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Echnaton und Monotheismus
#31
Kann mir dieses chronische Anti-Religions gequatsche, dass sich in jedem Thread, durch wenige Nicks hier, mit den selben Inhalten durchzieht wirklich nicht anlesen, das langweilt, und ist ständig absehbar.

Da kommt nix neues, sondern wird ständig konserviert. Kennt man das aus einem Thread, weiss man schon das es sich im nächsten wiederholt.

Einer der Wenigen, der das noch differenziert macht, wo man noch gerne liest, ist Petronius.
Sonst, weiss ich nicht, kennt man das aus einem Thread, weiss man es schon im Nächsten.
#32
(08-07-2014, 20:42)Artist schrieb: Kann mir dieses chronische Anti-Religions gequatsche, dass sich in jedem Thread, durch wenige Nicks hier, mit den selben Inhalten durchzieht wirklich nicht anlesen, das langweilt, und ist ständig absehbar.

Da kommt nix neues, sondern wird ständig konserviert. Kennt man das aus einem Thread, weiss man schon das es sich im nächsten wiederholt.

Einer der Wenigen, der das noch differenziert macht, wo man noch gerne liest, ist Petronius.
Sonst, weiss ich nicht, kennt man das aus einem Thread, weiss man es schon im Nächsten.
Es ist ja auch immer die gleiche Religion.
Ausserdem wird das sehr vielfältig ausformuliert.
Wieso denn gleich Anti, man kann doch einfach drüber reden, das da einiges der Überlieferungen auf heute bezogen im Argen liegt.

Bring doch Neues aus der Religion, statt zu meckern.
Das hier nicht allzuviele Leute schreiben kannst du keinem ankreiden.
Religion ist konservierte Vergangenheit.

Das Thema ist lange noch nicht ausgeleuchtet.
#33
In Achetaton oder eigentlich Achet Aton wurde die erste monotheistische Religion der Weltgeschichte gegründet. (Achetaton war der alte ägypt. Name. Der Originalname. Heute sagt man fälschlich Amarna dazu, weil irgendwann vor 100 Jahren ein Beduinenstamm namens Amarna zufällig einige Monate dort hauste und weil die Beduinenweiber Papyrus aus den Ruinen holten und zum Feuermachen (!) verwendeten. Als Unterzündpapier. Zufällig fand ein europäischer Forscher so ein angekohltes Stück Papyrus und kaufte es der Frau ab. Daraufhin setzten sich viele europäische Forscher dorthin nach Achetaton in Bewegung um zu retten was noch zu retten war. Ich finde es ist zu viel der Ehre, die altehrwürdige Aton Religion nach einem solchen Beduinenstamm zu nennen.)

Polytheismus – Monotheismus

Man sagt dem Polytheismus gerne Gewaltlosigkeit nach. Das ist aber ein Vorurteil und kein Nachurteil. Denn Alexander der Große war ein Polytheist, die alten Römer waren Polytheisten, und die Azteken mit ihren Menschenopfern ebenso !

Ich habe im Buch von Assmann gelesen, wie es zum Monotheismus kam. An sich war das Niltal eine polytheistische Zone. Jede Sippe hatte ihren Schutzgott. Wenn zwei Leute aus verschiedenen Sippen heirateten, dann bauten sie sich für die neu gegründete Sippe einen neuen Schutzgott. Dies geschah so, daß man einen weiblichen Schutzgott a der Sippe A mit einem männlichen Schutzgott b der Sippe B kultisch (in einer Zeremonie) verheiratete und nach einigen Monaten wurde die Geburt eines neuen Gottes gefeiert. Eine sehr gute Idee, denn mit diesem neuen Gott konnten sich die Kinder der neugegründeten Sippe bestens identifizieren.

Aber das Niltal hatte eine extrem alte Geschichte. Mit der Zeit, von Jahrhundert zu Jahrhundert, wuchs die Zahl der neuen Götter immer mehr an. Das Ganze wurde uferlos. Niemand hatte mehr einen Überblick. Ein Panheon von 20 oder 30 Göttern mag ja noch überschaubar sein, aber wenn es mal tausende sind und dann zigtausende, ist das zu viel. Denn jeder Gott forderte seinen Kult, seine Gebräuche und Sitten und Feiertage die genau einzuhalten waren, seine Opfer und seine Priester. Nach längerer Zeit gab es im Niltal bereits an jeder Flußkrümmung einen Tempel. Die Kulte fraßen alles auf. Überspitzt gesagt kamen auf einen Nilbauern 20 hungrige Priester.

Irgendwann war es zu viel und Pharao Echnaton gründete den Monotheismus, und setzte alle Priester ab so gut er konnte. Er ließ Götterstatuen zerstören (aber keine Menschen umbringen!). Aber die Kulte und deren Priesterschaften waren stärker. Der Kampf gegen die Priesterschaften war aussichtslos. Vor allem die Nilbauern hingen treu an ihren angestammten Kulten. Vor 3500 Jahren war es ein hoffnungslos aussichtsloses Unterfangen, die Götter im Niltal zu bekämpfen.

Echnaton resignierte. Er ließ die Kulte weiterbestehen, und "flüchtete" in ein rituell jungfräuliches Land. Das heißt in ein Gebiet, wo noch kein Tempel stand. Dort gründete er seine neue priesterfreie Residenz Achetaton. Mit einem einzigen Gott Aton

Plötzlich war dieser Pharao weg. An Altersschwäche war er wohl nicht gestorben, denn er war sehr jung. Der Verdacht liegt nahe, daß er ermordet wurde. Denn alle Priester des Niltals haßten ihn.

Seine Getreuen mußten fliehen, ins Exil. Sie nahmen ihren beweglichen Besitz mit, das heißt ihre Schriften, ihr Gold, ihr Vieh und ihre Sklaven.

Diese Sklaven hörten gerne die Geschichte daß sie das auserwählte Volk sind denen der einzige Gott die ganze Welt geschenkt hat, sie hörten gerne daß sie sieben Völker vertreiben sollen, weil die ungerechtfertigt auf ihrem Land lebten, das ihnen doch Gott geschenkt hatte – aber vom Monotheismus hörten sie nicht sehr gerne. Sie wehrten sich sehr lange und sehr hartnäckig gegen den Monotheismus. Man lese die Bibelgeschichte in 4 Mo 14:10 daß sie Moses einmal sogar steinigen wollten !!

Und später gab es immer wieder Rückfälle in den Polytheismus. Teilweise auch durch im Krieg erbeutete Weibchen eingeschleppt.

Sigmund Freud war Jude, jüdisch aufgewachsen und wußte ziemlich viel über die Geschichte des hebräischen Monotheismus

Wenn Du Koon oder Artist oder Ulan mal nach Wien fährst, sieh Dir das Sigmund Freud Museum an. Sehr interessant. Dort liegen auch ägyptische Exponate aus dem Besitz von Freud

Allerdings ist Freud im Orthodoxen Judentum ein rotes Tuch, denn er sagte ja alles mögliche, was die Orthodoxen Juden nicht so gerne hören . . . daß der hebräische Eingottglaube von Pharao Echnaton stammte . . . daß Moses gar kein Hebräer war sondern ein ägyptischer Adeliger . . .
Das bestreiten sie alles gerne. Aber die Geschichte aus der Thora 4 Mo 14:10 ist nicht abzuleugnen, das steht eben in der Thora
Kann man nur totschweigen, aber nicht abstreiten

Und für die die Liberalen, das heißt zionistischen Juden ist Freud ebenfalls ein rotes Tuch, da er in seinem Buch noch vor der Gründung des Staates Israel eine schonungslose Studie über das antike Nordreich Israel schrieb. Das ist alles etwas kontraproduktiv für die heutige Innen- und Außenpolitik Israels. Stützt man sich ja gerne auf die Geschichte Israels

Eigentlich unglaublich, was sich Sigmund Freud da getraut hat
#34
(08-07-2014, 19:35)Geobacter schrieb: Vielleicht ist dir schon mal aufgefallen.. dass bei den Christen diejenigen welche Heilige (Fürbitter) verehren, um einen Hauch toleranter sind, als die Puristen, die überhaupt keinen anderen Gott neben s-ich gelten lassen. Icon_wink

na, das wüßt ich aber

so generell stimmt das auf keinen fall, stell mal einen lutheraner neben einen katholiban
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#35
(08-07-2014, 22:00)petronius schrieb: so generell stimmt das auf keinen fall, stell mal einen lutheraner neben einen katholiban

Richtig, kommt immer darauf an, wo's hingeht. Ich kann mich gut daran erinnern, wie einer meiner Ex-Chefs, als er ca. 1990 von Berlin nach Stuttgart gehen wollte, vor den dortigen "Pietcong" gewarnt wurde Icon_cheesygrin. In anderen Gegenden sind die Protestanten eher entspannt.
#36
(08-07-2014, 23:27)Ulan schrieb:
(08-07-2014, 22:00)petronius schrieb: so generell stimmt das auf keinen fall, stell mal einen lutheraner neben einen katholiban

Richtig, kommt immer darauf an, wo's hingeht. Ich kann mich gut daran erinnern, wie einer meiner Ex-Chefs, als er ca. 1990 von Berlin nach Stuttgart gehen wollte, vor den dortigen "Pietcong" gewarnt wurde Icon_cheesygrin.
Das nimmt sich alles nicht viel.
Lebenserfahrung.

Von Vatikan bis Taliban sieht man es bestimmt,
das die Abstinenzler die Allerschlimmsten sind Icon_lol

(frei nach den Toten Hosen)
#37
(08-07-2014, 21:52)Sinai schrieb: Diese Sklaven hörten gerne die Geschichte daß sie das auserwählte Volk sind denen der einzige Gott die ganze Welt geschenkt hat, sie hörten gerne daß sie sieben Völker vertreiben sollen, weil die ungerechtfertigt auf ihrem Land lebten, das ihnen doch Gott geschenkt hatte – aber vom Monotheismus hörten sie nicht sehr gerne. Sie wehrten sich sehr lange und sehr hartnäckig gegen den Monotheismus. Man lese die Bibelgeschichte in 4 Mo 14:10 daß sie Moses einmal sogar steinigen wollten !!

Und später gab es immer wieder Rückfälle in den Polytheismus. Teilweise auch durch im Krieg erbeutete Weibchen eingeschleppt.

Du bleibst bei dieser mythischen Geschichte zum Ursprung des Monotheismus. Der israelische Monotheismus ist nicht so alt. Du solltest unser heutiges Judentum nicht mit dem von der Zeit vor Christi Geburt vergleichen, das sind zwei paar Schuh. Jan Assmann, den Du so gerne zitierst, sagte hierzu in der "Welt":

"Ich sehe die Aufgabe unserer philologischen Beschäftigung mit den biblischen Texten darin, sie zu historisieren, also zu sagen: Das hatte seinen Ort in einer bestimmten Zeit. Aus dieser Zeit heraus versteht man die Sprache…Ich lese etwa das fünfte Buch Moses so, dass mit „Kanaan“ eigentlich die eigene heidnische Vergangenheit gemeint ist. Und der glühende Hass auf die Kanaanäer, der sich in diesen Texten ausdrückt, ist in Wahrheit ein retrospektiver Selbsthass, ein Hass auf die Vergangenheit, von der man sich befreien möchte."


Die Buecher Mose sind Mythos, eine Erfindung einer mythischen Vergangenheit, die es so nie gab.

(08-07-2014, 21:52)Sinai schrieb: Wenn Du Koon oder Artist oder Ulan mal nach Wien fährst, sieh Dir das Sigmund Freud Museum an. Sehr interessant. Dort liegen auch ägyptische Exponate aus dem Besitz von Freud.

Nun, da ich in Wien wohne, sollte das kein Problem sein. Allerdings war Freud kein Aegyptologe. Sein Interesse war wohl eher soziologisch-psychologischer Natur.
#38
(08-07-2014, 23:33)Harpya schrieb: Das nimmt sich alles nicht viel. Lebenserfahrung.

Mein Ex-Chef ging dahin, und ich musste fuer ein Jahr folgen. Lebenserfahrung. Seit dem weiss ich, dass ich da nie im Leben wohnen koennte. Nach zwei Jahrzehnten Berlin war das ein wahrer Kulturschock. Kleine und grosse Kehrwoche. Staendiges Einmischen der Nachbarn. Ich war froh, als ich da wieder weg war. Bayern z.B. moegen zwar keine Preussen, sehen das aber viel entspannter. Die Badenser sind auch lockerer.

Die Schwaben und Berlin haben eh ein ganz besonderes Verhaeltnis.
#39
Lies das Buch von Sigmund Freud, dann weißt Du was er geschrieben hat
#40
(08-07-2014, 23:57)Sinai schrieb: Lies das Buch von Sigmund Freud, dann weißt Du was er geschrieben hat

Steht da auch was er gemeint hat , wird sicher verschieden interpretiert?
#41
(09-07-2014, 00:02)Harpya schrieb:
(08-07-2014, 23:57)Sinai schrieb: Lies das Buch von Sigmund Freud, dann weißt Du was er geschrieben hat
Steht da auch was er gemeint hat , wird sicher verschieden interpretiert?

Sigmund Freud sagt in der Einleitung des Buches ziemlich deutlich, dass sein Buch angewandte Psychoanalyse ist und deshalb nur fuer einen begrenzten Leserkreis von Interesse sein wird.
#42
(08-07-2014, 21:52)Sinai schrieb: Allerdings ist Freud im Orthodoxen Judentum ein rotes Tuch, denn er sagte ja alles mögliche, was die Orthodoxen Juden nicht so gerne hören . . . daß der hebräische Eingottglaube von Pharao Echnaton stammte . . . daß Moses gar kein Hebräer war sondern ein ägyptischer Adeliger . . .
Das bestreiten sie alles gerne. Aber die Geschichte aus der Thora 4 Mo 14:10 ist nicht abzuleugnen, das steht eben in der Thora
Kann man nur totschweigen, aber nicht abstreiten
aus Echnaton Moses machen... ich glaube die Fakten sind unzureichend, und zur Zeit eine Verschwörungstheorie der Ägyptologen... was Faktenmäßig reif ist, die "Gottessohn" Kult der Ägypter, welches auch in Trinität zu finden ist
(08-07-2014, 21:52)Sinai schrieb: Und für die die Liberalen, das heißt zionistischen Juden ist Freud ebenfalls ein rotes Tuch, da er in seinem Buch noch vor der Gründung des Staates Israel eine schonungslose Studie über das antike Nordreich Israel schrieb.
woher könnte er sein Informationen haben... ? gibt es da Quellen..?
überhaupt S. Freud ist insofern unbeliebt, weil er die Menschliche Psyche von Sexualität sogar von Penis und Vagina abhängig macht, und davon wie Wunscherfüllt diese sind.
#43
(09-07-2014, 11:07)Koon schrieb: aus Echnaton Moses machen... ich glaube die Fakten sind unzureichend


Ich gebe Dir voll recht. Ich schrieb ja:
(08-07-2014, 14:18)Sinai schrieb: Zu Moses: wer hätte behauptet, daß Moses der entmachtete Echnaton gewesen wäre ?
Ich kenne niemand, der das sagte
Echnaton wurde gestürzt (Putsch der polytheistischen Priesterschaften) und erschlagen


Auffällig jedenfalls die frappante Ähnlichkeit des Sonnengesangs (Amarna) mit dem Psalm 104

Zu den Reichen Israel und Juda
Freud schrieb auf Seite 51
"Die Geschichte liebt solche Wiederherstellungen, in denen spätere Verschmelzungen rückgängig gemacht werden und frühere Trennungen wieder hervortreten."

Du fragst nach den Quellen von Freud. Nun muß man wissen, daß Freud Jude war, als Student in Wien die Synagoge besuchte, dort seine Lehrer und Freunde hatte und die dortigen Bücher las. Das Judentum hat ja mehr Bücher als das AT und den Talmud. Da gibt es allerlei alte Schriften. Aber wer es genauer wissen will, sollte die beiden Bücher von Assmann und Freud selbst lesen

Du schreibst:
(09-07-2014, 11:07)Koon schrieb: überhaupt S. Freud ist insofern unbeliebt, weil er die Menschliche Psyche von Sexualität sogar von Penis und Vagina abhängig macht, und davon wie Wunscherfüllt diese sind.


Kann sein, daß jemand die Psychoanalyse des Sigmund Freud ablehnt.
Aber seine Studie zum frühen Judentum ist für Viele interessant. Es gibt sicher viele Leser dieser Schrift, das sieht man an der Höhe der Auflage.

Ein Gleichnis: Du verlierst ein Password zum Computer. Du kannst nicht mehr rein. Chancenlos. Doch irgend einer Deiner Kollegen weiß es und gibt es Dir bekannt. Du probierst es aus, und es funktioniert!
Interessiert es Dich dann noch, ob der Mann unbeliebt ist oder nicht ?
#44
(09-07-2014, 12:18)Sinai schrieb: Echnaton wurde gestürzt (Putsch der polytheistischen Priesterschaften) und erschlagen

Woher hast Du das?
MfG B.
#45
Die neue Hauptstadt des monotheistischen Kultes (sie hieß Achetaton) wurde plötzlich verlassen, sie verfiel. Echnaton war vom Erdboden verschwunden und wurde nicht mehr erwähnt. Der polytheistische Kult wurde wieder zur Staatsreligion

Wenn Du jetzt nach einem Totenschein des Echnaton fragst, so muß ich Dich leider enttäuschen


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