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Es gibt keinen heiligen Krieg.....
#16
Lieber qilin!

Vielen Dank habe es gefunden!
Ist vielleicht auch besser, wenn es anstatt 2 Foren, jetzt eines gibt ... oder? :lol: :D :P

Für das Beste in Dir - himmelwärts!

Mathias
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#17
Hallo allerseits,
ich möchte hier mal ein paar Fragen zu Shias Text loswerden.
Dabei picke ich einige markante Sätze heraus und schreibe die jeweilige Überschrift davor.

Jihad beim Wort genommen

Code:
... die permanente Auseinandersetzung des Gläubigen mit den Bösen.

Also für mich sind solche Leute die Bösen, welche Klassengesellschaften errichten, die auf kulturellen, sozialen, ideologischen, rassistischen oder religiösen Unterschieden aufbauen.

Frage 1: Wer ist für den Islam der Böse?

Code:
... und zur Sicherheit für all diejenigen gemacht, die unseren Schutz genießen.

Für mich sind alle Menschen in einem Staat gleich schützenswert und gleichberechtigt, die diese Gleichheit aller Menschen anerkennen. Es gibt keine Elite, die die anderen beherrscht oder beschützt.

Frage 2: Was versteht der Islam unter "denen", die unseren Schutz genießen.

Code:
Ferner sagte der Prophet: "Frieden hat Vorrang vor dem Wort!"

Kennt jemand die Textquelle?

Frage 3: Was ist mit Wort gemeint? Der Koran? Die Sunna?


Warum aber hat das Prinzip Frieden im Islam solch eine Große Bedeutung?


Code:
... die den Frieden unter den Menschen stören, Unheil stiften und die Menschen ihrer Freiheit berauben.
... Gerechtigkeit...

Vier Begriffe:
Frieden stören, Unheill stiften, Freiheit berauben, Gerechtigkeit.

Frieden kann für mich nur da herrschen, wo niemand wegen seiner Herkunft, Rasse, Geschlecht, sexuellen Veranlagung oder Religion unterdrückt wird und den anderen Individuen dieses Staates die gleichen Rechte zuerkennt.
Unheil stiften ist demnach die Verweigerung der vollen Menschenrechte, der Versuch, die Menschheit in Klassen zu unterteilen und die fremde Klasse zu unterdrücken. Klassen können nach Geschlecht, Religion, Kultur, Rasse u.v.m. unterschieden werden.
Werden von einem Teil der Gesellschaft die Menschenrechte im Sinn der UN-Charta nicht anerkannt, so wird die Gesellschaft in Unfreiheit, Ungerechtigkeit und Unheil versinken.

Frage 4: Bejaht der Islam die Menschenrechte, wie sie im deutschen Grundgesetz und der UN-Charta verankert sind?

Code:
... eine Veränderung hin zum Guten.

Gut ist für mich: Freiheit des Wortes, des Glaubens, der Bewegungsfreiheit, Freiheit von Unterdrückung, Freizügigkeit.

Frage 5: Was ist im Islam "das Gute"?

"Jihad-ul Akbar" - Kampf gegen das Ego

Code:
... den Faktoren, die Wahrheit und Gerechtigkeit zu beseitigen versuchen.

Wahrheit ist für mich veränderbar und "die Wahrheit" gibt es nicht. Wohl aber die Möglichkeit, dass die verschiedenen Wahrheiten der Welt in fruchtbarer Konkurrenz zueinander stehen.

Frage 6: Was ist "die Wahrheit" im Islam und was sind "Faktoren, die Wahrheit und Gerechtigkeit zu beseitigen versuchen"?

Code:
... damit der Mensch seine moralische, glaubensgemäße und menschliche Vollkommenheit erreichen kann.

Für mich ist "Glauben" und dessen Vervollkommnung privatsache und jeder kann seinen ganz persönlichen Glauben vervollkommnen, solange das nicht bedeutet, anderen deren Glaubenswege zu verbieten. Ebenso wie Gerechtigkeit hat auch Moral keine Grenzen.

Frage 7: Was versteht der Islam unter moralisch, glaubensgemäß und menschlich?

Code:
Der Islam will also das göttliche Element im Menschen fördern, ...

Jeder Mensch, egal welche Religion er hat, hat göttliche Elemente in sich.

Frage 8: Wie sieht das der Islam?

Jihad unvereinbar mit Krieg

Code:
... Durch Jihad soll Glaube, Wahrheit und Gerechtigkeit in der Welt begründet werden, damit schließlich Frieden geschaffen werden kann. ...

Für mich ist Glaube oder eben Nichtglaube (Atheismus) gleichberechtigt und unerheblich für das Schaffen von Frieden. Elementar sind einzig und allein Menschenrechte nach UN-Vorbild.

Frage 9: Was versteht der Islam unter Jihad, mit dem Glaube begründet werden soll? Welcher Glaube? Ist damit die Despotie einer Religionsgemeinschaft gemeint?

Code:
... durch den Einsatz von Zeit und Energie, durch das Opfer des Eigentums und schließlich des Lebens.

Frage 10: Wofür ist dieser Einsatz? Für Menschenrechte nach UN-Charta?

Friedliche zwischenmenschliche Beziehungen

Code:
Die Beziehung der Muslime zu Nichtmuslimen basiert auf Menschlichkeit und auf der Verbundenheit der großen Menschenfamilie. So werden die Rechte der Nichtmuslime innerhalb der islamischen Gemeinschaft respektiert.

Unter "Rechten" verstehe ich die volle Gleichstellung der Nichtmuslime mit den Muslimen unabhängig vom Geschlecht im Rahmen der UN-Menschenrechtscharta.

Frage 11: Was versteht der Islam unter "Rechten" der Nichtmuslime?

Code:
Der einzige Maßstab, den Gott an die Menschen anlegt und der die Menschen voneinander unterscheidet, liegt in der "Erfurcht vor Gott" (arabisch Taqwa) - alle anderen Privilegien des Menschen sind hinfällig: ...

Frage 12: Welche "Privilegien" sind hier gemeint?

Code:
... Zum Schutze der zwischenmenschlichen Beziehungen muß sich eine islamische Gemeinschaft gegenüber Kräften, die die Beziehungen ihrer Mitglieder stören oder beseitigen wollen, zur Wehr setzen.

Kräfte der Störung oder Beseitigung sind für mich Despotismus, auch religiöser und jede Art der Ungleichheit.

Frage 13: Was versteht der Islam unter diesen "Kräften"?

Code:
Der Islam respektiert andere Systeme solange die Herrschenden dieser Systeme die legitimen Rechte der Völker auf Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden nicht verletzen. Geschieht dies jedoch, sind die Muslime aufgerufen, die Entrechteten und Unterdrückten in ihrem Kampf gegen ihre Unterdrücker zu unterstützen bis Unterdrückung und Verfolgung aufhört.

Ich unterstütze jeden, der für seine (auch ganz persönliche) Freiheit von kultureller, religiöser, rassischer, geschlechtlicher und sozialer Unterdrückung kämpft und für die weltweite Einführung der UN-Charta.

Frage 14: Kämpft der Muslim auch für die UN-Charta?

Notwendigkeit des Jihad bei Bedrohung der muslimischen Einheit

Code:
Ziel dieser Form des "Jihad" ist die Beseitigung des Unrechts und die Verwirklichung des göttlichen Gesetzes sowie die Schaffung von Frieden und Gerechtigkeit in der Gesellschaft.

Frage 15: Geht das göttliche Gesetz mit der UN-Charta konform?

Jihad im Sinne der Abwehr äußerer Agressoren

Code:
Die Beseitigung des Unheils ist im Islam mit dem öffnen des Weges zu Gott verknüpft. Die Religion - der Weg zu Gott (arab. "Din") - kann nur dann beschritten werden, wenn die Unheilstifter ihr unseliges Treiben nicht weiter fortführen können.

Das Öffnen des Weges zu Gott ist für mich volle Religionsfreiheit für jede Religion, ohne das eine andere Religion oder die Nichtreligiösen unterdrückt werden dürfen. Diese Unterdrückung der anderen Religionen und Nichtreligiösen ist für mich "Unheil, das beseitigt werden muss". Jeder Mensch hat das Recht auf seine Religion.

Frage 16: Was versteht der Islam unter "Öffnen des Weges zu Gott" und "Beseitigung des Unheils"?

Aufruf zum Islam

Code:
Werden nun Muslime bei ihrem Bemühen um Wahrheit und Gerechtigkeit behindert oder sogar verfolgt, sind sie berechtigt, sich zu verteidigen.

Jeder darf sich verteidigen, dessen Rechte (UN-Charta) eingeschränkt werden. Doch er wird bekämpft, wenn er diese Rechte nicht gewähren will.

Frage 17: Gehen Islam und UN-Charta darin konform?

Befreiung aus Unterdrückung

Hier nun einige Texte, die ich ablehne:

Im Islam steht Gemeinwohl an oberster Stelle: so haben die Rechte der Gemeinschaft - auf soziale Freiheit, Gerechtigkeit, Frieden - Vorrang vor den Rechten des Individuums.


Das ist völlig inkzeptabel. Denn erst durch die Rechte des Individuums ist überhaupt Frieden in einer Gesellschaft herzustellen.
Recht ist immer das Recht des Einzelnen.
Recht auf Schutz der Persönlichkeit vor Übergriffen der Familie, des Staates oder ideologischen oder religiösen Gruppierungen. Nur der Einzelne gibt dem Staat Gestalt.


Dagegen kämpfen die Ungläubigen im Auftrag der Tyrannen. ...


Ob jemand im Auftrag eines Tyrannen kämpft, kann man nicht daran erkennen, ob er Gläubig oder Ungläubig ist, sondern ob er für die Menschenrechte nach Grundgesetz und UN-Charta kämpft.

Angst

Code:
... der Wahrheit, Gerechtigkeit und dem Glauben zum Durchbruch zu verhelfen: ...

Frage 18: Welcher Durchbruch ist hier gemeint und welcher Glaube?

Armut

Code:
Vielmehr handelt es sich um den Einsatz finanzieller Mittel, die Wahrheit und Gerechtigkeit gegenüber Manipulation und Unterdrückung durchsetzen.

Unter Manipulation verstehe ich alles was von der objektiven Betrachtung der Dinge ablenkt. Sein es historische Wahrheiten oder nüchterne wissenschaftliche Betrachtungen der Ideologien und Religionen. Oder aber die Tabuisierung einzelner Bereiche.

Frage 19: Steht man solchen Manipulationen im Islam ebenfalls abwehrend gegenüber?

Befreiung

Code:
Der Gläubige hat die Pflicht, seine Gesellschaft von Unglauben, Unterdrückung und Ausbeutung zu befreien und sie zu Glauben, Gerechtigkeit und Freiheit zu führen.

Für mich ist es nicht von Belang, ob eine Gesellschaft gläubig oder ungläubig ist. Das hat mit Gerechtigkeit und Freiheit nichts zu tun. Wohl aber die Einhaltung der UN-Menschenrechte.

Frage 20: Wie verträgt sich dieser Aufruf mit dem Recht des Einzelnen auf Religionsfreiheit (oder eben Nichtreligion) und der UN-Charta?

Historische Dimension

Code:
... gesellschaftliche Zwänge zu überwinden und sich nur einer Norm - nämlich Gott - zu unterwerfen. Die Gläubigen dürfen sich nicht zu Gefangenen einer islamfeindlichen Ordnung machen.

Zunächst sind wir - meiner Meinung nach - alle unterworfene Gottes. Das ergibt sich aus der Begrenztheit des Lebens.

Frage 21: Unter gesellschaftlichem Zwang werden doch sicher nicht die Menschenrechte (UN) gesehen, oder?



Ich freue mich auf eure Antworten.

Viele Grüße
Lhiannon
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#18
Shia schrieb:Jedoch darf der Abwehrkampf der Muslime nicht selbst zu einer Aggression ausufern. Es dürfen keine Ausschreitungen begangen werden. Auch im Kriegsfall müssen die Regeln der islamischen Ethik unbedingt eingehalten werden. Die Muslime sollen so weit wie möglich Gewalt vermeiden. Auch gegen ihre Feinde dürfen sie nicht maßlos handeln. So ist beispielsweise das Töten von nicht am Kampf beteiligten Personen, das Zerstören von Häusern, die Verwüstung von Feldern, Wäldern, Herden, usw. strikt untersagt. Es wird oft gesagt, der Islam wäre eine kriegerische Religion, die sich mit Feuer und Schwert ausgebreitet hätte. Dabei verkennt man, daß der Islam gekommen ist, um Unheil und Aggression zu beseitigen und Frieden zu stiften.

Lest dazu bitte Sahih Muslim Nr. 3284 in

http://hadith.al-islam.com/Bayan/display...er&ID=1012

Gruß Lhiannon
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#19
Hi Lihannon,

wenn Du auf meine schiitschen Beiträge anwortest möchtest, denn sei so nett und Kontra auch mit schiitische Hadithe den diese die du da aufgeführt hast erkennen wir nicht an.


Alles Liebe
Shia
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#20
Hallo Shia,
ich habe angenommen, dass der Text über den Djihad für alle Muslime und auch Nichtmuslime geschrieben wurde.

Danke für deinen Hinweis, dass Schiiten diesen Hadith nicht anerkennen. Für Sunniten und auch andere Leute, hat es evtl. Relevanz.
Ich sehe also keinen Grund meine Antworten darauf abzustimmen, ob der Schreiber des zu beantwortenden Beitrags Schiit ist oder nicht. Der Text stammt doch auch nicht von dir.


Außerdem würde ich mich freuen, wenn du zu meinen, den Text betreffenden Fragen antworten würdest.

Viele Grüße
Lhiannon
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#21
Es gibt keinen 'heiligen Krieg'? - Es gibt ihn! Es gibt ihn, es gab ihn und es wird ihn in allen Weltanschauungen geben, die polares Denken in ihren Maximen stehen haben. Denn von der Auffassung von hier 'gut' und da 'b
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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