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tot
#46
(06-06-2019, 17:54)Giuseppe schrieb: In diesem Gedicht von Goethe ist der Zwang gepredigt, nämlich der Zwang zur Existenz. Wir Menschen sind auf Erden geboren worden, ohne zuvor gefragt worden zu sein, ob wir das überhaupt wollen. Gemäß Goethe wäre es unmöglich, diesem Zwang zu entkommen. Ein ewiger Tod wäre demnach völlig unmöglich. Ebenso unmöglich wäre dann ein Auferwecktwerden aus dem Grab, weil die Persönlichkeit ja gar nicht gestorben wäre. Mit dem sogenannten "Rad der Wiedergeburt" ist auf Kosten der Individualität die Einzigartigkeit des einzelnen Menschen geleugnet, und die ununterbrochene Existenz ausgerufen. Den Freitod würde es dann nicht geben und der Selbstmord wäre demzufolge vollständig sinnlos. Die Lehre von der Unsterblichkeit der Seele ist eine sehr schwerwiegende Irrlehre.

"Die Lehre von der Unsterblichkeit der Seele ist eine sehr schwerwiegende Irrlehre."

Guiseppe, interessant, sehr interessant!  Wie haben Sie das herausgefunden?

"In diesem Gedicht von Goethe ist der Zwang gepredigt, nämlich der Zwang zur Existenz. Wir Menschen sind auf Erden geboren worden, ohne zuvor gefragt worden zu sein, ob wir das überhaupt wollen."

Gleiche Frage: Wie haben Sie das herausgefunden?

****

„Das Leben, das ich selbst gewählt"

Ehe ich in dieses Erdenleben kam,
ward mir gezeigt, wie ich es leben würde:
Da war Kümmernis, da war Gram,
da war Elend und Leidensbürde.

Da war Laster, das mich packen sollte,
da war Irrtum, der gefangen nahm,
da war der schnelle Zorn, in dem ich grollte,
da waren Hass und Hochmut, Stolz und Scham.

Doch da waren auch die Freuden jener Tage,
die voller Licht und schöner Träume sind,
wo Klage nicht mehr ist und nicht mehr Plage
und überall der Quell der Gaben rinnt.

Wo Liebe dem, der noch im Erdenkleid gebunden,
die Seligkeit des Losgelösten schenkt,
wo sich der Mensch der Menschenpein entwunden
als Auserwählter hoher Geister denkt.

Mir war gezeigt das Schlechte und das Gute,
mir ward gezeigt die Fülle meiner Mängel.
Mir ward gezeigt die Wunde, draus ich blute,
mir ward gezeigt die Helfertat der Engel.
 

Und als ich so mein künftig Leben schaute,
da hört' ein Wesen ich die Frage tun,
ob ich dies zu leben mich getraue,
denn der Entscheidung Stunde schlüge nun.

Und ich ermaß noch einmal alles Schlimme –
„Dies ist das Leben, das ich leben will!"
gab ich zur Antwort mit entschloss'ner Stimme
und nahm auf mich mein neues Schicksal still.

So ward ich geboren in diese Welt,
so wars, als ich ins neue Leben trat.
Ich klage nicht, wenn's oft mir nicht gefällt,
denn ungeboren hab' ich es bejaht.

Herman Hesse
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#47
(06-06-2019, 21:30)daVinnci schrieb: "Die Lehre von der Unsterblichkeit der Seele ist eine sehr schwerwiegende Irrlehre."

Guiseppe, interessant, sehr interessant!  Wie haben Sie das herausgefunden?

"In diesem Gedicht von Goethe ist der Zwang gepredigt, nämlich der Zwang zur Existenz. Wir Menschen sind auf Erden geboren worden, ohne zuvor gefragt worden zu sein, ob wir das überhaupt wollen."

Gleiche Frage: Wie haben Sie das herausgefunden?

****

„Das Leben, das ich selbst gewählt"

..... denn ungeboren hab' ich es bejaht.

Herman Hesse

Guten Morgen daVinnci

Wie ich das herausgefunden habe ist eine lange Geschichte. Hesse und Goethe sind Vertreter der Seelenwanderung (Inkarnation). Obwohl wir Menschen auf die Welt kamen, ohne zuvor gefragt worden zu sein, empfinden wir unser Dasein nicht als Zwang. Der Allerhöchste hat mit jedem seiner Geschöpfe etwas vor. Jeder einzelne Mensch kann von dem abweichen, was Gott mit ihm vorhat. Die Freiheit bringt es nun mal mit sich, allem widerstehen zu können, auch dem Geiste Gottes.

Ohne die Theorie von der Unsterblichkeit der Seele, wäre die asiatische Inkarnationslehre ebenso unhaltbar, wie das Weiterleben nach dem Tod im Himmel, in der Hölle, im Fegfeuer, in ewigen Qualen oder sonst wo. Fast überall ist die gleiche Wurzel die Voraussetzung von Religiosität, nämlich die Theorie von der Unsterblichkeit der Seele.

Die Philosophen haben bisher irrtümlicherweise immer nur die Frage gestellt: "Sein oder Nichtsein?". Diese "entweder/oder-Denkweise" verweist die "sowohl/als auch-Denkweise" in eine vermeintliche Ungültigkeit. Anders gesagt, es gilt zu verstehen, dass es beides gibt, nämlich Sein und Nichtsein, das heißt, Leben und Tod.

Mit anderen Worten, es gibt ein vorübergehendes Leben und es gibt ein ewiges Leben. Ferner gibt es einen vorübergehenden Tod und einen ewigen Tod. Obwohl an dem Vorübergehenden eine gewisse Unfreiwilligkeit beteiligt ist, so muss dennoch dem Ewigen die völlige Freiwilligkeit vorausgehen. Dies heißt im Klartext, dass nur bewusst und gewollt JA zu dauerhaftem Leben gesagt werden kann, und dass nur bewusst und gewollt NEIN zu dauerhaftem Leben gesagt werden kann. Alles andere würde auf Zwang beruhen.

mit bestem Gruß
Giuseppe
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#48
Goethe war ein berühmter deutscher Dichter. Er gilt als einer der bedeutendsten Schöpfer deutschsprachiger Dichtung.
Er war aber auch an der Staatsleitung des Herzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach beteiligt, und übte dabei Funktionen nach dem Ministerialprinzip aus, mit einiger großzügiger Phantasie könnte man ihn daher als "Minister" bezeichnen. (Vgl. Johann Wolfgang von Goethe - Wikipedia)
Dort in Weimar geriet er in den Kreis von Verehrern Voltaires (Vgl. Ebd)
"Goethe wurde am 11. Juni 1776 Geheimer Legationsrat und Mitglied des Geheimen Consiliums, des dreiköpfigen Beratergremiums des Herzogs" (Ebd)

"Er beschäftigte sich außerdem mit mystischen und alchemistischen Schriften, eine Lektüre, auf die er später im Faust zurückgreifen sollte." (Ebd)

"Immer wieder bekannte er sich als Pantheist in der philosophischen Tradition Spinozas und als Polytheist in der Tradition der klassischen Antike." (Ebd)

"Schon früh hatte er dem mit ihm befreundeten Theologen Johann Caspar Lavater in einem Antwortbrief 1782 beschieden, er sei „zwar kein Widerkrist, kein Unkrist aber ein dezidirter Nichtkrist“. Der Goetheforscher Werner Keller fasst Goethes Vorbehalte gegen das Christentum in drei Punkten zusammen: „Die Kreuzessymbolik war für Goethe ein Ärgernis, die Lehre von der Erbsünde eine Entwürdigung der Schöpfung, Jesu Vergottung in der Trinität eine Blasphemie des einen Gottes." (Ebd)

"Dem Islam begegnete Goethe mit Respekt, aber nicht kritiklos. In den Noten und Abhandlungen zum besseren Verständnis des West-östlichen Divans kritisierte er, Mohammed habe seinem Stamme „eine düstere Religionshülle übergeworfen“" (Ebd)

"Andererseits war ihm die Vorstellung der Wiedergeburt nicht fremd. Sein Unsterblichkeitsglaube basierte jedoch nicht auf religiösen, sondern philosophischen Prämissen, etwa auf der Leibnizschen Konzeption der unzerstörbaren Monade oder der Aristotelischen Entelechie." (Ebd)

"Hofrat Johann Joachim Christoph Bode, der nach Weimar gekommen war, weckte Goethes Interesse an der Weimarer Freimaurerloge „Amalia“. Während seiner zweiten Schweizreise unternahm Goethe erste Bemühungen, aufgenommen zu werden; am 23. Juni 1780 trat er der Loge bei. Rasch absolvierte er die üblichen Grade und wurde 1781 zum Gesellen befördert und 1782, zugleich mit Carl August, zum Meister erhoben." (Ebd)


---


Alles in allem kann gesagt werden, daß Goethe eine schillernde Persönlichkeit war
Als Politiker kam er wohl ständig in Kontakt mit allerlei Leuten, Zirkeln und Ideen

Diese vielen Gedanken versuchte er wohl dichterisch zu verarbeiten.

Keinesfalls sollte man Goethe als religiöse Instanz verwenden, man sollte sich auf seine vielen Gedichte und Theaterstücke nicht berufen, wie das 'daVinnci' in Beitrag # 44 tut:
(06-06-2019, 14:22)daVinnci schrieb: . . . Das Rad der Wiedergeburt . . .
Johann Wolfgang von Goethe
Gesang der Geister über den Wassern


'daVinnci' sucht halt fieberhaft nach berühmten Leuten, die er dazu verwenden kann, seine Idee von der Wiedergeburt zu erhärten

So ist er nun sogar bei Goethe mit obigem Gedicht gelandet

Sein berühmtes Werk "Der Zauberlehrling" kann ja auch nicht als religiöse Instanz herangezogen werden, das ist ja alles dichterische Phantasie
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#49
Zitat:47/Obwohl wir Menschen auf die Welt kamen, ohne zuvor gefragt worden zu sein, empfinden wir unser Dasein nicht als Zwang.

Guiseppe, wer ist "wir"? Icon_rolleyes

PS: Ich bin gefragt worden!
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#50
Ich habe zweimal unbewusst eine Astralreise erlebt. Seither habe ich zum Thema Tod eine gänzlich andere Ansicht.
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#51
Hallo miteinander,

da ich neu und euch unbekannt bin, möchte ich vorweg schicken, dass ich eure Beiträge und Argumentationen mit großem Interesse gelesen habe.
Was mich beeindruckt, ist, dass viele von euch Kenntnisse haben (oder vorgeben zu haben), über die ich nicht verfüge. Auch kann ich mich nicht so wissenschaftlich angemessen ausdrücken wie so mancher von euch.
Was mich vermutlich am meisten von so manchem hier unterscheidet, ist mein kurzes Gedächtnis (Ich bin 73, konnte mir Namen schon immer schlecht merken und vergesse leider zu oft, was ich wann von wem gelesen habe... Ich bitte also um Nachsicht, dass ich euch bestenfalls an meiner eigenen subjektiven Wahrheitssuche Anteil nehmen lassen kann. Die ist laienhaft!).

Wenn ich Ekkards Ausgangstext richtig in Erinnerung habe (traue mich nicht zurückzublättern, damit mein eigener Text nicht danach verschwunden ist), legt er dar, dass das Bewusstsein beim Tod erlischt. Seine Begründung ist die biologische. Für ihn ist der Sitz des Bewusstseins offenbar allein das Gehirn. Wenn das Gehirn ausfällt, erlischt auch das Bewusstsein.

Ich bin davon nicht überzeugt. Wäre es nicht auch möglich, dass das Bewusstsein nicht-lokal ist und sich außerhalb unseres (aber natürlich auch innerhalb) unseres Körpers "befindet"? Meiner Überzeugung nach sprechen viele menschliche Erfahrungen (z.B. Nahtoderfahrungen, Erinnerungen von Kindern an frühere Leben, Sterbebettphänomene, mediale Fähigkeiten mancher Menschen u.a.) dafür.

Ihr werdet jetzt einwenden, dass diese alle Humbug seien, weil sie nicht naturwissenschaftlich verifizierbar seien. Klar, spontane Einzelphänomene sind dies nicht. Heißt das aber, dass sie falsch sein müssen?
Ist es nicht so, dass selbst nur ein einziges gründlichst gesichertes Phänomen in dieser Richtung dafür sprechen würde, dass an den gängigen wissenschaftlichen Theorien etwas nicht stimmen kann? Sie müssten, wären sie hieb- und stichfest richtig, solch eine Ausnahme erklären können. Mit einfach Abstreiten als unlogisch wäre es nicht getan.

Für mich persönlich ist die Vorstellung eines nicht-lokalen Bewusstseins, eines Bewusstseins also, das im wesentlichen auch außerhalb unseres Gehirns existiert und das nach unserem Tod sowohl unsere Individualität "aufrecht erhält" als auch unsere Fähigkeit, uns weiterhin in unseren irdischen Bezugsrahmen "einzuloggen" und z.B. weiterhin Interesse an unseren Lieben auf der Erde haben zu können, überzeugend.

Herzliche Grüße
Rosmarie
Herzliche Grüße
Rosmarie
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#52
Hallo Rosmarie..

Bewusstsein findet vorwiegend zwischen uns Menschen statt.
Beispiel: Du hast eine Idee.. und du redest mit jemandem darüber. Diese deine Idee "verselbständigt "sich also dadurch, dass jemand anderer diese Idee aufgreift und wieder an andere weitergibt. Sie erwacht damit zu einem geistigen Eigenleben. (Bewusstsein) Was dann aber aus dieser deiner Idee wird, entzieht sich deiner Kontrolle.
Du selbst hast die Idee möglicherweise längst schon wieder vergessen.. und eines Tages begegnest du jemandem Fremden, der dir von dieser Idee erzählt..

Genau so entsteht unser aller Bewusstsein.. Wenn du einmal nicht mehr sein wirst, werden alle Menschen mit denen du in deinem Leben in engerer Beziehung gestanden hast,  deinen Geist//dein Bewusstsein hier in dieser Welt  "weiterleben". Nicht jeder alles auf einmal.. sondern gut aufgeteilt auf alle ein bisschen.
Wenn du Kinder hast, werden diese auch deine Seele - das Wesen deiner ganzen ganzen Persönlichkeit  - in ihren  Erbanlagen weitertragen... Es gibt also auch dann ein Leben nach deinem Tod wenn dein Ich-Bewusstsein erlischt.

Das mit dem Nahtod- und diesen außerkörperlichen Erfahrungen: Dazu gibt es eindeutige wissenschaftliche Experimente und also  gute, ganz natürliche Erklärungsmodelle/Theorien.  welchen nichts Übersinnliches zugrunde liegt.

Um es nicht kompliziert zu machen:  Wenn wir sehr müde oder krank sind.. wenn unser Gehirn nicht mit ausreichend Sauerstoff versorgt wird.. geht es in einen traumartigen Zustand über.  Halluzinationen, fantastischen Bilderwelten.. usw. usf..die da plötzlich vor uns auftauchen.. man ist dabei noch irgendwie wach und doch nicht ganz..

Ein einfaches Experiment außerkörperlicher Erfahrung: Zeigefinger und Mittelfinger überkreuzen und mit den beiden Fingerkuppen an die Nasenspitze tippen. Unser Gehirn meldet uns  dann zwei Nasenspitzen.. die scheinbar plötzlich da sind.

Man kann sich also gut vorstellen was passiert.. wenn unser Gehirn im Sterben langsam "erstickt".. Es dauert dann noch eine Weile, bis den letzten Neuronen "der Strom" ausgeht.

Ja natürlich...man könnte  jetzt einwenden, dass wenn doch keinen Gehirnströme mehr messbar sind...
Das liegt aber nur daran, dass die Maschinen welche diese Ströme messen, eine Empfindlichkeitsschwelle haben,  welche unterhalb einer gewissen Gehirn-Stromstärke nichts mehr anzeigt. Diese Maschinen sind für noch voll und ganz im Leben stehende Gehirne konzipiert.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#53
Hallo Rosmarie, willkommen! Im Prinzip stehen die Argumente gegen die Vorstellung, es gaebe ein Bewusstsein unabhaengig von Koerperfunktionen, schon im Thread. Geobacter hat schon darauf hingewiesen, dass es nicht einen Tod gibt, sondern verschiedene Bereiche des Koerpers zu unterschiedlichen Zeitpunkten sterben, und das ist natuerlich auch bei Hirnarealen der Fall. Bei Teilausfaellen faengt das Hirn halt an, zu halluzinieren.

Das wichtigste Argument gegen ein vom Koerper unabhaengiges Bewusstsein ist wohl auch der Grund, warum gerade aeltere Menschen den Glauben an ein Leben nach dem Tode verlieren. Sie sehen ja in ihrem Bekanntenkreis, wie viele ehemals rege Personen schon lange vor ihrem koerperlichen Tod abtreten. Bei den harmloseren Varianten verlieren sich die Leute in irgendwelchen Erlebnissen aus ihrer Kinder- oder Jugendzeit (bei der Kriegsgeneration waren Kriegserlebnisse in meinem eigenen Bekanntenkreis oft dominant), wo dann immer wieder dieselben Geschichten Tag fuer Tag durchlebt werden, das Jetzt aber kaum noch wahrgenommen wird. Schlimmstenfalls kennen die Leute weder ihren Ehepartner noch ihre Kinder mehr, und ihre Individualitaet ist schon vollkommen ausgeloescht. Unser Bewusstsein des Selbst ist eine fragile Angelegenheit. Es gibt viele Moeglichkeiten, dieses schon vor dem eigentlichen Tod zu verlieren. Verlieren tun wir's aber wohl alle irgendwann.
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#54
Hallo Rosemarie,
herzlich willkommen in unserer Diskussionsrunde!
Vorab:
Du kannst das Forum und einzelne Beiträge zweimal oder mehrfach in verschiedenen Tabs aufrufen. Zum Lesen eines älteren Beitrags kannst du zwischen den Tabs hin- und herschalten. Vor allem kannst du die Strg-Taste beim Aufrufen eines internen Links z. B. die #nn-Nummer gedrückt halten. Damit ist der nächste Tab im Browser lesbar, ohne dass dein Editor (also der entworfene Text) verschwindet.

Hinzu kommt, dass man einen Text auch als Entwurf speichern kann (und sollte). Er befindet sich dann im Benutzer-CP (Benutzer Kontroll Paneel)/Sonstiges/Entwürfe.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#55
Zur Sache:
Im Grunde sind wir uns einig, dass Bewusstsein zwischen uns Menschen stattfindet. Da dreht sich ein riesengroßes Informationsrad, von dem wir Erfahrungen abzweigen und diesem hinzu fügen.

Ich halte es für möglich, dass wir gar nicht so individuell sind, wie wir uns fühlen - ein evolutionär heraus gebildeter Schutz für unseren individuellen Körper, der ja erst einmal erhalten werden muss.

Ich bin nur nicht der Ansicht, dass die Teilnahme an diesem Riesenrad irgendwie individuell weitergeht. Es ist eher so, dass unser Informationspool im Meer aller Informationen aufgeht. Die traditionelle jüdisch-christliche Vorstellung von einem Aufgehen des Lebens in Gott (ewiges Leben) lässt grüßen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#56
Guten Morgen, Geobacter, Ulan und Ekkard,

danke für eure Antworten! Ich freue mich, dass ihr mir geantwortet habt! Leider hatte meine geglaubt eingestellte Benachrichtigung per E-Mail nicht funktioniert und ich hatte diesen Thread nicht wiedergefunden.

Nun kann ich euch erst später antworten...

Ekkard, ich stelle mich mit dem Erlernen einer Foren-Bedienung weit blöder an, als du dir vorstellen kannst. Ich danke dir aber sehr für dein Bemühen, mir zu helfen. Ich hoffe, dass ich mit der Zeit noch so einiges erkenne. (Mit meinem religiösen Streben verhält es sich im übrigen ähnlich. Mein Eichhörnchen ernährt sich mühselig...)
Herzliche Grüße
Rosmarie
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#57
Hallo. Ich hab euer Thema zum tot gesehen und wollte auch etwas dazu sagen.



Denn ich bin bei der Bundeswehr und die Gefahr ist hoch das man im Ausland draufgeht oder am bahnhof abgestochen wird.

Für mich ist der tot etwas wo ich mir Gedanken mache. Als wir offiziell Soldaten wurden zitierte unser Chef: Und diese Männer und Frauen kämpfen für die Freiheit und bezahlen mit dem Leben. Also habe ich unterschrieben das ich tot sein werde.

Aber ich finde nichts besonderes am Tod obwohl ich schon kurz davor war. Insgesamt wurde ich 4 mal niedergestochen von Muslimen da ich aus einer Kirche rauskam, linke usw usw. Durch den Stich wird dir schwarz vor Augen. Und dann wachst du nach 5 Tagen auf und erinnerst dich nicht an die Zeitspanne. Es ist dunkel, ruhig.

Also heißt es doch wenn man tot ist spürt man nichts mehr bzw ist man ja dann eigentlich an einem Ort gebunden an dem man gestorben ist.  So kenne ich es halt.

Ich frage mich ob die Selbstsprenger wirklich in das Paradies kommen oder ob das nur eine Ausrede ist Eusa_think
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#58
Snowcastor schrieb:Insgesamt wurde ich 4 mal niedergestochen von Muslimen da ich aus einer Kirche rauskam, linke usw usw.

Wann und wo soll das passiert sein?
MfG B.
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#59
(27-07-2019, 18:22)Ekkard schrieb: Ich bin nur nicht der Ansicht, dass die Teilnahme an diesem Riesenrad irgendwie individuell weitergeht. Es ist eher so, dass unser Informationspool im Meer aller Informationen aufgeht. Die traditionelle jüdisch-christliche Vorstellung von einem Aufgehen des Lebens in Gott (ewiges Leben) lässt grüßen.

Sicher...wir  müssen wir unser Leben schon selber leben.. aber einfach nur individuell hätten wir wenig Chancen die volle biologische Altersbandbreite auch nur annähernd aus zu nützen. Die Natur unserer Welt ist keine "sinnvolle" Ordnung.. die auch mal Fehler verzeiht. Der goldenen Mittelweg auf unserem Planeten Mittelerde verläuft exakt und  haargenau zwischen dem einen Irrtum und dem nächsten Irrtum. Und nur die allerwenigsten dieser "Wegweiser" sind auch mal ein "Joker" im "Risikospiel" des Lebens.

Das Ich ist ein WIR alle.. aber nur ein winzig kleines Bruchstück davon. IHR alle seid ich, aber jeder nur ein kleines winziges Bruchstück davon. Einige wenige davon, vielleicht auch ein bisschen größer.. und von anderen ist nicht mehr dabei, als  in einem homöopathischen Glaubuli gerade noch Wirkstoff enthalten ist..

Individuell.. sind nur meine schlechteren Eigenschaften .. und noch nicht mal die wirklich.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#60
Hallo Geobacter,

deine Ausführungen sind klar, verständlich und schlüssig. Dass ich ihnen dennoch nicht folgen kann, wirst du nicht anders erwartet haben, da meine Grundposition eine andere ist. Ich denke, der Hauptunterschied liegt bereits in der Prämisse, auf der wir aufbauen. Du gehst davon aus, dass die "Unsterblichkeit der Seele", da sie auf keinen materiellen, nachprüfbaren Fakten beruht, nicht existiert. 
Ich habe eine andere Vorstellung von der Welt. Ich gehe davon aus, dass die materiellen Erscheinungen der Ausdruck, bzw. die Folge einer geistigen Kraft oder Energie und eines damit zusammenhängen geistigen Konzeptes sind, das sich in materiellen Strukturen manifestiert.

Deine Argumentationen, die sich auf Selbsttäuschung beziehen, stimmen im Prinzip sicher. Wir täuschen uns alle ständig - wenn man überhaupt davon ausgehen kann, dass es so etwas, wie eine objektiv vorhandene Realität gibt.

Dass es Halluzinationen und Fehldeutungen gibt, beweist aber noch nicht, dass alles, was Menschen erleben und was von unserer materialistisch argumentierenden Wissenschaft (wie soll sie auch anders?) nicht einzuordnen ist, Fehleinschätzungen und Halluzinationen sind.

Deine Argumente in der Richtung (z.B. Sauerstoffmangel vor dem Tod, usw.) sind alle schon häufig hin- und hergewendet worden - und zwar auch von Fachleuten wie Medizinern - und sind von ihnen nie gleich beantwortet worden. Die einen argumentieren so, die anderen so. Es gibt einige, die sich z.B. als Neurologen fundiert, also auch mit Versuchen, bzw. Untersuchungen, damit beschäftigt haben, die zu völlig anderen Schlüssen kommen als du.
Wer Lust hat, sich mit diesen Argumentationen zu beschäftigen, findet massenhaft Literatur dazu.

Nur ein kurzer Hinweis, ohne dass ich auf die Argumentationen eingehen werde, die für die Echtheit solcher Phänomene sprechen: Der Hauptunterschied zwischen Halluzinationen und "echten Erlebnissen" scheint der zu sein, dass Halluzinationen nicht in einem sinnvollen, schlüssigen und sinnstiftenden Zusammenhang ablaufen, der aber bei den "echten" Erlebnissen immer gegeben ist.
Halluzinationen hinterlassen auch keine fundamentalen Lebensänderungen. Sie verpuffen nach einer Weile. "Echte" Erlebnisse hinterlassen tiefgreifende, lebenslange Spuren.
Herzliche Grüße
Rosmarie
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