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Herodot
#1
Herodot (ca. 485 – 425 vC), geboren in Halikarnass in Kleinasien, verstorben möglicherweise in ↗Athen, wahrscheinlich aber in Thurioi (Unteritalien), wo er seine letzten Lebensjahre verbracht hatte.

↗Antiker Historiograph, der eine Generation vor ↗Thukydides geschrieben hatte. Zeitgenosse von ↗Sophokles und mit diesem befreundet. Von ↗Cicero als "Vater der Geschichtsschreibung" (Cic. de leg. 1,5) bezeichnet.

Herodot bekennt sich dazu, Überliefertes zu überliefern. Er berichtet, wie er anmerkt, aus eigener Anschauung, nach eigenem Urteil oder eigenen Erkundigungen (Hist. 2, 99), aber auch von Erzählungen (zB zur ägyptischen Geschichte), die er nur vom Hörensagen kannte.

Eine strenge Quellenkritik (wie sie schon wenige Jahre nach ihm Thukydides übte) kannte er nicht, obwohl er fallweise auch methodisches Nachfragen vor Ort zur Sicherung der ihm vorliegenden Berichte erkennen lässt.

445 vC. las er in Athen öffentlich aus seinem Werk vor, wofür er große Anerkennung – auch eine Staatsbelohnung von 10 Talenten – entgegennehmen durfte.

Die neun Bücher seines "Historien" ("Histories Apodeixis" = Darlegung der Erkundung) genannten Werks sind nach den neun ↗Musen benannt. Diese Benennung stammt nicht von ihm, sie wurde erst im 1. oder 2. Jh nC vorgenommen. Das Werk umschließt die Zeit der Perserkriege bis zur Einnahme von Sestos (an der schmalsten Stelle des Hellespont; Hist. 9, 114-122) - mit gelegentlichen historischen und mythographischen Rückblendungen - und ist eine reiche Quelle zur Kulturgeschichte (auch zum religiösen Denken) der beschriebenen Völker.


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MfG B.
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