Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Evolution - ein Segen für die Theologie
#46
(10-06-2012, 23:15)Ekkard schrieb: Ähnlich wie in der Naturwissenschaft ist religiöser Glaube ein Bestandteil vieler Weltanschauungen. Das ist einfach eine Feststellung. Du kannst nicht (philosophisch) ernsthaft nach Gründen fragen bei Denkwerkzeugen, die selbst Gründe setzen, was bei Religionen der Fall ist. Sieh die "die Komponente Gott" einfach als intersubjektives Axiom (Denkvoraussetzung, Konvention) sehr vieler Menschen an.

Einen Hinweis hätte ich noch. Man kann vielleicht davon ausgehen, dass das soziale Wesen Mensch evolutionsbiologisch einen Kristallisationspunkt brauchte, um, statistisch gesehen, als Gemeinschaft (Sippe, Horde) gegen Feinde und Naturgewalten zu überleben. Wie einfach sind gesamtgesellschaftliche Aufgaben zu bewältigen, wenn eine zentrale Macht deren Inangriffnahme anordnet! Man bedenke, wie diese Befehle gewonnen wurden: Gemeinsames Palaver, Musik, Trommeln, Tanz, bis der Geist sprach. Selbst, sich gegenseitig bis zur Extase anzuschreien, kann diesen Geist herbei rufen. Parlamentarische Demokratie auf prähistorisch!

(10-06-2012, 22:03)schmalhans schrieb: Angst vor der Verantwortung? Vor dem eigenen Ich? Der eigenen Kreativität? Dem, was hinter der "Komponente Gott" verborgen liegt?
Nein, keine Angst vor Verantwortung oder Kreativität, sondern die zentrale "Ewigkeitsdimension", also die permantente Sorge um Verandwortung und Kreativität!

Ich frage ja nicht nach den Gründen für die Existenz oder die Entstehung des religösen Glaubens (und ich streite auch nicht ab, dass er evolutionsbezogen wichtig war), sondern danach, warum die Welt (und nicht das individuelle menschliche Leben) heute mit Sinn belegt werden soll, wenn sie einfacher auch ohne zu interpretieren ist. Wenn ich aber weiss, dass der Mensch der Schöpfer seiner eigenen Sinngebung ist, brauche ich diese zusätzliche Komponente eben nicht mehr und kann sie ablegen wie einen Schal im Hochsommer.
Deshalb möchte ich wissen, was diese zusätzliche Sinngebung plausibel machen soll. Wozu brauche ich die Idee eines Schöpfers, der alles genau vorher bestimmt hat, wenn ich mein Leben (und - aufs Ganze gesehen - auch die "Schöpfung") doch wunderbar selbst bestimmen, regeln und planen kann? Die Komponente Gott steht der Verantwortung und Kreativität - wie ich oben gezeigt habe und anderer Mitdiskutanten unfreiwillig immer wieder bestätigen - nur im Wege.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
Zitieren
#47
(10-06-2012, 21:44)schmalhans schrieb: Was genau meinst du damit? Einmal sagst du Geist ist Gott, dann wieder nur gottgleich ... Ist Gott etwa ein Gespenst im Spukschloss der Welt?
Gott ist Geist und Gott schuf den Menschen "gottgleich" womit, glaube ich, der Geist des Menschen gemeint ist.
Zitat: Wenn der Lauf der Welt nach Plan verlaufen würde, hätte ich als Individuum keinen Sinn in meinem Leben
Das Individuum soll Geist Gottes und Fleisch zum ewigen Leben führen. Jesus zeigt den Weg. Demnach ist es nichts sinnloses sondern eine Aufgabe die lebenfüllend ist.
Zitieren
#48
(10-06-2012, 23:58)indymaya schrieb:
(10-06-2012, 21:44)schmalhans schrieb: Was genau meinst du damit? Einmal sagst du Geist ist Gott, dann wieder nur gottgleich ... Ist Gott etwa ein Gespenst im Spukschloss der Welt?
Gott ist Geist und Gott schuf den Menschen "gottgleich" womit, glaube ich, der Geist des Menschen gemeint ist.
Zitat: Wenn der Lauf der Welt nach Plan verlaufen würde, hätte ich als Individuum keinen Sinn in meinem Leben
Das Individuum soll Geist Gottes und Fleisch zum ewigen Leben führen. Jesus zeigt den Weg. Demnach ist es nichts sinnloses sondern eine Aufgabe die lebenfüllend ist.

Das sind doch alles nur leere, unverständliche Floskeln, die man auf BibelTV aufschnappen kann, die aber rein gar nichts bedeuten. Und es sagt vor allem gar nichts über den Sinn der Existenz aus. Ich hätte gerne was orignelles gelesen ... Schade.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
Zitieren
#49
Hallo Indymaya,
Schmalhans glaubt nicht, weder an Gott noch an Jesus. Insofern spielen Aussagen, die das Leben Gläubiger sinnvoll (erleuchtet) erscheinen lassen für ihn keine Rolle. Wenn du Atheisten verstehen willst, musst du deine religiösen Vorstellungen fallen lassen.

Man braucht sie auch nicht unbedingt. Denn wer die Ziele der eigenen Handlung selbst setzt und ihre Bedeutung (für andere) (und damit Sinn) zu erkennen vermag, braucht keine frommen Reden oder Bücher. Es wäre nur die Frage der Sozialisation, aber die kann für erwachsene Diskutanten als erledigt betrachtet werden. Es gibt offensichtlich verschiedene Wege zu einem befriedigenden Miteinander. Und wo das nicht klappt, stehen die Religionsgemeinschaften oft auch hilflos daneben oder schlimmer noch: polarisieren und gießen Öl ins Feuer.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Zitieren
#50
(11-06-2012, 00:15)schmalhans schrieb: Ich hätte gerne was orignelles gelesen ... Schade.
Kauf Dir ein "Lustiges Taschenbuch".
Zitieren
#51
(11-06-2012, 00:17)Ekkard schrieb: Insofern spielen Aussagen, die das Leben Gläubiger sinnvoll (erleuchtet) erscheinen lassen für ihn keine Rolle. Wenn du Atheisten verstehen willst, musst du deine religiösen Vorstellungen fallen lassen.

Doch, doch, sie spielen eine Rolle - ich möchte nämlich verstehen, warum Menschen glauben. Und zwar nicht aus der Perspektive, ihrem eigenen Leben Sinn zu geben (das kann ich noch nachvollziehen), sondern allem und jedem, ja der ganzen Welt Sinnhaftigkeit unterstellen zu wollen. Leider hat mir aber noch niemand sagen können, warum die Welt (also auch meine) Sinn brauchen sollte.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
Zitieren
#52
(11-06-2012, 00:20)indymaya schrieb:
(11-06-2012, 00:15)schmalhans schrieb: Ich hätte gerne was orignelles gelesen ... Schade.
Kauf Dir ein "Lustiges Taschenbuch".

Ich dachte mir schon, dass das dein Niveau ist.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
Zitieren
#53
Indymaya schrieb:Das Individuum soll Geist Gottes und Fleisch zum ewigen Leben führen. Jesus zeigt den Weg. Demnach ist es nichts sinnloses sondern eine Aufgabe die lebenfüllend ist.

(11-06-2012, 00:15)schmalhans schrieb: Das sind doch alles nur leere, unverständliche Floskeln, die man auf BibelTV aufschnappen kann, die aber rein gar nichts bedeuten. Und es sagt vor allem gar nichts über den Sinn der Existenz aus.
Wie an anderer Stelle betont: Die Vorstellung von Gott (und Jesus) sind axiomatische Konventionen, die einfach da sind. Ob DU sie brauchst, ist nicht die Frage. Sie sind einfach die primären Steigeisen auf dem rauen Felsen menschlichen Denkens (Vorstellens). Dagegen zu argumentieren, ist bestenfalls (d)eine intellektuelle Lockerungsübung allerdings ohne Sinn.

Wenn du Gläubigen gerecht werden willst, wirst du deren Konventionen jedenfalls probehalber folgen müssen. Anderenfalls bleibt es beim Aneinandervorbeireden. Indymayas Ausdrucksweise ist auch für mich gewöhnungsbedürftig. Es ist aber sicher ein gutes Gefühl, im Sinne des Herren die Fackel des Geistes durch das Leben zu tragen. Wer nicht ganz an der Gesellschaft vorbei lebt, müsste dies in der Form, einem Ganzen verpflichtet zu sein, nachfühlen können.

Der Glaube regelt vieles über das Gefühl, was man sich auch anders erarbeiten kann. Aber muss man das Rad (des sozialen Verhaltens) stets neu erfinden?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Zitieren
#54
(11-06-2012, 00:17)Ekkard schrieb: Hallo Indymaya,
Schmalhans glaubt nicht, weder an Gott noch an Jesus. Insofern spielen Aussagen, die das Leben Gläubiger sinnvoll (erleuchtet) erscheinen lassen für ihn keine Rolle. Wenn du Atheisten verstehen willst, musst du deine religiösen Vorstellungen fallen lassen.

Man braucht sie auch nicht unbedingt.
Ohne meine religiösen Vorstellungen wäre ich doch nur ein Schmalhans.
Zitieren
#55
(11-06-2012, 00:33)schmalhans schrieb: Ich dachte mir schon, dass das dein Niveau ist.
Ich finde sie einfach cool. Für Dich würde Gott eine Party schmeissen.
Zitieren
#56
(10-06-2012, 18:03)indymaya schrieb: Dann erkläre mal was Ewigkeit oder Unendlichkeit ist, Du "Hirn".

thema verfehlt!

langsam bin ich es leid, wie du mit völlig themenfremden und beleidigenden einzeilern aber auch jeden thread zerschießt
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Zitieren
#57
(10-06-2012, 22:30)eddyman schrieb: Aus Lust und Heiterkeit möchte ich an dieser Stelle anmerken, dass ich indymaya grundsätzlich zustimme. Icon_smile

und ich möchte mich schmalhans anschließen und zum wiederholten male fragen, was denn die motive des menschen sind, sich einen solchen "gott" zu konstruieren

andere schaffens doch auch, ihrem leben sinn zu geben, ohne sich auf diese selbstgebastelte transzendete instanz zu berufen. warum nicht sich mit dem vorgefundenen arrangieren, sondern eine traumwelt dazufantasieren?

nur weils spaß macht?

ok, könnte ich nachvollziehen. warum aber dann jenes verbissene beharren darauf, daß die eigene fantasterei mehr, nämlich generell verbindlich, ja "wahr" sei?

da müssen doch ganz andere ängste im spiel sein, will mir scheinen...
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Zitieren
#58
(10-06-2012, 23:15)Ekkard schrieb: Ähnlich wie in der Naturwissenschaft ist religiöser Glaube ein Bestandteil vieler Weltanschauungen. Das ist einfach eine Feststellung. Du kannst nicht (philosophisch) ernsthaft nach Gründen fragen bei Denkwerkzeugen, die selbst Gründe setzen, was bei Religionen der Fall ist. Sieh die "die Komponente Gott" einfach als intersubjektives Axiom (Denkvoraussetzung, Konvention) sehr vieler Menschen an

natürlich kann und muß man sogar nach gründen fragen und konventionen nicht einfach unhinterfragt akzeptieren. wo stünden wir heute, wenn wir die " intersubjektiven Axiome" der überlegenheit der "weißen rasse", des supremats des mannes über die frau oder des rechts qua geburt, über andere zu herrschen, einfach "als Denkvoraussetzung" unter bestandsschutz gestellt hätten?

(10-06-2012, 23:15)Ekkard schrieb: Man kann vielleicht davon ausgehen, dass das soziale Wesen Mensch evolutionsbiologisch einen Kristallisationspunkt brauchte, um, statistisch gesehen, als Gemeinschaft (Sippe, Horde) gegen Feinde und Naturgewalten zu überleben. Wie einfach sind gesamtgesellschaftliche Aufgaben zu bewältigen, wenn eine zentrale Macht deren Inangriffnahme anordnet! Man bedenke, wie diese Befehle gewonnen wurden: Gemeinsames Palaver, Musik, Trommeln, Tanz, bis der Geist sprach. Selbst, sich gegenseitig bis zur Extase anzuschreien, kann diesen Geist herbei rufen. Parlamentarische Demokratie auf prähistorisch!

na, das hätte sich dann ja wohl überlebt...


(10-06-2012, 23:15)Ekkard schrieb: Nein, keine Angst vor Verantwortung oder Kreativität, sondern die zentrale "Ewigkeitsdimension", also die permantente Sorge um Verandwortung und Kreativität!

dazu ist sie als bedingung nicht notwendig, und imho nicht einmal hinreichend
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Zitieren
#59
(11-06-2012, 00:17)Ekkard schrieb: Insofern spielen Aussagen, die das Leben Gläubiger sinnvoll (erleuchtet) erscheinen lassen...

solches kann ich in indys floskelsammlung in keiner weise erkennen

frommsprech wie "Das Individuum soll Geist Gottes und Fleisch zum ewigen Leben führen. Jesus zeigt den Weg" hat schlicht und einfach null konkrete aussage
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Zitieren
#60
(11-06-2012, 08:17)petronius schrieb: ok, könnte ich nachvollziehen. warum aber dann jenes verbissene beharren darauf, daß die eigene fantasterei mehr, nämlich generell verbindlich, ja "wahr" sei?

da müssen doch ganz andere ängste im spiel sein, will mir scheinen...
Dir scheint und wir glauben, sehe dem Sinn nach wenig Unterschied.
Es ist aber bei Glaubenden keine eigene Fantasterei sondern ein "Geschriebenes" der Menscheit. Und am Ende des Geschriebenen (NT) steht:"Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben!" Da gibt es keine Ängste.
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Adam und Eva oder Evolution Sinai 60 4967 20-07-2023, 13:22
Letzter Beitrag: Sinai
  Theologie studieren mit Realschulabschluss bergthäus 3 4470 11-05-2017, 07:25
Letzter Beitrag: Sinai
  Christ sein und Evolution Gundi 75 73231 14-03-2017, 14:41
Letzter Beitrag: Sinai

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste