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Unterwelt oder Totenreich?
#1
Hallo allerseits!
Ich habe leider nicht die Zeit, mich hier regelmäßig an den Diskussionen zu beteiligen. Ich wollte noch auf einen Beitrag in einem anderen Strang eingehen, aber der Strang wurde schon geschlossen.
Vielleicht ist das Thema ja für einen neuen Strang geeignet. Sucher zitierte aus der Bibel:

Zitat:"Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Simon Petrus antwortete: Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes! Jesus sagte zu ihm: Selig bist DU, Simon Barjona; denn nicht Fleisch und Blut haben DIR das offenbart, sondern mein Vater im Himmel. Ich aber sage DIR: DU bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen, und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen. Ich werde DIR die Schlüssel des Himmelreichs geben; was DU auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein, und was DU auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein." (Matthäus 16, 15 bis 19)

Ich weiß nicht, aus welcher Übersetzung dieses Zitat stammt. Aber in der Lutherbibel lautet Vers 18:

Zitat:"Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich bauen meine Gemeinde, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen." (Matthäus 16, 18 nach Luther).

Zunächst einmal wird hier nicht behauptet, dass Petrus der Fels ist. Denn der Fels heißt im Griechischen "petra", und "Petrus" heißt ein "Stein". Der Fels ist Christus.

Aber ich will vor allem auf den Begriff "Hölle" hinaus, der oben mit "Mächte der Unterwelt" wiedergegeben wurde.
Das Wort, das Luther hier mit "Hölle" übersetzte, heißt im Griechischen "Hades". Der Hades ist eigentlich das Totenreich, also kein Ort der Qual.

Zitat:"Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich bauen meine Gemeinde, und die Pforten des Totenreiches sollen sie nicht überwältigen." (Matthäus 16, 18).

Christus meinte (nach meiner Überzeugung), dass die Christenheit trotz grausamer Verfolgungen nie ganz aussterben wird. Diese Aussage gab den frühen Christen in der Verfolgung sicherlich Trost.
Aber es ist durchaus möglich, dass eine usprünglich christliche Organisation vom Satan überwunden wird. Satan hat zwar keine Macht über Christen, die treu auf Gottes Seite stehen. Aber wenn sich eine Kirchenleitung verführen lässt, kann Satan die Kontrolle über ihre Kirche bekommen. Wenn zum Beispiel die römisch-katholische Kirche grausame Ketzerverfolgungen beging, dann ist das für mich ein klarer Beleg, dass nicht Christus, sondern Satan diese Kirche führte.
Aber man braucht nicht zu verzweifeln. Die wahren Christen können die abgefallene Kirche verlassen und sich neu organisieren.
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#2
(15-12-2013, 17:26)ThomasB schrieb: Hallo allerseits!
Ich habe leider nicht die Zeit, mich hier regelmäßig an den Diskussionen zu beteiligen. Ich wollte noch auf einen Beitrag in einem anderen Strang eingehen, aber der Strang wurde schon geschlossen.
Vielleicht ist das Thema ja für einen neuen Strang geeignet. Sucher zitierte aus der Bibel:

Zitat:"Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Simon Petrus antwortete: Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes! Jesus sagte zu ihm: Selig bist DU, Simon Barjona; denn nicht Fleisch und Blut haben DIR das offenbart, sondern mein Vater im Himmel. Ich aber sage DIR: DU bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen, und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen. Ich werde DIR die Schlüssel des Himmelreichs geben; was DU auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein, und was DU auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein." (Matthäus 16, 15 bis 19)

Ich weiß nicht, aus welcher Übersetzung dieses Zitat stammt. Aber in der Lutherbibel lautet Vers 18:

Ich habe im Thread " Jesus Petrus zu seinem Stellvertreter berufen?" aus der Einheitsübersetzung zitiert. Unten hänge ich die Übersetzungen von Matthäus 16, 18 aus verschiedenen Bibeln an. Daraus kannst Du vielleicht erkennen, dass der Allmächtige sich offensichtlich nicht für alle unmissverständlich offenbaren konnte Icon_wink

Zitat:"Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich bauen meine Gemeinde, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen." (Matthäus 16, 18 nach Luther).

(15-12-2013, 17:26)ThomasB schrieb: Zunächst einmal wird hier nicht behauptet, dass Petrus der Fels ist. Denn der Fels heißt im Griechischen "petra", und "Petrus" heißt ein "Stein". Der Fels ist Christus.

Andere sehen das anders und interpretieren das etwa so:

" Du bist Petrus, und auf diesen Felsen“. In den Ursprachen sind die Wörter für „Petrus“, die „Felsstück“ bedeuten, Mask. (gr.: Pétros, Mask.; lat.: Pẹtrus, Mask.; syr.: Kiʼphaʼ mit vorausgehendem mask. Personalpronomen hu); die Wörter für „Felsen“, „Gesteinsmasse“, jedoch sind Fem. (gr.: pétrai [sprich: pétra], Dativ Fem. Sg.; lat.: pẹtram, Fem.; syr.: kiʼphaʼ mit vorausgehendem fem. Demonstrativpronomen hadeʼ)." (http://www.jw.org/de/publikationen/bibel...3%A4us/16/)

Der Felsen, wenn Dun so willst, auf den Jesus seine Kirche aufbauen wollte, war nach meiner Meinung seine Lehre, in der er seine Forderungen an die Menschen stellt, die ihn als Sohn Gottes glaubten und in der er das Letzte Gericht noch zu Lebzeiten einiger seiner Jünger angekündigt hat, wie das in Matth. 16, 21 und 27+28 steht. Auch Paulus bestätigt laut 1. Thes. 4, 15-17, dass er noch lebt, wenn Jesus die Toten zum Letzten Gericht auferweckt.


(15-12-2013, 17:26)ThomasB schrieb: Aber ich will vor allem auf den Begriff "Hölle" hinaus, der oben mit "Mächte der Unterwelt" wiedergegeben wurde.
Das Wort, das Luther hier mit "Hölle" übersetzte, heißt im Griechischen "Hades". Der Hades ist eigentlich das Totenreich, also kein Ort der Qual.

Ich habe Dir aus den unten aufgeführten Übersetzungen von Matth. 16, 18 mal die unterschiedlichen Begriffe für den Ort zusammen gestellt, auf den Du anspielst:

Pforten der Hölle, des Hades Pforten, die Mächte der Unterwelt, die Macht des Todes, das Totenreich mit seiner ganzen Macht, die Macht des Todes , die Pforten des Totenreiches, die Tore des Hades, alle Mächte der Hölle.

Such Dir den heraus, der Dir am besten gefällt Icon_wink

(15-12-2013, 17:26)ThomasB schrieb: Christus meinte (nach meiner Überzeugung), dass die Christenheit trotz grausamer Verfolgungen nie ganz aussterben wird. Diese Aussage gab den frühen Christen in der Verfolgung sicherlich Trost.
Aber es ist durchaus möglich, dass eine usprünglich christliche Organisation vom Satan überwunden wird. Satan hat zwar keine Macht über Christen, die treu auf Gottes Seite stehen. Aber wenn sich eine Kirchenleitung verführen lässt, kann Satan die Kontrolle über ihre Kirche bekommen. Wenn zum Beispiel die römisch-katholische Kirche grausame Ketzerverfolgungen beging, dann ist das für mich ein klarer Beleg, dass nicht Christus, sondern Satan diese Kirche führte.
Aber man braucht nicht zu verzweifeln. Die wahren Christen können die abgefallene Kirche verlassen und sich neu organisieren.

Wenn man alles ignoriert, was Jesus in seinen Endzeitreden in Matthäus Kapitel 24 und 25, Markus Kapitel 13 und Luk. Kapitel 21 seinen Zuhörern schildert, was DIESE beim Ende aller Dinge erleben werden und wenn man die von mir bereits angeführten Bibelstellen Matth. 16, 21 und 27+28 sowie 1. Thes. 4, 15-17 ignoriert und wenn man ignoriert, dass die Offenbarung so beginnt:

" Offenbarung Jesu Christi, die Gott ihm gab, um seinen Knechten zu zeigen, was bald geschehen muss"

kann man natürlich zu glauben versuchen, dass Jesus von einer langen Zukunft seiner Kirche ausgegangen ist. Wenn Du das tust, dann würde mich interessieren, welche seiner an Menschen gerichteten Kernforderungen außer der Nächstenliebe für eine lange menschliche Zukunft wirklich brauchbar sein könnten?

***

Matthäus 16, 18:

Lutherbibel 1984: "Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die PFORTEN DER HÖLLE sollen sie nicht überwältigen."

Elberfelder Bibel: " Aber auch ich sage dir: Du bist Petrus, und auf diesem Felsen werde ich meine Gemeinde6 bauen, und DES HADES PFORTEN werden sie nicht überwältigen."

Einheitsübersetzung: " Ich aber sage dir: Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und DIE MÄCHTE DER UNTERWELT werden sie nicht überwältigen."

Hoffnung für Alle-Bibel: " Ich sage dir: Du bist Petrus1. Auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und selbst DIE MACHT DES TODES wird sie nicht besiegen können."

Neue Genfer Übersetzung: " Deshalb sage ich dir jetzt: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich meine Gemeinde bauen, und DAS TOTENREICH MIT SEINER GANZEN MACHT wird nicht stärker sein als sie."

Gute Nachricht Bibel: " Darum sage ich dir: Du bist Petrus; und auf diesem Felsen werde ich meine Gemeinde bauen! Nicht einmal DIE MACHT DES TODES wird sie vernichten können."

Schlachter 2000 Bibel: " Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und DIE PFORTEN DES TOTENREICHES sollen sie nicht überwältigen."

Neues Leben. Die Bibel" Von nun an sollst du Petrus heißen. Auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und alle MÄCHTE DER HÖLLE können ihr nichts anhaben."

Neue Welt Übersetzung der Heiligen Schrift: " Auch ich sage dir: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Versammlung bauen, und die TORE DES HADES werden sie nicht überwältigen."
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#3
Kleiner Einwurf, vielleicht weiß es jemand genauer: Soviel ich gehört habe, ist diese Aussage eine "nachösterliche Gemeindebildung", die in die Evangelien eingeflochten wurde, genauso wie beispielsweise der Taufbefehl. M. a. W. hier wurde den Tatsachen z. B. der Führerschaft des Simon (Kephas, Petrus) ein "theologisches Mäntelchen umgehängt".
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#4
Zum Thema "Hölle" als Ort der Qual:
Ich habe mir mal anhand einer Wortkonkordanz sämtliche Stellen mit Begriffen dieser Art angesehen. Dabei fällt mir auf, dass einzig Matthäus die moderne, konkrete Höllenvorstellung mit "Höllenqualen" erfunden und verkündet hat. Alle anderen Autoren und Redaktoren sprechen entweder vom Totenreich oder in metaphorischer Deutung eines Sachverhalts beispielsweise der Zunge (Sprache, Leumund) sei wie die Hölle.
Für mich ist daher ganz klar: Hier wird "Erziehung durch Verängstigung" des Glaubensvolkes gepflegt. Die Glaubenden sollen sich ihren Lebenswandel vorhalten und zusehen, wie sie durch anständiges Verhalten dieser Gefahr entgehen - reines Menschenwerk!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#5
Beitrag # 1
(15-12-2013, 17:26)ThomasB schrieb: Aber ich will vor allem auf den Begriff "Hölle" hinaus, der oben mit "Mächte der Unterwelt" wiedergegeben wurde.
Das Wort, das Luther hier mit "Hölle" übersetzte, heißt im Griechischen "Hades". Der Hades ist eigentlich das Totenreich, also kein Ort der Qual.

Es ist richtig, wir verdanken den unsinnigen Begriff der Hölle dem Martin Luther.
Luther hatte versucht, die Bibel ins deutsche zu übersetzen. Versucht.

Im hebräischen gibt es das Wort "Scheol".
Diesen Begriff kann man nicht in die deutsche Sprache übersetzen – weil es ihn im deutschen nicht gibt.
(Das ist so hilflos wie der Versuch der Indianer die Lokomotive als Feuerroß zu "übersetzen", Telegraph als "singender Draht", Säbel als "lange Messer". Oder man "übersetzt" Pharao als "Nilkaiser")

Der semitische Begriff "Scheol" existiert im deutschen nicht und es soll daher nicht versucht werden, ihn zu "übersetzen". Der Begriff "Scheol" hat eine bestimmte Bedeutung.

Luther aber wollte die Bibel dem deutschen Volk schmackhaft machen.
Er fand den altgermanischen Begriff "Hel"
Hel ist das germanische Totenreich, dort wird gefressen und gesoffen, es werden Schlachtlieder gegrölt. Ein Ort der gefallenen Helden. Kein Ort des Schreckens.

Luther stahl diesen altnordischen Begriff. Und mißbrauchte ihn für eine Religion aus der semitischen Vorstellungswelt. Ein absolut unzutreffendes Wort !
Er bastelte das Wort "Hölle" daraus.
Im englischen ist die Wurzel noch besser erkennbar als "hell"

Das semitische Wort "Scheol" ist so etwas wie ein Massengrab. Dort drinnen wird nicht gefressen, nicht gesungen, nicht gegrölt.
Nach altsemitischer Vorstellung ist es dort still und finster. Am ehesten käme dem der griechische "Hades", das "Reich der Schatten".
Weder im Scheol noch im Hades werden Seelen gequält, und beide werden flammenlos beschrieben.

Wie kommt nun die Idee einer qualvollen Hölle (Qualen, Flammen) in die christliche Vorstellungswelt ? Die Juden kannten dieses nicht (Scheol) und die Germanen ebenfalls nicht (in der Hel ging es feuchtfröhlich zu).

Woher kommt die Vorstellung von Qual und Flammen für die Seele nach dem Tode ? Jüdisch ist sie nicht. Lukas schrieb die Geschichte vom Armen Lazarus und dem Reichen Mann, dessen 'Seele' (was sonst?) nach dem Tode in den Flammen gequält wird. Lukas 16:25

Das Ganze riecht mir eher ostasiatisch. (Indien, Tibet.) Eine Route der Seidenstraßen endete ja in Damaskus (einer im Neuen Testament erwähnten Stadt).

Diese Routen werden beschönigend als "Seidenstraße(n)" bezeichnet.
In der Realität wurden dort hauptsächlich Drogen und Sklaven transportiert, und wandernde Priester zogen dort mit ihren Sippen in die unbekannte Ferne. Via Seidenstraße gelangten ostasiatische Vorstellungen nach Israel.

So ist es auch verständlich, daß sich das Judentum scharf von den anderen Kulturen abschottete.
Es war sicher nicht angenehm, an der "Seidenstraße" zu wohnen. Wenn man sich nicht durch strenge Gesetze abschottete, war es bald vorbei mit dem Volk.
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#6
Bleibt noch das Rätsel mit dem Feuersee in Apokalyps 21:8

Der Feuersee (oder die Feuersee ?) wird in der Apokalypse beschrieben.
Aber ist die Apokalypse ein christliches Buch ?

Ich habe folgendes gelesen:

"Ist die Apokalypse ein christliches Buch ?
Ich bezweifle das, die Vorstellung von einem Feuersee ist nämlich nicht einmal jüdisch. Somit kann sie auch nicht christlich sein.

Moses hat alles in seiner Religion genau aufgeschrieben, sehr detailliert.
Moses schrieb kein Wort von einem Feuersee oder dergleichen – also ist das spätere Zutat und hat mit dem Judentum nichts zu tun.

Zwar wird in der Apokalypse (7:4-8) offen und freimütig geschrieben, daß die 12 Stämme Israels die Weltherrschaft antreten werden, aber das ist noch lange kein Beweis für die Jüdischkeit dieses Buches ! Der eigentlich unbekannte Schreiber der Apokalypse wollte diese seine Lehre den Christen schmackhaft machen – diese waren damals Judenchristen. Daher wurde mit den "12 Stämmen Israels" gelockt. Das ist leicht zu durchschauen.

Aber die Nennung der 12 Stämme macht aus einem Buch noch lange keine jüdische Lehre. Die Apokalypse ist eindeutig nicht mosaisch und daher kann sie auch keinesfalls als christliche Lehre gewertet werden.

Die Apokalypse ist meines Erachtens ein nachchristliches Buch.
Krass antimosaisch und absolut unchristlich, ein Hohn auf die christliche Nächstenliebe und Feindesliebe.

Da werden keine mosaischen Gedanken gelehrt, das Ganze riecht eher an eine uralte Lehre aus der Zeit lange vor König Hammurabi

Wenn man heute schon so kritisch ist und alles hinterfragt ('warum gab es keine weiblichen Apostel') dann sollte man einmal den Mut haben und die Apokalypse aus der christlichen Bibel rauswerfen.

Ich finde es lächerlich, wenn heutige Gutmenschen vor lauter Humanität den Militärdienst ablehnen – und ein Buch in Händen halten, dessen letztes Kapitel mit der geplanten Ausrottung der halben Menschheit prahlt.

Zusammenfassung: Die Feuersee der Apokalypse ist kein christliches Gedankengut, weil ja die ganze Apokalypse kein christliches Gedankengut ist. Nicht christlich und nicht mosaisch."
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#7
(15-12-2013, 22:15)Sinai schrieb: Es ist richtig, wir verdanken den unsinnigen Begriff der Hölle dem Martin Luther.
Luther hat die Bibel ins Deutsche übersetzt. Die Begriffe für Sheol oder Hades als Totenreich und Hölle zu übersetzen ist angemessen, wenn es Deutsche lesen sollten, weil sie damals nicht bei Wiki nachschauen konnten was Sheol oder Hades ist. Aber Hölle ist auch Heute ein Begriff geworden, der in der menschlichen Phantasie teilweise ausufert.
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#8
(15-12-2013, 23:19)indymaya schrieb: Luther hat die Bibel ins Deutsche übersetzt. Die Begriffe für Sheol oder Hades als Totenreich und Hölle zu übersetzen ist angemessen, wenn es Deutsche lesen sollten

Ich finde das nicht angemessen:
Scheol (althebräisch) still und finster, keine Empfindungen
Hades (altgriechisch) Reich der Schatten. Überall Staub und Schatten, öde und langweilig, keine Erinnerung ans Leben
Hel (altnordisch, germanisch) fressen und saufen, Kriegslieder grölen
Hölle (lutheranisch) Qualen und Flammen

Das sind doch völlig gegensätzliche Begriffe !
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#9
(15-12-2013, 23:32)Sinai schrieb: Hölle (lutheranisch) Qualen und Flammen
In Luthecia spricht man französisch.
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#10
(15-12-2013, 22:15)Sinai schrieb: Hel ist das germanische Totenreich,...

Soweit stimmt es.

Sinai schrieb:...dort wird gefressen und gesoffen, es werden Schlachtlieder gegrölt.

Dieser Ort heißt Walhall, nicht Hel.

Sinai schrieb:Ein Ort der gefallenen Helden. Kein Ort des Schreckens.

Der Ort für die gefallenen Helden war, wie schon bemerkt, Walhall gewesen. Hel war in der altnordischen Vorstellung der Aufenthalt jener gewesen, die an Krankheit oder Altersschwäche gestorben waren. Die Ertrunkenen schließlich gehörten der Göttin Rán.
MfG B.
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#11
Genaugenommen gab es zwei Orte für die Gefallenen Helden in Asgard... Die eine Hälfte kam zu Odin nach Walhall, die ander Hälfte gehörte seiner Gattin Freia und kam nach Folkvangr,..siehe Grimnismal Strophe 14
Aut viam inveniam aut faciam
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#12
(15-12-2013, 23:19)indymaya schrieb: Aber Hölle ist auch Heute ein Begriff geworden, der in der menschlichen Phantasie teilweise ausufert.

Heute kann das höchstens bei solchen Menschen ausufern, die nicht selbst erkennen können, dass dieser geradezu unübertreffliche Schwachsinn ganz bewusst so konstruiert wurde, **** standardpredigt entfernt,..wir wissen um deine Befindlichkeit, du brauchst es nicht überall zwanghaft vorbringen,..d.n.
Dieses von Dir erwähnte Ausufern der Phantasie erfolgt aber nicht nur heute bei manchen Blindgläubigen, sondern das war ganz berechnend von den Angsterzeuger-Religionsmacher so gewollt, die deshalb ihrem Gott die perversesten und sadistischsten Strafen unterstellt haben. Schaue Dir mal Bilder aus dem Mittelalter an, wo die Höllenstrafen den Blindgläubigen anschaulich gemacht werden sollten Icon_wink
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#13
(16-12-2013, 08:16)Sucher schrieb: Heute kann das höchstens bei solchen Menschen ausufern, die nicht selbst erkennen können, dass dieser geradezu unübertreffliche Schwachsinn ganz bewusst so konstruiert wurde,
Wenn es wirklich so ist ist es doch nicht mehr als beim Struwelpeter, das Kinder anleitet darauf zu achten wohin sie gehen, nicht magersüchtig zu werden, nicht mit Feuer spielen, nicht böse zu sein, nicht bei Unwetter aus dem Haus zu gehen und nicht die Finger in den Mund zu stecken. Die "Strafe" erschreckt, ist aber nur die Folge des falschhandelns, also vermeidbar dadurch, das man z.B. nicht mit dem Feuer spielt.
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#14
(16-12-2013, 13:07)indymaya schrieb:
(16-12-2013, 08:16)Sucher schrieb: Heute kann das höchstens bei solchen Menschen ausufern, die nicht selbst erkennen können, dass dieser geradezu unübertreffliche Schwachsinn ganz bewusst so konstruiert wurde,
Wenn es wirklich so ist ist es doch nicht mehr als beim Struwelpeter, das Kinder anleitet darauf zu achten wohin sie gehen, nicht magersüchtig zu werden, nicht mit Feuer spielen, nicht böse zu sein, nicht bei Unwetter aus dem Haus zu gehen und nicht die Finger in den Mund zu stecken. Die "Strafe" erschreckt, ist aber nur die Folge des falschhandelns, also vermeidbar dadurch, das man z.B. nicht mit dem Feuer spielt.

Du darfst natürlich die Hölle verteidigen mit der Unterstellung, letztlich wäre das keine bis in alle Ewigkeit wirkende Strafe. Blöd für Dich ist nur, dass die Bosse Deiner Kirche das im Katechismus ganz anders behaupten:

"Die Lehre der Kirche sagt, dass es eine Hölle gibt und dass sie EWIG dauert. Die Seelen derer, die im Stand der Todsünde sterben, kommen sogleich nach dem Tod in die Unterwelt, wo sie die QUALEN der Hölle erleiden, „das EWIGE FEUER“"

Ich erwarte jetzt nicht, dass Du diese perverse, berechnende Angsterzeugung selbst erkennen kannst Icon_wink)
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#15
Was Religion für das Leben im Jenseits verspricht oder androht, ist für Nicht- oder Andersgläubige vollkommen belanglos. Meinetwegen dürfen Geistliche jeder Religion oder Konfession in ihren Gotteshäusern für das Jenseits verkünden, was die Fantasie ihrer jeweiligen Religionsgründer oder ihre eigene diesbezgl. so hergibt. Nur eines sollten sie nicht dürfen, nämlich zu versuchen, das Leben ihrer z.T. jedes irdischen Sinnes entbehrenden Wertvorstellungen zu erzwingen, wie das in Europa so um die 1500 Jahre lang der Fall war (und davon sind Reste noch immer Inhalt geltendes Rechts) und in der islamischen Welt weitgehend Gegenwart ist.
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