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(30-05-2014, 20:15)indymaya schrieb: Was soll das mit der Sintflut und den Säuglingen? Wenn alle Menschen ertrunken sind, sollten dann die Säuglinge oben auf dem Wasser schwimmen und von Walen gesäugt werden?
Hallo Indymaya -
jetzt stell Dir mal folgendes vor:
Krieg irgendwo in Afrika. Soldaten erobern ein Dorf das von Angehörigen der bekämpften Religion bewohnt wird. Die Soldaten bringen alle Einwohner um. Da bemerken sie, daß 10 Säuglinge übrigbleiben. Der Hauptmann gibt Befehl, diese Säuglinge zu ertränken.
Szenenwechsel. 10 Jahre später, Kriegsverbrecherprozeß in Den Haag. Der damalige Kommandant ist bereits Oberst geworden. Es droht ihm lebenslange Haft für dieses Massaker. Sein Anwalt versucht ihn zu verteidigen und bringt folgende Begründung vor: "Als Oberst N von seinen Leuten gefragt wurde, was mit den Säuglingen geschehen solle, entschied er sich lediglich aus Gründen der Humanität, diese Kinder töten zu lassen, denn wenn alle Menschen tot sind, sollten dann die Säuglinge allein im Gras liegen und von Giraffen gesäugt werden ?"
Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Weltöffentlichkeit dieses Plädoyer akzeptieren würde. Was glaubst Du Indymaya, was dann geschieht . . . daß sich die Weltöffentlichkeit mit dem Oberst solidarisiert und eine Unterschriftenaktion startet, weil er so lieb war ?
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(31-05-2014, 12:31)Sinai schrieb: stell Dir mal folgendes vor:
Krieg irgendwo in Afrika. Soldaten erobern ein Dorf das von Angehörigen der bekämpften Religion bewohnt wird. Die Soldaten bringen alle Einwohner um. Da bemerken sie, daß 10 Säuglinge übrigbleiben. Der Hauptmann gibt Befehl, diese Säuglinge zu ertränken.
Szenenwechsel. 10 Jahre später, Kriegsverbrecherprozeß in Den Haag. Der damalige Kommandant ist bereits Oberst geworden. Es droht ihm lebenslange Haft für dieses Massaker. Sein Anwalt versucht ihn zu verteidigen und bringt folgende Begründung vor: "Als Oberst N von seinen Leuten gefragt wurde, was mit den Säuglingen geschehen solle, entschied er sich lediglich aus Gründen der Humanität, diese Kinder töten zu lassen, denn wenn alle Menschen tot sind, sollten dann die Säuglinge allein im Gras liegen und von Giraffen gesäugt werden ?"
Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Weltöffentlichkeit dieses Plädoyer akzeptieren würde. Was glaubst Du Indymaya, was dann geschieht . . . daß sich die Weltöffentlichkeit mit dem Oberst solidarisiert und eine Unterschriftenaktion startet, weil er so lieb war ?
da muß ich doch mal applaudieren!
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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Guter Vergleich!
Der Unterschied: Einem Menschen kann man einen Prozess machen.
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Zitat:Wenn die gesamte Menschheit böse ist,
Hältst du das wirklich für realistisch? Komischerweise gibt es in der Bibel immer nur Gute und Böse, aber nie irgendetwas dazwischen. In meiner Umgebung kenne ich nur Leute mit Grauschattierungen.
Zitat:Wer sollte ihnen das "Gute" zeigen?
Ein Gott, der fast alle Menschen (und Tiere) ertrinken lässt, weil sich die Menschen anders entwickelt haben, als er dachte, bestimmt nicht.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 31-05-2014, 13:11 von Ulan.)
(31-05-2014, 12:31)Sinai schrieb: Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Weltöffentlichkeit dieses Plädoyer akzeptieren würde. Was glaubst Du Indymaya, was dann geschieht . . . daß sich die Weltöffentlichkeit mit dem Oberst solidarisiert und eine Unterschriftenaktion startet, weil er so lieb war ?
Sehr passender Vergleich. Wenn Gott so ist, wie die Bibel ihn schildert, ist er nicht "gut".
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Hallo Indymaya -
Noch ein Beispiel für Dich:
Damit Du das mit den Walen nochmals überdenken kannst
Seekrieg im Atlantik 1940
Ein deutsches U-Boot sichtet ein Passagierschiff Richtung USA
Der Erste Offizier beobachtet es mit dem Fernrohr und meldet, daß Männer, Frauen und Kinder an Bord sind, manche Mütter haben Säuglinge
Der Kapitän befiehlt "Torpedieren!"
Das Passagierschiff sinkt. Keine Überlebenden.
1945 Kriegsverbrecherprozeß. Der Anwalt des Kapitäns sagt, daß der Kapitän richtig gehandelt hat. Er sagt:
(30-05-2014, 20:15)indymaya schrieb: Wenn alle Menschen ertrunken sind, sollten dann die Säuglinge oben auf dem Wasser schwimmen und von Walen gesäugt werden?
Siehst Du jetzt das Widersinnige der Argumentation eines solchen Plädoyers ?
Die Richter werden sagen: "Herr Kapitän, Sie hätten dieses Passagierschiff niemals torpedieren dürfen. Denn Sie wußten ja, daß da Mütter mit Säuglingen an Bord waren."
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 31-05-2014, 13:52 von Sinai.)
[quote='Lelinda' pid='160715' dateline='1401533357']
Komischerweise gibt es in der Bibel immer nur Gute und Böse, aber nie irgendetwas dazwischen. [quote]
Das ist mir auch schon aufgefallen.
Wenn man das statistisch betrachtet (Normalverteilung) kann das nicht stimmen.
Von 10.000 Leuten (Kleinstadt) hat man ca.
10 sehr gute Menschen
100 gute Menschen
9000 Massenmenschen
100 böse Menschen
10 sehr böse Menschen
So ungefähr könnte es aussehen
Aber niemals kann man sagen es gibt 9990 böse Menschen in einer Stadt und 10 gute. So etwas verkündet ein Haßprediger in seiner Kriegspropaganda.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 31-05-2014, 13:50 von Sinai.)
(gelöscht, war doppelt)
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 31-05-2014, 13:50 von Sinai.)
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(31-05-2014, 13:44)Sinai schrieb: Komischerweise gibt es in der Bibel immer nur Gute und Böse, aber nie irgendetwas dazwischen. Wer lügt der stiehlt und wer stiehlt der mordet, kommt nur auf die Situation an.
Wer im geringsten Unrecht tut, tut es auch, wenn es "hart auf hart" kommt im größeren Stil.
Wer die geringsten Gebote missachtet tut es erst recht bei den großen.
(31-05-2014, 12:42)petronius schrieb: da muß ich doch mal applaudieren! Das nenne ich Gleichgesinnte. Hauptsache gegen Gott.
Man kann Gottes tun nicht mit dem tun von Menschen gleichsetzen, weil Gott das Leben gibt und der Mensch nur der ist, der es erhält. Nimmt Gott ein Leben, nimmt er das , was ihm gehört. Nimmt der Mensch ein Leben ist er ein Mörder Punkt!
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Mit anderen Worten:
Wer allmächtig ist, kann nach Lust und Laune agieren, auch wenn er damit noch so großen Schaden anrichtet. Für ihre Taten rechtfertigen müssen sich nur Menschen und zwar deswegen, weil ihre Macht (und sei sie noch so groß gewesen) beschränkt ist.
(31-05-2014, 14:25)Lelinda schrieb: Mit anderen Worten:
Wer allmächtig ist, kann nach Lust und Laune agieren, auch wenn er damit noch so großen Schaden anrichtet. Ob ein Handeln Gottes Nutzen oder Schaden hat kannst du nicht beurteilen weil du Mensch bist. Zitat:Für ihre Taten rechtfertigen müssen sich nur Menschen und zwar deswegen, weil ihre Macht (und sei sie noch so groß gewesen) beschränkt ist.
Das wiederum ist zum Nutzen der Menschheit.
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(31-05-2014, 14:04)indymaya schrieb: Wer lügt der stiehlt und wer stiehlt der mordet, kommt nur auf die Situation an.
Eine sehr gefährliche Ansicht.
Du meinst also, ein Ladendieb, eine schwarzarbeitende Putzfrau die die Steuer betrügt, ein Lügner der seiner Frau sagt er war bis 18 Uhr im Büro obwohl er mit seinen Freunden Kegeln war ist gleich schlimm wie ein Raubmörder ??
(31-05-2014, 14:04)indymaya schrieb: Wer im geringsten Unrecht tut, tut es auch, wenn es "hart auf hart" kommt im größeren Stil.
Wer die geringsten Gebote missachtet tut es erst recht bei den großen.
Nach dieser Ansicht kann ein Diktator alle Kleinkriminellen umbringen.
War es bei der Sintflut auch so ? Da war zwar kein Diktator sondern Gott. Aber richtete der auch nach dieser von Dir geschilderten Logik ? Dann ist es wirklich kein Wunder daß die gesamte Menschheit ausgerottet wurde – bis auf eine einzige Sippe.
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(31-05-2014, 14:16)indymaya schrieb: Nimmt Gott ein Leben, nimmt er das , was ihm gehört. Nimmt der Mensch ein Leben ist er ein Mörder Punkt!
Ist das wirklich so ?
Gott gab ja den Richtern die Lizenz zum töten. Und sogar den ausdrücklichen Auftrag !
Gott sagte ja, daß Ehebrecherinnen und andere Missetäter zu steinigen sind.
Genauso wie Gott die Herstellung von kultischen Statuen verbot, aber im Tempel Salomos durften hölzerne und dann vergoldete Cherube aufgestellt werden.
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