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Was ist eigentlich eine Sekte?
#1
Ich finde die Verwendung das Begriffs "Sekte" schwierig.
Man weiß nie genau was jemand eigentlich damit meint.
Und das Wort hat mittlerweile auch einen negativen Beigeschmack (den der Begriff ursprünglich eigentlich überhaupt nicht hatte). Aber selbst wenn jemand klar macht das er den Begriff in einem negativen Sinne meint, weiß man oft nicht was genau er nun meint das negativ wäre. Wenn man z.B. einen "Betrug" damit meint, warum sagt man dann nicht gleich "Betrug", dann ist wenigstens klar was gemeint ist. Denn die ersten Christen waren auch eine "Sekte" und Jesus war quasi ein "Sektenführer" und wurde weil er als solcher bezichtigt wurde sogar brutal hingerichtet. Aber war er ein Betrüger? Sicher nicht. Aber die Leute damals aus den etablierten Religionen die ihn ermordet haben, haben dann vielleicht gedacht er wäre ein Betrüger, obwohl er völlig unschuldig war.
Deshalb finde ich ist es besser wenn man sagt was man meint.
Denn wenn man ungerechtfertigt als "Betrüger" bezichtigt wird, kann man sich wenigstens dagegen wehren falls die Anschuldigung nicht stimmt, wenn man aber als "Sektenanhänger" bezeichnet wird, kann man sich nicht dagegen wehren da der Begriff viel zu vage ist und quasi jede neue Religion (auch völlig friedliche) bei Bedarf als "Sekte" bezeichnet werden können.
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#2
Vorab ein Hinweis: Wir haben eine leistungsfähige Suchen-Funktion, die es beispielsweise gestattet, den Begriff "Sekte" nur in den Titeln zu finden. In den entsprechenden Gesprächsfäden werden schon zahlreich Fragen zumindest erörtert.
(15-12-2013, 20:58)Der Tor schrieb: Und das Wort (Sekte) hat mittlerweile auch einen negativen Beigeschmack (den der Begriff ursprünglich eigentlich überhaupt nicht hatte). Aber selbst wenn jemand klar macht, dass er den Begriff in einem negativen Sinne meint, weiß man oft nicht, was genau er nun meint das negativ wäre.
Wenn man z.B. einen "Betrug" damit meint, ...
Was du mit "Betrug" bezeichnest, wird mir in dem Zusammenhang nicht klar. Denn Sekten (Abspaltungen) setzen in ihrem Glauben andere Prioritäten als der so genannte Mainstream (Hauptströmung). Glaube setzt Grundüberzeugungen als "wahr", um das eigene Handeln beurteilen zu können. (Das ist bei allen Menschen jeder Weltanschauung so) Das ist immer eine Art der "gesellschaftlichen (soziologischen) Vereinbarungen". Diese müssen nicht wirklich "vereinbart" sein, sondern können historisch Bestandteil der Tradition sein, so auch z. B. im Christentum. Sekten bilden sich, wenn sich neue Denk- und Verhaltensweisen bilden, die so viele Anhänger finden, dass eigene Gesellschaften (von in der neuen Weise Glaubenden) organisiert werden können.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#3
Ich wollte es ursprünglich nicht unbedingt erwähnen, da ich noch neu bin und ich will nicht das es heißt ich würde hier meine persönliche Webseite anpreisen wollen. Aber da du danach gefragt hast wie ich es genau meine und da eine genauere Beschreibung hier den Rahmen sprengen würde, erwähne ich es.
Ich habe gerade einen Artikel zu dem Thema geschrieben, in dem ich versuche die verschiedenen Bedeutungen de Wortes "Sekte" zu erklären und warum man das Wort wie ich finde nicht verwenden sollte:
*www.simplepedia.de/doku.php?id=sekte ('*' eingesetzt! Bitte keine anklickbaren Links!/Ekkard)
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#4
Du "beißt" dich im Wesentlichen an den gewalttätigen Sekten (Beispiel Tempelritter) fest. Dir wird es nie gelingen, umgangssprachliche Gepflogenheiten mit solchen Definitionen "in den Griff" zu bekommen. Wenn von vielschichtigen Begriffen wie "Sekten" die Rede ist, wird der jeweilige Kontext wichtig. Das gilt quasi immer.
Die »"Neuapostolische Kirche" ist eine "christliche Sekte"« ist ein korrekter Satz, denn sie ist aus der zuvor bestehenden Kirchenlandschaft entstanden. Die ersten Christen waren ganz sicher eine "jüdische Sekte" (Abspaltung des Judentums). Daran ist nichts Negatives. Das war halt so.

Beim Templerorden oder Tempelrittern bin ich mir nicht so sicher. Das war ein Orden auf dem Boden der Kirche ihrer Zeit.
Mir ist die Zielrichtung weder hier noch in deinem verlinkten Beitrag klar.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#5
Wikipedia schreibt zu dem Begriff Sekte: "Sekte (von lateinisch secta ‚Partei‘, ‚Lehre‘, ‚Schulrichtung‘) ist eine Bezeichnung für eine religiöse, philosophische oder politische Richtung und ihre Anhängerschaft."

Diese Definition ist in der Tat ohne jede Wertung oder Hinweis auf Betrug oder dergleichen.
Dennoch habe auch ich ein bestimmtes Bild, wenn ich das Wort "Sekte" höre: Eine kleine Gemeinde, welche sich bewusst von der Gesellschaft (zumindest teilweise) abgrenzt und eine eher hierarchische Struktur aufweist. Oftmals gelten innerhalb der Sekte strenge Regeln und Verhaltensvorschriften.
Ein Ausnutzugn der Mitglieder (finanzieller, phsychischer oder körperlicher Art) kann ebenfalls stattfinden.

Man sieht schon, dass meine eigene "Defintion" recht negativ besetzt ist. Grund sind wohl meine Erfahrungen mit den hiesigen Vertretern und mediale Berichte.
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#6
der begriff "sekte" ist mehrdeutig und wird deshalb wissenschaftlich bzw.in fachkreisen auch nicht mehr verwendet

was als negative zuschreibung landläufig als "sekte" bezeichnet wird, sind sogenannte "psychogruppen", die sich manipulativer bis ausbeuterischer mechanismen bedienen - wie auch immer religiös verbrämt
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#7
Bin mal wieder hier am stöbern^^
Komisch, daß hier im Forum der (Kampf)begriff Sekten als solcher verwendet wird.
Lutheraner waren früher aus Sicht des Papsttreuen Kirchenmannes Sektierer, die Christen früher waren aus Sicht der Juden und der Römer Sektierer .. usw.

Vor ungefähr einem Jahr habe ich ein Buch über "Sekten" gelesen, welches ich nur empfehlen kann:
Die wunderbare Welt der Sekten, von Gerald Willms
Meiner Ansicht nach ziemlich objektiv geschrieben ohne irgendwelche "Glaubensverbrähmtheiten" seitens des Autors
Das ist meine ganz persönliche Ansicht. 
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#8
Abspaltungen werden in der Regel als Sekte bezeichnet. Die Christen waren in der Antike eine Sekte, weil sie sich von den Juden abgespalten haben. in diesem Sinne waren auch die Lutheraner oder Calvinisten eine Sekte, weil sie sich von Rom abgespalten haben.

Der Begriff Sekte wird heute kaum noch genutzt, weil er mit einem negativen Touch behaftet ist. Größere christliche Kirchen haben oft kleine Glaubensgemeinschaften herablassend als Sekte bezeichnet. So wurde auch die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage als Sekte bezeichnet, obwohl sie sich von keiner Kirche abgespalten hat. Sie gilt in der Religionswissenshaft heute als synkretische Neureligion.

Sekte ist also ein nicht mehr gebräuchlicher Begriff. Ich benutze lieber die Begriffe Glaubensgemeinschaften, Kirchen oder Landeskirchen.
Der Friede fängt in dir an
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#9
Auf den Bezeichnungen rumzuhacken ist doch überflüssig, dadurch ändert sich doch nichts.
Ob man einen als Germanen, Bayern oder Deutschen bezeichnte ändert doch auch nichts am Menschen.
Verbales Mimöschentum.
Jeder Religiöse ist doch esoterisch Vergeistigter der an Aliens glaubt.
Naturreligionen ausgenommen.
Spirituelles Abheben ist ja weit verbreitet, aber gleich das ganze Leben beeinflussen lassen.
Bei all den bekannten Göttern ist die Chance richtig zu liegen kleiner als im Lotto.
Religiöse sind eben Zocker die auf das richtige Pferd hoffen.
Christen mit iher Dreifaltigkeit haben da eine Dreierwette am laufen.
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#10
(28-04-2015, 17:02)Berliner schrieb: So wurde auch die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage als Sekte bezeichnet, obwohl sie sich von keiner Kirche abgespalten hat. Sie gilt in der Religionswissenshaft heute als synkretische Neureligion.

Eine synkretische Neureligion, ist eine Religion, die aus allen möglichen religionen sich etwas nimmt, und diese teilweise neu interpretiert.
Übrigens irrst du dich, wenn du Sekte als Abspaltung bezeichnest. Dazu Wikipedia:


Zitat:Sekte (von lateinisch secta ‚Partei‘, ‚Lehre‘, ‚Schulrichtung‘) ist eine Bezeichnung für eine religiöse, philosophische oder politische Richtung und ihre Anhängerschaft. Sie bezieht sich auf Gruppierungen, die sich durch ihre Lehre oder ihren Ritus von vorherrschenden Überzeugungen unterscheiden und oft im Konflikt mit ihnen stehen. (...)
In der Antike verwendete man im Griechischen das Wort αἵρεσις (haíresis), im Lateinischen secta. Das lateinische secta ist abgeleitet vom Verb sequi („folgen“, speziell: „Anhänger [einer Person oder Lehre] sein“). Erstmals ist das Wort im 3. Jahrhundert v. Chr. bei dem Dichter Gnaeus Naevius bezeugt. Als secta bezeichnete man wertneutral nicht nur eine philosophische Schule, sondern auch eine Schulrichtung in der Rechtswissenschaft oder die Anhängerschaft eines Politikers.[1]


Es ist heute nicht eindeutig klar, ob das Wort SEKTE von "secta" (Anhänger) oder "sequi" (nachfolgen einem Führer) abstammt.
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#11
Egal wo es herkommt , aufgefasst wird es doch meist ähnlich

"Der Begriff Sekte wird als Bezeichnung für eine Lehre und/oder Praxis
von der Mehrheit abweichend orientierte und somit anders denkende Minderheit verwendet. So galt anfänglich das Christentum aus jüdischer Sicht auch als Sekte.
Da mit dem Begriff Sekte meistens Fanatismus und geistige Enge verbunden wird,
sollte man diesen zum Beispiel durch die Bezeichnung neureligiöse Bewegung ersetzen.
Dieser Begriff ist weniger emotional aufgeladen und inhaltlich weiter gefaßt. "

Muss auch nicht unbedigt religiös sein.
Burschenschafte, Bilderberger.....
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