Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Oinomaos
#1
Sagenhafter König von ↗Elis und Pisa. Sohn des ↗Ares.

Oinomaos war durch eine Weissagung gewarnt worden, dass er einmal durch seinen Schwiegersohn den Tod finden werde. Um die Heirat seiner Tochter zu verhindern, forderte er alle Freier, die um die Hand des Mädchens anhielten, zum Wagenrennen heraus. Wer im Rennen gegen ihn bestehen konnte, sollte Hippodamaya haben, wer überholt wurde, musste sterben. Das Rennen führte von Pisa nach ↗Korinth, den Freiern wurde jene Zeit als Vorsprung eingeräumt, die Oinomaos für die Opferung eines ↗Widders an ↗Zeus benötigte. Dass er die Freier einholen werde, dessen  war er sich sicher, besaß er doch Pferde, ein Geschenk seines Vaters Ares, die schneller als der Wind waren.

Oinomaos hatte nach und nach dreizehn Freier besiegt und getötet. Da bewarb sich der Phrygier ↗Pelops um Hippodamaia. Um im Wettkampf bestehen zu können, bat Pelops ↗Poseidon, ihm Pferde zu geben, die jenen des Oinomaos gleichwertig waren. Poseidon, der einst Liebhaber des Pelops im Knabenalter gewesen war, freute sich, helfen zu können, und übergab ein Gespann mit unsterblichen, geflügelten Pferden, die nie ermüdeten und so schnell waren, dass sie den Wagen sogar über das Wasser ziehen konnten. Mit Hilfe der göttlichen Pferde gelang es Pelops, Oinomaos zu besiegen und ihn zu töten (Pind. 1 Ol. Ode, 17ff.; Apollod. Epit. II 3ff.; Hygin. fab. 273).

Nach einem älteren ↗Mythos, der in den Bericht Apollodors einging, wurde der Sieg durch Betrug errungen. Mỵrtilos1, der Wagenlenker des Oinomaos wurde bestochen. Ob durch Pelops, der das halbe Königreich versprochen oder durch Hippodameia, die eine Liebesnacht in Aussicht gestellt hatte, darüber sind sich die Erzähler nicht einig. Mỵrtilos jedenfalls hatte die Wagenräder gelockert, sodass Oinomaos während des Wettkampfs stürzte und starb. Als Mỵrtilos später den Verräterlohn einforderte, wurde er von Pelops über eine Klippe ins Meer gestoßen.

Eine Szene des Wagenrennens war im Ostgiebel des Zeustempels in ↗Olympia dargestellt. Es galt als Vorbild für die olympischen Wagenrennen mit dem Vierer-Gespann über die längeren Strecken.

1) Myrtilos: Sohn des ↗Hermes, der in Hippodameia verliebt war, sich dem Wettkampf selbst aber nicht zu stellen wagte. Nach seinem Tod wurde er als Sternbild in den Himmel entrückt. Nach einem anderen Mythos musste er seinen Verrat im ↗Tartaros abbüßen.


● Zum Inhaltsverzeichnis des Lexikons
MfG B.
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste