31-07-2012, 10:38
(30-07-2012, 21:37)kaneís schrieb: Meiner Meinung nach bedeutet Allwissenheit aber nicht, dass man Ereignisse "vorhersehen" kann, sondern dass man eben "weiß", was passieren wird
(31-07-2012, 09:53)petronius schrieb: worin genau soll da jetzt ein unterschied bestehen?Genau das frage ich mich auch seit gestern.
Rechtfertigung von Ungereimtheiten in den Gottesvorstellungen der christlichen Tradition:
Petronius schrieb:vermutlich gar nicht - weil sie keinerlei anlaß dazu sehen. etwa, weil solche allmachtsdispute für sie, für das, wie sie und was sie als "gott" empfinden, keinen stellenwert habenEben, das sind Dispute von einigen wenigen sehr fundamental denkenden Gläubigen. In der Gemeindearbeit spielen Gottesvorstellungen nur die Rolle eines empfundenen Hintergrundes. Fragen wie: "Was kann ich tun; wo kann ich helfen; an welchen Stellen kann ich mich engagieren; soll ich ins Ausland gehen; gibt es hier Aufgaben; ist mein Einkaufsverhalten gerecht, welche Berufe kommen in Frage", bedürfen keiner Konkretisierung des Gottesbildes (sprachlich formulierte Vorstellungen der Tradition eingeschlossen).
(31-07-2012, 09:58)petronius schrieb: "lösbar" wäre das ganze, wenn denn vernünftigerweise mit dem ganzen "definieren gottes" aufgehört würde, wenns doch angeblich sowieso nicht möglich sein sollGerade Atheisten führen ihre Debatten dahin, die Gottesvorstellungen mit Definitionen zu verwechseln, um anschließend den Hammer heraus zu holen. Namentlich dann, wenn der Gläubige Partner immer weitere und weitere Bilder der Tradition auspackt. So wird das nichts! Es gehört für Laien schon verdammt viel Erfahrung (und innere Freiheit) dazu, den weltanschaulichen Schlamassel aufzuklären. So kömmt es halt häufiger dazu, dass sich der Gläubige zurück zieht auf die Position: "In der Bibel steht aber ..."
(31-07-2012, 09:58)petronius schrieb: trotzdem schwadronieren gläubische über nichts lieber als darüber, wie ihr gott denn so sei. nur wehe, man macht sie auf die dadurch sich ergebenden widersprüche aufmerksam - schon springen sie im dreieck und rufen "blasphemie"Natürlich ist das so. Wie gesagt, es gehört sehr viel Erfahrung und innere Freiheit dazu, die Fehler der Diskussion zu durchschauen, um sowohl die seelische als auch die soziale Dimension des Glaubens von einer Debatte unsinniger theologischer Hilfskonstruktionen (beider Seiten) zu trennen.
Beispielsweise kann man Logik nicht auf religiös motivierte, wenn auch in mythische Storys versteckte Vereinbarungen unter Gläubigen anwenden. (Die Gottesbilder (-Vorstellungen) gehören dazu.)
Für humanistisch eingestellte Materialisten gelten halt andere innerliche Vereinbarungen, die sie mit ihrer Lebensphilosophie und ihren Philosophen ausmachen müssen. Auch für den Weg dorthin gibt es keine Logik. Der Verzicht auf theologische Entitäten ist nur im ersten Anlauf einfacher. Die Probleme einer Begründung für ethisches Verhalten, Zufriedenheit mit dem Leben usw. sind nicht geringer als bei religöser Ausrichtung. Das Gegenteil ist wahrscheinlicher.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard