02-08-2012, 17:56
(02-08-2012, 17:24)Gundi schrieb: Mal davon abgesehen dass ein Gläubiger hier jetzt argumentieren könnte Gott sei für ihn sehr wohl fassbar
jetzt auf einmal?
dann muß sich seine fassung natürlich auch kritischer hinterfragung stellen und es gibt kein ausweichen mehr auf "verschließt sich aber menschlicher erkenntnis"
gundi, genau das ärgert mich doch so: ihr argumentiert mal so, mal so - wie ihr es grade braucht. was kümmert euch schon euer dummes geschwätz von vor einer halben minute?
(02-08-2012, 17:24)Gundi schrieb: halte ich es mit Kant nach dem ein Ding (genauer ein Ding an sich, was auf Gott in allgemeinster Form ja zutreffen würde, sofern er die Wahrheit ist) "ein Seiendes bezeichnet, welches unabhängig von der Tatsache existiert, dass es durch ein Subjekt wahrgenommen wird und somit für dieses zum Objekt würde"
jetzt sind wir auf einmal beim kantschen "ding an sich"?
und du meinst, kant würde dir dabei zustimmen, daß gott ein ding sei, wenn er wahrheit wäre? mein lieber scholli, da hängst du dich aber schon sehr weit in richtung königsberg aus dem fenster
kanst du mir mal die genaue stelle in kants werken zitieren, nach der etwas durch den menschen nicht faßbares ein "ding an sich" sein könnte?
ich zitier dir mal aus den prolegomena (Prolegomena § 13, Anmerkung II, fettungen von mir):
"Ich dagegen sage: es sind uns Dinge als außer uns befindliche Gegenstände unserer Sinne gegeben, allein von dem, was sie an sich selbst sein mögen, wissen wir nichts, sondern kennen nur ihre Erscheinungen, d. i. die Vorstellungen, die sie in uns wirken, indem sie unsere Sinne affizieren. Demnach gestehe ich allerdings, daß es außer uns Körper gebe, d. i. Dinge, die, obzwar nach dem, was sie an sich selbst sein mögen, uns gänzlich unbekannt, wir durch die Vorstellungen kennen, welche ihr Einfluß auf unsre Sinnlichkeit uns verschafft, und denen wir die Benennung eines Körpers geben, welches Wort also bloß die Erscheinung jenes uns unbekannten, aber nichtsdestoweniger wirklichen Gegenstandes bedeute"
klingt für mich danach, daß diese dinge durchaus sinnlich faßbar sind - nur eben nicht "an sich"
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)