02-08-2012, 18:57
(02-08-2012, 17:24)Gundi schrieb: Mal davon abgesehen dass ein Gläubiger hier jetzt argumentieren könnte Gott sei für ihn sehr wohl fassbar, halte ich es mit Kant nach dem ein Ding (genauer ein Ding an sich, was auf Gott in allgemeinster Form ja zutreffen würde, sofern er die Wahrheit ist) "ein Seiendes bezeichnet, welches unabhängig von der Tatsache existiert, dass es durch ein Subjekt wahrgenommen wird und somit für dieses zum Objekt würde"
Du verwechselst die ganze Zeit schon wieder den Begriff mit dem Bezeichneten. Wir sprechen eben nicht von "Gott", sondern vom Wahrheitsbegriff. Dass du jetzt Gott mit der absoluten Wahrheit und dann auch noch Kants "Ding an sich" gleich setzt, ist problematisch. Du änderst mitten in der Diskussion die Parameter des zu Diskutierenden.
Um es kurz und einfach zu machen, zitiere ich Wikipedia, um Hegels Kritik an Kants "Ding an sich" (und auch deiner Haltung) zu verdeutlichen:
Zitat:Hegel erklärte die Annahme Kants, dass das "Ding an sich" grundsätzlich nicht zu erkennen sei und nur Erscheinungen erkannt werden können, für eine Absage an den Wahrheitsanspruch der Philosophie. Das "Ding an sich" bleibe so "jenseits des Denkens". Er hält ihm entgegen, dass das an sich seiende Ding selbst ein Gedankending ist ... Er hält es für einen sonderbaren Widerspruch Kants. ... Das Ich bleibe so immer in seiner Subjektivität eingeschlossen und komme nicht zum "wahren Inhalt".
Das versuche ich seit geraumer Zeit in verschiedenen Variationen zu erklären.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)