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beschneidungsverbot, die zweite - was darf erziehung?
#46
(09-07-2012, 23:25)Mustafa schrieb:
(09-07-2012, 23:04)schmalhans schrieb: Wir sprechen aber nicht von Sozialgemeinschaften, sondern von Religionsgemeinschaften.

Sind denn Religionsgemeinschaften keine Sozialgemeinschaften ?

Du musst in der Tat ein sehr schräges Bild von Religion im Kopf haben.

Hier ein paar Links, was Sozialgemeinschaften sind.
*http://www.sgoed.de/
*http://www.seniorenzentrum-dunningen.de/sozialgemeinschaft.htm
*http://www.sozialgemeinschaft-schiltach.de/index2.php
*http://www.sozialgemeinschaft-dunningen.de/

Hier ein Link, was Religionsgemeinschaften sind:
*http://www.bmi.bund.de/SharedDocs/Standardartikel/DE/Themen/PolitikGesellschaft/ohneMarginalspalte/Liste_Koerperschaft_Religionsgemeinschaften.html?nn=268184

Unter Religion verstehe ich eine auf den Glauben basierendes System von Vorschriften, Geboten, Gesetzen und Gebräuchen. Dieses System ist allgemein verbindlich und unveränderlich. In einer Religionsgemeinschaft wird diese Religion gemeinsam ausgeübt und nach den Vorschriften gelebt.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
#47
(09-07-2012, 23:36)Mustafa schrieb:
(09-07-2012, 23:25)Harpya schrieb: Mit der Bildung fange ich jetzt nicht mit den Kath. und der Diskussion
ob die Erde eine Scheibe ist an.
Was nicht ins Weltbild passt ist nicht existent ?
Sorry, aber *lol*.
Du kommst hier mit einem Märchen als Argument daher ?
Und das ausgerechnet beim Stichwort Bildung ? *g*
Gut, Weiterbildung ist nicht verkehrt, zu Auffassung (früher, z.Zt. der Diskussion) :
"Nachdem es den Päpsten und Kardinälen gerade erst gelungen war, mithilfe der Dominikaner- und Jesuitenorden ihren Einfluss in Italien im Kampf gegen die Reformation wieder zu festigen, deuteten sie die Förderung der Wissenschaften in Großbritannien, Holland und Deutschland als fortdauernde Angriffe auf die Erklärungshoheit ihrer Institutionen – des dekretierten Consensus patrum. Im Abwehrkampf gegen die heraufziehende Aufklärung sahen sie sich zu aus heutiger Sicht starrsinnigem Beharren auf dem Althergebrachten gezwungen. „Den Erdkreis hat er [Gott] gegründet, sodass er nicht wankt.“ ((1 Chr 16,30 EU)). Gleichzeitig gab es schon damals mächtige kirchliche Stimmen, die sich von der wörtlichen Auslegung der Schrift entfernt hatten und die Argumentation, Glauben und Wissenschaft seien getrennte Sphären, akzeptiert hatten. So schrieb Kardinal Bellarmin, ein bedeutender Theologe und zentrale Persönlichkeit der Kurie und Inquisition, dass man, läge ein wirklicher Beweis für das heliozentrische System vor, bei der Auslegung der heiligen Schrift in der Tat vorsichtig vorgehen müsse.[4] Ausdruck der kirchlichen Ambivalenz ihm gegenüber ist die recht milde Ermahnung von 1616, Galilei sei im „Irrtum des Glaubens“ und möge darum „von einer Verbreitung des kopernikanischen Weltbildes absehen“.
Quelle: wikipedia
------------------------
Nur mal zum Essen :

Alle Meerestiere sind halal.
Da kann man sich also beliebig vergiften.

Bei Landtieren gibt es dagegen erlaubte und verbotene Arten. Die verbotenen Dinge werden im Islam detailliiert dargestellt, gemäß der Aussage Allahs des Erhabenen:
„Was ist mit euch, dass ihr nicht von dem esst, worüber Allahs Name ausgesprochen worden ist, wo Er euch doch ausführlich dargelegt hat, was Er euch verboten hat, außer dem, wozu ihr gezwungen werdet?“ (Quran 6:119)

Es gibt hinsichtlich ihrer Erwähnung in den islamischen Quellen drei Arten von Speisen:
Speisen, die im Quran oder in der Sunna explizit für erlaubt erklärt werden.
Speisen, die im Quran oder in der Sunna als haram bezeichnet werden.
Speisen, die nicht explizit im Quran oder in der Sunna erwähnt werden.
Speisen, die im Quran oder in der Sunna explizit für erlaubt erklärt werden

1) Meerestiere

2) Landtiere, über die der Name ALLAHs beim Schächten gesprochen wurde

„O die ihr glaubt, haltet die Abmachungen! Erlaubt (zu essen) sind euch die Vierfüßler unter dem Vieh, außer dem, was euch verlesen wird, ohne dass ihr jedoch das Jagdwild als erlaubt betrachtet, während ihr im Zustand der Pilgerweihe seid. Allah ordnet an, was Er will.“ (Quran 5:1)

Dazu gehören:

das Kamel
die Kuh
das Schaf und die Ziege
der Büffel
(darunter fallen auch wilde Kühe und Kamele sowie Gazellen)

Diese Tierarten sind halal. Darüber besteht ein Idschma' unter den Gelehrten.

In der Sunna werden folgende Tiere als erlaubt erwähnt:

Hühner
Pferde (Imam Malik und Abu Hanifa sehen den Verzehr von Pferden als verpönt an, da im Hadith der Verzehr der Tiere nicht explizit erwähnt wird.)
Wildesel (im Gegensatz zum Haus-Esel)
Eidechse
Hase
Hyäne (wird teilweise als haram angesehen)
Heuschrecken
Vögel

Speisen, die im Quran oder in der Sunna als haram bezeichnet werden

Zehn dieser verbotenen Dinge werden in Sure al-Maida (die Speisetafel) genannt:
„Verboten ist euch (der Genuss von) Verendetem, Blut, Schweinefleisch und dem, worüber ein anderer (Name) als Allah(s) angerufen worden ist, und (der Genuss von) Ersticktem, Erschlagenem, zu Tode Gestürztem oder Gestoßenem, undwas von einem wilden Tier gerissen worden ist - außer dem, was ihr schlachtet[A 1] - und (verboten ist euch,) was auf einem Opferstein geschlachtet worden ist, und mit Pfeilen zu losen. Das ist Frevel. - Heute haben diejenigen, die ungläubig sind, hinsichtlich eurer Religion die Hoffnung aufgegeben. So fürchtet nicht sie, sondern fürchtet Mich! Heute habe Ich euch eure Religion vervollkommnet und Meine Gunst an euch vollendet, und Ich bin mit dem Islam als Religion für euch zufrieden. - Und wer sich aus Hunger in einer Zwangslage befindet, ohne zu einer Sünde hinzuneigen, so ist Allah Allvergebend und Barmherzig.“ (Quran 5:3)

Die Aufzählung diesem Quranvers ist jedoch nicht abschließend. Darüber hinaus gelten folgende Dinge als verboten oder zumindest verpönt:

Esel, Maultiere
Raubtiere und Raubvögel
Al-Dschalala
Schlechte Dinge :

„ …Er gebietet ihnen das Rechte und verbietet ihnen das Verwerfliche, er erlaubt ihnen die guten Dinge und verbietet ihnen die schlechten, und er nimmt ihnen ihre Bürde und die Fesseln ab, die auf ihnen lagen…“ (Quran 7:157)

Diejenigen Tiere, die der Prophet gebot zu töten, wie z.B. Skorpione (so die Meinung mancher Gelehrter).
oder
Abu Huraira (ALLAHs Wohlgefallen mit ihm) erzählte, dass der Prophet (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) sagte:
“Der Prophet David (ALLAHs Frieden mit ihm) aß nur von dem, was er mit seiner Hände Arbeit verdient hatte.”
(Buchari)

Na, wenn das mal keine Vorschriften sind, habe ich das Wort wohl falsch verstanden.

Das zeigt anhand der aufgeführeten Sachen, das das aus einem begrenten Gebiet entstanden ist,
Eisbären, Faultiere und sonstiges Schmackhaftes aus der großen weiten Welt wird garnicht angerissen.

Damals war die Welt eben ein wenig kleiner, könnte man ruhig mal zugeben.
#48
(09-07-2012, 23:44)schmalhans schrieb: Unter Religion verstehe ich eine auf den Glauben basierendes System von Vorschriften, Geboten, Gesetzen und Gebräuchen. Dieses System ist allgemein verbindlich und unveränderlich. In einer Religionsgemeinschaft wird diese Religion gemeinsam ausgeübt und nach den Vorschriften gelebt.

Und diese Vorstellung von Religion hältst du für korrekt und umfassend ?
#49
(10-07-2012, 00:00)Mustafa schrieb:
(09-07-2012, 23:44)schmalhans schrieb: Unter Religion verstehe ich eine auf den Glauben basierendes System von Vorschriften, Geboten, Gesetzen und Gebräuchen. Dieses System ist allgemein verbindlich und unveränderlich. In einer Religionsgemeinschaft wird diese Religion gemeinsam ausgeübt und nach den Vorschriften gelebt.
Und diese Vorstellung von Religion hältst du für korrekt und umfassend ?
Kanns nicht geben wenn die Wurzeln x-Jahre zurückliegen,
wenn einer in 1500 Jahren zurückblickt ist er wohl auch recht amüsiert wie wir uns hier abgekaspert haben.
#50
(09-07-2012, 23:51)Harpya schrieb: Gut, Weiterbildung ist nicht verkehrt, zu Auffassung (früher, z.Zt. der Diskussion) :... So schrieb Kardinal Bellarmin, ein bedeutender Theologe und zentrale Persönlichkeit der Kurie und Inquisition, dass man, läge ein wirklicher Beweis für das heliozentrische System vor, bei der Auslegung der heiligen Schrift in der Tat vorsichtig vorgehen müsse.[4] Ausdruck der kirchlichen Ambivalenz ihm gegenüber ist die recht milde Ermahnung von 1616, Galilei sei im „Irrtum des Glaubens“ und möge darum „von einer Verbreitung des kopernikanischen Weltbildes absehen“.
Quelle: wikipedia

Hattest du nicht grad noch über "Erde als Scheibe" gesprochen ?
Und jetzt nennst du Beispiele wie Galilei, etc, um zu belegen, dass Religion "böse" ist, und heute und hier eingedämmt gehört ?

(09-07-2012, 23:51)Harpya schrieb: Na, wenn das mal keine Vorschriften sind, habe ich das Wort wohl falsch verstanden.

Vielleicht hast du eher an den alten gesellschaftlichen Geschichten was falsch verstanden, und noch eher blendest du einfach die vielfältige Realität der Religionen aus.
Vielleicht hilft ja doch Bildung ? Dann wüsste man auch, dass niemand im Mittelalter geglaubt hat, die Erde wäre eine Scheibe...
#51
(09-07-2012, 23:44)schmalhans schrieb: Unter Religion verstehe ich eine auf den Glauben basierendes System von Vorschriften, Geboten, Gesetzen und Gebräuchen. Dieses System ist allgemein verbindlich und unveränderlich. In einer Religionsgemeinschaft wird diese Religion gemeinsam ausgeübt und nach den Vorschriften gelebt.
Es wäre mir lieber, wenn du das, was in den vielen Links steht, kurz zusammen gefasst hättest, wie den letzten Absatz. Ich bin ein "Landei" und muss mit einem begrenzten Funk-Kontingent zurecht kommen - kann also den Links nicht immer folgen - und jetzt vor Tagesende schon gar nicht.

Der zitierte Absatz trifft in seiner Bestimmtheit nicht zu, weder auf Religion noch Religionsgemeinschaft. Dazu ein paar Schlaglichter ...

"Religion" ist in der Tat ein schillernder Begriff, im Allgemeinen ist damit die Religionsgemeinschaft gemeint. Das andere ist die Lehre (Bibel, Katechismus, Koran, Hadithe etc.).

Was du allerdings beschreibst, ist die "Kirche", also die Organisationsform einer Religionsgemeinschaft - und so wie es sich anhört: römisch-katholischer Provenienz. In der Tat gibt es in Kirche Gesetze und Vorschriften, wie in einem Staat. Die katholische Kirche schreibt auch vor, was Glaube ist, nämlich die Lehrmeinung der römischen Kurie. Im Gegensatz dazu ist in den protestantischen Kirchen Glaube die innerste Überzeugung.

Man beachte diesen gravierenden Unterschied: Der römisch-katholische Christ kann eine andere innerste Überzeugung haben, als sein Glaube vorgibt. Somit reicht ein der Lehrmeinung entsprechendes Bekenntnis aus, römisch-katholisch zu sein. Das geht völlig formal und äußerlich.

Im Protestantismus sind solche formalen Bekenntnisse verpönt.

Das System Kirche ist sehr wohl änderbar z. B. durch Konzile oder Synoden.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#52
(10-07-2012, 00:10)Mustafa schrieb: [quote='Harpya' pid='115979' dateline='1341870677']
Hattest du nicht grad noch über "Erde als Scheibe" gesprochen ?
Und jetzt nennst du Beispiele wie Galilei, etc, um zu belegen, dass Religion "böse" ist, und heute und hier eingedämmt gehört ?

Vielleicht hast du eher an den alten gesellschaftlichen Geschichten was falsch verstanden, und noch eher blendest du einfach die vielfältige Realität der Religionen aus.
Vielleicht hilft ja doch Bildung ? Dann wüsste man auch, dass niemand im Mittelalter geglaubt hat, die Erde wäre eine Scheibe...
Das hat mit gut/böse nichts zu tun, nur mit beobachten, wie lange hat denn wohl die damals bekannte Welt geglaubt, das sich die Sonne um die Erde dreht. Was soll man da falsch verstehen.
Mittelalter wird übrigens so allgemein vom 6-15 Jh. angesiedelt.

Vielfältigkeit der Religionen, ist ja das Ding, jedes Grüppchen macht was es will, nicht das da keine internationalen Strukturen wären.
Allein im Islam könnte man ja dutzendweise sich bekriegende Formationen ausmachen.
Wann sind eigentlich mal situationsangepasste Vorschriften später aufgehoben worden.
Ist doch eigentlich immer noch gültig, das man beliebig lügen und betrügen darf um den Glauben voranzubringen, oder ?
Die Juden haben sowas Ähnliches.

Mal zu dem Wichtigen, was ist mit dem Essen?
#53
(10-07-2012, 00:33)Harpya schrieb: Ist doch eigentlich immer noch gültig, das man beliebig lügen und betrügen darf um den Glauben voranzubringen, oder ?
Die Juden haben sowas Ähnliches.

Wo soll man denn beliebig lügen dürfen? Das stimmt sicher nicht.



Zitat:Mal zu dem Wichtigen, was ist mit dem Essen?

Was soll mit dem Essen sein? Da steht eben, dass gewisse Dinge nicht gegessen werden sollen, aber wenn man in Not ist, kann man diese trotzdem essen, wenn man damit überleben kann.
with great power comes great responsibility

Entscheidungen machen uns zu denen, die wir sind. Und wir haben immer die Wahl, das Richtige zu tun.
#54
(09-07-2012, 10:11)petronius schrieb: hallo atheist

hallo

(09-07-2012, 10:11)petronius schrieb: ich wollte jetzt nicht unbedingt unterstellen, daß die (atheistische)staatliche erziehung gefordert wird

kommt auch auf mich nicht so rüber.

(09-07-2012, 10:11)petronius schrieb: , aber die frage aufwerfen, wer denn erziehungsziele festlegen soll, wenn man diese verantwortung den eltern abnehmen will

berechtigte frage

(09-07-2012, 10:11)petronius schrieb: also eher darauf hinweisen, wie wenig durchdacht diese forderungen nach völlig areligiöser erziehung durch die eltern sind, weil eben dieser bereich zwangsläufig von jemand/etwas anderem ausgefüllt werden wird und muß, sobald die eltern hier außen vor bleiben sollen/müssen

seh ich auch so.
mein einwand würde sich darauf beziehen - auch schon irgendwie in diesem riesen text nicht direkt geäussert das wenn du das jetzt grad so konkret formulierst: das zwangsläufig diese lücke nicht hauptsächlich von einem staat, sondern der "industrie" und deren bezug zu den "medien" vollzogen wird.

da die den direktesten bezug zu diesen "köpfen" haben. ein staat stellt oder regelt ja irgenwo nur die rahmenbedingungen in einem bestimmten rahmen her, sind aber keine erziehungsberechtigten - die industrie hat in dem fall die größte macht einfluss darauf einzunehmen was sich in den köpfen abspielen soll.

etc.
#55
(10-07-2012, 01:03)paradox schrieb:
(10-07-2012, 00:33)Harpya schrieb: Ist doch eigentlich immer noch gültig, das man beliebig lügen und betrügen darf um den Glauben voranzubringen, oder ?
Die Juden haben sowas Ähnliches.

Wo soll man denn beliebig lügen dürfen? Das stimmt sicher nicht.



Zitat:Mal zu dem Wichtigen, was ist mit dem Essen?

Was soll mit dem Essen sein? Da steht eben, dass gewisse Dinge nicht gegessen werden sollen, aber wenn man in Not ist, kann man diese trotzdem essen, wenn man damit überleben kann.
Hier ist keiner in Not, ich habe auch nur darauf hingewiesen das es für alles
Vorschriften gibt, wenn da steht was ich ausdrücklich essen darf, warum fehlt da z.B. Waschbär,ist nicht gefährdet, wird wegen Massenauftreten sogar bejagt und ist kalorienreich und wirklich lecker,
gut gabs in der Wüste nicht, also gelten die Regeln nur für Wüstengebiete ?

Ist mir schon bewusst, das hiesige Küche kaum über Geflügel,Schwein,Rind hinauskommt, das ist aber eher mangelndem Wissen und Gelegenheit zuzuschreiben.

Auch Erziehung: Ne schlichte Auster, igitt, roh, schlabrig...
Was fürn Blödsinn, kann man grillen, backen, frittieren, mit Speck umwickeln
in den Ofen stecken, alles Vermittlung von knowhow, sprich Erziehung.
(was der Bauer nicht kennt, frisst er auch nicht).

Zu Verbergen der wahren Absichten komme ich noch zurück.
#56
(09-07-2012, 10:01)Harpya schrieb: Der "einzig real existierende Sozialismus" hat sich ja wohl inzwischen erledigt.

bin kein sozialist oder kommunist - eben deswegen gleichzeitig auch kein extremer kapitalist. für mich versucht der sozialismus auch nur kapitalistische interessen aus einer eigenideologie heraus zu formen.

für mich versteckt sich in einem kommunismus auch nur eine "verlogene" form von einem kapitalismus. der laizismus gefällt mir sehr gut. obwohl der laizismus eben auch in einer ständigen entwicklung ist - aber gerade diese dynamik zeigt für mich das ein laizismus ein modell ist, das funktioniert - es darf aber seine soziale verantwortung nicht ablegen. eben es ist auch noch sehr jung und hart erarbeitet. andere modelle wirken auf mich sehr starr - dadurch fallen die - dazu gehört für mich auch der kommunismus oder die diktatur.

(09-07-2012, 10:01)Harpya schrieb: Gewollt ist ja wohl eine Erziehung die den Kind auch Alternativen aufzeigt
um es in die Lage zu versetzen sich selbst ein Bild zu machen.
Erziehung ist nicht, das Kind vor vollendete (gewünschte) Tatsachen zu stellen.

die alternativen wird das kind eh kennenlernen, das gehört zu der natur der dinge, schon allein in der bildung wenn er in die schule geht und auf anders gesinnte menschen trifft. wenn ein kind fundamentalistisch aufwächst und draussen eine lockere atmosphäre sieht wird er eh ausbrechen wollen. der freie wille ist meines erachtens unheimlich stark.

(09-07-2012, 10:01)Harpya schrieb: Gegen Beschneidung sagt ja wohl kaum einer was, wenn eine entscheidungsfähige Person das oder anderes macht, geht doch wohl um minderjährige Abhängige die man wie gewünscht behandeln will,
sind doch keine Sklaven.

ich persönlich würde einem kind keine beschneidung vorsetzen bevor es nicht in gewisser weise entscheidungsfähig ist und ein alter erreicht hat z.b zur pupertät hin - keine ahnung. glaube nicht in jeder religion ist es eine pflicht.
wird er zu alt wird höchstwarscheinlich sein scham auch viel zu groß an seinem penis rumdoktorn zu lassen und wird auf seiner weise auch probleme damit haben obwohl ers vielleicht will.

nur denke ich das solch eine beschneidung zu sehr dramatisiert wird, was bis auf paar einzelfälle (z.b hinterhofbeschneidungen ohne vorwissen) garnicht im kontrast zur realität steht. d.h da wird mehr theorisiert und dramatisiert als das tatsächlich wirklich so abläuft.

(09-07-2012, 10:01)Harpya schrieb: Das Argument mit der Mittelalterlichkeit kann ich natürlich voll unterstützen,
ich finde es auch unerträglich wenn eine Religion alle in eine Spur bringen will, wie in Urzeiten und schon mit der täglichen Gehirnwäsche ab dem Kleinkindalter anfängt.

bevor ich vor beschneidungen und deren ethik beschäftigte würde ich erst mal vorschlagen da erst einmal ins fundament zu gehen was ethik und kinder betrifft - z.b kinderarmut - bildungslosigkeit - mobbing etc.

daher kommt für mich so eine beschneidungsdebatte bzw. deren beschlüsse nur so rüber, wie eine religionsdebatte oder ein versuchtes eingrenzen davon. daher die dadurch geforderte mehr atheistisch gewollte prägung einer erziehung, so das die lücke von einem anderen gefüllt werden darf - in dem fall eher richtung industrie. da hat man wieder ein mainstream einer bestimmten "geforderten" gesinnung des "geistes".

das man eine gesinnung mainstreamfähig machen will, also populistisch sieht man auch z.b beim gender mainstreaming.
es ist ein gewisser trend heutzutage, das versucht wie eine krake seine arme in unteschiedlichsten lebensbereichen hineinzureden und dort zu prägen.
letzenden machen die ja nix anderes.
#57
(09-07-2012, 22:02)schmalhans schrieb: Du hast diesen Thread zum Beschneidungsverbot eröffnet und Erziehung als einen Aspekt herausgepickt.
Ich habe (unter anderem) etwas dazu geschrieben, dass mir Religionsgemeinschaft mit Hilfe des Gesetzgebers vorschreiben, WIE ich bestimmte gesetzliche Feiertage zu verbringen habe (nachdem du behauptest hast, die würden mich ja zu nichts zwingen). Du bemerkst den Unterschied?

natürlich bemerke ich den unterschied, habe ja auch bereits explizit gesagt, daß das eine mit dem anderen nichts zu tun hat

außerdem schreibt dir niemand vor, wie du feiertage zu verbringen hast - geh zur kirche oder schlaf dich aus, ist allein deine sache. langsam find ich das alles lächerlich

(09-07-2012, 22:02)schmalhans schrieb: Im übrigen will ich niemanden "eine reinwürgen", sondern den Einfluss der RGen auf die pluralistische Gesellschaft eingedämmt wissen

welcher erstens bei weitem nicht so dramatisch ist, wie du tust, und zweitens willst doch gerade du den pluralismus beschneiden, indem du religiöse riten kriminalisierst
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#58
(09-07-2012, 22:06)Harpya schrieb: Wo sind die Unterstellungen, wird das in den diversen Büchern der Bücher so propagiert oder nicht,
vertreten das nicht Propheten, was steht nicht alles im Talmud, ein Hadith für jeden und alles.
Wird da grenzenloser Gehorsam eingefordert oder nicht, Essensvorschriften... habe ich das erfunden ?
Alles nur geträumt ?

Das umfassende Bildung eher religionsfeindlich ist, ist ja auch nicht ganz neu

die unterstellung besteht darin, daß du ekkard kritisierst, indem du dich auf das beziehst, "was in diversen büchern steht", und nicht auf das, was er gesagt hat

daß du möglichst schlimme extrem- und einzelbeispiele heranziehst, um pauschal die religion zu kritisieren, aber dich nicht auf das beziehst, was weithin üblich und hierzulande die regel bzw. gelebte praxis ist
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#59
(10-07-2012, 00:00)Mustafa schrieb:
(09-07-2012, 23:44)schmalhans schrieb: Unter Religion verstehe ich eine auf den Glauben basierendes System von Vorschriften, Geboten, Gesetzen und Gebräuchen. Dieses System ist allgemein verbindlich und unveränderlich. In einer Religionsgemeinschaft wird diese Religion gemeinsam ausgeübt und nach den Vorschriften gelebt.

Und diese Vorstellung von Religion hältst du für korrekt und umfassend ?

Das ist meine Definition des Begriffes "Religion", ja.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
#60
(10-07-2012, 02:06)Artist schrieb: bin kein sozialist oder kommunist - eben deswegen gleichzeitig auch kein extremer kapitalist. für mich versucht der sozialismus auch nur kapitalistische interessen aus einer eigenideologie heraus zu formen.

für mich versteckt sich in einem kommunismus auch nur eine "verlogene" form von einem kapitalismus. der laizismus gefällt mir sehr gut. obwohl der laizismus eben auch in einer ständigen entwicklung ist - aber gerade diese dynamik zeigt für mich das ein laizismus ein modell ist, das funktioniert - es darf aber seine soziale verantwortung nicht ablegen. eben es ist auch noch sehr jung und hart erarbeitet. andere modelle wirken auf mich sehr starr - dadurch fallen die - dazu gehört für mich auch der kommunismus oder die diktatur.

Laizismus bedeutet doch imho lediglich Trennung von Kirche und Staat. Über soziale Aspekte werden doch meines Wissens keine Aussagen getroffen (unter dem Begriff Laizismus). Verstehe daher deine Vergleiche nicht so ganz.
Auch die Bezeichnung des Kommunismus als "verlogene Form des Kapitalismus" verwundert mich. Vieleicht kannst du etwas näher erläutern wie du auf diese Gleichsetzung kommst bzw. was sich dahinter verbirgt?


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