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Jesus im Talmud
#16
bisher hast du nicht zeigen können, daß jesus "im Talmud oft erwähnt wird"

schätze mal, du hast schon wieder gelogen - oder wie soll man das nennen, wenn jemand permanent die unwahrheit sagt, frei erfundenes als tatsache hinstellt?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#17
Zitat:"Am Vorabend des Passahfestes hängte man Jeschu. Vierzig Tage vorher hatte der Herold ausgerufen: Er wird zur Steinigung hinausgeführt, "
Ja, was denn nun? Steinigung oder Hängen? Nicht einmal die Hinrichtungsmethode erscheint eindeutig. Ist es eine schlampige Übersetzung, oder handelt es sich um zwei Personen?
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#18
(20-04-2014, 00:02)Lelinda schrieb: Ja, was denn nun? Steinigung oder Hängen? Nicht einmal die Hinrichtungsmethode erscheint eindeutig. Ist es eine schlampige Übersetzung, oder handelt es sich um zwei Personen?


Der ganze Wortlaut lautet:
(19-04-2014, 13:20)Sinai schrieb: Talmud
. . . Dort erwähnt der Traktat Sanhedrin 43a Jesus:
"Am Vorabend des Passahfestes hängte man Jeschu. Vierzig Tage vorher hatte der Herold ausgerufen: Er wird zur Steinigung hinausgeführt, weil er Zauberei getrieben und Israel verführt und abtrünnig gemacht hat; wer etwas zu seiner Verteidigung zu sagen hat, der komme und sage es. Da aber nichts zu seiner Verteidigung vorgebracht wurde, so hängte man ihn am Vorabend des Passahfestes."
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#19
Also Hängen. Warum sollte er dann "zur Steinigung hinausgeführt werden"? Steinigung ist eine andere Art Todesstrafe.
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#20
Gute Frage.

Eine Textanalyse ergibt:
Zuerst war offenbar von Seiten der Anklage geplant, Jesus zu steinigen. Siehe den Wortlaut des Gerichtsherolds.
Dann hat aber das Gericht anders entschieden.


Inhaltlich gibt diese Textstelle nicht viel her, sie ist nicht besonders interessant.
Warum ich überhaupt diese Stellen im Talmud aufzeigte:
es war darum gegangen, daß von einem User behauptet worden war, daß Jesus nie existiert habe. Darauhin habe ich auf die Schnelle im Google einige Talmudzitate gesucht, in denen Jesus erwähnt wurde.
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#21
(20-04-2014, 00:14)Lelinda schrieb: Also Hängen. Warum sollte er dann "zur Steinigung hinausgeführt werden"?

Das war nach jüdischem Recht eine besondere Strafverschärfung. Nach der Hinrichtung wurde der Leichnam an einen Holzpfahl gehängt. Damit traf ihn "der Gottesfluch" (Verflucht ist, wer am Holz hängt Dtn 21,22f), diese symbolische Handlung galt als Ausschluss vom Gottesvolk.

Goldschmidt hat in einer Fußzeile festgehalten, dass dieser Jeschu ca. 100 Jahre vor dem Jesus der Evangelien gelebt hat.
MfG B.
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#22
(20-04-2014, 00:49)Bion schrieb: Damit traf ihn "der Gottesfluch" (Verflucht ist, wer am Holz hängt Dtn 21,22f), diese symbolische Handlung galt als Ausschluss vom Gottesvolk.

Das gilt dann auch fuer einen gekreuzigten Jesus von Nazareth, oder?
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#23
(20-04-2014, 00:49)Bion schrieb:
(20-04-2014, 00:14)Lelinda schrieb: Also Hängen. Warum sollte er dann "zur Steinigung hinausgeführt werden"?

Das war nach jüdischem Recht eine besondere Strafverschärfung. Nach der Hinrichtung wurde der Leichnam an einen Holzpfahl gehängt. Damit traf ihn "der Gottesfluch" (Verflucht ist, wer am Holz hängt Dtn 21,22f), diese symbolische Handlung galt als Ausschluss vom Gottesvolk.

Goldschmidt hat in einer Fußzeile festgehalten, dass dieser Jeschu ca. 100 Jahre vor dem Jesus der Evangelien gelebt hat.

Steht doch anscheinend nicht eindeutig fest, ob überhaupt der Jesus der Bibel gekreuzigt, gehängt gesteinigt oder an Altersschwäche gestorben ist.

Als Messias hat er jedenfalls nach Dtn 21,22/23 nicht getaugt.
"Wenn jemand ein Verbrechen begangen hat, auf das die Todesstrafe steht, wenn er hingerichtet wird und du den Toten an einen Pfahl hängst, dann soll die Leiche nicht über Nacht am Pfahl hängen bleiben, sondern du sollst ihn noch am gleichen Tag begraben; denn ein Gehenkter ist ein von Gott Verfluchter. Du sollst das Land nicht unrein werden lassen, das der Herr, dein Gott, dir als Erbbesitz gibt."

Verfluchte werden da nicht so gerne gesehen.
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#24
(20-04-2014, 01:01)Harpya schrieb: Verfluchte werden da nicht so gerne gesehen.

Andererseits wuerde das wunderbar dazu passen, was meiner Vermutung nach das Markus-Evangelium besagt.
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#25
(20-04-2014, 00:54)Ulan schrieb: Das gilt dann auch fuer einen gekreuzigten Jesus von Nazareth, oder?

Ja, der Gekreuzigte hatte ein gewaltiges Imageproblem.

Paulus ist das bewusst. Er spricht es im 1. Korintherbrief an:

Wenn die Juden ein Zeichen fordern und die Griechen Weisheit, predigen wir den gekreuzigten Christus, den Juden ein Ärgernis, den Griechen eine Torheit;… (1Kor 1, 22f.)
MfG B.
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#26
(20-04-2014, 07:29)Bion schrieb: Ja, der Gekreuzigte hatte ein gewaltiges Imageproblem.

Das mit dem Imageproblem war mir bewusst; aber da ich mir gerade ueber das Markus-Evangelium Gedanken mache, hat es bei Deiner spezifischen Formulierung irgendwie Klick gemacht. Im Prinzip wird durch die Kreuzigung den Juden ihr Messias weggenommen; er gehoert nicht mehr zum Gottesvolk. Wer den Messias danach wiederfinden will, muss ins Galilaea der Nationen (oder Matthaeus nennt es noch deutlicher "Galilaea der Heiden") gehen. Sehr schoen.
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#27
(19-04-2014, 21:26)Sinai schrieb: Könnte es nicht sein, daß das Geburtsdatum dieses Rabbi Jehoaui Perahja unsicher ist ?

Will man den Glauben zu seinem Gott erheben (den eigenen Glauben zu einem Gott machen) dann muss alles falsch was sein was wahr sein könnte und alles wahr was auch falsch sein könnte.

So ist das nun mal.

Jesus wird im Talmud nicht ein einziges Mal direkt erwähnt und nur mit viel interpretieren und zurechtlegen überhaupt. Wobei der Name Joschua damals auch sonst noch recht häufig vorgekommen sein soll. Und solche Namen wie Johannes überhaupt nicht.

Auch was die Prophezeiung des jüdischen Messias angeht, sollte dieser nach nach der Prophezeiung Immanuel benannt werden. Dies würde eher auf Kant zutreffen als auf Jesus.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#28
(20-04-2014, 19:06)Geobacter schrieb: Jesus wird im Talmud nicht ein einziges Mal direkt erwähnt


Ach nein ?

Dann schau mal da rein:
Jesus in the Talmud - Wikipedia, the free encyclopedia
en.wikipedia.org/wiki/Jesus_in_the_Talmud‎
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#29
(19-04-2014, 13:20)Sinai schrieb: Einige Stellen, die ich auf die Schnelle im Google gefunden habe:
Babyonian Sanhedrin 107b – "Jesus said to him: Rabbi, her eyes are narrow"
Babylonian Sotah 47a – "Jesus the Nazarene said to him: Rabbi, here eyes are narrow"
Babylonian Sanhedrin 107b – "The master said: Jesus the Nazarene practiced magic"
Babylonian Sotah 47a – "The master said: Jesus the Nazarene because he practiced magic"

Quelle:
Jesus in the Talmud - Wikipedia, the free encyclopedia
en.wikipedia.org/wiki/Jesus_in_the_Talmud‎

Gibt noch etliche andere Stellen, wer Interesse hat, kann ja selbst im Google suchen.
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#30
(20-04-2014, 19:06)Geobacter schrieb: Wobei der Name Joschua damals auch sonst noch recht häufig vorgekommen sein soll.


Du meinst, daß der Talmud einen ganz anderen Jesus meint . . .
einen Namenvetter . . .

Irgend einen Mann, der zufällig auch Jesus geheißen hat Icon_cheesygrin

Da lacht der Rabbi !
Eusa_dance Eusa_dance Eusa_dance


1.) Jesus wurde im Talmud 3 Mal als 'Jesus the Nazarene' bezeichnet. Siehe die drei Zitate aus dem englischen Wikipedia. Er ist somit eindeutig gekennzeichnet.

2.) Dann wäre Rabbi Nachmanides ein Narr gewesen, als er im Jahre 1263 in seinem berühmten Disput im Beisein des Königs von Spanien die Aussagen des Talmud über den von den Katholiken verehrten Jesus verteidigte. Er hätte besser gesagt:
"Hoher König, werte Räte – ich werde hier zu den Aussagen des Talmud über euren Jesus befragt. Ich habe keine Ahnung, wen Ihr da meint. Der Jesus in unserem Talmud hat mit eurem Jesus nichts zu tun. Jesus hießen damals viele, jeder fünfzigste hieß so. Der Jesus über den der Talmud schreibt ist bloß ein zufälliger Namensvetter. Grüß Gott und auf Wiedersehen."

Aber so war es nicht.
Der Disput wurde aufgeschrieben und steht den heutigen Forschern zur Verfügung. Auch Online.
Das Judentum bestreitet nicht die Echtheit dieses Protokolls.
Auch nicht die Universitäten im Staat Israel. Das ist state of the art

Wie man nachlesen kann, verteidigte R. Nachmanides die Position des Talmud zu dem Jesus der Katholiken. Er machte sogar inhaltliche Aussagen zu ihm:
Jesus sei nicht der Messias, weil die Propheten sagten, daß eine Zeit des tiefsten Friedens sei, wenn der Messias kommt. Und damals 1263 wüteten die Kreuzzüge
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