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Religion und Gewalt: Bedingung für die Friedensfähigkeit von Religion (Hans Joas)
#16
(13-02-2022, 21:45)Teudebrand schrieb:
(13-02-2022, 21:43)Sinai schrieb:
(13-02-2022, 21:37)Teudebrand schrieb: Ich bin mir sicher …. 
… wie man es als Gläubiger sein kann :)

Ich respektiere und achte Deine meinung sehr - du bidt ein braver Idealist.
Aber vielleicht bist Du in der falschen Religion ?

Wenn Du Gewalt ablehnst, wärst Du im südostasiatischen Bereich besser aufgehoben . . .

Das hat eher den Grund das ich diese katholischen Kreuzzüge als das empfinde was sie sind : falsch;)

Jesus hätte die Kreizzügler aus den Tempeln gejagt ….

... alle 3 Kreuzüge wurden vom damaligen Papsttum "ausgerufen" und viele Adelige, aber auch einfaches "Fußvolk", Abenteurer und sogar Kinder folgten diesem "Ruf". - Ziel war es, die "Wirkstätte Jesu" den "heidnischen" Arabern zu entreißen, um Jerusalem unter die Herrschaft Roms zu stellen. - Bekanntlich endete alles in einem großen Blutbad. Manche Kreuzritter (aber auch einfache Soldaten und Mitläufer) starben schon auf der widrigen Hinfahrt bei Schiffskatastrophen auf stürmischer See oder erkrankten tödlich im ungewohnten Klima. Andere wiederum endeten unter unglücklichen Umständen auf der Rückreise in ihre Heimat. So kippte z.B. ein Floß mit Heimkehrern auf einem Strom um und alle ertranken - mitsamt ihrer geladenen schweren Kriegsbeute.
(Augenzeugenberichte, die im Buch >DER FERNE SPIEGEL< aufgeführt sind, halten viele der damaligen Ereignisse detailreich fest.)

Gruß von Reklov
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#17
(13-02-2022, 22:36)Sinai schrieb:
(13-02-2022, 22:09)Teudebrand schrieb: Wo steht das?

Offb 9,15 - 9,18 "Da wurden die vier Engel losgebunden, die auf Jahr und Monat, auf Tag und Stunde bereitstanden, um ein Drittel der Menschheit zu töten."

OK, ich gestehe dass ich mich geirrt habe, es sind "nur" ein Drittel der Menschheit.
Aber meine Rechnung stimmte im Prinzip:

6.000.000 x 500 = 3 Milliarden. Das ist ein Drittel der Menschheit

Hallo Sinai,

... die "Offenbarungen" wurden ja nicht von Jesus (dem Lehrer) verfasst, sondern entstanden auf der kleine Felseninsel Kadmos, auf welcher Johannes seine Haft absitzen musste, was unter damaligen Bedingungen sicher kein Wellness-Urlaub im Mittelmeer gewesen war.
Diese Schriften richteten sich mit ihrer verschlüsselten Sprachsymbolik auch gegen Kaiser Nero, dem Erzfeind des damaligen Christentums.
Ob aber Deine Rechnung stimmt, muss vorerst abgewartet werden, ähnlich wie alle anderen, auf unserer Erde kursierenden Vorher-SAGEN über das "Ende der Welt".
Die alten Germanen hatten darüber z.B. ganz andere Vorstellungen! Icon_rolleyes

Gruß von Reklov
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#18
(13-02-2022, 22:58)Sinai schrieb: Vorschlag: Jesus als Henker

... schlechter Vorschlag! Wenn man die Bergpredigt Jesu berücksichtigt, sogar ein Widerspruch in sich! Icon_rolleyes 

Gruß von Reklov
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#19
In der Bergpredigt distanzierte sich Jesus aber nicht vom jüdischen Nationalismus.
Diese Distanzierung erfolgte erst lange nach Christi Himmelfahrt, und zwar im Jahre 48 im Apostelkonzil. Erst jetzt begann die Heidenmission.
Leider kam es dann 50 Jahre später zu einem schlimmen Rückfall / Atavismus: in der Geheimen Offenbarung irgend eines Judenchristen mit dem damals häufigen Namen Johannes wurde die Weltherrschaft der zwölf Stämme Israels "vorausgesagt" (was immer man darunter verstehen kann . . . )

Die in Rom tätige Untergrundkirche nahm aus heute nicht mehr nachvollziehbaren Gründen diese blutrünstige Schrift in den Bibelkanon auf - während sich die brave Byzantinische Kirche von dieser unerwünschten und unmöglichen Schrift distanzierte
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#20
Da kein vernünftiger Vorschlag kam, unter welchem Thementitel das laufen solle, habe ich die von 'Christus als Lehrer' abgetrennten Beiträge hier angehängt.

Vielleicht kommt was Vernünftiges zustande, wenn man die Ausgangsthesen beachtet. Wenn nicht, wird geschlossen.
MfG B.
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#21
(14-02-2022, 18:57)Reklov schrieb: die "Offenbarungen" wurden ja nicht von Jesus (dem Lehrer) verfasst, sondern entstanden auf der kleine Felseninsel Kadmos

Kadmos (altgriechisch Κάδμος Kádmos, lateinisch Cadmus) ist in der griechischen Mythologie der Sohn des phönizischen Königs Agenor von Tyros (nach anderen Quellen von Sidon) und der Telephassa. Kadmos war König von Theben

wikipedia

die sporadeninsel, auf die der mutmaßliche judenchrist johannes nach eigener aussage verbannt worden war, nennt sich "patmos". und ist auch keine "kleine Felseninsel", sondern immerhin 34 km2 groß und überwiegend von einer art macchia bewachsen

und zu den kreuzzügen sollte man vielleicht noch erwähnen, daß hier auch in erheblichem ausmaß christen von christen abgeschlachtet wurden. der vierte endete bekanntlich mit der eroberung und plünderung konstantinopels, also des "zweiten rom"
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#22
Die Vernichtung aller Andersglaeubigen bzw. Nichtmitgliedern ist halt - in unterschiedlichem Ausmass - im Programm jeglicher abrahamitischen Religion zu finden. Eine Bergpredigt laesst die apokalyptischen Vorhersagen, die sich ja durchaus auch, wenn auch weniger detailliert, in den Evangelien finden lassen, nicht verschwinden.

Alle Religionen, die Erloesung als Zentrum haben, muessen ja von irgendetwas erloesen. Bei fernoestlichen Religionen ist das nach innen gerichtet, und es geht im Prinzip nur um die Erloesung vom Zwang zum Leben in der Welt. Bei den abrahamitischen Religionen ist das aber dann eben auch nach aussen gerichtet, also eine Erloesung von anderen Menschen, die der Verwirklichung des eigenen Traums im Weg stehen. Insofern ist Aggression nach aussen, egal ob eher passiv oder auch aktiv, in diesen Religionen angelegt.
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#23
(15-02-2022, 09:49)petronius schrieb: Kadmos (altgriechisch Κάδμος Kádmos, lateinisch Cadmus) ist in der griechischen Mythologie der Sohn des phönizischen Königs Agenor von Tyros (nach anderen Quellen von Sidon) und der Telephassa. Kadmos war König von Theben

wikipedia

die sporadeninsel, auf die der mutmaßliche judenchrist johannes nach eigener aussage verbannt worden war, nennt sich "patmos". und ist auch keine "kleine Felseninsel", sondern immerhin 34 km2 groß und überwiegend von einer art macchia bewachsen

und zu den kreuzzügen sollte man vielleicht noch erwähnen, daß hier auch in erheblichem ausmaß christen von christen abgeschlachtet wurden. der vierte endete bekanntlich mit der eroberung und plünderung konstantinopels, also des "zweiten rom"

... klar, Patmos ist korrekt! Wie ich auf Kadmos kam, weiß ich auch nicht? Wahrscheinlich spukte der Kulturverlag Kadmos (Berlin) in meinem Kopf herum? - Danke für Deine Korrektur!

Gruß von Reklov
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#24
(14-02-2022, 22:42)Sinai schrieb: In der Bergpredigt distanzierte sich Jesus aber nicht vom jüdischen Nationalismus.
Diese Distanzierung erfolgte erst lange nach Christi Himmelfahrt, und zwar im Jahre 48 im Apostelkonzil. Erst jetzt begann die Heidenmission.
Leider kam es dann 50 Jahre später zu einem schlimmen Rückfall / Atavismus: in der Geheimen Offenbarung irgend eines Judenchristen mit dem damals häufigen Namen Johannes wurde die Weltherrschaft der zwölf Stämme Israels "vorausgesagt" (was immer man darunter verstehen kann . . . )

Die in Rom tätige Untergrundkirche nahm aus heute nicht mehr nachvollziehbaren Gründen diese blutrünstige Schrift in den Bibelkanon auf - während sich die brave Byzantinische Kirche von dieser unerwünschten und unmöglichen Schrift distanzierte

Hallo Sinai,

... eine Bibelstelle lässt aber andere Gedanken zu Jesus und dem jüd. Nationalismus aufkommen:

Im Markusevangelium wird dazu eine interessante Geschichte erzählt.

Jesus hält sich im äußersten Norden von Galiläa auf. Eigentlich möchte er unentdeckt bleiben aber es spricht sich schnell herum, dass er in der Gegend ist. Da sucht ihn eine Frau auf, eine Syrophönizierin, also eine, die nicht zum Volk Israel gehört. Eine Fremde. „Sie kam sogleich herbei und fiel ihm zu Füßen“, heißt es im Markusevangelium. Die Frau setzt sich über alle Grenzen des Anstandes hinweg, weil sie nur noch eine Sorge umtreibt: Ihre Tochter ist von einem unreinen Geist besessen. Heute würde man sagen: sie war psychisch krank. Die Fremde fleht Jesus um Hilfe an für ihr krankes Kind. Und Jesus – er wehrt ab. „Laßt zuerst die Kinder satt werden, denn es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den Hunden vorzuwerfen.“ (Markus, 7,24-30)

Unglaublich, diese brüske Antwort. Jesus fühlt sich nur für die „Kinder“, also das Volk Israel zuständig. Ihnen will er „Brot“ zu essen geben, das Brot der heilenden Nähe Gottes. Aber für die „Hunde“ also für die Heiden hat er nichts übrig. Eine unglaublich harte, abgrenzende Antwort. Ich weiß nicht, wie ich in dieser Situation reagiert hätte. Wahrscheinlich hätte ich mich gekränkt und beschämt zurückgezogen. Die Frau jedoch gibt nicht auf. Sie lässt sich auf den fremden Rabbi und sein Selbstverständnis ein. Und doch eröffnet ihre Antwort eine ganz neue Perspektive. „Du hast Recht, Herr“, antwortet sie, “aber auch für die Hunde unter dem Tisch fällt etwas von dem Brot ab, das die Kinder essen..“

Wo Jesus nur das Trennende wahrgenommen hat, sieht sie die Zusammengehörigkeit. In ihrer mütterlichen Sorge für ihr Kind durchbricht sie die Grenzen der Fremdheit. Und Jesus sagt zu der hartnäckigen Bittstellerin: „Weil du das gesagt hast, sage ich dir, gehe nach Hause, der Dämon hat deine Tochter verlassen.“ 
In dieser Episode verdichten sich die Erfahrungen, die Jesus mit den Menschen gemacht hat, die eigentlich nicht zum auserwählten Volk Gottes gehörten: mit den unheilbar Kranken, den Sünderinnen und den Ausgestoßenen, ja sogar mit den Heiden. Jesus hat durch die Begegnung mit ihnen nach und nach das wahre Ausmaß seiner Sendung begriffen: Er ist zu allen gesandt, vor allem zu den Notleidenden. Gott, den er seinen Vater im Himmel nennt, ist der Gott aller Menschen.  (SWR2 "Wort zum Tag")

Gruß von Reklov
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#25
(18-02-2022, 18:44)Reklov schrieb: Jesus – er wehrt ab. „Laßt zuerst die Kinder satt werden, denn es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den Hunden vorzuwerfen.“ (Markus, 7,24-30)


Man stelle sich vor, in München bittet eine Syrophönizierin einen Arzt um Hilfe für ihre kranke Tochter und erhält vor allen Leuten die Antwort: „Laßt zuerst die Kinder satt werden, denn es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den Hunden vorzuwerfen.“

Ein Shitstorm würde den Arzt hinwegfegen, er könnte Fensterputzer werden
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#26
Gewiss, aber nur die steinbruchartig sezierte Geschichte, die man auch ganz anders lesen kann. Denn Jesus öffnet sich schließlich der Bitte um "Brosamen".
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#27
Darauf habe ich gewartet.
Gut, setzen wir die Geschichte fort:
Der Arzt ist von zwölf Turnusärzten entouriert, diese protestieren empört gegen diese Herzlosigkeit und der Primar gibt dann klein bei und hilft der Ausländerin mit ihrer kranken Tochter

Ob diese tätige Reue den Arzt retten kann? Ich weiß es nicht. Ein böses Wort ist wie ein Schuß und man kann es nicht zurückholen hat mein Großvater der beide Weltkriege erlebt hat, gesagt
Wenn ein Arzt einmal ein Ausländerkind mit einem Tier verglichen hat, kann er dann durch Heilung nicht mehr seinen angepatzten politischen Ruf retten, vermute ich mal salopp
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#28
DAS kommt davon, wenn man Geschichten überstrapaziert, gar wörtlich als "allgemeine Richtschnur" nimmt.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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