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Ein irdische Paradies - nur ein Traum?
#1
Viele Menschen träumen von einem Paradies hier auf Erden. Sie hoffen auf eine Zeit ohne Krieg, Krankheiten, Hunger und anderes Leid.

In der Bibel ist an verschiedenen Stellen von einer Wiederherstellung des ursprünglichen Paradieses, jedoch im weltweiten Ausmaß, die Rede. Sie zeigt auch, dass dies Gottes Vorsatz für die Menschheit von Anfang an war und er sein Vorhaben nie geändert hat. Auch Jesus sprach vom Paradies. Ich finde, dass dies ein Grund ist, optimistisch gestimmt zu sein.

Denkt ihr, dass sich die Worte der Bibel erfüllen werden?
#2
Definitiv nicht,..ich ewarte ein Vergehen der Erde in ein paar Jahrmillionen,..und der Leidensfreie Zustand wird in meinem Glauben auch als "Satori" bezeichnet, und ist von jedem Menschen individuell erreichbar,.. Icon_lol
Aut viam inveniam aut faciam
#3
(09-04-2014, 08:29)Silas schrieb: Denkt ihr, dass sich die Worte der Bibel erfüllen werden?

Nein. Sollte die Menschheit es irgendwie schaffen, sich paradiesische Zustaende auf Erden zu schaffen, wird es ihr zu langweilig, und sie macht sich ein paar neue Probleme, damit es was zu tun gibt.

Deshalb ist es auch so schwer, eine einheitliche Vorstellung vom Paradies zu entwickeln. Fuer die meisten Menschen waere dieses Kitschbild von den Auferstandenen mit Engelsfluegeln und der Harfe, die den ganzen Tag Gott lobpreisen, eher die Vorstellung einer persoenlichen Hoelle.
#4
Ich tu mich sehr schwer damit, die Paradies-Idee nachvollziehen zu können. Was könnte in einem wie auch immer gearteten Paradies schon anders sein, sodass unser Dasein insgesamt ein besseres ist? Auf Krankheiten und Naturkatastrophen könnten wir gerne verzichten, aber man müsste schon das Wesen der Menschen selbst ändern, um soziale Probleme, Verbrechen und persönliches Leiden zu verhindern. Hinzu kommt, dass wir mit unserem Kontrastdenken das völlige Fernbleiben jeglicher Probleme auf Dauer sicher nicht schätzen könnten. Und der Punkt, den ich für am gravierendsten halte: Ewiges Leben wäre tatsächlich ein Fluch. Zeit ist wertlos wenn sie unbegrenzt ist. Schöne Momente wären im Vergleich mit der Unendlichkeit an vergleichbarer Momente bedeutungslos, und das halte ich für eine ganz schreckliche Vorstellung.

Dazu kommen sehr praktische Bedenken. Wie alt sind die Einzelnen im Paradies? Bin ich dann gleich alt wie meine Großmutter? Kann ich im Paradies keine Kinder mehr bekommen oder kommen die gleich erwachsen zur Welt, oder altern alle Menschen bis ins schöne Alter von 25 und dann nicht mehr?
Was ist im Paradies noch von Bedeutung, hat das Dasein dann noch einen "Sinn", kann ich meinem ewigen Leben noch selbst einen Zweck geben?

...Wenn es ein Paradies geben sollte (was ich wirklich bezweifle), dann möchte ich sicher nicht rein.
Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen. (Friedrich Nietzsche)
#5
Das beenden des jetzigen Zustandes (Kriege, Seuchen, Hunger, Kriminalität, Ausbeutung, Betrug, Gewalt) wäre sehr gut.
#6
Und was ist mit Erdbeben?
Wenn man die Natur auch nur ansatzweise versteht, dann wird es ein solches irdisches Paradies nie geben können.

Außerdem, der Mensch verschwendet nicht nur Brot.
Er ist ein ziemlich narzistisches wie gefräßiges Raubtier, welchesauch mit dem Auge frisst.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
#7
(09-04-2014, 12:26)Sinai schrieb: Das beenden des jetzigen Zustandes (Kriege, Seuchen, Hunger, Kriminalität, Ausbeutung, Betrug, Gewalt) wäre sehr gut.

So, und das halte ich eben für absolut illusorisch. Seuchen sind das einzige, das zu verhindern in Gottes Hand stünde, ohne den Menschen eine Gehirnwäsche zu verpassen. Denn Kriege, Hunger, Kriminalität, Ausbeutung, Betrug und Gewalt sind Dinge, die tragischerweise aus dem Menschen selbst, aus seinem Charakter als sozialem Wesen und eben unserer Sozialstruktur entspringen. Ich behaupte, es wäre nicht möglich, ein Paradies zu schaffen, in dem diese Dinge für alle Zeit überwunden wären. Das fängt schon damit an, dass es nicht die eine "Gerechtigkeit" gibt, bei der sich alle wunderbar behandelt fühlen. Was würde im Paradies wohl herrschen; Bedarfsgerechtigkeit, Verteilungsgerechtigkeit, Verdienstgerechtigkeit? Man kann es nie allen Recht machen. Also wird sich immer jemand benachchteiligt fühlen oder unter dem, was er zu verdienen glaubt. Und das wird immer zu Missgunst und letztendlich zu sehr unparadiesischem Verhalten führen. Und Menschen sind viel zu verschieden, um immer einer Meinung zu sein. Also wird es immer Diskussionen und Streit geben, und das ist ja auch irgendwo gut so - kann ernsthaft jemand behaupten, er hätte gerne ein Leben ohne Schwierigkeiten, ohne Konflikte, ohne Fehler, ohne Herausforderungen, ohne Hürden? So ein Leben würde uns nur unglücklich machen.
Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen. (Friedrich Nietzsche)
#8
Die Vorstellung, dass 1000 Schafe auf einer Wiese, welche nur 100 Schafen ein gutes, fast paradiesisches Leben garantiert,
unter ziemlich höllischen Bedingungen zurechtkommen müssen und sich auch untereinander arg in die Wolle kriegen, weil jedes Mutterschaf die eigenen Nachkommen mehr liebt..

Übertragen auf uns Menschen, die wir mit einer Natur zurechtkommen müssen, die keine Fehler verzeiht...


Die Welt ist auch ohne Gott ein Paradies! Und wir sind vielleicht nur Schafe, die Bedeutung Leben falsch verstehen und uns somit selbst die Hölle schaffen.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
#9
(09-04-2014, 08:29)Silas schrieb: Viele Menschen träumen von einem Paradies hier auf Erden. Sie hoffen auf eine Zeit ohne Krieg, Krankheiten, Hunger und anderes Leid

träume sind billig

aufwendiger ist es natürlich, wenn man alles daran setzt, "Krieg, Krankheiten, Hunger und anderes Leid" zu bekämpfen, wo und inwieweit man dazu imstande ist

(09-04-2014, 08:29)Silas schrieb: In der Bibel ist an verschiedenen Stellen von einer Wiederherstellung des ursprünglichen Paradieses, jedoch im weltweiten Ausmaß, die Rede

eine beunruhigende vorstellung

die menschen als willen- und entscheidungslose schafe, unfähig zu reflexion und erkenntnis

(09-04-2014, 08:29)Silas schrieb: Sie zeigt auch, dass dies Gottes Vorsatz für die Menschheit von Anfang an war und er sein Vorhaben nie geändert hat. Auch Jesus sprach vom Paradies. Ich finde, dass dies ein Grund ist, optimistisch gestimmt zu sein

siehe oben

(09-04-2014, 08:29)Silas schrieb: Denkt ihr, dass sich die Worte der Bibel erfüllen werden?

ich hoffe nicht - und denke das auch nicht
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#10
(09-04-2014, 11:12)Keksdose schrieb: Und der Punkt, den ich für am gravierendsten halte: Ewiges Leben wäre tatsächlich ein Fluch. Zeit ist wertlos wenn sie unbegrenzt ist

ein guter punkt!
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#11
(09-04-2014, 12:26)Sinai schrieb: Das beenden des jetzigen Zustandes (Kriege, Seuchen, Hunger, Kriminalität, Ausbeutung, Betrug, Gewalt) wäre sehr gut.

dann tu was dafür, anstatt passiv davon zu träumen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#12
(09-04-2014, 14:43)Geobacter schrieb: Und was ist mit Erdbeben ?


Ich sage mal so: Erdbeben sind an sich keine Gefahr.
Da wackeln halt die Bäume, das spielt aber keine Rolle.

Erdbeben sind nur deshalb eine Gefahr, weil viele arme Menschen keine andere Wahl haben, als in Erdbebenzonen ihre Häuser zu errichten.

Man darf eben in Erdbebenzonen keine Häuser bauen, ebensowenig in Hochwassergebieten und an lawinengefährdeten Hängen.

Alle Religionen, die ein Paradies verkünden (Judentum, Christentum, Islam, Zeugen Jehovas und andere) gehen davon aus, daß ihr Gott alle Andersgläubigen ausrotten wird und auch alle Halbherzigen und Lauen der eigene Religion und somit nur sehr wenige Menschen das Paradies bevölkern werden.

Wenn dann eben nur ein paar Hunderttausend Menschen zwischen Jerusalem und dem Roten Meer leben, ist es völlig unerheblich, ob es dann im menschenleeren Gangesbecken jährliche Überschwemmungen gibt, ob es dann an den Hängen des menschenleeren Mont Blanc Lawinen gibt, ob es dann im menschenleeren Adriabecken Erdbeben gibt. Oder ob es dann im menschenleeren Ostasien Tsunamis gibt.

Die wenigen Überlebenden der Apokalypse werden sich dann den besten Boden aussuchen können. Sie werden die besten Grundstücke besiedeln und dort im erdbebensicheren Gelände, etwas überhöht (nicht direkt unten am Flußufer) und weit enfernt von steilen, lawinengefährdeten Hängen ihre Häuser bauen.

Ich kann nichts dafür, ich habe die Apokalypse und die sonstigen Weltuntergangsszenarien nicht geschrieben, die in den diversen Religionen verkündet werden. So wie das angekündigt wird, wird es dann sehr wenig Menschen auf der Erde geben und die werden dann die besten Zonen der Erde bewohnen – dort wo es eben keine Probleme gibt. Sie werden dort wohnen, wo Milch und Honig fließt

Wenn man sich den Garten Eden dort vorstellt wo derzeit der Irak ist, so kann gesagt werden, daß es dort keine Erdbeben gibt. Siehe die Weltkarte in Erdbeben – Wikipedia
#13
(09-04-2014, 14:43)Geobacter schrieb: Außerdem, der Mensch . . .

Er ist ein ziemlich narzistisches wie gefräßiges Raubtier . . .


Das siehst Du beschönigend.
Der Mensch ist ein Aasfresser !

Der Mensch hat keine Krallen wie der Bär, er hat keine Reißzähne wie der Löwe.
Er ist physiologisch vom Magen her ein Gemischtfresser (Fleisch und Pflanzen), aber er hat eben nicht die Waffen des Raubtiers.

Vor Jahrtausenden war das so: der Mensch wartete ab, bis er Aas fand. Durch Altersschwäche verendete Elephanten oder Büffel, oder von einem Raubtier gerissen. Wenn das Raubtier seinen Hunger gestillt hatte, kamen Aasgeier und Menschen

Wenn der Mensch kein Aas fand, dann fraß er in seiner Not halt Pflanzen.
Aber er kann Pflanzen nicht so gut verdauen wie ein echter Pflanzenfresser (Wiederkäuer)

Wenn der Mensch schon Pflanzen verzehrt, dann sollten sie vorverdaut sein. Er reißt den Magen von Aas auf (Büffel) und holt sich die vorverdaute Pflanzennahrung heraus. Denn die Pflanzenfresser haben spezielle Enzyme im Magen, die die Wände der Pflanzenzellen knacken können. Oder der Mensch kocht die Pflanzen, dann kann er sie besser verdauen. Ein Reh braucht keine gekochten Pflanzen.
#14
(09-04-2014, 18:42)petronius schrieb:
(09-04-2014, 11:12)Keksdose schrieb: Und der Punkt, den ich für am gravierendsten halte: Ewiges Leben wäre tatsächlich ein Fluch. Zeit ist wertlos wenn sie unbegrenzt ist

ein guter punkt!

ich glaube das hier eine falsche Vorstellung von Ewigkeit vorliegt
Ewigkeit ist kein "endloser Zeitablauf"
Ewigkeit hat mit Zeit nichts zu tun....

man kann hier nur sagen was es nicht ist.
was Ewigkeit ist übersteigt schlicht unser denk-,vorstellung- und empfindungsvermögen....
#15
Petronius schrieb:

träume sind billig

aufwendiger ist es natürlich, wenn man alles daran setzt, "Krieg, Krankheiten, Hunger und anderes Leid" zu bekämpfen, wo und inwieweit man dazu imstande ist
________________________________________________________________________________________________________________________________________

Das ist ein sehr guter Gedanke. Aber wo beginnt denn das meiste Leid, dass Menschen sich selbst und anderen zufügen? Meistens im Kopf und im Herzen. Wenn es also gelingt, auf Sinn und Herzen der Menschen Einfluss zu nehmen, dann kann das auch mit dem Paradies etwas werden. Ist es denn illusorisch zu glauben, dass dies jemals geschieht? Nicht wenn man den Worten der Bibel glaubt. In Jeremia 31:33 heißt es beispielsweise: „Ich will mein Gesetz in ihr Inneres legen, und in ihr Herz werde ich es schreiben. Und ich will ihr Gott werden, und sie selbst werden mein Volk werden." Das Gesetz, von dem hier Jeremia sprach, ist das christliche Gesetz, das ja auf Liebe beruht. Jesus Christus hat es uns vorgelebt, und diejenigen, die Gott und die Menschen wirklich lieben, werden ihn nachahmen. Leider tun das nur relativ wenige Menschen. Die Mehrzahl der Menschen werden weiterhin ihre eigenen Wege gehen, ohne dass sie sich dabei an Gottes Gesetzen orientieren.

Bedeutet das aber, dass Gott endlos nur zusehen wird? Würde er damit denen gerechtwerden, mit denen tatsächlich eine neue Welt zu machen wäre, weil sie sich an das christliche Gesetz halten? Die Antwort ist ebenfall in der Bibel zu finden, nämlich in Psalm 37:11: "Die Sanftmütigen aber werden die Erde besitzen, und sie werden wirklich
ihre Wonne haben an der Fülle des Friedens".

Ja, wenn eines Tages sanftmütige Menschen die Erde besitzen werden, dann ist die Entstehung eines Paradieses nicht mehr fern.

Petronius schrieb:
eine beunruhigende vorstellung

die menschen als willen- und entscheidungslose schafe, unfähig zu reflexion und erkenntnis
______________________________________________________________________________________________________________________________________________

Gott hat doch den Menschen gerade zu einem Geschöpf gemacht, das Willensfreiheit besitzt. Doch diese Willensfreiheit sollte sich innerhalb bestimmter Grenzen bewegen und nicht eine totale Freiheit von jeden Gesetzen und Grundsätzen sein. Wenn Menschen alleine definieren wollen, was gut und böse ist, dann sind sie sich selbst und gegenseitig eine Bedrohung. Die Grundsätze der Bibel sind nicht dazu erdacht, uns die Willensfreiheit zu nehmen, sondern um ein harmonisches Miteinander zu ermöglichen.


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