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Judas (Juda, Jehuda)
#1
Judas, die hellenisierte Form des jüdischen Namens Jehuda, ist ein häufiger biblischer Name mit etymologisch ungesicherter Herkunft (möglicherweise lag die Bedeutung "Jahwe ist siegreich" vor).

1.

Juda (der Sohn Jakobs)


Juda ist der viertgenannte unter den Söhnen ↗Jakobs (Gen 35, 23). Im Jakobssegen (Gen 49,9ff.) ist ihm die Königsherrschaft (bis der ↗Messias kommt) verheißen.

Im Stammbaum ↗Jesu (Lk 3, 33) wird Juda als einer der Vorfahren Jesu genannt. Im ↗Hebräerbrief (7, 14) ist angemerkt, dass aus Juda der Herr hervorgegangen sei.

2.

Judas Makkabäus


Judas Makkabäus (der Hammer) war Anführer des erfolgreichen Aufstandes gegen die ↗Seleukiden (166-160 vC).


3.

Judas der Galiläer


Ein "Judas der Galiläer" wird in der ↗Apostelgeschichte (5, 37) erwähnt.

Judas der Galiläer war der Führer einer Widerstandsbewegung gegen die römische Herrschaft gewesen. Als Judäa 6 nC römische Provinz wird, provozierte er, wie ↗Josephus berichtet, einen Aufstand, bei dem er offenbar das Leben verlor (Ios. ant. XVIII 1.1.6; Ios. bell. II 8,1).

4.

Judas (der Bruder Jesu)


Nach Mk 6, 3 und Mt 13, 55 heißt einer der Brüder Jesu Judas.

5.

Judas (Sohn des Jakobus), Judas Thaddäus


Nach der lukanischen ↗Tradition ist Judas, der Sohn des ↗Jakobus, einer der zwölf ↗Apostel (Lk 6, 16, Apg. 1,13). Welcher Jakobus der Vater dieses Judas' gewesen sein soll, wird nicht erwähnt. ↗Markus (3, 16-19) und ↗Matthäus (10, 1-4) nennen in ihren Apostellisten (anstelle dieses Judas') Thaddäus als Apostel.

Die Tradition hat Judas den Sohn des Jakobus mit Thaddäus (Judas Thaddäus) gleichgesetzt.

6.

Judas (Verfasser des Judasbriefs)


Der Verfasser des ↗Judasbriefs nennt sich Judas der Bruder des Jakobus (Jud 1), womit er indirekt den Anspruch erhebt, der Bruder Jesu zu sein. Die nachapostolische Situation, die sich im Brief offenbart, und das vorzügliche ↗Griechisch des Verfassers sprechen gegen die Authentizität des Textes.


7.

Judas Barsabbas


In der Apostelgeschichte (15, 22ff.) ist ein Judas Barsabbas erwähnt. Er ist offenbar ein Mitglied der Jerusalemer Gemeindeleitung und ein neben Silas erwählter Sendbote, um die auf dem ↗Apostelkonzil gefassten Beschlüsse der Gemeinde von ↗Antiochia zu übermitteln.

8.

Judas Iskariot


Judas Iskariot wird als Letzter in den Apostellisten geführt.

Der Beiname Iskariot ist entweder vom Ort Kerijot-Hezron (vgl. Jos 15, 25) hergeführt (dann wäre Judas Iskariot der einzige nicht aus Galiläa stammende Jünger Jesu gewesen) oder eine Ableitung der Bezeichnung "sicarius" (Dolchmann), was eine Zugehörigkeit zur radikalen Widerstandsbewegung der ↗Zeloten annehmen lässt.

Obwohl das Sterben Jesu dem göttlichen Heilswillen entspricht und Judas Iskariot der Rolle, die ihm der göttliche Heilsplan zugedacht hat, nicht entgehen kann, gilt er in der christlichen Deutung seines Handelns bis heute als ein Beispiel niederträchtigen Treuebruchs und als Verkörperung des Bösen.

Zu Judas Iskariot siehe auch: ↗Judasevangelium


● Zum Inhaltsverzeichnis des Lexikons
MfG B.
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