06-01-2013, 21:19
(06-01-2013, 20:35)indymaya schrieb: Wieso empfindest Du es als Drohung, wenn der Wille Gottes die Nächstenliebe ist?
Die Versicherung, dass ich in die Hölle komme, wenn ich meinen Nächsten nicht liebe, ist doch wohl eine Drohung! Von mir aus kannst du es "Warnung" nennen, wenn diese Versicherung von einem Mitmenschen (z.B. einem Propheten) kommt, der sie nicht selbst durchsetzen kann. Wenn sie dagegen von Jesus kommt (Beispiele dafür gibt es im Neuen Testament genügend) und du Jesus für Gott hältst, dann ist es eine Drohung, denn Gott ist schließlich derjenige, der später darüber entscheiden wird. Nach christlicher Lehrmeinung ja nicht einmal Gott-Vater (also der Gott, den Jesus Vater nennt), sondern sogar Jesus selbst.
Davon abgesehen kann man niemanden zwingen, einen anderen zu lieben. Das wäre genauso widersinnig, wie jemanden dazu zu zwingen, sich zu entschuldigen (was viele Eltern tun), nämlich zwangsläufig unehrlich. Ja, der Zwang zur Nächstenliebe oder Entschuldigung verschlechtert eher das Verhältnis zwischen den Beteiligten. Und zwar nicht nur zwischen dem Gezwungenen und dem, gegenüber dem er sich gut betragen soll, sondern auch zwischen dem Gezwungenen und dem Zwingenden (hier also zwischen Mensch und Gott).
Das sollte Gott doch eigentlich wissen!