mehr Power geben, als es im Islam der Fall ist, also quasi das böse Gegenpol zu Gott (dem Guten) hinstellen. Im Islam scheint er nur ein Werkzeug zu sein.
Das hat dann die Konsequenz, dass nach dem Christentum die Sünde vererbbar wurde, im Islam aber die Sünde nicht vererbbar ist.
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#50
(04-05-2012, 21:52)paradox schrieb: Im Islam ist er ein Dschinn, der sich weigert vor Adam niederzuwerfen, weil er den Menschen als minderwertig betrachtet.

Richtig!

Iblis (Satan) ist im Koran ein Feuerwesen, wie es die Dschinnen auch sind. Es ist naheliegend, ihn den Dschinnen zuzuzählen.
MfG B.
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#51
(04-05-2012, 19:08)indymaya schrieb:
(02-05-2012, 22:05)Bion schrieb: Diese Auffassung ist weder jüdisch
(Beispiel)
Sach 3.1
"Und er ließ mich sehen den Hohenpriester Josua, stehend vor dem Engel des Herrn; und der Satan stand zu seiner Rechten, um ihn anzuklagen."
Zitat: noch christlich,
(Beispiel)
Offb. 12.10
".......... Nun ist das Heil und die Kraft und das Reich unseres Gottes und die Macht seines Christus gekommen; denn hinab geworfen ist der Verkläger unserer Brüder, der sie Tag und Nacht vor unserem Gott verklagt."
Zitat: sondern islamisch!
Gleiche Quelle.

Die beiden Beispiele haben nichts mit dem zu tun, was Du ursprünglich behauptet hast:

indymaya schrieb:Als Gott die Menschen ins Paradies "setzte" stellte er sie über die Engel. Wogegen Einer "rebellierte"…

Das ist eindeutig islamisches Glaubensgut.

Sure 7:11-13

Und wir haben doch euch (Menschen) geschaffen. Hierauf gaben wir euch eine (ebenmäßige) Gestalt. Hierauf sagten wir zu den Engeln: ›Werft euch vor Adam nieder!‹ Da warfen sie sich (alle) nieder, außer Iblīs. Er gehörte nicht zu denen, die sich niederwarfen. Gott (w. Er) sagte: ›Was hinderte dich daran, dich niederzuwerfen, nachdem ich (es) dir befohlen habe?‹ Iblīs (w. Er) sagte: ›Ich bin besser als er. Mich hast du aus Feuer erschaffen, ihn (nur) aus Lehm.‹ Gott (w. Er) sagte: ›Geh von ihm (d.h. vom Paradies) hinab (auf die Erde)!

Übersetzung nach R. Paret
MfG B.
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#52
(04-05-2012, 22:43)Bion schrieb: Sure 7:11-13

Und wir haben doch euch (Menschen) geschaffen. Hierauf gaben wir euch eine (ebenmäßige) Gestalt. Hierauf sagten wir zu den Engeln: ›Werft euch vor Adam nieder!‹ Da warfen sie sich (alle) nieder, außer Iblīs. Er gehörte nicht zu denen, die sich niederwarfen. Gott (w. Er) sagte: ›Was hinderte dich daran, dich niederzuwerfen, nachdem ich (es) dir befohlen habe?‹ Iblīs (w. Er) sagte: ›Ich bin besser als er. Mich hast du aus Feuer erschaffen, ihn (nur) aus Lehm.‹ Gott (w. Er) sagte: ›Geh von ihm (d.h. vom Paradies) hinab (auf die Erde)!

Übersetzung nach R. Paret
Deshalb verklagt doch dieser Engel die Menschen. Mehr kann er auch nicht tun. Weil Gott, Gott ist. Und der Mensch ist gefordert die Klage abzuwenden.
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#53
Die Klage wurde wegen fehlender Zuständigkeit abgewiesenIcon_cheesygrin Icon_cheesygrin
Aut viam inveniam aut faciam
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#54
(05-05-2012, 07:18)d.n. schrieb: Die Klage wurde wegen fehlender Zuständigkeit abgewiesenIcon_cheesygrin Icon_cheesygrin

Oder wegen Nicht-Erscheinens vor Gericht.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
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#55
Eigentlich der „hingefallene Engel“ interessierte mich bislang wenig.

Sehe aber, Koran spricht was Interessantes an sich.
Mir ist aufgefallen wie detailliert der Koran das Verhältnis zwischen dem „gefallenen Engel“ und den Menschen beschreibt.
Zitat:Und wir haben doch euch geschaffen. Hierauf gaben wir euch eine Gestalt. Hierauf sagten wir zu den Engeln: „Werft euch vor Adam nieder!“ Da warfen sie sich nieder, außer Iblīs. Er gehörte nicht zu denen, die sich niederwarfen. Gott sagte: „Was hinderte dich daran, dich niederzuwerfen, nachdem ich dir befohlen habe?“ Iblīs sagte: „Ich bin besser als er. Mich hast du aus Feuer erschaffen, ihn aus Lehm.“ Gott sagte: „Geh von ihm hinab!“ (Sure 7:11-13)
Die vorher in der Klammer gesetzte Fremderklärung, habe ich aus dem Text entfernt. Meines Erachtens ist der Text von selbst ausreichend verständlich, wenn auch nicht so sehr verdeutscht.

Sehr interessant! In dem Text ist Gott Plural (erwähnt). Gott fragt nur: Was hinderte dich daran...?“. Gott nicht schimpft, nicht tadelt - nur fragt! Gott „will verstehen“, was den „gefallenen Engel“ bewegt… Gott beeinflusst seine Gedanken nicht!

Und wie ich dies „Geh von ihm hinab!“ verstehe, ist es ein Verbot den Menschen entgegen zu treten, nicht als Verbahnung ins Irgendwo. Zweitens ist es aus dem Text klar, der „gefallener Engel“ will Gott „beweisen“, dass er besser ist als der Mensch.

Hab keine Ahnung wie indymaya darauf kommt, dass der „gefallene Engel“ Menschen vor Gott verklagt. Sollte es wirklich so sein, hat der „gefallener Engel“ ein Vorteil gegenüber dem Manschen, er kann Gott direkt begegnen und ansprechen.

Interessant…
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#56
(05-05-2012, 11:19)schmalhans schrieb:
(05-05-2012, 07:18)d.n. schrieb: Die Klage wurde wegen fehlender Zuständigkeit abgewiesenIcon_cheesygrin Icon_cheesygrin

Oder wegen Nicht-Erscheinens vor Gericht.
Wenn ihr mal die Bibel lesen würdet, wüsstet ihr, das alle Menschen gerichtet werden. Satan hat zwar schon verloren, aber er versucht eben etliche Looser mitzunehmen, wohin auch immer.
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#57
(04-05-2012, 18:43)Keksdose schrieb: Und dennoch gibt es Leute, die an einen solchen Gott glauben

aber sicher doch. und dagegen ist ja auch nicht per se etwas einzuwenden

ich seh das so:

nachvollziehen könnte ich den glauben an "gott" aufgrund einer transzendenzerfahrung, also dem subjektiven gefühl bzw. erfahren einer verbindung mit einer wesenheit, die nicht im materiellen hier und jetzt verortet ist (man hört ha öfter mal als begründung für den glauben "ich spüre ein vertrauen auf gott, fühle mich bei ihm aufgehoben und von ihm unterstützt und geliebt"). eine subjektive erfahrung, als solche weder rechenschafts- noch beweispflichtig, daher auch von anderen weder zu kritisieren noch zu bewerten. allerdings auch nicht vermittelbar im sinne einer reproduzierbarkeit - nur weil a so empfindet, muß b das noch lange nicht und kann a auch kein rezept mit erfolgsgarantie geben, wie sieses empfinden denn herzuleiten wäre

nicht nachvollziehen kann ich den glauben an einen "gott", der sich nicht so zeigt wie oben beschrieben. die existenz eines "gottes" kann nicht logisch zwingend begründet werden, sie kann lediglich vorausgesetzt werden, um bestimmte dinge herzuleiten und zu "begründen", die man sich halt so wünscht (z.b. daß es ein paradiesisches leben nach dem tode gebe oder alle menschen sich ihrer sozialen verantwortung bewußt werden und danach handeln sollten)

das ist im einzelfall sicher auch tröstlich, und auch dagegen ist nichts einzuwenden - solange solche privaten wunschbegründungen nicht verallgemeinert werden. mich persönlich würde so was aber nicht ansprechen - ich wüßte ja, wo das herkommt und würde es letztlich als selbstbeschiß empfinden

kurz zusammengefaßt: glaube als privatsache - gern, warum nicht, wems hilft oder angenehm ist....

darüber hinaus aber hat er keine verbindlichkeit und bedeutung lediglich als kulturphänomen, vor allem in seinen organisierten ausprägungen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#58
(05-05-2012, 15:28)Regenbogen schrieb: Hab keine Ahnung wie indymaya darauf kommt, dass der „gefallene Engel“ Menschen vor Gott verklagt. Sollte es wirklich so sein, hat der „gefallener Engel“ ein Vorteil gegenüber dem Manschen, er kann Gott direkt begegnen und ansprechen.

Interessant…
Hast Du schon mal davon gehört, das Gott gerecht ist?
Müssen nicht sogar "Menschengerichte" urteilen ohne Ansehen der Person? Meinst Du wirklich Gott übervorteilt?
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#59
(05-05-2012, 15:45)indymaya schrieb:
(05-05-2012, 11:19)schmalhans schrieb:
(05-05-2012, 07:18)d.n. schrieb: Die Klage wurde wegen fehlender Zuständigkeit abgewiesenIcon_cheesygrin Icon_cheesygrin

Oder wegen Nicht-Erscheinens vor Gericht.
Wenn ihr mal die Bibel lesen würdet, wüsstet ihr, das alle Menschen gerichtet werden. Satan hat zwar schon verloren, aber er versucht eben etliche Looser mitzunehmen, wohin auch immer.

Habe ich gelesen. Bin aber zu einer anderen Ansicht gekommen.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
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#60
(05-05-2012, 15:53)indymaya schrieb:
(05-05-2012, 15:28)Regenbogen schrieb: Hab keine Ahnung wie indymaya darauf kommt, dass der „gefallene Engel“ Menschen vor Gott verklagt. Sollte es wirklich so sein, hat der „gefallener Engel“ ein Vorteil gegenüber dem Manschen, er kann Gott direkt begegnen und ansprechen.
Hast Du schon mal davon gehört, das Gott gerecht ist?
So was hab ich noch nie gehört…

Bist du einverstanden? Haben wir jetzt eine Meinung anbelangt..?

Du aber schreibst sehr oft „das“, anstatt „dass“, was meine Gedanken verwirt…
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