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Gandhi - gewaltfrei gegen Hitler ?
#16
(08-11-2013, 23:34)Sinai schrieb: Allerdings sehe er einen Weg, wie die Juden dieser Verfolgung widerstehen könnten: durch organisierten, gewaltfreien und zivilen Widerstand. So sehe er Parallelen zur Lage der „Unberührbaren“ sowie der Inder in Südafrika. Die Juden könnten ihren „zahlreichen Beiträgen zur Zivilisation den außerordentlichen und unübertrefflichen Beitrag der gewaltfreien Aktion hinzufügen“.

Klappt vielleicht im großen Indien mit Pufferzonen, nicht in Israel
was man in einem Tag durchqueren kann.
Ganz Israel würde kopfmäßig nicht an eine indische Großdemo
ranreichen.
Da hätte man gerade mit dem Hungern angefangen als das Land
schon überrannt war.
Andere Länder , andere Sitten.
Gilt halt nicht grundsätzlich wie sich der indische Kampfzwerg durchgesetzt
haben soll.
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#17
(07-11-2013, 21:18)Klaro schrieb: Gandhi soll jede Form von Gewalt abgelehnt haben, selbst die Selbstverteidigung.

Stimmt so nicht, er hat jede Form von Furcht abgelehnt. Also wenn man Angst hat sich zu Verteidigen, dann lieber Verteidigen!
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#18
(09-11-2013, 00:11)eddyman schrieb:
(07-11-2013, 21:18)Klaro schrieb: Gandhi soll jede Form von Gewalt abgelehnt haben, selbst die Selbstverteidigung.

Stimmt so nicht, er hat jede Form von Furcht abgelehnt. Also wenn man Angst hat sich zu Verteidigen, dann lieber Verteidigen!
Lies nochmal #4 zu Ghandis "Doktrin des Schwertes"
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#19
Zitat:Allerdings sehe er einen Weg, wie die Juden dieser Verfolgung widerstehen könnten: durch organisierten, gewaltfreien und zivilen Widerstand. So sehe er Parallelen zur Lage der „Unberührbaren“ sowie der Inder in Südafrika. Die Juden könnten ihren „zahlreichen Beiträgen zur Zivilisation den außerordentlichen und unübertrefflichen Beitrag der gewaltfreien Aktion hinzufügen“.
Das klingt schon beinahe komisch und lässt sich wohl nur dadurch erklären, dass Gandhi im fernen Indien war und keine Ahnung davon hatte, wie es wirklich in Deutschland aussah. Das galt ja sogar für die Menschen im westlichen Ländern (Chaplin hat zum Beispiel später gesagt, er hätte "Der Diktator" nicht gedreht, wenn er gewusst hätte, wie schlimm die Verfolgung wirklich war).

Und was die Unberührbaren in Indien betrifft: Sind die denn jetzt wirklich faktisch gleichberechtigt oder nur auf dem Papier?
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#20
(08-11-2013, 21:22)Harpya schrieb:
Zitat:In welchen Fällen ist denn Gewalt nicht gesellschaftlich geächtet?
Polizeiliche Aktionen gegen Straftäter, militärische Abwehr

Gesetzlich legitimiert; ja. Aber gewalttätige Polizisten werden von der Öffentlichkeit doch in aller Regel völlig verachtet. Sobald so etwas seinen Weg in die Zeitungen oder das Internet findet, ist gesellschaftliche Ächtung noch das Geringste, was dem Täter droht.

(08-11-2013, 21:22)Harpya schrieb: Zivilcourage um Bedrängten zu helfen.
Notwehr.....
Hundespray für Postboten wird akzeptiert, Boxkämpfe, handfeste Erste Hilfe Massnahmen....

Von den Boxkämpfen einmal abgesehen wäre die Einstufung als Gewalt zu diskutieren. Findest du, Notwehr ist da auf der selben Stufe?... Aber okay, mir leuchtet natürlich ein was du sagst. Jemandem ins Gesicht zu schlagen, der in der U-Bahn irgendwelche Schulkinder bedroht, wird sicher nicht die öffentliche Antipathie wecken.

(08-11-2013, 21:22)Harpya schrieb: lange nicht mehr hier gewesen ?

Nicht, dass ich zu unkreativ wäre, um mir selbst gesellschaftlich akzeptierte Gewalt auszumalen; ich hätt halt gern gewusst, was Lelinda meinte. Trotzdem Danke für deine Vorschläge Icon_wink
Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen. (Friedrich Nietzsche)
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#21
Also, wenn auf Polizisten ein psychisch kranker Mann mit zwei Messern zugeht und sie sich nicht aus dem Auto getrauen, dann nur auf ihn einreden zu wollen, damit er von seinem Tun abläßt, zuvor Passanten verletzt hat, sogar junge Mütter mit Kleinkind auf dem Arm - und dann nicht zu reagieren, das grenzt an Naivität - es gibt Situationen, da muß ein Beamter reagieren oder er wird abgestochen wie die Frau im Arbeitslosenamt. Wenn wir schon soweit sind, daß Jedem ein Messer auf offener Straße in den Bauch gestoßen werden darf und dann nicht zu reagieren, mein Gott, wie blauäugig darf es denn noch zugehen ?

Abgesehen davon, die Menschen zieht es zu Aggressivität hin, es ist in ihnen und das sieht man an Boxveranstaltungen, das sind Massen an Menschen zu finden, die nach außen Friedlichsten sind dort zu finden - oder Fußballspiele - das sind so viele Menschen, die dadurch aufgeheizt werden - ich sehr Pazifismus in weite Ferne gerückt.

(die innere aggressivität des menschen)
+++wissen-gesundheit.de/content.asp?wdid=2344&sid=0 (aggressivität und libido im zusammenhang) Es gehört eben alles dazu. +++augsburger-allgemeine.de/panorama/Biografie-sorgt-fuer-Aufregung-um-Ghandis-Sex-Leben-id14506696.html (mahatma gandhi und sexualität)
Zitat:Tief in uns schlummern starke Triebe, die der Befriedigung unserer Lebensbedürfnisse, unserer Selbsterhaltung und unserem Schutz dienen. Zu diesen Trieben zählen zum Beispiel Hunger, Durst, die Pflege des Nachwuchses, das Bedürfnis nach Schlaf und die Sexualität. Die Aggression wird ebenfalls zu den Trieben gezählt, denn sie ist das „Werkzeug“, mit dem die Grundbedürfnisse notfalls eingefordert werden können. Allerdings besteht in einer zivilisierten Gesellschaft die Kunst im Umgang mit der Aggression darin, diese nicht impulsiv und ungefiltert auszuleben, sondern sie etwas zurückzuhalten und umzuwandeln. So wird sie gesellschaftsfähig.
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#22
(09-11-2013, 12:01)Klaro schrieb: Also, wenn auf Polizisten ein psychisch kranker Mann mit zwei Messern zugeht und sie sich nicht aus dem Auto getrauen, dann nur auf ihn einreden zu wollen, damit er von seinem Tun abläßt, zuvor Passanten verletzt hat, sogar junge Mütter mit Kleinkind auf dem Arm - und dann nicht zu reagieren, das grenzt an Naivität

Hmm, ich wollte eigentlich nicht den Eindruck vermitteln, ich hätte gerne eine tatenlose Polizei. Ich tu mich ein bisschen schwer mit den Begrifflichkeiten. Ich finde, da gibt es einfach extreme Unterschiede. Ein Polizist muss manchmal handgreiflich werden, das ist mir klar. Aber ein Polizist, den ich nach meinem Empfinden als gewalttätig einstufen würde, verfehlt in diesem Sinne sowohl Zweck als auch Maß. Ich bin selbst nicht sicher, ob ich mit den Begriffen einverstanden bin, so wie ich sie gefühlsmäßig verwende. Natürlich ist es Gewalt, wenn ein Polizist die Waffe auf einen Amokläufer richtet - aber es ist dennoch etwas anderes als die Gewalt, über die wir sprechen, wenn wir vom Hinhalten der anderen Wange reden. Ich schätze, da fehlen mir gerade einfach die exakten Begriffe.

Zitat:Tief in uns schlummern starke Triebe, die der Befriedigung unserer Lebensbedürfnisse, unserer Selbsterhaltung und unserem Schutz dienen. Zu diesen Trieben zählen zum Beispiel Hunger, Durst, die Pflege des Nachwuchses, das Bedürfnis nach Schlaf und die Sexualität. Die Aggression wird ebenfalls zu den Trieben gezählt, denn sie ist das „Werkzeug“, mit dem die Grundbedürfnisse notfalls eingefordert werden können.

Als Psychologiestudentin behaupte ich guten Gewissens, dass das Quatsch ist. Aggression ist kein Trieb und hat mit Hunger und Libido erstmal nichts zu tun, das ist ne völlig andere Kiste.

Dorsch - Lexikon der Psychologie schrieb:Aggression (=A.)
(...) Das populäre Dampfkesselmodell von Lorenz, wonach sich aggressive Energie kontinuierlich anstaut und in A. entlädt, gilt als Modell menschlicher A. dagegen als überholt. Insbes. die Idee der Abfuhr aggressiver Energie z.B. durch sportliche Betätigung oder virtuelles Ausagieren in den Medien wurde widerlegt. Ps. Aggressionstheorien umfasen die Frustrations-Aggressions-Theorie (A. als Resultat vorhergehender Frustration), die kognitive-neoassoziationistische Theorie von Berkowitz (A. als Ergebnis aversiver Stimulation, die Ärger-Erregung aktiviert), die Lerntheorie (A. als Resultat von Verstärkungs- und Imitationsprozessen) sowie sozial-kognitive Theorien (A. als Resultat von Informationsverarbeitungsprozessen, die zu agressiven Verhaltensdrehbüchern führen). (...)
Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen. (Friedrich Nietzsche)
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#23
(08-11-2013, 01:12)Sinai schrieb: Man darf eines nicht vergessen.
Als Gandhi in Indien hungerte, gab es viel Solidarität durch die britische Presse.
So erzielte Gandhi in England sehr viel Medienwirkung und weite Teile der britischen Öffentlichkeit sympathisierten daher mit ihm.

In Hitlerdeutschland hätte Gandhi wenig Glück gehabt. Der Völkische Beobachter und der Stürmer hätten ihn totgeschwiegen und er wäre völlig unbemerkt verhungert.

Zum Thema: "Gandhi - gewaltfrei gegen Hitler ?"

In einer westlich liberalen Gesellschaft war Gandhi erfolgreich.
Die Engländer waren zwar Rassisten, aber dennoch war es bereits damals eine Demokratie mit Pressefreiheit.
(Dabei ist es egal, ob es eine Republik à la USA oder eine Monarchie à la Niederlande ist.)
Der englische Rassismus richtete sich gegen die Inder, aber die englischen Journalisten konnten nicht mundtot gemacht werden.

Aber in einer Diktatur (Hitler, Mussolini, Mao . . . ) haben Bürgerrechtler keine Chance. Da es keine freie Presse gibt, werden sie von den Leuten gar nicht wahrgenommen.

Wenn sie dann in Hungerstreik treten, verhungern sie unbemerkt in ihrer Wohnung.

Aus der Sowjetunion wissen wir, daß Hungerstreikende in eine psychiatrische Anstalt gebracht, und dort zwangsernährt wurden.
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#24
Die Presse war ja auch bei Vietnam entscheidend ?
D.H die Informationskanäle müssten auch dementsprechend reagieren wollen/können/dürfen, um einen dementsprechenden gesellschaftlichen Effekt zu bekommen. Die Gesellschaften reagieren ja sehr Schnell auf die Informationskanäle.

Denn... was man nicht Weiss, macht einen nicht Heiss.
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#25
(09-11-2013, 16:07)Sinai schrieb: Wenn sie dann in Hungerstreik treten, verhungern sie unbemerkt in ihrer Wohnung.

Aus der Sowjetunion wissen wir, daß Hungerstreikende in eine psychiatrische Anstalt gebracht, und dort zwangsernährt wurden.

Warum sollte es einen interessieren müssen, wenn jemand in einen Hungerstreik geht ?
Warum "Hungerstreik" ?
Ist das der "Leid" mit denen man unmittelbar sein Gegenüber in Konfrontation zu setzen versucht ?
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#26
(09-11-2013, 16:32)Artist schrieb: Warum sollte es einen interessieren müssen, wenn jemand in einen Hungerstreik geht ?
Warum "Hungerstreik" ?

Das Thema heißt "Gandhi"
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#27
(09-11-2013, 17:50)Sinai schrieb:
(09-11-2013, 16:32)Artist schrieb: Warum sollte es einen interessieren müssen, wenn jemand in einen Hungerstreik geht ?
Warum "Hungerstreik" ?

Das Thema heißt "Gandhi"

Hungerstreik gehörte mit zu Ghandis art, sogar sehr Essenziell.

"Mahatma Gandhi in Indien verweigerte in den 1930er und 1940er Jahren mehrfach wochenlang die Nahrungsaufnahme,
um sein Volk von einem Bürgerkrieg abzuhalten, zu dem es dann tatsächlich nicht kam." Quelle: Wikipedia / Hungerstreik

Daher denke ich das die Frage dannach "Warum ein Hungerstreik so Effektiv sein kann?"/"Warum das einen Interessieren soll?" doch völlig gerechtfertigt.

Also ist das 100% Themen bezogen.
Wo ist das/dein Problem dabei?
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#28
(09-11-2013, 10:48)Keksdose schrieb: Aber gewalttätige Polizisten werden von der Öffentlichkeit doch in aller Regel
völlig verachtet

deshalb hat die polizei ja auch so einen schlechten ruf

(09-11-2013, 10:48)Keksdose schrieb: Sobald so etwas seinen Weg in die Zeitungen oder das Internet findet, ist gesellschaftliche Ächtung noch das Geringste, was dem Täter droht

vor allem auch das einzige. denn strafe dafür gibt es in der regel nicht, die kriegt das gewaltopfer, wegen widerstands gegen die staatsgewalt
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#29
(09-11-2013, 13:12)Keksdose schrieb: Als Psychologiestudentin behaupte ich guten Gewissens, dass das Quatsch ist. Aggression ist kein Trieb und hat mit Hunger und Libido erstmal nichts zu tun, das ist ne völlig andere Kiste.

Dorsch - Lexikon der Psychologie schrieb:Aggression (=A.)
(...) Das populäre Dampfkesselmodell von Lorenz, wonach sich aggressive Energie kontinuierlich anstaut und in A. entlädt, gilt als Modell menschlicher A. dagegen als überholt. Insbes. die Idee der Abfuhr aggressiver Energie z.B. durch sportliche Betätigung oder virtuelles Ausagieren in den Medien wurde widerlegt. Ps. Aggressionstheorien umfasen die Frustrations-Aggressions-Theorie (A. als Resultat vorhergehender Frustration), die kognitive-neoassoziationistische Theorie von Berkowitz (A. als Ergebnis aversiver Stimulation, die Ärger-Erregung aktiviert), die Lerntheorie (A. als Resultat von Verstärkungs- und Imitationsprozessen) sowie sozial-kognitive Theorien (A. als Resultat von Informationsverarbeitungsprozessen, die zu agressiven Verhaltensdrehbüchern führen). (...)
Ist ja eine Meinung, bzw. Lexikoneintrag der erst mal nichts erklärt,
immerhin kenne ich jetzt ein paar neue Wörter.

Von welcher Form der Aggression wird da überhaupt gesprochen ?
Welchen sittlichen Nährwert hat denn diese Aussage .
Von allgemeiner Definition kann man wohl schon anhand der unterschiedlichen
Kulturen nicht ausgehen, was hier gilt ist woanders eben anders bewertet.

Ob das eine Trieb ist oder nicht ist doch akademisch abgehoben.
Aggression ist ein ganz weitläufiger Oberbegriff der für sich
nichts konkretes aussagt.
*http://de.wikipedia.org/wiki/Aggression

Grob gesagt ist jeder auf eine Weise aggressiv oder merkt garnichts mehr.
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#30
Heutzutage wird die Geschichte Moses und Jesus in Frage gestellt, es wird vieles in den Bereich der Legende abgeschoben.

Unter diesen Umständen ist es legitim, einmal die Geschichte Gandhis zu hinterfragen – ob da alles wirklich so geschah wie in der Propaganda dargestellt. Wer kontrollierte denn, ob er wirklich 3 Wochen lang hungerte ?

Am Tag während er Audienzen hielt, hungerte er demonstrativ – und in der Nacht gönnte er sich Leckerbissen ??
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