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Jüdische Siedler im Westjordanland / Erlösungsprozess
#46
(10-12-2015, 21:02)Simon schrieb: Aber ich denke, dass die Juden mit den Palästinensern fair und gerecht umgehen sollten,  
Haben sie gemacht, dass Unfaire geht von Palästinensern und ihren Glaubensgenossen aus. 
Zitat:denn auch sie haben von Gott eine Verheißung bekommen durch Ismael.

Die Verheißung galt Abrahams Nachkommen. Seinem Sohn mit Sarah galt das Himmlische, dass seit Jesus für alle Menschen gilt, die Jesus glauben.
Seinem Sohn mit der Magd galt das Irdische, werden wohl die Scheiche sein.
Zitat:Eines Tages wird es sogar ein gemeinsames Volk geben, dass aus Israeliten, Syrern und Ägyptern besteht, die alle den Gott der Bibel verehren werden.

Aus allen Nationen, Syrer und Ägypter haben keinen Vorteil. Voraussetzung ist, dass man Gott ehrt und seinen Sohn.
Wenn man einen Räuberhauptmann über den Sohn Gottes stellt und das aufschreibt ist es nicht der Gott der Bibel sondern der "Gott" des Koran.
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#47
(10-12-2015, 22:43)Ulan schrieb: Solche Begruendungen haben in politischen Ueberlegungen nichts verloren.

Ist eine biblische Begründung.
Wenn Israeliten wo auch immer, in "Kanaan" "siedeln", wird Land fruchtbar, was 2000 Jahre nur Dreck und Steine war. Ganz unpolitisch.
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#48
(10-12-2015, 23:27)indymaya schrieb: Ist eine biblische Begründung.
Wenn Israeliten wo auch immer, in "Kanaan"  "siedeln", wird  Land fruchtbar, was 2000 Jahre nur Dreck und Steine war. Ganz unpolitisch.

Du sprachst von Landanspruechen. Das ist eine politische Frage, und insofern war Deine Aussage politisch. Und in politischen Fragen haben biblische Begruendungen nichts zu suchen.

Natuerlich machst nicht nur Du das; aber das ist es letztlich, was diesen Konflikt am Laufen haelt.
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#49
(11-12-2015, 02:41)Ulan schrieb: Das ist eine politische Frage, und insofern war Deine Aussage politisch. Und in politischen Fragen haben biblische Begruendungen nichts zu suchen.

Natuerlich machst nicht nur Du das; aber das ist es letztlich, was diesen Konflikt am Laufen haelt.
Nicht ganz! Hinter den uralten Zusagen Gottes stecken Gruppenerinnerungen und -traditionen. "Das war mal unser Land", ist ein starker, emotionaler Anreiz der Revision. Am Ende schreibt der Sieger die Geschichte.

Es mag aus unserer, gerade auch deutscher Sicht auf Politik "richtig" sein, dass in der Politik "biblische Begründungen" nichts zu suchen haben. Tatsächlich bestimmt aber das Gruppenbewusstsein das, was in der Gruppe als "richtig" anzusehen ist. Dass und wie das im Nahen Osten (in fanatischen Gruppen) funktioniert, hat Frank Schätzing in "Breaking News" sehr eindrucksvoll beschrieben.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#50
(11-12-2015, 12:29)Ekkard schrieb: Nicht ganz! Hinter den uralten Zusagen Gottes stecken Gruppenerinnerungen und -traditionen. "Das war mal unser Land", ist ein starker, emotionaler Anreiz der Revision. Am Ende schreibt der Sieger die Geschichte.

Nur, wo ist hier der Sieger? Vielleicht war mein "hat in der Politik nichts zu suchen" missverstaendlich; es ist ja nicht nur indimaya, der das macht, sondern auch juedisch religioese Kreise, rechte Parteien in Israel, oder auch der grosse Block der evangelikalen Christen, hauptsaechlich in den USA, die endlich das Ende der Welt einleiten wollen. Frueher waren auch linke Kreise involviert. Diese Denkweise hat den Nahost-Konflikt ja erst erschaffen, und natuerlich der nicht unerhebliche Anteil den Deutschland an der Misere des juedischen Volkes hatte.

Und indimaya geht ja noch einen Schritt weiter: er begruendet nicht nur den juedischen Anspruch auf das Land aus der Bibel, er spricht gleichzeitig den Menschen, die dort seit Jahrtausenden leben und zum Gutteil selbst urspruenglich juedischen Ursprungs sind, das Recht dort zu leben ab.

Ob Israel dabei auf Dauer seine militaerische Ueberlegenheit sichern kann, ist zumindest fraglich. Dass es immer weiter in fundamentalistische Richtung abdriftet, ist auch nicht hilfreich, genau so wenig wie das Zweiklassen-Buergerrecht (worunter dann als dritte Lage die Bevoelkerung der besetzten Gebiete kommt).
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#51
(11-12-2015, 14:49)Ulan schrieb: Und indimaya geht ja noch einen Schritt weiter:
Politisch: Israel ist ein völkerrechtlich legitimierter Staat. Wer Israel das Existenzrecht abspricht ist gegen dieses Völkerrecht.
             Wenn sich nun die "lieben" Nachbarn zusammenrotten, um dieses Volk in einem Krieg zu vernichten (wobei alle Nichtjuden
             Kollateralschaden wären), müssen diese Nachbarn sich nicht wundern, wenn nach einem Sieg Israels, eroberte, strategisch wichtige Gebiete behalten werden
             bis zu einem verbindlichen Friedensvertrag.
Religiös:  Glaube nicht, das ein paar jüdische Siedler das Ende der Welt einleiten. Auch keine amerikanischen Christen.
             Das Ende der Welt, wie sie jetzt ist, könnte eingeleitet werden, wenn Israel, Gott für sich "streiten" lässt wie damals bei dem Auszug aus Ägypten.
Beides:   Müsste also eine totale Abrüstung stattfinden, (Bergpredigt) im Vertrauen auf Gott.
             Dann erst recht: Wehe den Angreifern.
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#52
Es wundern sich ja nicht nur die Nachbarn, siehe UNO-Resolutionen. Die Golanhoehen und Ost-Jerusalem wurden sogar formal annektiert. Wobei beide Annexionen jeweils nur von einem einzigen Land in der Welt anerkannt werden: die von Ost-Jerusalem durch Costa Rica, die der Golan-Hoehen durch die Foederierten Staaten von Mikronesien. Allerdings liegen Resolutionen des US-Kongresses vor, dies zu tun; alle US-Praesidenten bisher haben sich aber geweigert, diese Beschluesse umzusetzen. Botschaften sind normalerweise auch in Tel Aviv und nicht Jerusalem (die US-Praesidenten haben auch in dieser Hinsicht die Umsetzung einer Kongress-Resolution verhindert).

Die Sache mit den juedischen Siedlern und den amerikanischen Evangelien ist halt nicht nur religioes. Sie ist hochpolitisch und giesst Oel in das Feuer. Ob diese Taten nun den Weltuntergang einleiten oder nicht (bei den Evangelikalen kommt ironischerweise dazu, dass sie den Israelis hier helfen, um sie ihrem sicher geglaubten, endgueltigen Untergang zu weihen), sie fuehren auf alle Faelle zu vermeidbaren Streitigkeiten.
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#53
(11-12-2015, 21:51)Ulan schrieb: sie fuehren auf alle Faelle zu vermeidbaren Streitigkeiten.
Das tun die ganzen Kriege und Terrorakte gegen Israel in viel größerem Maße auch. Aber das scheint keinen zu jucken. Die Siedler kommen da gerade recht als Buhmann.
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#54
(12-12-2015, 00:46)indymaya schrieb: Das tun die ganzen Kriege und Terrorakte gegen Israel in viel größerem Maße auch. Aber das scheint keinen zu jucken. Die Siedler kommen da gerade recht als Buhmann.

Meh, das ist wohl eher die Frage nach der Henne oder dem Ei. Israel wurde auf Terror gegruendet. Der israelische Ministerpraesident Menachem Begin war Leiter der Terrororganisation Irgun, die zwischen 1931 und 1948 in British Palaestina Terrorakte veruebte, am bekanntesten wohl der Bombenanschlag auf das King David Hotel in Jerusalem und das Deir Yassin Massaker.

Und die Siedler tun das doch, um zu provozieren. Zum Teil sind die Siedlungen sogar entgegen zur Zeit ihrer Gruendung geltenden israelischen Recht etabliert worden. Die jetzige Regierungspartei Likud (so quasi eine Nachfolgeorganisation von Irgun) sieht das natuerlich anders.

Nur um das klar zu machen: Ich greife hier nicht das heutige Existenzrechts Israels an; es sind Generationen von Menschen dort geboren, die das jetzt als ihre Heimat betrachten. Nur, besonders gut sieht auch die israelische Seite nicht in ihrem Umgang mit den Palaestinensern aus, worunter uebrigens auch die Israeli arabischer Abstammung leiden.
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