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Tötet Gott?
#16
(29-05-2014, 23:29)Sinai schrieb:
(29-05-2014, 22:47)indymaya schrieb: Wie sollten Säuglinge überleben wenn die Erwachsenen tot sind?

Solche Meinungen sind menschenverachtend, zynisch, rassistisch (Kinder müssen sterben, weil ihren Eltern etwas angelastet wird) und auf einer Stufe mit der Brutalität von Hitler und Stalin. Da ist im Prinzip kein Unterschied. Nur das zugrundeliegende Märchen, das zur Rechtfertigung herangezogen wird, ist ein anderes

(29-05-2014, 23:32)Sinai schrieb: (...) Dann kann uns Jesus aber auch gestohlen bleiben !

Dankeschön. Genau so ist es!
Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen. (Friedrich Nietzsche)
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#17
(29-05-2014, 18:42)ThomasB schrieb: Noah predigte 120 Jahre lang seinen Zeitgenossen die Umkehr (1. Mose 6, 3; 2. Petrus 2,5). Aber am Ende konnte er nur sich und seine Familie retten. Abraham betete für Sodom, dass Gott die Stadt verschonen möge, wenn zehn Gerechte darin wären. (1. Mose 18, 22-33). Aber es gab nicht einmal zehn Gerechte in der Stadt, nur Lot und seine Töchter wurden gerettet.

Sehr scheinheilige Rechnung. Ein Menschenfreund hätte beten müssen: Wenn auch nur ein Gerechter in der Stadt ist, verschone sie alle!

Und bedenkt man (wie hier so richtigerweise bereits bemerkt) Neugeborene und Kinder, dann kann es nur eine grausame Lüge sein, es wären nicht einmal zehn Menschen in der Stadt gewesen, die zu retten es wert gewesen wäre. Und jetzt stellt man sich mal vor, dass es nur einen kleinen Wink Gottes gebraucht hätte, schlagartig aus allen Bewohnern Sodoms fromme Gläubige zu machen - das macht es nur umso grausamer, sie alle für das zu verdammen, was sie sind. Wir verurteilen die Todesstrafe, und das zu Recht. Ein Gott, der mordet, kann kein guter Gott sein.
Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen. (Friedrich Nietzsche)
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#18
(30-05-2014, 15:16)indymaya schrieb: Der große Irrtum des Menschen ist, dass er meint töten zu dürfen als wäre er Gott

dein gott definiert sich also nicht zuletzt darüber, töten zu dürfen

toller gott

dann kann mans ja genauso gut auch mit hitler und stalin als chef probieren

(30-05-2014, 15:16)indymaya schrieb: Gott hat die Macht, wieder lebendig zu machen, der Mensch nicht

das ändert nichts am akt der tötung, oder für den getöteten - der ist auf jeden fall tot, also seines lebens auf erden beraubt

(30-05-2014, 15:16)indymaya schrieb: Wenn also irgend jemand an Menschen gerichtet schreibt: "Tötet sie", "muss getötet werden" oder "Embrios darf man töten" ist es nicht von Gott sondern von Satan, weil Gott sagt "Du sollst nicht töten!"

oh-oh...

das sieht jahwe aber laut bibel (auch dein heiliges buch und absolutes gotteswort) ganz anders

(30-05-2014, 15:16)indymaya schrieb: Auch wenn bei Naturkatastrophen Gerechte zusammen mit den Ungerechten sterben kann Gott wieder lebendig machen wen er will, im Paradies.

das ist den umgekommenen sicher ein kolossaler trost. dann verfaulen sie doch wenigstens mit der ungelösten frage, ob gott denn dann wollen wird...
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#19
Ich glaube nicht, dass die in den Schriften geschilderten Sterbeorgien Gottes Wille ist. Aber auch das wäre ein Zuschreibung, die so sinnlos sind, wie alle anderen, menschlichen Rachgefühle, Ängste und sonstige Urteile. Gott ist für uns Menschen gleichbedeutend mit der Verpflichtung, unsere Vernunft und Urteilskraft für das Sozialgebilde Mensch (vielleicht sogar Menschheit) einzusetzen.

Die biblischen Geschichten muss man wohl deutlich schmalspuriger sehen als "breit angelegte Ethik". Die Noah-Geschichte beschreibt m. E. ausschließlich den Nutzen der Religion für ihn, seine Familie und "seine" mit ihm lebenden Tiere. Dass "alle anderen ertrunken" sind, greift alte Fluterfahrungen auf - mehr nicht. Der Autor dieser Geschichte wollte keine Trauer um die Figuren seiner Geschichte, "die eh' nichts taugten", also lässt er sie ersaufen. Ich komme immer mehr zu der Überzeugung, dass die Geschichten wie Theaterstücke zu betrachten sind.

Und diese haben tatsächlich die Eigenschaft, bei uns Lesern schwierige Fragen zu provozieren. Wir können uns (ethisch) nicht "zurück lehnen und Gott einen lieben Mann sein lassen".
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#20
(30-05-2014, 19:26)Ekkard schrieb: Ich glaube nicht, dass die in den Schriften geschilderten Sterbeorgien Gottes Wille ist. Aber auch das wäre ein Zuschreibung, die so sinnlos sind, wie alle anderen, menschlichen Rachgefühle...

in der tat

natürlich repräsentieren die bibeltexte die haltung ihrer autoren, und so muß man sie auch lesen

(30-05-2014, 19:26)Ekkard schrieb: Gott ist für uns Menschen gleichbedeutend mit der Verpflichtung, unsere Vernunft und Urteilskraft für das Sozialgebilde Mensch (vielleicht sogar Menschheit) einzusetzen

nun ja...

(30-05-2014, 19:26)Ekkard schrieb: Die biblischen Geschichten muss man wohl deutlich schmalspuriger sehen als "breit angelegte Ethik"

oh, die sicht der evangelikalen bibelfanatiker halte ich für schmalspurig genug

(30-05-2014, 19:26)Ekkard schrieb: Ich komme immer mehr zu der Überzeugung, dass die Geschichten wie Theaterstücke zu betrachten sind.

Und diese haben tatsächlich die Eigenschaft, bei uns Lesern schwierige Fragen zu provozieren. Wir können uns (ethisch) nicht "zurück lehnen und Gott einen lieben Mann sein lassen".

das sollte jedem denkenden klar sein

es gibt aber offensichtlich auch andere
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#21
(30-05-2014, 19:10)Keksdose schrieb: [ Ein Gott, der mordet, kann kein guter Gott sein.
Gott mordet nicht, der Mensch stirbt einfach weil er nicht Gott ist.
Was soll das mit der Sintflut und den Säuglingen? Wenn alle Menschen ertrunken sind, sollten dann die Säuglinge oben auf dem Wasser schwimmen und von Walen gesäugt werden?
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#22
(30-05-2014, 20:15)indymaya schrieb:
(30-05-2014, 19:10)Keksdose schrieb: [ Ein Gott, der mordet, kann kein guter Gott sein.
Gott mordet nicht, der Mensch stirbt einfach weil er nicht Gott ist.
Was soll das mit der Sintflut und den Säuglingen? Wenn alle Menschen ertrunken sind, sollten dann die Säuglinge oben auf dem Wasser schwimmen und von Walen gesäugt werden?

Wie wäre es damit, die Eltern von Säuglingen, die ohne sie nicht überleben würden, einfach zu verschonen? Wie ich schon sagte in Bezug auf die Bitte über die zehn Gerechten in Sodom: Wenn auch nur einer von ihnen gerecht ist, muss man alle verschonen. Andernfalls billigt Gott ja den Tod der Säuglinge (bzw. führt ihn im selben Zug sogar aktiv herbei). Indirekter Kindsmord.
Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen. (Friedrich Nietzsche)
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#23
(30-05-2014, 19:10)Keksdose schrieb:
(29-05-2014, 18:42)ThomasB schrieb: Noah predigte 120 Jahre lang seinen Zeitgenossen die Umkehr (1. Mose 6, 3; 2. Petrus 2,5). Aber am Ende konnte er nur sich und seine Familie retten. Abraham betete für Sodom, dass Gott die Stadt verschonen möge, wenn zehn Gerechte darin wären. (1. Mose 18, 22-33). Aber es gab nicht einmal zehn Gerechte in der Stadt, nur Lot und seine Töchter wurden gerettet.

( . . . )

Und bedenkt man (wie hier so richtigerweise bereits bemerkt) Neugeborene und Kinder, dann kann es nur eine grausame Lüge sein, es wären nicht einmal zehn Menschen in der Stadt gewesen, die zu retten es wert gewesen wäre.

Jetzt wo Du das schreibst, fällt mir das erst auf !
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#24
Das Schoene an der Sintflutgeschichte ist auch, dass es Gott anscheinend hinterher Leid tut und er es im Nachhinein als einen Fehler betrachtet. Jedenfalls verspricht er Besserung und es nicht wieder zu tun. Na dann. So weit zur Unfehlbarkeit.
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#25
Ich eröffne einen Thread "Sintflut und der Marsch durchs Schilfmeer"
ebenfalls hier im Bereich Christentum und Theologie
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#26
(30-05-2014, 20:15)indymaya schrieb:
(30-05-2014, 19:10)Keksdose schrieb: [ Ein Gott, der mordet, kann kein guter Gott sein.
Gott mordet nicht, der Mensch stirbt einfach weil er nicht Gott ist.

Meinen wir eine verschiedenen Gott, ich red mal von dem hier:
"Und der Herr sprach: Mein Geist soll nicht ewig bei dem Menschen verweilen, da er auch Fleisch ist, sondern seine Tage sollen hundertundzwanzig Jahre betragen!" (Genesis oder 1. Mose 6, 3;)
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#27
(31-05-2014, 02:33)Harpya schrieb: Mein Geist soll nicht ewig bei dem Menschen verweilen, da er auch Fleisch ist, sondern seine Tage sollen hundertundzwanzig Jahre betragen!" (Genesis oder 1. Mose 6, 3;)
Das wäre dann, nach der Meinung mancher User, ein indirekter Greisenmord.
Bei der Flut sollte doch fast das "Projekt Mensch" beendet werden.
Wenn die gesamte Menschheit böse ist, brauchst du bei Säuglingen nur 10 Jahre zu warten bis sie genau so werden. Wer sollte ihnen das "Gute" zeigen?
Ihr bringt doch immer die Naziherrschaftsvergleiche, Stellt euch vor die ganze Menschheit wäre "Nazi" bis auf 8, was hätten diese 8 Gerechten für eine Chance?
Sie würden ausgelacht, verprügelt und aufgehänkt. Ohne Gottes eingreifen und lenken der Menschheit wären die Gerechten schon lange ausgestorben, von Mitmenschen getötet.
Gott ist schuld, weil er alle Menschen erschaffen hat?
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#28
(30-05-2014, 19:22)petronius schrieb: das sieht jahwe aber laut bibel (auch dein heiliges buch und absolutes gotteswort) ganz anders
Mein absolutes Gotteswort ist Jesus als das Wort Gottes.
Dieses Wort steht in den Evangelien.
Das AT zeigt den Weg des Volkes aus dem dieses Wort geboren werden sollte.
Wer das Wort Gottes hat, kann dieses Buch lesen, braucht es aber nicht mehr.
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#29
(31-05-2014, 07:50)indymaya schrieb: Wenn die gesamte Menschheit böse ist, brauchst du bei Säuglingen nur 10 Jahre zu warten bis sie genau so werden. Wer sollte ihnen das "Gute" zeigen?
Ihr bringt doch immer die Naziherrschaftsvergleiche, Stellt euch vor die ganze Menschheit wäre "Nazi" bis auf 8

eine lächerliche vorstellung

selbst unter der naziherrschaft gab es wesentlich mehr "gerechte"
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#30
(31-05-2014, 08:01)indymaya schrieb:
(30-05-2014, 19:22)petronius schrieb: das sieht jahwe aber laut bibel (auch dein heiliges buch und absolutes gotteswort) ganz anders
Mein absolutes Gotteswort ist Jesus als das Wort Gottes.
Dieses Wort steht in den Evangelien.
Das AT zeigt den Weg des Volkes aus dem dieses Wort geboren werden sollte.
Wer das Wort Gottes hat, kann dieses Buch lesen, braucht es aber nicht mehr.

ach, jetzt auf einmal?

gerade hast du noch die sintflutgeschichte verteidigt

entscheide dich mal!
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einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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