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God of the Gaps
#1
Hallo miteinander,

auch wenn es von manchen Forenteilnehmern vehement abgelehnt wird dieses Thema zu diskutieren oder auch nur anzuschneiden, weil für sie der Grundsatz NOMA (Non overlapping majestyria) gilt, kommt immer wieder für Unerklärliches, bzw. Unbekanntes das Argument "Gott".

Auf der einen Seite wird abgelehnt auf Gott Logik, Naturgesetze etc. anwenden zu können, da dieses Wesen, diese Idee etc. auf dieser Ebene angeblich nicht diskutiert werden kann. Andererseits hat man kein Problem damit, den Ursprung des Universums o.ä. mit einer solchen Entität zu erklären.

Für eventuelle Wissenslücken wird im aufgeklärtesten Fall "die Idee Gott" eingefügt oder im fundamentalistischen (kann's kaum erwarten wenn dieses Wort wieder versucht wird weg zu diskutieren) Verständnis der allmächtige, allgütige Schöpfer.

Kann die Motivation dahinter sehr gut nach vollziehen, war ja selber mal so drauf, aber dennoch...

Es juckt mich hierüber mit euch zu diskutieren und mich beim Online-Streitgespräch daürber auszulassen...also los
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#2
(10-02-2013, 02:36)Glaurung40 schrieb: Kann die Motivation dahinter sehr gut nach vollziehen, war ja selber mal so drauf, aber dennoch...

Hm, wenn du die Motivation dahinter sehr gut nachvollziehen kannst, was meinst du dann mit "dennoch"?
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#3
(10-02-2013, 03:37)Mustafa schrieb:
(10-02-2013, 02:36)Glaurung40 schrieb: Kann die Motivation dahinter sehr gut nach vollziehen, war ja selber mal so drauf, aber dennoch...

Hm, wenn du die Motivation dahinter sehr gut nachvollziehen kannst, was meinst du dann mit "dennoch"?

"Dennoch" habe ich mich eines besseren belehren lassen und "dennoch" habe ich diesen Thread gestartetIcon_cheesygrin

Die Motivation nach meiner Erfahrung Wunschdenken und das Widerstreben sich selbst einzugestehen, daß man Phantomen nach gelaufen ist.

Alles was wir heute wissen deutet darauf hin, daß Dinge wie Götter, Transzendenz etc. nicht existieren und trotzdem hält man an Mythen fest. Man versucht sich die Zweifel dann mit komplexen Formulierungen weg zu rationalisieren.
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#4
(10-02-2013, 13:22)Glaurung40 schrieb: Alles was wir heute wissen deutet darauf hin, daß Dinge wie Götter, Transzendenz etc. nicht existieren und trotzdem hält man an Mythen fest.

Was denn z.B. soll darauf hindeuten?
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#5
(10-02-2013, 02:36)Glaurung40 schrieb: Auf der einen Seite wird abgelehnt auf Gott Logik, Naturgesetze etc. anwenden zu können, da dieses Wesen, diese Idee etc. auf dieser Ebene angeblich nicht diskutiert werden kann. Andererseits hat man kein Problem damit, den Ursprung des Universums o.ä. mit einer solchen Entität zu erklären.

Wo soll hier ein Widerspruch sein?


(10-02-2013, 02:36)Glaurung40 schrieb: Es juckt mich hierüber mit euch zu diskutieren und mich beim Online-Streitgespräch daürber auszulassen...also los

Worüber jetzt genau?
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#6
(10-02-2013, 02:36)Glaurung40 schrieb: Für eventuelle Wissenslücken wird im aufgeklärtesten Fall "die Idee Gott" eingefügt

Das an sich wäre ja kein Problem. Ich kenne eine Theologin, die das als Hauptinhalt ihres Glaubens sieht: Die Faszination dessen, was wir nicht wissen können und deshalb "Gott" nennen.
Problematisch finde ich, wenn man einerseits zugibt, dass das Konstrukt "Gott" fernab unserer Maßstäbe steht, andererseits aber darin irgendwelche religiösen Inhalte zu finden behauptet. Normen, Regeln, göttliche Eigenschaften, Himmel und Hölle, Gnade, Allmacht? Nein; wenn überhaupt ein demütiges "Ich weiß es nicht".
Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen. (Friedrich Nietzsche)
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#7
(10-02-2013, 13:22)Glaurung40 schrieb: Alles was wir heute wissen deutet darauf hin, daß Dinge wie Götter, Transzendenz etc. nicht existieren

Keineswegs. Wie sollte das auch gehen? Imho sagt der Begriff "Gott" nicht viel mehr aus als der Bezug auf das Transzendente.
Erst über Gottesbilder, welche konkrete Eigenschaftne haben lässt sich diskutieren.
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#8
(10-02-2013, 15:00)Gundi schrieb:
(10-02-2013, 13:22)Glaurung40 schrieb: Alles was wir heute wissen deutet darauf hin, daß Dinge wie Götter, Transzendenz etc. nicht existieren

Keineswegs. Wie sollte das auch gehen? Imho sagt der Begriff "Gott" nicht viel mehr aus als der Bezug auf das Transzendente.
Erst über Gottesbilder, welche konkrete Eigenschaftne haben lässt sich diskutieren.

Ja, dann erklär mir doch mal was Transzendenz deiner Meinung nach ist ? Um's mit den Worten von M. Schmidt-Salomon zu sagen: "Für mich geht's im Universum mit rechten Dingen zu", Transzendenz soll ja irgendetwas sein, das außerhalb der wahrnehmbaren Realität exisitiert und trotzdem Einfluss darauf nimmt. Es gibt wirklich nichts was man in diesem Sinne beobachten kann. Du kannst mir gerne ein Beispiel nennen.

Mir geht's im Wesentlichen auch um die Wahrscheinlichkeit die noch bleibt, das etwas "Übernatürliches" das unsere Geschicke lenkt, überblickt etc. existiert. Und die ist durch die Erkenntnisse die wir in den letzten zwei Jahrhunderten gewonnen haben, gegen Null gesunken.
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#9
(10-02-2013, 14:57)Keksdose schrieb: Problematisch finde ich, wenn man einerseits zugibt, dass das Konstrukt "Gott" fernab unserer Maßstäbe steht, andererseits aber darin irgendwelche religiösen Inhalte zu finden behauptet. Normen, Regeln, göttliche Eigenschaften, Himmel und Hölle, Gnade, Allmacht? Nein; wenn überhaupt ein demütiges "Ich weiß es nicht".

Dem kann ich nur zustimmen.
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#10
(10-02-2013, 14:51)Gundi schrieb:
(10-02-2013, 02:36)Glaurung40 schrieb: Auf der einen Seite wird abgelehnt auf Gott Logik, Naturgesetze etc. anwenden zu können, da dieses Wesen, diese Idee etc. auf dieser Ebene angeblich nicht diskutiert werden kann. Andererseits hat man kein Problem damit, den Ursprung des Universums o.ä. mit einer solchen Entität zu erklären.

Wo soll hier ein Widerspruch sein?

Für den der das für eine Erklärung hält, gibt's da natürlich keinen Widerspruch. Wenn ein Gott (oder was auch immer) angbelich Einfluss auf die für uns wahrnehmbare Realität nimmt, dann ist dieser ein Teil von dieser.

(10-02-2013, 02:36)Glaurung40 schrieb: Es juckt mich hierüber mit euch zu diskutieren und mich beim Online-Streitgespräch daürber auszulassen...also los

(10-02-2013, 14:51)Gundi schrieb: Worüber jetzt genau?

Z.B. darüber, ob es Sinn macht sich den God of the Gaps her zu rationalisieren.
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#11
(10-02-2013, 15:41)Glaurung40 schrieb:
(10-02-2013, 15:00)Gundi schrieb:
(10-02-2013, 13:22)Glaurung40 schrieb: Alles was wir heute wissen deutet darauf hin, daß Dinge wie Götter, Transzendenz etc. nicht existieren

Keineswegs. Wie sollte das auch gehen? Imho sagt der Begriff "Gott" nicht viel mehr aus als der Bezug auf das Transzendente.
Erst über Gottesbilder, welche konkrete Eigenschaftne haben lässt sich diskutieren.

Ja, dann erklär mir doch mal was Transzendenz deiner Meinung nach ist ?

Die Überschreitung menschenmöglicher Erkenntnis.

(10-02-2013, 15:41)Glaurung40 schrieb: Um's mit den Worten von M. Schmidt-Salomon zu sagen: "Für mich geht's im Universum mit rechten Dingen zu",

Das bestreite ich auch nicht.

(10-02-2013, 15:41)Glaurung40 schrieb: Transzendenz soll ja irgendetwas sein, das außerhalb der wahrnehmbaren Realität exisitiert und trotzdem Einfluss darauf nimmt.

Dann haben wir eine unterschiedliche Definition des Begriffs. Der permanente Einfluss muss imho keineswegs gegeben sein. Ein theoretischer Schöpfergott, der das Universum schuff und danach nicht mehr eingreift wäre für mich ebenso transzendent. Für dich anscheinend nicht.

(10-02-2013, 15:41)Glaurung40 schrieb: Es gibt wirklich nichts was man in diesem Sinne beobachten kann. Du kannst mir gerne ein Beispiel nennen.

Beobachtung und Transzendenz passt schlecht zusammen, oder? Icon_razz

(10-02-2013, 15:41)Glaurung40 schrieb: Mir geht's im Wesentlichen auch um die Wahrscheinlichkeit die noch bleibt, das etwas "Übernatürliches" das unsere Geschicke lenkt, überblickt etc. existiert. Und die ist durch die Erkenntnisse die wir in den letzten zwei Jahrhunderten gewonnen haben, gegen Null gesunken.

Also geht es dir um konkrete Gottesbilder (nämlich einen Gott der "unsere Geschicke lenkt, überblickt...") und nicht um Transzendentes per se.
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#12
(10-02-2013, 15:48)Glaurung40 schrieb:
(10-02-2013, 14:51)Gundi schrieb: Worüber jetzt genau?

Z.B. darüber, ob es Sinn macht sich den God of the Gaps her zu rationalisieren.

Gott ist vor allem Hoffnungsträger.
Gott als Lückenbüßer für noch-nicht-verstandenes dürfte in unserer Gesellschaft wohl weniger verbreitet sein.
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#13
(10-02-2013, 15:50)Gundi schrieb: Dann haben wir eine unterschiedliche Definition des Begriffs. Der permanente Einfluss muss imho keineswegs gegeben sein. Ein theoretischer Schöpfergott, der das Universum schuff und danach nicht mehr eingreift wäre für mich ebenso transzendent. Für dich anscheinend nicht.

So ein Schöpfergott ist für mich genau so transzendent, aber ebenso unnötig. Ergo nichtexistent.
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#14
(10-02-2013, 15:52)Gundi schrieb: ]

Gott ist vor allem Hoffnungsträger.
Gott als Lückenbüßer für noch-nicht-verstandenes dürfte in unserer Gesellschaft wohl weniger verbreitet sein.

Was ist denn der Schöpfergott des Universums (auch wenn er/sie/es sich nachher nicht mehr einmischt) anderes ?
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#15
(10-02-2013, 16:27)Glaurung40 schrieb:
(10-02-2013, 15:52)Gundi schrieb: ]

Gott ist vor allem Hoffnungsträger.
Gott als Lückenbüßer für noch-nicht-verstandenes dürfte in unserer Gesellschaft wohl weniger verbreitet sein.

Was ist denn der Schöpfergott des Universums (auch wenn er/sie/es sich nachher nicht mehr einmischt) anderes ?

War ja nur als Beispiel gedacht...
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