16-05-2013, 07:15
(15-05-2013, 23:56)paradox schrieb: Wo sagt die Religion, dass man Weinläden überfallen, Menschen ermorden, Sufi-Schreine zerstören solle?
Das ist der geläufige, recht billige Verweis, dass nicht die Religionen, sondern die Menschen es seien, die Verbrechen begehen.
Ja! Es sind immer Menschen, die solche Dinge tun. Und mit großer Hingabe und Gründlichkeit tun sie solche Dinge, wenn sie sich in ihrem Tun "durch den Glauben" bestärkt fühlen
paradox schrieb:Es kommt eben darauf an, welche Herrscher die Staatspolitik bestimmen.
Ja, darauf kommt es auch an. Und schlimm für die Menschen ist es, wenn die religiösen Eliten zum Nachteil der Beherrschten mit den Herrschenden kollaborieren (und umgekehrt).
paradox schrieb:Religiös motiviert, bedeutet nicht, dass die Religion so sein muss.
Na, was genau bedeutet religiös motiviert für Dich?
Es werden abscheuliche Dinge mit Verweis auf den richtigen Glauben gerechtfertigt. Motiviert werden die Täter nicht selten von Predigern, der ihre Version vom richtigen Glauben vermitteln. Es hilft den Geschädigten wenig, wenn zur Kritik an religiös motivierten Verbrechen der Hinweis kommt, dass Religion nicht so sein muss.
paradox schrieb:Bion schrieb:Anders verhält es sich in Tunesien, wo der Religionsminister Salafist und zugleich Prediger in der Hauptmoschee von Tunis ist. Dort gewinnen zunehmend jene die Oberhand, die in der Sufi-Mystik etwas Unislamisches sehen.Ja, das sehe ich ja genau so als verwerflich an.
Über vierzig Sufi-Heiligtümer wurden in Tunesien bereits zerstört. Zehn Zerstörungen räumt man von offizieller Seite ein.
Schön, dass wir dazu einer Meinung sind.
paradox schrieb:Ich halte die Salafisten für sehr rückschrittliche, sich das Mittelalter herbeisehnende Leute, die den Islam selbst bedrohen.
Es ist nicht "der Islam", der bedroht wird, sondern jene Menschen werden bedroht, die ihre Religion in einer menschenfreundlichen Variante leben wollen.
MfG B.