21-12-2003, 02:46
Hallo Gerhard,
hier also meine Antwort auf Deinen Beitrag, der unter "überlastete Pastoren" gelandet war.
Geld spielt in meinen Augen eine ganz wesentliche Rolle auch in der Kirche. Übrigens war das ja auch der Knackepunkt bei der Reformation Luthers.
Es ist nicht unbedingt der Mangel an Geld, sondern doch eher der falsche Geldfluss.
Dazu ein Beispiel aus unserer Gemeinde.
Unsere Kirchenvorsteher sind so sparsam, dass sie Briefumschläge der Gemeinde wieder zurückbringen, damit sie wiederverwendet werden können. Andererseits verzichten sie aber auf einige Tausend Euro, weil sie es vermasselt haben rechtzeitig das Pastorenhaus bezugsfertig zu machen. Unsere Pastorenfamilie konnte schließlich erst ein Jahr nach Dienstantritt in dieses Haus einziehen und entsprechende Miete bezahlen.
Die fragwürdigen Geschichten, die ich aus zweiter Hand erfahren habe, möchte ich hier gar nicht erst erwähnen.
So, dann habe bereits dreimal nachgefragt, um den Haushalt einzusehen. Leider noch ohne Erfolg. Die Gemeinden sind verpflichtet den Haushalt eine - leider nur eine - Woche zur allgemeinen Einsicht auszulegen. Leider erfährt man diesen Termin nur durch eine Abkündigung in irgendeinem Gottesdienst. Besser kann man doch das Finanzwesen nicht verdunkeln. Und dabei sind es unsere Steuergelder. Der Haushalt der Landeskirche steht zwar im Internet, aber nur sehr grob strukturiert und in relativen Zahlen. Und wo Verdunkelung ist wächst auch der Filz. Die allgemeine Aussage, die Kirche hätte kein Geld, brauch so auch nicht von öffentlicher Seite begründet werden.
Ehrlich, ich weiß nicht wofür wir unser Geld ausgeben. Ich weiß aber, dass unser Geld, unsere Energie und Kraft nicht für das gemeine (durchschnittliche) Gemeindemitglied verwendet wird.
Gestern hatte ich Gespräch zwischen einem Kunden und einer Kassiererin im Supermarkt beobachtet.
Der Kunde eröffnete: "Ich wünsche Ihnen friedvolles Weihnachtsfest!"
Die Kassiererin antwortete: "Das liegt an Ihnen!"
Der Kunde fragt etwas verdutzt zurück: "An ihm?" und zeigte mit dem Finger nach oben.
Sie lächelte etwas müde und wiederholte sich.
Daraufhin fragte ich sie: "Sie trauen ihm auch nicht viel zu, oder?"
Sie schüttelte den Kopf und sprach "Leider nicht."
Es gibt soviel Durst nach einer Liebesbeziehung zu Gott aber in der Kirche finden sie nicht den ersten Faden.
Wir brauchen heute keinen Luther, aber ich wünsche mir eine erneute Reformation. Ich wünsche mir transparente und demokratische Strukturen.
Ich wünsche mir eine Gruppe von Menschen, die aufsteht und diese reformatorischen Schritte einfordert.
Ich bin davon überzeugt, dass ein dutzend engagierte Personen ausreichen, um diese alten Strukturen zu brechen. In solch einem Kreis würde ich gerne mitarbeiten.
Gruß Frederik
hier also meine Antwort auf Deinen Beitrag, der unter "überlastete Pastoren" gelandet war.
Geld spielt in meinen Augen eine ganz wesentliche Rolle auch in der Kirche. Übrigens war das ja auch der Knackepunkt bei der Reformation Luthers.
Es ist nicht unbedingt der Mangel an Geld, sondern doch eher der falsche Geldfluss.
Dazu ein Beispiel aus unserer Gemeinde.
Unsere Kirchenvorsteher sind so sparsam, dass sie Briefumschläge der Gemeinde wieder zurückbringen, damit sie wiederverwendet werden können. Andererseits verzichten sie aber auf einige Tausend Euro, weil sie es vermasselt haben rechtzeitig das Pastorenhaus bezugsfertig zu machen. Unsere Pastorenfamilie konnte schließlich erst ein Jahr nach Dienstantritt in dieses Haus einziehen und entsprechende Miete bezahlen.
Die fragwürdigen Geschichten, die ich aus zweiter Hand erfahren habe, möchte ich hier gar nicht erst erwähnen.
So, dann habe bereits dreimal nachgefragt, um den Haushalt einzusehen. Leider noch ohne Erfolg. Die Gemeinden sind verpflichtet den Haushalt eine - leider nur eine - Woche zur allgemeinen Einsicht auszulegen. Leider erfährt man diesen Termin nur durch eine Abkündigung in irgendeinem Gottesdienst. Besser kann man doch das Finanzwesen nicht verdunkeln. Und dabei sind es unsere Steuergelder. Der Haushalt der Landeskirche steht zwar im Internet, aber nur sehr grob strukturiert und in relativen Zahlen. Und wo Verdunkelung ist wächst auch der Filz. Die allgemeine Aussage, die Kirche hätte kein Geld, brauch so auch nicht von öffentlicher Seite begründet werden.
Ehrlich, ich weiß nicht wofür wir unser Geld ausgeben. Ich weiß aber, dass unser Geld, unsere Energie und Kraft nicht für das gemeine (durchschnittliche) Gemeindemitglied verwendet wird.
Gestern hatte ich Gespräch zwischen einem Kunden und einer Kassiererin im Supermarkt beobachtet.
Der Kunde eröffnete: "Ich wünsche Ihnen friedvolles Weihnachtsfest!"
Die Kassiererin antwortete: "Das liegt an Ihnen!"
Der Kunde fragt etwas verdutzt zurück: "An ihm?" und zeigte mit dem Finger nach oben.
Sie lächelte etwas müde und wiederholte sich.
Daraufhin fragte ich sie: "Sie trauen ihm auch nicht viel zu, oder?"
Sie schüttelte den Kopf und sprach "Leider nicht."
Es gibt soviel Durst nach einer Liebesbeziehung zu Gott aber in der Kirche finden sie nicht den ersten Faden.
Wir brauchen heute keinen Luther, aber ich wünsche mir eine erneute Reformation. Ich wünsche mir transparente und demokratische Strukturen.
Ich wünsche mir eine Gruppe von Menschen, die aufsteht und diese reformatorischen Schritte einfordert.
Ich bin davon überzeugt, dass ein dutzend engagierte Personen ausreichen, um diese alten Strukturen zu brechen. In solch einem Kreis würde ich gerne mitarbeiten.
Gruß Frederik