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Was ist eigentlich "Glaube" ?
#46
Jedenfalls würde mir eine Wunschvorstellung alleine für Glauben nicht ausreichen :!:
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#47
Quilin...auch wenn Du jetzt wieder Zeter und Mordio schreist .

Glaube ist vielmehr als Realität als als Wunsch zu interpretieren laß es Dir erläutern .

Die ganze biblische Geschichte hindurch gibt es viele Beispiele dafür das der unerschütterliche Glaube an den allmächtigen Schöpfer aller Dinge von genau diesem belohnt wird .

Viele Beispiele für das Ausharren der Gläubigen gibt es und hedes mal wird die Realität durch den Schöpfer verändert weil die Gedanken die erst Wünsche waren dann durch die Veränderungen die der Schöpfer vornahm zur Realität .

Also Wünsche werden Wirklichkeit .

So und nu erzähl Du mal das hab ich aber noch nie erlebt .
Oder rede von Zufälligkeiten von mir aus rede auch noch von Schicksal

ich hab nen freien Willen und was ich mir vom Schöpfer wünsche ,
bestimme ich durch meinen Lebensweg .
Wie ich bete oder wie hoch ich den Glauben halte ist entscheident dafür weil entweder entscheide ich mich dafür zu glauben
oder ich entscheide mich dafür nicht zu glauben .

Da es aber einen Schöpfer gibt das behaupte ich jetzt mal so zeigen Gebete ihre Wirkung insofern sie gerecht gestellt und vom Schöpfer erhört werden den Geboten entsprechen ........

Daher erfüllt sich die Erkenntnis über das Dir vorher verborgene erst dann wenn Du glaubst
weil Du erst dann feststellst das Deine Wünsche ja genau Deine in erfüllung gehen .
Ja und dann freust Du Dich ...oder kriegste dann Angst und glaubst deshalb nicht ?
Viele Grüsse Outlaw777
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#48
qilin schrieb:Glaube ist zu einem großen Teil einfach eine tägliche Erfahrung, ... () qilin

Insoweit bestätigst Du, Outlaw777 die Aussage von Qilin.

Ich sehe da keinerlei Problem, eher im Gegenteil. Zum Gedankenaustausch sind wir hier.

Gerhard
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#49
Ne Gerhard denn Quilin bezog die Aussage auf theoretisches Wissen.

Ich hingegen sage das der Glaube das theoretische Wissen realisiert und nicht ihm widerspricht .
Das Theoretische Wissen ist aber wiederum jeglicher Glaube .
Und wenn nun einer Hans anbetet dann heißt das noch lange nicht das Hans der allmächtige Schöpfer ist .
Also geht der Wunsch in Erfüllung ??? Klare Antwort nein !
Sagt einer ja lügt er .
Glaubst Du aber als Mensch nicht an Hans sondern daran das es einen allmächtigen Schöpfer gibt
dann erfüllen sich auch die Wünsche .
So einfach ist das .

Viele Grüsse Outlaw777
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#50
Hi Outlaw,

ich schrieb
Zitat:Glaube ist zu einem großen Teil einfach eine tägliche Erfahrung,
die einem theoretischen Wissen auch mal widersprechen kann...
und das bezog sich konkret auf das Beispiel der Nicht-Feststofflichkeit des Stuhles.
Was Du beschreibst, ist Deine Erfahrung. Wenn Dein Gebet erhört wird - schön.
Wenn es nicht erhört wird, ist es eben nicht gerecht gestellt oder wird vom Schöpfer
nicht erhört oder hat den Geboten nicht entsprochen...

So einfach ist das :wink:

() qilin
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#51
@outlaw777

Also ich nehme Dir ab, daß Du fest an die Bibel glaubst . Nur kannst Du das nicht gleichsetzen mit einem auf gesicherten Erkenntnissen basierenden Weltbild ( das heißt nicht , daß ich Deinen Bibelglauben gering schätze ) .
Ein wissenschaftlich begründetes Weltbild ist etwas wertneutrales, das dich zu keinerlei Handlungsweise verpflichtet und das Du bereit bist zu korrigieren, wenn Du schlauer geworden bist .
Wenn Du an die Bibel glaubst, so ist dies nichts wertneutrales, sondern Du willst auch glauben, was in der Bibel steht und wirst daher jedes Faktum als Beweis der Bibel zu interpretieren versuchen .
Da geht es Dir nicht anders , als Leuten, die da glauben, das Buch Mormon oder der Koran wäre vom Himmel gefallen.
Solange die dann noch halbwegs tolerant sind, ist's ja o.k. . Schlimm wird's nur, wenn die verzapfen, der liebe Gott hätte ausgerechnet die - von mir aus Jehovas Zeugen - als einzige Lieblinge auserkohren und alles andere wäre Schrott und müßte daher in der Hölle schmoren .
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#52
@qilin

Daß Glaube teilweise hart sein muß, ist vielleicht auch einer der eher merkwürdigen Aspekte .

Da die Gebote der Religionsgemeinschaften teilweise die gottgewollte Natur der Menschen überfordern, wird der Gläubige ständig schuldig . Dadurch wird er wiederum gezwungen, Vergebung zu suchen.
Wenn der Schöpfer gewollt hätte , daß die Menschen Heilige sind, dann hätte er sie doch gleich so konstruieren können ( allerdings wäre die Menscheit dann wahrscheinlich nicht von den Bäumen gekrabbelt ).

Ohne Sünde und Buße gäb' es keine Gnade und Vergebung . Ohne Enthaltsamkeit, gäb' es zu viele Ablenkung vom Glauben.

Fressen, poppen und saufen, bis zum Abwinken, ist leider meines Wissens noch von keiner Religionsgemeinschaft zur Tugend erhoben worden ( dabei hat der liebe Gott die Sachen doch nicht wachsen lassen, damit sie verderben ).

:cheesy:
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#53
@Gerhard

Sicherlich macht den Glauben der Leute, die diesen auch konsequent leben ( z.B. in Klöstern ) mehr aus , als nur Wunschdenken .

Einige dieser ( Eigenschaften ) sind :
Bescheidenheit ( Demut ) , Fleiß , Disziplin sich selbst und Nachsicht anderen gegenüber und vor allem die Liebe zur gesamten Schöpfung , von der wir ja nur ein Teil sind .

Ich achte solche Menschen, unabhängig davon, welches ihr religiöser Glaube ist .

:D
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#54
Versuchen nicht alle Gläubigen ihren Glauben auch zu leben :?:
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#55
Hi Joschuah.
Zitat:Daß Glaube teilweise hart sein muß, ist vielleicht auch einer der eher
merkwürdigen Aspekte .
Ich hatte da nicht nur den 'Sünden- und Vergebungszirkus' im Auge, der in
manchen (nicht nur) christlichen Denominationen so eifrig veranstaltet wird.
Daß Gebote die menschliche Natur (manchmal auch über)fordern, liegt in der
Natur der Sache und nicht an den bösen Religionen - Fressen, Poppen und
Saufen bis zum Abwinken braucht man nicht zu Tugenden zu erklären, die
Leute tun's ganz von selbst :lol: - wenn's nur darum ginge, wären alle
Gesetze überflüssig. Aber selbst Hedonisten wissen meist, daß das à la
longue zu keiner wahren Befriedigung führt :wink:
Zitat:Wenn der Schöpfer gewollt hätte , daß die Menschen Heilige sind,
dann hätte er sie doch gleich so konstruieren können
Richtig - aber, wenn ich einen solchen Schöpfer mal postuliere, dann stelle
ich ihn mir eigentlich nicht vor als Uhrmacher, der aufziehbare Püppchen
bastelt... Vielleicht bin ich aber da der falsche Ansprechpartner :mrgreen:

() qilin
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#56
Hallo qilin,

ich hoffe, daß das, was Du sonst noch im Auge hattest, kein Balken war (sondern allenfalls ein kleiner Splitter ) :mrgreen: .

Wenn vom Menschen unrealistisches gefordert wird , dann liegt das nicht "in der Natur der Sache", sondern in der Regel an der Dummheit oder der Raffinesse dessen , der "so einen Scheiß" verlangt .
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#57
@qilin,

ach ja, noch zu den Aufziehpüppchen . Ich glaube auch nicht, daß ein Schöpfergott Interesse daran haben kann ( wenn er die Schöpfung schon so komplex hat entstehen lassen, wie sie ist ) daß seine Geschöpfe mechanische Gebots- und/oder Befehlsempfänger sind . Für die Leitfiguren der Religionen ist das aber ganz praktisch . 8)
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#58
Sagen wir mal so das was in der Bibel steht ist für mich logischer als das was daraus gemacht wird oder was in sie hineininterpretiert wird .

Jede Sekte Glaubensgemeinschaft oder sonstiges die so weit in das Weltliche Leben infiltriert ist das sie die körperschaft des öffentlichen Rechts beantragt
hat für mich das Ziel verfehlt nicht die Gläubigen die hinterherlaufen sondern die Vordenker und Lenker .

Ich treffe viele Zeugen Jehovas die aus reiner Angst handeln ihr Leben zu verlieren
ich treffe viele mMenschen die einer Glaubensrichtung angehören und darauf hoffen sich in der Gemeinschaft wohlfühlen zu können .

Leider bin ich ein Einzelgänger denn ich gehöre keiner an und bin nicht getauft .
Werder von irgend ner Kirche oder sonstwas also distanziere ich mich von den Glaubensgemeinschaften .

Wenn es einen Schöpfer gibt dann hat der es nicht nötig das irgendwelche Menschen sich als Glaubensvertreter hervortun um sich vor anderen zu profilieren .
Ich glaube und weil ich glaube gehen die Wünsche die ich stelle oft in Erfüllung , besonders dann wenn ich Heile und Tieren die Hände auflege.
Was aber mir nicht klar ist das ist wie ein ungläubiger Mensch der es für sich nie als einen Teil des Lebensweges verbuchen konnte zu glauben ( im biblischen Sinne ) von einer erfahrung sprechen kann die er nie gemacht hat ?

Ich glaube nicht das es wichtig ist welche Religion man hat ob man Jude ist Moslem oder Christ
ob man an mutter erde glaubt oder an die Unvergänglkichkeit .

Fakt ist das keine der sogenannten Religionen oder Religionsführer in meinen Augen wirklich gläubig ist im biböischen Sinn .

Wenn sie es wären würden sie die Gebote achten und das tun sie nicht !
So einfach ist das .
Die Tatsache das ich mich nie anmassen würde mir die Kraft des Heilens zuzuschreiben und daher auch nie Geld verlangen würde
weil mein Inneres mir sagt das ich mich mit schnödem Mammon
verunreinige ist für mich Fakt .
Für andere ist es meine Einstellung .
Aber wenn ich dann einen frage ob er schon mal nach den Geboten gelebt hat dann kommt meist ein Nein .
Wenn ich allerdings Menschen treffe die nach den geboten leben
dann sind die komischerweise glücklicher als die anderen und ich kann herzlichst mit Ihnen Lachen
Man sollte vielleicht mal davon weggehen das es Menschenverachtend ist was in den Geboten steht .
Denn wenn Du nach ihnen lebst bist Du einfach innerlich sauberer als die die es nicht tun .
Dein bezug zum Schöpfer wird inniger denn Du beweist mit Deiner Lebensführung das Du seine gesetze annimmst .
Da ich aber noch keine Religionsgemeinschft gesehen habe die nach den geboten lebt und wo einer der es nicht tut rausfliegt
denke ich mir die haben ihren Glauben verfehlt .
Alles notorische Fußgänger die vom Fliegen reden .
aber alles fliegen was sie beherrschen ist auf die Schnauze zu fallen .
Immer und immer wieder .
Die Religion wird dann benutzt um wenigstens boch irgendwo einen Halt zu haben , doch vom Schöpfer aller Dinge haben sie sich weiter entfernt als jeder Schwerverbrecher der genauso handelt aber sein handeln nicht in angeblichem Glauben begründet .

Daher glaube ich nicht an die Bibel weil ich das will sondern weil sie das Buch ist das der schöpfer den Menschen gab .
Der Halt dieses Buches sind die Gebote .
Doch kaum einer von den sechs Millarden hier lebt danach .

Da werden lieber eine Million Schwachsinnsregeln aufgestellt als sich an zehn Gebote zu halten .

Soviel zum Glauben dieser welt an Gott .

Viele Grüsse Outlaw777
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#59
@outlaw777,

die Bibel hat aber nicht Gott geschrieben, sondern eine ziemliche Latte von Autoren über einen ziemlichen Zeitraum . Und wer da festgelegt hat, was von den Texten in die Bibel reinkommt und was nicht , das sind wahrscheinlich auch Menschen gewesen . Wäre mal ganz interessant für mich, wenn einer der Historiker unter Euch kurz die Geschichte des Buches Bibel darstellen könnte, oder gibt es bereits einen Thread, in dem das steht ?
Und da die Firma Xerox damals noch keine Kopierer verkauft hat, sind die Texte die Abschrift von der Abschrift von der Abschrift von der Abschrift .... und ob da noch der ursprüngliche Text erhalten geblieben ist , also ich weiß nicht ...
:?:
Joschuah
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#60
Irgendwo war da ein Fehler drin mit irgend so einem König ....


aber anbsonsten war das so in Ordnung glaube ich ......

BIBEL. Die Heilige Schrift, das inspirierte Wort Gottes, gilt als das großartigste Buch aller Zeiten aufgrund ihres Alters, ihrer Verbreitung, der An­zahl der Sprachen, in die sie übersetzt worden ist, ihres hohen Wertes als literarisches Meisterwerk und wegen ihrer überragenden Bedeutung für die ganze Menschheit. Sie ist völlig eigenständig, denn sie ist keine Nachahmung eines anderen Werkes. Sie hat ihren eigenen Wert und macht ihrem einzigartigen Autor alle Ehre. Die Bibel zeichnet sich auch dadurch aus, daß sie heftigere Kontroversen überdauert hat als jedes andere Buch, denn sie hat viele Feinde, die sie hassen.
Name. Das deutsche Wort ,,Bibel“ kommt über das Lateinische von dem griechischen Wort biblia, was ,,kleine Bücher“ bedeutet und wiederum von bibios abgeleitet ist, einem Wort, das das Mark der Papyrusstaude bezeichnet, aus dem ein papier-ähnliches Schreibmaterial gewonnen wurde. Die phönizische Stadt Gebal, berühmt wegen ihrer Verarbeitung von Papyrus zu Papier, wurde von den Griechen ,,Byblos“ genannt. (Siehe Jos 13:5, Pn.) Mit der Zeit bezeichnete bibiia die verschie­densten Schriften, Buchrollen, Bücher und schließ­lich die Sammlung von kleinen Büchern, die die Bibel bilden. Hieronymus nannte diese Sammlung Bibliotheca Divina, die göttliche Bücherei.
Jesus und Schreiber der Christlichen Griechi­schen Schriften bezeichneten die Sammlung heili­ger Schriften als ,,die Schriften“ oder ,,die heiligen Schriften“ (Mat 21:42; Mar 14:49; Luk 24:32; Job 5:39; Apg 18:24; Rö 1:2; 15:4; 2Ti 3:15, 16). Diese Sammlung ist die schriftliche Äußerung eines sich mitteilenden Gottes, das Wort Gottes, was sich in Wendungen zeigt, wie ,,Äußerung des Mundes Gottes“ (5Mo 8:3), ,,Reden Gottes“ (Jos 24:27), ,,Gebote Gottes“ (Esr 7:11), ,,Gesetz Gottes“, ,,Mahnung Gottes“, ,,Befehle Gottes“ (Ps 19:7, 8), ,,Wort Gottes“ (Jes 38:4), ,Äußerung Gottes‘ (Mat 4:4), ,,Gottes Wort“ (lTh 4:15). Wiederholt werden diese Schriften die ,,heiligen Aussprüche Gottes“ genannt (Rö 3:2; Apg 7:38; Reh 5:12; IPe 4:11).
Unterteilung. 66 einzelne Bücher, von 1. Mose bis Offenbarung, bilden den Bibelkanon. Daß gerade diese Bücher ausgewählt und viele andere verworfen wurden, ist ein Zeichen dafür, daß Gott, ihr Autor, nicht nur ihre Niederschrift inspirierte, sondern auch sorgfältig ihre Zusam­menstellung und Bewahrung im heiligen Katalog überwachte. (Siehe Apokryphen KANON.) 39 der 66 Bücher, drei Viertel des Inhalts der Bibel, sind als die Hebräischen Schriften bekannt, da sie ursprünglich in dieser Sprache geschrieben wur­den, mit Ausnahme einiger kleiner Teile in Aramäiscb (Esr 4:8 bis 6:18; 7:12-26; Jer 10:11; Da 2:4b bis 7:28). Die Juden faßten einige dieser Bücher zusammen und hatten daher insgesamt nur 22 oder 24 Bücher, doch diese umfaßten den gleichen Stoff. Anscheinend unterteilten sie die Schriften auch in drei Teile, in ,das Gesetz Mose, die Propheten und die Psalmen‘ (Luk 24:44; siehe HEBRÄIScHE Schriften Das letzte Viertel der Bibel ist als die Christlichen Griechischen Schriften be­kannt, weil die 27 Bücher dieses Teils in Grie­chisch geschrieben wurden. Die Niederschrift, Zu­sammenstellung und Anordnung dieser Bücher im Bihelkanon sind ebenfalls ein Beweis dafür, daß Gott alles von Anfang bis Ende überwaltet hat. (Siehe CHRISTLICHE GRIECHISCHE Schriften .)

Die Unterteilung der Bibel in Kapitel und Verse (die englische King-James-Bihel hat 1189 Kapitel und 31102 Verse) geht nicht auf die ursprüng­lichen Schreiber zurück, sondern wurde erst Jahrhunderte später aus Nützlichkeitserwägungen eingeführt. Die Massoreten unterteilten die He­bräischen Schriften in Verse; im 13. Jahrhundert u. Z. fügte man dann die Kapitelunterteilungen hinzu. Im Jahre 1553 wurde schließlich Robert Estiennes Ausgabe der französischen Bibel als die erste vollständige Bibel mit der gegenwärtigen Kapitel- und Verseinteilung gedruckt.
Die 66 Bihelhücher bilden zusammen ein einzi­ges Werk, ein vollständiges Ganzes. Genauso, wie die Einteilung in Kapitel und Verse nur eine praktische Hilfe zum Bihelstudlum ist und nicht von der Einheit der Bibel ablenken sollte, so verhält es sich auch mit der Einteilung der Bibel nach den vorherrschenden Sprachen, in denen uns die Handschriften überliefert worden sind. Wir haben daher sowohl die Hebräischen als auch die Griechischen Schriften, und den letzteren wird die Bezeichnung ,,Christlich“ hinzugefügt, um sie von der Septuaginta zu unterscheiden, dem ins Griechische übersetzten hebräischen Teil der Bi­bel.
,,Altes Testament“ und ,,Neues Testament“.
Es ist heute allgemein üblich, die in Hebräisch und Aramäisch geschriebenen Schriften als das ,,Alte Testament“ zu bezeichnen. Dies stützt sich u. a. auf die Wiedergabe in 2. Korinther 3:14 in der Vulgata und dem Newe Testament Deutzsch, dem sogenannten ,,Septembertestament“, von Martin Luther. Doch die Wiedergabe ,,Altes Testa­ment“ ist nicht richtig. Das griechische Wort dia­ments bedeutet hier ,,Bund“ wie auch an den anderen 32 Stellen, an denen es im griechischen Text vorkommt. Viele moderne Übersetzungen lesen korrekterweise ,,Alter Bund‘ (EÜ; JB; Pa Der Apostel Paulus bezieht sich hier nicht auf die Gesamtheit der Hebräischen und Aramäischen Schriften.
Ebensowenig war er der Meinung, daß die inspiriertenChristlichen Schriften ein,,Neues Testament (Bündnis)“
bilden. Der Apostel spricht vom alten Gesetzesbund, der von Moses im Pentateuch aufgezeichnet wurde und
lediglich einen Teil der vorchristlichen Schriften ausmacht. Aus diesem Grund sagt er im nächsten Vers: ,,sooft Moses gelesen wird“.Folglich existiert kein stichhaltiger Grund, die Hebräischen und Aramäischen Schriften ,,Das Alte Testament“und die Christlichen Griechischen Schriften ,,Das Neue Testament“ zu nennen. Jesus
Christus selbst bezeichnete die Sammlung von heiligen Schriften als ,,die Schriften“(Mat 21:42; Mar 14:49; Joh
5:39).
Der Apostel Paulus nannte sie ,,die heiligen Schriften“ und ,,die Schriften“ (Rö1:2; 15:4; 2Ti 3:15).
Autor.

Aus der beigefügten Tabelle geht hervor, daß etwa 40 menschliche Sekretäre oder Schreiber von einem einzigen Autor benutzt wurden, um das inspirierte Wort Gottes niederzuschreiben. ,,Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert“, und dazu gehören die Bücher der Christlichen Griechischen Schriften sowie die ,,übrigen Schriften“
(2Ti 3:16; 2Pe 3:15, 16).
Der Ausdruck ,,von Gott inspiriert“ ist eine Übersetzung des griechischen Wortes theöpneustos‘ das wörtlich ,,gottgehaucht“ bedeutet. Gott ,,hauchte“ treue Männer an und bewirkte so, daß sein Geist oder seine wirksame
Kraft in ihnen wirksam wurde und sie anleitete, das niederzuschreiben, was er niederschreiben lassen wollte,
denn,,Prophetie wurde niemals durch den Willen eines Menschen hervorgebracht, sondern Menschen redeten von
Gott aus, wie sie von heiligem Geist getrieben wurden“ (2Pe1:21; Joh 20:21, 22; ).
Dieser unsichtbare heilige Geist Gottes ist sein symbolischer ,,Finger“. Als daher Menschen sahen, wie Moses über
natürliche Taten vollbrachte,riefen sie aus: ,,Es ist der Finger Gottes!“ (2Mo 8:18, 19; vgl.Jesu Worte in Mat 12:22, 28;Luk 11:20).
In einer ähnlichen Kundgabe göttlicher Macht begann ,,Gottes Finger“ mit der Niederschrift der Bibel, indem
er in Steintafeln die Zehn Gebote eingravierte (2Mo 31:18;5Mo 9:10). Es war somit für Gott ein leichtes, Menschen als seine Schreiber zu gebrauchen, wiewohl einige von ihnen ,,ungelehrte und gewöhnliche“ Menschen waren, was ihre Bildung betraf (Apg 4:13),und ungeachtet, ob es sich dabei um einen Hirten, Bauern,Zeltmacher, Fischer, Steuereinnehmer, Arzt, Priester, Propheten oder König handelte. Gottes wirksame Kraft gab dem Schreiber die Gedanken in den Sinn und erlaubte ihm in gewissen Fällen, den göttlichen Gedanken in eigene Worte
zu kleiden; dies gestattete es dem Schreiber, seinen Aufzeichnungen eine persönliche Note zu verleihen, gleich-
zeitig wurde aber durchweg eine hervorragende Einheit im Thema und im Vorsatz beibehalten.
Die so entstandene Bibel spiegelt demnach die Gedanken und den Willen Gottes wieder und übertrifft bei weitem die Aufzeichnungen von Menschen, was den Gehalt und den weitreichenden Umfang ihrer Informationen betrifft. Der allmächtige Gott sorgte dafür, daß sein geschriebenes Wort der Wahrheit in leichtverständlicher Sprache niedergeschrieben wurde, so daß es sich auch in praktisch jede Sprache einfach übersetzen läßt.
Kein anderes Buch beanspruchte soviel Zeit zu seiner Fertigstellung wie die Bibel. Im Jahre 1513
v. u. Z. begann Moses mit der Niederschrift. Bis einige Zeit nach dem Jahre 443 v. u. Z., als Nehemia und Maleachi ihre Bücher vollendeten , wurden den inspirierten Schriften andere Schriften hinzugefügt. Dann folgte eine Kluft
von fast 500 Jahren, bis der Apostel Matthäus seinen Geschichtsbericht niederschrieb. Nahezu 60 Jahre später
schrieb Johannes, der letzte der Apostel sein Evangelium und drei Briefe und schloß damit den Bibelkanon ab.
Es vergingen somit rund 1610 Jahre bis zur Vollendung der Bibel.
Alle ihre Schreiber waren Hebräer und gehörten daher zu dem Volk, dem ,,die heiligen Aussprüche anvertraut“ wurden (Rö 3:2).
Die Bibel ist keine zusammenhanglose Zusammenstellung oder Sammlung verschieder Fragmente jüdischer und christlicher Literatur.
Sie ist vielmehr ein von Organisation zeugendes Buch, das äußerst einheitlich und in seinen verschiedenen Teilen miteinander verknüpft ist , was eindeutig das systematische Vorgehen und die Ordnungsliebe des Schöpfers und Autors widerspiegelt. Daß Gott den Israeliten einen umfassenden Gesetzeskodex gab sowie detaillierte Betsimmungen zur Regelung von Angelegenheiten des Lebens in einem Zeltlager - Dinge, die später
eine Entsprechung im davidischen Königreich und in der Versarnmlungsvorkehrung unter den Chri-
sten des ersten Jahrhunderts hatten -, betont und verstärkt diesen organisatorischen Aspekt der
Bibel.
Inhalt.
Das Buch der Bücher vermittelt Einblicke in die Vergangenheit, erklärt die Gegenwart und sagt die Zukunft vorher. Dieser Aufschluß kann nur von demjenigen stammen, der von Anfang an das Ende kennt (Jes 46:10). Am Anfang berichtet die Bibel von der Erschafftung des Himmels und der Erde,
darauf erzählt sie in kurzen Zügen die Ereignisse, bei denen die Erde als menschliche Wohnstätte zubereitet wurde. Danach wird die wahre wissenschaftliche Erklärung über den Ursprung des Menschen geoffenbart-daß Leben nur von einem Lebengeber stammt-Tatsachen, die nur der Schöpfer, jetzt in der
Rolle des Autors der Bibel, erklären konnte (1Mo:26-28; 2:7). Mit dem Bericht darüber, weshalb
die Menschen sterben, wurde das vorherrschende Thema, das die ganze Bibel durchdringt, einge-
führt. Dieses Thema, die Rechtfertigung der Souveränität Gottes und die endgültige Erfüllung
seines Vorsatzes bezüglich der Erde durch sein Königreich unter Christus, dem verheißenen Sa-
rnen, kam in der ersten Prophezeiung hinsichtlich des ,Samens der Frau‘ zum Ausdruck (lMo 3:15).
Über 2 000 Jahre vergingen, bis die Verheißung eines ,,Samens“ wiederholt wurde, als nämlich
Gott zu Abraham sagte: ,,Durch deinen Samen werden sich bestimmt alle Nationen der Erde ...
segnen“ (lMo 22:18).
Mehr als 800 Jahre späterwurde einem Nachkommen Abrahams, König David , eine erneute Zusicherung gegeben, und im Laufe der Zeit sorgten Gottes Propheten dafür,daß diese Flamme der Hoffnung weiterhin hell leuchtete (25a 7:12, 16; Jes 9:6, 7). Über 1 000 Jahre nach Davids Zeit, 4 000 Jahre nach der
ursprünglichen Prophezeiung in Eden, trat der verheißene Same in Erscheinung, Jesus Christus,
der gesetzliche Erbe des ,Thrones Davids, seines 'Vaters‘ (Luk 1:31-33; Gal 3:16). Als der ,,Sohn
des Höchsten“ durch den irdischen Samen der "Schlange“ umgebracht und dem Sohn damit ge-
wissermaßen die Ferse“ zertreten wurde, erbrachte er den Loskaufspreis für das Recht auf Leben, das den Nachkommen Adams verlorengelangen war, und schuf so die einzige Möglichkeit für die Menschen, ewiges Leben zu erlangen.Darauf wurde er erhöht und wartete die bestimmte Zeit ab, in der er ,die Urschlange, die Teufel und Satan genannt wird‘, zur Erde schleudern sollte, wo sie schließlich für immer vernichtet werden soll. Auf diese Weise wird das großartige Thema, das in 1. Mose angekündigt und die
ganze Bibel hindurch entwickelt und erweitert wird, in den abschließenden Kapiteln der Offenba-
rung zu einem herrlichen Höhepunkt gebracht,indem Gottes großartiger Vorsatz in Verbindung
mir seinem Königreich enthüllt wird (0ff 11:15;12:1-12, 17; 19:11-16; 20:1-3, 7-10; 21:1-5;22:3-5).
Durch das Königreich unter Christus, dem verheißenen Samen, wird Gottes Name gerechtfertigt werden. In Übereinstimmung mit diesem Thema stellt die Bibel Gottes Eigennamen mehr heraus als irgendein anderes Buch; der Name kommt in der Neuen-Welt-Übersetzung in den Hebräischen Schriften 6 973mal vor, und das zusätzlich zu der Kurzform ,,Jah“ und den vielen anderen Fällen, in denen er einen Bestandteil anderer Namen bildet, wie zum Beispiel bei ,,Jesus“ (Jehoschua), was ,,Gott ist Rettung“ bedeutet. Wir würden den Namen des Schöpfers nicht kennen und wüßten auch nichts von der großen Streitfrage, die durch die Rebellion in Eden aufgeworfen wurde und bei der Gottes Name ins Spiel kam,
oder von Gottes Vorsatz, diesen Namen vor der ganzen Schöpfung zu heiligen und zu rechtfertigen, wenn all das nicht in der Bibel geoffenbart worden wäre.In dieser Bücherei, bestehend aus 66 kleinen
Büchem, ist das Thema vom Königreich und vom Namen Gottes mit Informationen über viele an-
dere Themen eng verwoben. Bezugnahmen auf Wissensgebiete wie Ackerbau, Architektur, Astro-
nomie, Chemie, Dichtung, Handel, Hygiene, Musik, Philologie, Staatswesen, taktische Kriegfüh-
rung, Technik und Völkerkunde spielen bei der Entwicklung des Themas nur eine beiläufige
Rolle; sie erscheinen nicht in Form von Abhandlungen. Trotzdem enthält die Bibel eine Fülle
wertvoller Informationen für Archäologen und Paläographen.
Als genaues und weit in die Vergangenheit zurückgreifendes Geschichtswerk übertrifft die Bi-
bel alle anderen Bücher. Jedoch ist sie von noch größerem Wert auf dem Gebiet der Prophezeiun-
gen, denn sie sagt die Zukunft auf eine Weise vorher, wie sie nur der König der Ewigkeit mit
Genauigkeit offenbaren kann. Der Aufmarsch der Weltmächte im Laufe der Jahrhunderte, ja sogar
der Aufstieg und der schließliche Niedergang heutiger Institutionen wurden in den weitreichenden
Prophezeiungen der Bibel vorausgesagt.
Gottes Wort der Wahrheit befreit Menschen von Unwissenheit, Aberglauben, Philosophien und
sinnlosen Traditionen der Menschen (Job 8:32).,,Das Wort Gottes ist lebendig und übt Macht aus“(Heb 4:12). Ohne die Bibel würden wir Gott nicht kennen, wir wüßten nichts von den wunderbaren Segnungen durch das Loskaufsopfer Christi,und wir würden nicht die Erfordernisse verstehen, die wir erfüllen müssen, um entweder im
himmlischen Königreich oder auf einer paradiesischen Erde ewiges Leben zu erlangen.
Die Bibel ist auch in anderer Hinsicht ein äußerst praktisches Buch, denn sie enthält vernünftigen Rat darüber, wie Christen ihr Leben führen,ihren Dienst verrichten und das gottfeindliche,vergnügungssüchtige System der Dinge überleben können. Christen werden aufgefordert, ,sich nicht mehr nach diesem System der Dinge zu formen‘, sondern die Denkweise der Weltmenschen abzulegen und ihren Sinn neuzugestalten.
Das können sie tun, indem sie sich die demütige Gesinnung aneignen, ,,die auch in Christus Jesus war“, und indem sie die alte Persönlichkeit ablegen und die neue Persönlichkeit anziehen (Rö12:2; Php 2:5-8; Eph 4:23, 24; Kol 3:5-10). Das bedeutet, daß sie die Frucht des Geistes Gottes hervorbringen. ,,Liebe, Freude, Frieden, Langmut,
Freundlichkeit, Güte, Glauben, Milde, Selbstbeherrschung“ Eigenschaften, über die in der ganzen Bibel viel geschrieben wird (Gal 5:22, 23;Kol 3:12-14).
Echtheit.
Die Glaubwürdigkeit der Bibel ist von vielen Seiten angegriffen worden, aber keiner dieser Versuche hat ihre Stellung auch nur im geringsten untergraben oder geschwächt.
Biblische Geschichte.
Sir Isaac Newton sagte einmal: ,,Ich finde mehr sichere Kennzeichen von Echtheit an der Bibel als an irgendeinem weltlichen Geschichtsbuch“ (R. Watson, Two Apologies,London 1820, 5. 57). Bei einer Untersuchung
erweist sich die Bibel in jedem Punkt als wahrhaftig. Ihre geschichtlichen Angaben sind genau und verläßlich.
Was sie beispielsweise über den Sturz Babylons durch die Meder und Perser berichtet,kann nicht widerlegt werden (Jer 51:11, 12, 28; Da5:28), auch nicht das, was sie über Personen sagt,wie den Babylonier Nebukadnezar (Jer27:20; Da1:1), den ägyptischen König Schischak (lKö 14:25;2Ch 12:2), die Assyrer Tiglath-Pileser (III.) und Sanherib (2Kö 15:29; 16:7; 18:13), die römischen Kaiser Augustus, Tiberius und Claudius (Luk 2:1:3:1; Apg 18:2), die Römer Pilatus, Felix und Festus (Apg 4:27; 23:26; 24:27). Genausowenig kann man dem widersprechen, was die Bibel über den Tempel der Artemis in Ephesus und den Areopag in Athen bemerkt (Apg 19:35; 17:19-34).
Ihre Außerungen über diese oder irgendwelche anderen Orte, Personen oder Ereignisse sind bis ins Detail geschichtlich genau.
Rassen und Sprachen.
Die Aussagen der Bibel über Rassen und Sprachen der Menschheit entsprechen ebenfalls der Wahrheit.
Alle Völker, ganz gleich, welche körperlichen Merkmale, welche Kultur, Hautfarbe oder Sprache sie aufweisen, gehören zu einer einzigen Menschheitsfamilie. Die Einteilung der Menschheitsfamilie in drei Gruppen, die japhetitische, die hamitische und die semitische Rasse, alle Nachkommen Adams durch Noah, kann nicht abgestritten werden (lMo 9:18 ,19; Apg 17:26).
Sir Henry Rawlinson bemerkte‘,,Wenn wir uns nur von den Abzweigungen der Sprachhinien leiten ließen und vom biblischen Bericht gar keine Notiz nähmen, kämen wir dennoch zu dem Schluß, daß der Mittelpunkt, von dem sich die verschiedenen Linien strahlenförmig ausbreiteten, in der Ebene Schinar war (G. Rawlinson, The Historical Evidences of the Truth or the Scripture Records, 1862, 5. 287; lMo 11:2-9).
Anwendbarkeit.
Die biblischen Lehren und Beispiele lassen sich für den modernen Menschen sehr gut anwenden. Die in der Bibel enthaltenen gerechten Grundsätze und hohen Sittenmaßstäbe erheben sie über jedes andere Buch. Sie beantwortet nicht nur wichtige Fragen, sondern gibt auch viele praktische Anregungen, die, wenn man sie befolgt, in großem Maße dazu beitragen können, die körperliche und geistige Gesundheit der Weltbevölkerung zu verbessern. Die Bibel zeigt Grundsätze auf, die erkennen lassen, was richtig und was falsch ist, und die als Richtschnur dienen
für ehrliches Verhalten im Geschäftsleben (Mat7:12; 3Mo 19:35, 36; Spr 20:10; 22:22, 23), für
Fleiß (Eph 4:28; Kol 3:23; lTh 4:11, 12; 2Th3:10-12), einen sittenreinen Lebenswandel (Gal5:19-23; lTh 4:3-8; 2Mo 20:14-17; 3Mo 20:10-16),erbauende Gemeinschaft (lKo 15:33; Heb 10:24,25; Spr 5:3-11; 13:20) und ein harmonisches Familienleben (Eph 5:21-33; 6:1-4; Kol 3:18-21;5Mo 6:4-9; Spr 13:24).
Es ist so, wie der berühmte Pädagoge William Lyon Phelps einmal erklärte:Ich glaube, daß es besser ist, Bibelkenntnisse zu haben und keine Hochschulbildung als eine Hochschulbildung und keine Bibelkenntnisse“ (The New Dictionary of Thoughts, 5. 46). John Quincy Adams schrieb über die Bibel: ,,Von allen Büchern
der Welt trägt sie am meisten dazu bei, die Menschen gut, weise und glücklich zu machen“
(Letters of John Quincy Adams to His Son, 1849,5. 9).
Wissenschaftliche Genauigkeit.
Auch was die wissenschaftliche Genauigkeit betrifft, stimmt die Bibel mit den Tatsachen überein. Die Bibel ist
wissenschaftlich korrekt, sei es, daß sie die Reihenfolge der einzelnen Phasen beschreibt, in der die Erde für den Menschen bewohnbar gemacht wurde (lMo 1:1-31), daß sie davon spricht, daß die Erde kugelförmig ist und an ,,nichts“ aufgehängt (Hi 26:7; Jes 40:22), daß sie den Hasen als ,,Wiederkäuer bezeichnet (3Mo 11:6) oder daß sie
erklärt: ,,Die Seele des Fleisches ist im Blut“ (3Mo1: 11-14).
Sitten und Bräuche.
Was Sitten und Bräuche betrifft, irrt sich die Bibel in keiner Hinsicht. In Sachen Politik nennt sie einen Herrscher stets bei seinem richtigen Titel, den er zur Zeit der Niederschrift trug. Herodes Antipas und Lysanias werden z. B. als Bezirksherrscher (Tetrarchen) bezeichnet, Herodes Agrippa (II.) als König und Gallio als Prokonsul (Luk 3:1; Apg 25:13; 18:12).
Triumphzüge siegreicher Armeen zusammen mit ihren Gefangenen waren zur Zeit des Römischen Reiches üblich (2Ko 2:14).
Die Gastfreundschaft gegenüber Fremden, die orientalische Lebensweise. das Vorgehen beim Erwerb von Grundstücken und beim Abschließen von Verträgen sowie der Brauch der Beschneidung unter den Hebräern und
anderen Völkern werden in der Bibel erwähnt,und in all diesen Einzelheiten ist die Bibel genau (lMo 18:1-8; 23:7-18; 17: 10-14; 1er 9:25, 26).
Offenheit.
Die Bibeischreiber bekundeten eine Offenheit, die bei den übrigen Schreibern des Altertums nicht zu finden ist.
Gleich zu Beginn berichtete Moses unverhohlen über seine Sünden wie die Sünden und Fehler seines Volkes, etwas,
das auch andere hebräische Schreiber taten (2Mo14:11, 12; 32:1-6; 4Mo 14:1-9; 20:9-12; 27:12-14;5 Mo 4:21).
Die Sünden bekannter Männer wie David und Salomo wurden nicht vertuscht, sondern offen dargelegt (25a 11:2-27; lKö 11:1-13).
Jona berichtete über seinen eigenen Ungehorsam (Jon 1:1-3; 4:1). Die anderen Propheten bekundeten ebenfalls die gleiche Aufrichtigkeit und Offenheit. Ebenso wie die Schreiber der Hebräischen Schriften waren auch die der Christlichen Griechischnen Schriften sehr auf eine ehrliche Berichterstattung bedacht. Paulus beschreibt seinen frü-
heren sündigen Lebenswandel; desgleichen bleibt nicht unerwähnt, daß Markus den Missionardienst aufgab; auch
die Fehler des Apostels Petrus werden nicht verschwiegen (Apg 22:19, 20; 15:37-39;Gal 2:11-14).
Diese aufrichtigen und offenen Schilderungen fördern das Vertrauen zur Bibel, die den Anspruch erhebt, ehrlich
und wahrheitsgetreu zu sein.
Integrität.
Die Tatsachen bezeugen die Integrität der Bibel. Der Bibelbericht ist untrennbar mit der Geschichte verwoben. In einfachsten Worten gibt die Bibel offenen, wahrheitsgemäßen Rat. Die Ehrlichkeit, Ernsthaftigkeit und Treue der Schreiber, ihr brennender Eifer für die Wahrheit und ihr gewissenhaftes Bemühen, Einzelheiten genau darzulegen, ist das, was man in Gottes Wort der Wahrheit erwarten würde (Job 17:17).
Prophetie.
Allein schon die Prophetie beweist,daß die Bibel das inspirierte Wort Gottes ist. Es gibt zahlreiche weitreichende Prophezeiungen in der Bibel, die sich erfüllt haben. Ein Teil davon ist in dem Buch ,,Die ganze Schrift ist von Gott
inspiriert und nützlich“ aufgeführt (5. 341-344).
Bewahrung. Soweit bekannt, existieren heute keine Urschriften der Heiligen Schrift mehr. Gott sorgte jedoch dafür, daß Abschriften angefertigt wurden, um die alten Originale zu ersetzen.
Außerdem bestand von der Zeit des Babylonischen Exils an und danach ein wachsender Bedarf an Abschriften der Bibel, weil immer mehr jüdische Gemeinden außerhalb von Palästina entstanden. Berufsmäßige Abschreiber,
die bei ihren Handschriften peinlich auf Genauigkeit achteten, stillten diese Nachfrage. Esra war solch ein Mann,
,,ein geschickter Abschreiber im Gesetz Mose, das Gott, der Gott Israels, gegeben hatte“ (Esr 7:6).
Hunderte von Jahren stellte man Handschriften der Bibel her, und in dieser Zeit wurde die Bibel durch die Hinzufügung der Christlichen Griechischen Schriften erweitert. Übersetzungen dieser heiligen Schriften erschienen auch in anderen Sprachen. Tatsächlich zeichnen sich die Hebräischen Schriften dadurch aus, daß sie das erste
bedeutsame Buch sind, das in eine andere Sprache übersetzt wurde. Heute stehen Tausende solcher
Bibelhandschriften und -übersetzungen zur Verfügung.
Die erste gedruckte Bibel, die Gutenberg-Bibel,verließ im Jahre 1456 die Druckpresse. Heute hat die Bibel (die gesamte oder Teile davon) eine Gesamtauflage von über zwei Milliarden Exemplaren in mehr als 1 900 Sprachen erreicht. Dabei mußte allerdings großer Widerstand von vielen Seiten überwunden werden. Tatsächlich hat die
Bibel mehr Feinde gehabt als irgendein anderes Buch; Päpste und Konzilien untersagten das Bibellesen sogar unter Androhung der Exkommunikation. Tausende von Menschen, die die Bibel schätzten, verloren ihr Leben, und Tausende von Bibelexemplaren wurden den Flammen übergeben. Eines der Opfer bei dem Kampf um die
Erhaltung der Bibel war der Übersetzer William Tyndale, der bei einer Debatte mit einem Geistli-
chen einmal erklärte: ,,Wenn mich Gott verschont,will ich in wenig Jahren dafür sorgen, daß derJunge hinter dem Pflug die Schrift besser kennt als du“ (John Foxe, Actes and Monuments, London1563, 5. 514).

Alle Ehre und aller Dank für die Erhaltung der Bibel trotz heftiger Veffolgung gebührt Gott, dem Bewahrer seines Wortes. Diese Tatsache verleiht dem Zitat des Apostels Petrus aus dem Propheten Jesaja zusätzliche Bedeutung: ,,Alles Fleisch ist wie Gras, und all seine Herrlichkeit ist wie des Grases Blüte; das Gras verdorrt, und die Blume fällt ab, aber das von Gott Gesagte bleibt für immer“
(1Pe 1:24, 25; Jes 40:6-8).
In unserem 20.Jahrhundert tun wir daher gut daran, ,,ihm Aufmerksamkeit zu schenken als einer Lampe, die an einem dunklen Ort leuchtet“ (2Pe 1:19; Ps 119:105).
Der Mann, der ,,seine Lust hat an dem Gesetz Gottes und mit gedämpfter Stimme in seinem Gesetz liest Tag und Nacht“ und der das Gelesene in die Tat umsetzt, wird Gedeihen haben und glücklich sein
(Ps 1:1, 2; Jos 1:8). Für ihn sind die in der Bibel enthaltenen Gesetze, Mahnungen,Befehle, Gebote und richterlichen Entscheidungen Gottes ,,süßer als Honig“, und die daraus gewonnene Weisheit ist ,,begehrenswerter als Gold, ja als viel geläutertes Gold“, denn sie bedeutet sein Leben
(Ps 19:7-10; Spr 3:13, 16-18).
BIBELHANDSCHRIFTEN.
Die Heilige Schrift ist zwar übermenschlicher Herkunft, was ihren Inhalt betrifft, doch Menschen schrieben sie nieder und sorgten für ihre Erhaltung. Unter göttlicher Inspiration begann Moses im Jahre 1513 v. u. Z. damit, sie zusammenzustellen, und mehr als 1 600 Jahre später zeichnete der Apostel Jo-
hannes den abschließenden Teil auf. Die Bibel lag nicht von Anfang an in Form eines einzigen
Buches vor, sondern mit der Zeit entstand ein Bedarf nach Abschriften ihrer verschiedenen Bücher.
Dies war zum Beispiel nach dem Babylonischen Exil der Fall, denn nicht alle freigelassenen Juden kehrten nach Juda zurück. Statt dessen siedelten sich viele anderswo an, und überall in dem ausgedehnten Gebiet der so entstandenen jüdischen Diaspora schossen Synagogen wie Pilze aus dem Boden. Schriftgelehrte fertigten Abschriften eigens für den Gebrauch in diesen Synagogen an, wo die Juden zusammenkamen, um der Vorlesung aus Gottes Wort beizuwohnen (Apg 15:21). In späteren Zeiten gab es unter den Nachfolgern Christi gewissenhafte Abschreiber, die sich der mühevollen Arbeit unterzogen, die inspirierten Schriften zum Nutzen der an Zahl zunehmenden Christenversammlungen zu vervielfältigen; dadurch sollte der Austausch und die allgemeine Verbreitung dieser Schriften ermög-
licht werden (Kol 4:16).
Bevor das Drucken mit beweglichen Letter (vom 15. Jahrhundert u. Z. an) allgemeine Verbreitung fand, wurden die Abschriften, wie zuvor der biblische Originaltext, von Hand angefertigt .Deshalb nennt man sie ,,Handschriften“ oder ,,Manuskripte“ (lat.: manu scriptus, ,,mit der Hand geschrieben“). Unter einer Bibelhandschrift versteht man eine vollständig oder nur teilweise vorliegende handgeschriebene Abschrift der Heiligen Schrift im Unterschied zu einem gedruckten Exemplar. Bibelhandschriften wurden hauptsächlich in Form von Rollen und Kodizes hergestellt.
Materialien.
Es gibt Bibelhandschriften aus Leder, auf Papyrus und auf Pergament. Die bekannte Jesaja-Rolle vom Toten Meer zum Beispiel ist eine Lederrolle. Papyrus, eine aus dem faserigen Mark einer Wasserpflanze gewonnene Art Papier, wurde bis etwa zum 4. Jahrhundert u. Z. für biblische Handschriften in den Ursprachen und für Übersetzungen verwendet. Dann wurde es von einer besonders feinen Art
Pergament (Velin) verdrängt, die man gewöhnlich aus der Haut von Kälbern, Lämmern oder Ziegen bereitete und die eine Weiterentwicklung der Verwendung von Tierhäuten als Beschreibstoff bedeutete. Pergamenthandschriften sind die berühmten Kodizes . Sinaiticus (Sinaitische Handschrift) und Vaticanus(Vatikanische Handschrift 1209), beide aus dem 4. Jahrhundert u. Z.
Ein Palimpsest (lat.: paiimpsestus; gr.: palimps~stos, was ,,wieder abgeschabt“ bedeutet) ist ein
Schriftstück, von dem der ursprüngliche Text zum Beispiel durch Abschaben entfernt wurde, um Platz für einen neuen Text zu schaffen. Ein bekannter biblischer Palimpsest ist der Ephraemi Syri rescriptus aus dem 5. Jahrhundert u. Z. Wenn der ältere Text (das Abgeschabte) der wichtigere auf dem Palimpsest ist, können Gelehrte oft die gelöschte Schrift mit technischen Mitteln wie chemischen Reagenzien und der Fotografie wieder lesbar machen. Einige Handschriften der Christlichen Griechischen Schriften sind Lektionare, d. h. ausgewählte biblische Lesestücke für den Gebrauch bei Gottesdiensten.
Schriftarten.
Die in Griechisch abgefaßten Bibelhandschriften (seien es Übersetzungen der Hebräischen Schriften oder Abschriften der Christlichen Griechischen Schriften) lassen sich nach ihrer Schriftart klassifizieren oder einteilen was gleichzeitig hilft, sie zu datieren. Die ältere Schreibweise (vor allem bis ins 9. Jahrhundert u. Z. in Gebrauch) ist die Majuskel- oder Unzialschrift, die aus groBen, voneinander ahgesetzten Kapitalbuchstaben besteht. Sie weist im allgemeinen keine Wortzwischenräume auf, auch fehlen Interpunktion und Betonungszeichen. Der Codex Sinaiticus ist eine solche Majuskelhandschrift. Änderungen in der Schriftart traten erstmals im 6. Jahrhundert u. Z. auf und führten schließlich
(im 9. Jahrhundert) zur Kursiv- oder Minuskelschrift, die aus kleineren Buchstaben bestand, die
oft in fortlaufender oder flüssiger Schrift aneinandergereiht waren. Die Mehrzahl der vorhande-
nen Handschriften der Christlichen Griechischen Schriften sind in kursiver Schrift abgefaßt. Minus-
kelhandschriften blieben bis zur Erfindung der Buchdruckerkunst in Mode.
Abschreiber.
Soweit bekannt ist, existieren heute keine Autographen oder eigenhändig geschriebenen Urschriften der Bibel mehr. Dennoch ist die Bibel in genauer, zuverlässiger Form erhalten geblieben, weil die Abschreiber, die die heiligen Schriften als von Gott inspiriert anerkannten,bei ihrer mühsamen Arbeit, handgeschriebene Abschriften des Wortes Gottes anzufertigen, im allgemeinen nach Vollkommenheit strebten. Die Männer, die zu Lebzeiten Jesu Christi und schon Jahrhunderte zuvor die Hebräischen Schrif
ten abschrieben, wurden ,,Schreiber“ oder ~Schriftgelehrte‘ (hebr.: Böpherim) genannt. Zu den er-
sten Schreibern gehörte Esra, der in der Bibel als "ein geschickter Abschreiber“ bezeichnet wird (Esr7:6).
Spätere Schreiber nahmen im hebräischen Text absichtlich einige Änderungen vor. Die nachfolgenden Schriftgelehrten, die Massoreten, entdeckten jedoch diese Änderungen und hielten sie in der Massora fest, den Randbemerkungen zu dem massoretischen Text, den sie herstellten.Auch die Abschreiber der Christlichen Griechischen Schriften bemühten sich ernstlich, den Text getreu wiederzugeben.

Wieso kann man sicher sein, daß die Bibel nicht verändert worden ist?

Trotz der Sorgfalt der Abschreiber von Bibelhandschriften haben sich eine Reihe kleiner
Abschreibfehler und Änderungen in den Text eingeschlichen. Im großen und ganzen sind sie
unbedeutend und beeinträchtigen die allgemeine Integrität der Bibel nicht. Gelehrte überprüf-
ten und kollationierten viele erhalten gebliebene Handschriften und alte Übersetzungen aufs ge-
nauste, wodurch Fehler entdeckt und korrigiert wurden. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts be-
gann ein kritisches Studium des hebräischen Bibeltextes. Benjamin Kennicott veröffentlichte
(1776-1780) in Oxford die Lesarten von über 600 massoretischen hebräischen Handschriften, und
der italienische Gelehrte Giambernardo de Rossi gab von 1784 bis 1798 in Parma Vergleiche von
731 Handschriften heraus. Der deutsche Gelehrte Baer stellte Textausgaben der Hebräischen Schrif-
ten her, ebenso in neuerer Zeit C. D. Ginsburg.Der Hebraist Rudolf Kittel veröffentlichte 1906 die
erste Ausgabe seiner Biblia Hebraica (Die hebräische Bibel), die ein Textstudium mit Hilfe eines
Fußnotenapparats enthält, in dem zahlreiche hebräische Handschriften des massoretischen Textes
verglichen werden. Er legte den Ben-Chajim-Text zugrunde. Als jedoch die älteren und besseren
Ben-Ascher-Massoretentexte zur Verfügung standen, begann Kittel mit der Herstellung einer völlig
neuen dritten Auflage, die Kollegen nach seinem Tod vollendeten.
Die 7., 8. und 9. Auflage der Biblia Hebraica (1951-1955) lieferte den Grundtext für die Über-
tragung der Hebräischen Schriften ins Englische in der New World Transiation of the Holy Scrip-
rures, die ursprünglich von 1950 bis 1960 veröffentlicht wurde. Eine neue Ausgabe des he-
bräischen Textes, nämlich die Biblia Hebraica Sturtgarrensia, stammt aus dem Jahre 1977. Man
verwendete diese Ausgabe, um die Fußnoten der 1984 herausgegebenen New World Translation
(Neue-Welt-Überserzung, 1986) auf den neusten Stand zu bringen.
Die erste gedruckte Ausgabe der Christlichen Griechischen Schriften erschien in der Compluten-
sischen Polyglotte (in Griechisch und Lateinisch) von 1514 bis 1517. Dann veröffentlichte der nie-
derländische Gelehrte Desidenus Erasmus 1516 seine erste Textausgabe der Christlichen Griechi-
schen Schriften. Sie enthielt viele Fehier, aber eine verbesserte Ausgabe dieses Textes erschien in
vier aufeinanderfolgenden Auflagen von 1519 bis 1535. Luther benutzte in erster Linie die 1519 in
2. Auflage erschienene Erasmus-Ausgabe. Später gab der Pariser Drucker und Verleger Robert
Estienne oder Stephanus mehrere Ausgaben des griechischen ,,Neuen Testaments“ heraus, die
hauptsächlich auf dem Text des Erasmus beruhten, aber Korrekturen gemäß der Complutensi-
schen Eblyglotte (Ausgabe 1522) und 15 späteren Handschriften enthielten. Die 3. Auflage des grie-
chischen Textes von Stephanus (1550 veröffentlicht) wurde schließlich als ,,Angenommener Text“
bezeichnet (in Lateinisch Textus receptus), den man für viele frühe englische Übersetzungen,
einschließlich der King James Version von 1611,verwendete.
Recht bemerkenswert ist die in neuerer Zeit erarbeitete griechische Textausgabe von J. J.
Griesbach, die sich sowohl die von anderen zusammengetragenen Materialien zunutze machte
als auch biblische Zitate von frühen Schreibern wie beispielsweise Origenes berücksichtigte.
Desweiteren studierte Griesbach die Lesarten verschiedener Wiedergaben, wie die der armeni-
schen, der gotischen und der philoxenischen. Seiner Ansicht nach bestanden die vorhandenen
Handschriften aus drei Familien oder Rezensionen: der byzantinischen, der westlichen und der
alexandrinischen; die Lesarten der letztgenannten zog er vor. Seine griechischen Textausgaben er-
schienen zwischen 1774 und 1806. wobei die Hauptausgabe des gesamten griechischen Textes
in den Jahren 1796 bis 1806 herausgegeben wurde. Griesbachs Text wurde für die englische Über-
setzung von Sharpe aus dem Jahre 1840 verwendet und bildet den 1864 gedruckten griechischen
Text in The Emphatic Diaglott von Benjamin Wilson.
Eine Textausgabe der Christlichen Griechischen Schriften, die in weiten Kreisen Anerkennung
fand, ist der im Jahre 1881 veröffentlichte Text von den Gelehrten B. F. Westcott und F. J. A. Hort
von der Universität Cambridge. Er war das Ergebnis 28jähriger unabhängiger Arbeit, wenngleich
sie sich regelmäßig berieten. Wie Griesbach teilten sie die Handschriften in Familien ein und stützten
sich in erster Linie auf das, was sie den ,,neutralen Text“ nannten, zu dem die bekannte Sinaitische
Handschrift und die Vatikanische Handschrift 1209 gehörten, beide aus dem 4. Jahrhundert u. Z.
Westcott und Hort betrachteten eine Sache zwar als ziemlich maßgebend, wenn diese Handschrif-
ten übereinstimmten und besonders wenn sie durch andere alte Majuskelhandschriften gestützt
wurden, aber sie hielten nicht unbedingt daran fest. Sie zogen jeden nur erdenklichen Faktor in
Betracht in dem Bemühen, Probleme zu lösen, die sich aus sich widersprechenden Texten ergaben;
und wenn zwei Lesarten gleichwertig waren, wiesen sie in ihrer Textausgabe ebenfalls darauf hin.
Bei der Übersetzung der Christlichen Griechischen Schriften ins Englische in der New World Transla-
tion fand hauptsächlich der Text von Westcott und Hort Verwendung. Das Übersetzungskomitee der
New World Transiation zog allerdings auch andere hervorragende griechische Texte zu Rate, darun-
ter den griechischen Text von Nestle (1948). In einem Kommentar über die Geschichte des
Textes der Christlichen Griechischen Schriften und die Ergebnisse moderner Textforschung
schrieb Professor Kurt Aland: ,,[Es] läßt sich aufgrund über 4üjähriger Erfahrung und in Kenntnis
der Resultate, die sich bei der Überprüfung der Handschriften an 1200 Teststellen ergeben
haben, feststellen: Der Text des Neuen Testaments ist hervorragend überliefert, besser als der jeder
anderen Schrift der Antike; die Aussicht, daß sich Handschriften finden, die seinen Text grundle-
gend verändern, ist gleich Null“ (Das Neue Testament - zuverlässig überliefert, Stuttgart 19865. 27, 28).
Die vorhandenen Handschriften der Christlichen Schriften (in Griechisch oder anderen Spra-
chen) zeigen Textvarianten. Abweichungen sind angesichts menschlicher Unvollkommenheit und
des ständigen Kopierens von Handschriften, das insbesondere von zahlreichen Abschreibern vor-
genommen wurde, die Laien waren, zu erwarten. Wenn bestimmte Handschriften von einer ge-
meinsamen älteren Handschrift abgeschrieben waren, vielleicht von einer besonderen Revision
früherer Texte, oder in einer bestimmten Gegend hergestellt wurden, wiesen sie wahrscheinlich zu-
mindest einige gemeinsame Abweichungen auf, und deshalb ordnet man sie der gleichen Familie
oder Gruppe zu. Aufgrund der Ähnlichkeit in solchen Unterschieden haben Gelehrte versucht
die Texte in Gruppen oder Familien einzuteilen deren Zahl sich im Laufe der Zeit erhöht hat,
weshalb man heute schließlich von den alexandrinischen, den westlichen, den östlichen (syrischen
und cäsareischen) und den byzantinischen Texten spricht, die in verschledenen Handschriften oder
in unterschiedlichen Lesarten, über zahlreiche Handschriften verteilt, vertreten sind. Doch trotz
der für die verschiedenen Handschriftenfamilien typischen Abweichungen (und der Abweichungen
innerhalb jeder Gruppe) ist uns die Bibel im wesentlichen in der Form erhalten geblieben, die
sie ursprünglich als inspirierte Schrift hatte. Im großen und ganzen verändern die Abweichungen
in der Lesart die Lehren der Bibel nicht. Und durch Textprüfungen der Gelehrten sind bedeu-
tendere Fehler ausgemerzt worden, so daß wir heute einen authentischen, zuverlässigen Text in
Händen haben. Seitdem Westcott und Hort einen verbesserten griechlschen Text hergestellt haben, sind eine Reihe kritischer Ausgaben der Christlichen Griechischen Schriften herausgegeben worden. Er-
wähnenswert ist u. a. das Greek New Testament das nun von den United Bible Societies bereits als
dritte Auflage veröffentlicht wurde. Die 26. Auflage des sogenannten Nestle-Aland-Textes, 1979
in Stuttgart erschienen, hat denselben Wortlaut.
Handschriften der Hebräischen Schriften.
Heute werden möglicherweise 6 000 Handschriften der ganzen Hebräischen Schriften oder Teile
davon in verschiedenen Bibliotheken aufbewahrt Die überwiegende Mehrheit enthält den massore-
tischen Teyt und stammt frühestens aus dem 10.Jahrhundert u. Z. Die Massoreten (in der zweiten Hälfte des 1. Jahrtausends u. Z.) suchten den hebräischen Text getreu zu übermitteln und nahmen keine Änderungen im Wortlaut des eigentilcen Textes vor. Um die überlieferte Aussprache des vokallosen Konsonantentextes zu erhalten ersannen sie jedoch Systeme von Vokalzeichen und Akzenten . Darüber hinaus lenkten sie in den Randbemerkungen, der Massora, die Aufmerksameit auf textliche Besonderheiten und gaben verbesserte Lesarten an, wenn es ihnen notwendig erschien. In den gedruckten hebräischen Bibeln von heute haben wir diesen massoretischen Text
vorliegen . Beschädigte hebräische Bibelhandscbriften, die in jüdischen Synagogen in Gebrauch waren, wur-
den durch neue, auf ihre Genauigkeit bin überprüfte Abschriften ersetzt, und die beschädigten oder abgenutzten Handschriften deponierte man in der Genisa, einer Art Rumpelkammer, die zur Synagoge gehörte. Wenn die Genisa schließlich gefüllt war, holte man die Handschriften heraus und vergrub sie feierlich. Zweifellos wurden auf
diese Weise viele alte Handschriften vernichtet.Der Inhalt der Genisa einer Synagoge in Alt-Kairo
blieb dagegen verschont, wahrscheinlich weil der Raum zugemauert wurde und dann für Jahrhun-
derte in Vergessenheit geriet. Nach dem Umbau der Synagoge im Jahre 1890 wurden die Handschriften in ihrer Genisa erneut untersucht, und von dort fanden ziemlich vollständig erhaltene hebräische Bibelbandschriften sowie Fragmente (einige sollen aus dem 6. Jahrhundert u. Z. stammen) ihren Weg in verschiedene Bibliotheken.
Eines der ältesten vorhandenen Fragmente, die biblische Texte enthalten, ist der Papyrus Nash,der in Ägypten entdeckt wurde und heute in Cambridge (England) aufbewahrt wird. Er war offensichtlich Teil einer Zusammenstellung zu unterrichtlichen Zwecken und stammt aus dem 2.oder 1. Jahrhundert v. u. Z.; er besteht nur aus vier Bruchstücken, die mit 24 Zeilen eines vormassoretischen Textes der Zehn Gebote und einiger Verse des 5. Buches Mose, Kapitel 5 und 6 beschrieben sind. Seit 1947 sind viele biblische und nichtbiblische Schriftrollen an verschiedenen Stellen w. des Toten Meeres gefunden worden. Gewöhnlich bezeichnet man sie als die Schriftrollen vom Toten Meer. Am bedeutsamsten darunter sind die Handschriften, die man in einer Anzahl von Höhlen im
Wadi Qumran (Nachal Qumeran) und in der unmittelbaren Umgebung entdeckt hat. Diese Schriftstücke sind auch als die Qumrantexte bekannt. Sie gehörten offensichtlich einst einer judischen religiösen Gemeinschaft, deren Zentrum
sich im nahe gelegenen Chirbet Qumran (Horbat Qumeran) befand. Die erste Entdeckung machte ein Beduine in einer etwa 15 km im 5 von Jericho gelegenen Höhle. Er fand eine Anzahl Tonkrüge,die alte Handschriften enthielten. Eine davon war die später berühmt gewordene Jesaja-Schriftrolle (lQIsa; auch: lQJesa), eine guterhaltene Lederrolle
mit dem bis auf wenige Lücken vollständigen Buch Jesaja . Sie ist in einem vormassoretischen Hebräisch abgefaßt und soll aus dem späten 2. Jahrhundert v. u. Z. datieren.Somit ist sie rund 1 000 Jahre älter als die älteste
vorhandene Handschrift mit einem massoretischen Text. Wenn auch einige Unterschiede in der Rechtschreibung und im Satzbau festzustellen sind, weicht die Jesaja-Rolle in bezug auf Lehrpunkte nicht vom massoretischen Text ab.
Unter den in und bei Qumran entdeckten Dokumenten befinden sich Fragmente von über 170 Schriftrollen, auf denen Teile aller Bücher des hebräischen Kanons mit Ausnahme von Esther vertreten sind; von einigen Büchern existiert sogar mehr als eine Abschrift. Diese Handschriften sollen von ungefähr 250 v. u. Z. bis etwa zur Mitte
des 1. Jahrhunderts u. Z. entstanden sein. Sie weisen mehr als einen Typus des hebräischen Textes auf, wie zum Beispiel einen protomassoretischen Text, eine Vorlage der Septuaginta. Die Auswertung der Funde ist noch im Gange.Zu den bedeutendsten hebräischen Pergamenthandschriften der Hebräischen Schriften gehört der Prophetenkodex der Karäersynagoge in Kairo.Er ist mit Massora und Vokalisation versehen. Aus seinem Kolophon, der Schlußformel, geht hervor,daß er im Jahre 895 u. Z. von dem bekannten Massoreten Mosche ben Ascher aus Tiberias geschrieben wurde. Eine weitere maßgebende Handschrift ist der Petersburger Prophetenkodex
von 916 u. Z. Der Aleppo-Kodex, einst in der Synagoge der sephardischen Juden in Aleppo (Syrien) aufbewahrt und heute in Israel befindlich, enthielt bis vor kurzem die vollständigen Hebräischen Schriften. Sein ursprünglicher Konsonantentext wurde von Aaron ben Ascher, dem Sohn von Mosche ben Ascher, um das Jahr 930 u. Z. korrigiert, punktiert und mit der Massora versehen. Die älteste datierte Handschrift der vollständigen hebräischen Bibel ist die Leningrader Handschrift B 19A, die in der Öffentlichen Bibliothek von Leningrad aufbewahrt wird. Die
Handschrift wurde im Jahre 1008 u. Z.,,aus den korrigierten, erläuterten Büchern, die der Lehrer Aaron ben Mosche ben Ascher ... gemacht hat“,abgeschrieben (zitiert nach E. Würthwein, Der Text des Alten Testaments, 5. Auflage, 1988,S. 182). Eine weitere beachtenswerte Handschrift in Hebräisch ist ein Pentateuchkodex des Britischen Museums (Codex Oriental 4445), der 1. Mose 39:20 bis 5. Mose 1:33 enthält (ausgenommen die Verse aus 4Mo 7:46-73 und 9:12 bis 10:18, die fehlen oder später hinzugefügt wurden) und wahrscheinlich aus dem 10. Jahrhundert u. Z.datiert.Viele Handschriften des Bibelteiles, der die Hebräischen Schriften bildet, sind in Griechisch ver-
faßt. Besondere Beachtung verdient ein Fragment der Papyrussammlung Fuad (Fouad; Listennummer 266, im Besitz der Sociötö Egyptienne de Papyrologie, Kairo), das Teile des 1. Buches Mose und der zweiten Hälfte des 5. Buches Mose gemäß der Septuaginta enthält. Dieses Papyrusfragment stammt aus dem 1. Jahrhundert v. u. Z. und zeigt
an verschiedenen Stellen den Gottesnamen in hebräischer Quadratschrift mitten im griechischen Text. Der aus dem 2. Jahrhundert v. u. Z.stammende Papyrus Rylands Greek iii. 458 besteht aus Bruchstücken von 5. Mose, Kapitel 23 bis28; er wird in Manchester (England) aufbewahrt.Eine weitere führende Handschrift der Septuagin-
ta enthält Teile von Jona, Micha, Habakuk, Zephanja und Sacharja. In dieser Lederrolle, die aus dem Ende des 1. Jahrhunderts u. Z. datiert, wird der göttliche Name durch das Tetragrammaton wiedergegeben, das in althebräischen Schriftzeichen geschrieben ist.
Handschriften der Christlichen Griechischen Schriften.
Die Christlichen Griechischen Schriften wurden in Koine verfaßt. Zwar sind nach heutigem Wissen keine Autographen, keine Urschriften, mehr vorhanden, doch gemäß einer Schätzung gibt es rund 5 000 vollständig oder
teilweise erhalten gebliebene Handschriften der Christlichen Griechischen Schriften.
Papyrushandschriften.
Unter den Papyruskodizes, die um das Jahr 1930 in Ägypten gefunden wurden, befanden sich biblische Papyri von
großer Bedeutung. 1931 gab man den Erwerb der Papyri bekannt. Einige dieser griechischen Kodizes sie datieren aus der Zeit vom 2. bis zum 4. Jahrhundert u. Z. bestehen aus Teilen von 8 Büchern des hebräischen Kanons (1. Mose,
4. Mose, 5. Mose, Jesaja, Jeremia, Hesekiel, Daniel und Esther), und drei enthalten Teile von 15 Büchern der Christlichen Griechischen Schriften.Die meisten dieser Bibelpapyri wurden von A. Chester Beatty, einem amerikanischen Handschriftensammler, gekauft und werden heute in Dublin (Irland) aufbewahrt. Der Rest wurde
von der Universität von Michigan (USA) und von anderen erworben.
Die internationale Bezeichnung für biblische Papyri ist ,,P“ mit einer hochgestellten Zahl. Der Chester-Beatty-Papyrus 1 (P45) besteht aus Teilen von 30 Blättern eines Kodex, der wahrscheinlich einst etwa 220 Seiten umfaßte. P45 setzt sich aus Resten der vier Evangelien und der Apostelgeschichte zusammen. Der Chester-Beatty-Papy -
rus III (P47) ist ein bruchstückhafter Kodex, der leicht beschädigte Blätter des Buches Offenbarung enthält. Man nimmt an, daß diese beiden Papyri aus dem 3. Jahrhundert u. Z. stammen. Auch der zweite Chester-Beatty-Papyrus (P46), der um das Jahr 200 u. Z. geschrieben worden sein soll,ist recht beachtenswert. Er umfaßt 86 leicht beschädigte Blätter aus einem Kodex, der ursprünglich aus 104 Blättern bestanden haben dürfte; P46 enthält noch neun inspirierte Paulusbriefe: Römer ,Hebräer, 1. Korinther, 2. Korinther, Epheser, Galater , Philipper, Kolosser und 1. Thessalonicher. Es ist bemerkenswert, daß auch der Brief an die Hebräer zu diesem alten Kodex gehört.
Da im Hebräerbrief der Name des Schreibers nicht genannt wird, ist oft bestritten worden, daß Paulus dieses Schriftstück abfaßte. Doch die Tatsache daß der Brief im P46 - der sich offensichtlich nur aus Briefen von Paulus zusammensetzt - enthaenthalten ist, zeigt, daß die Christen um das Jahr 203 u. Z. im Hebräerbrief eine inspirierte Schrift des Apostels Paulus sahen. Außerdem erscheint der Epheserbrief in diesem Kodex; das widerlegt die
Argumente, nach denen Paulus diesen Brief nicht geschrieben habe.In der John-Rylands-Bibliothek in Manchester
(England) befindet sich ein Papyrusfetzen mit einem Text des Johannesevangeliums (einige Verse des 18. Kapitels), im Katalog als Papyrus Rylands Greek 457 geführt und international als P52 bezeichnet. Es ist das älteste erhalten gebliebene Handschriftenfragment der Christlichen Griechischen Schriften, geschrieben in der ersten Hälfte
des 2. Jahrhunderts, wohl um 125 u. Z. und damit nur etwa ein Vierteljahrhundert nach dem Tode des Apostels. Die Tatsache, daß eine Abschrift des Johannesevangeliums unverkennbar schon damals in Ägypten (wo das Fragment entdeckt wurde) in Umlauf war, beweist, daß die gute Botschaft nach Johannes tatsächlich im 1. Jahrhundert u. Z. aufgezeichnet wurde, und zwar von ihm selbst und nicht, wie einige Kritiker einst behaupteten, von irgendeinem unbekannten Schreiber im späten 2. Jahrhundert, nach dem Tode des Johannes.
Die wichtigste Hinzufügung zur Sammlung der biblischen Papyri seit der Entdeckung der Chester~Beatty-Papyri war der Erwerb der Bodmer-Papyri, die man zwischen 1956 und 1961 veröffentlichte. Besonders bemerkenswert sind der Papyrus Bodmer II (P66) und der Papyrus Bodmer XIV und XV (P75), beide um 200 u. Z. abge-
faßt. Papyrus Bodmer II enthält einen großen Teil des Johannesevangeliums, während der Papyrus
Bodmer XIV und XV einen Großteil des Lukas und des Johannesevangeliums beinhaltet und textlich sehr der Vatikanischen Handschrift 1209 ähnelt.
Pergamenthandschriften.
Auf Pergament geschriebene Bibelhandschriften umfassen manchmal sowohl Teile der Hebräischen als auch
Teile der Christlichen Griechischen Schriften; einige enthalten allerdings nur Texte der Christlichen
Schriften. Der Codex Bezae Cantabrigiensis, mit dem Buchstaben ,,D“ bezeichnet, ist eine wertvolle Handschrift
aus dem 5. oder 6. Jahrhundert u. Z. Sie wurde 1562 in Frankreich erworben; den Entstehungsort kennt man allerdings nicht. Der Kodex enthält die Evangelien, die Apostelgeschichte und nur wenige andere Verse. Er ist eine
Majuskelhandschrift mit jeweils einem griechischen Text auf der linken Seite und einem parallellaufenden lateinischen Text auf der rechten Seite. Die Handschrift wird in der Universität Cambridge in England aufbewahrt, der sie im Jahre 1581 von Theodor Beza geschenkt wurde. Der Text des Codex Claromontanus (D2) (wie
der zuvor erwähnte Kodex mit D bezeichnet) erscheint ebenfalls in Griechisch und Latein aufeinander gegenüberliegenden Seiten; der griechische Text steht auf der linken Seite, der lateinische auf der rechten. Der Kodex enthält die kanonischen Briefe des Paulus einschließlich des Hebräerbriefes und soll aus dem 6. Jahrhundert
stammen. Berichten zufolge fand man ihn im Kloster Clermont in Frankreich; er wurde von Theodor Beza erworben, befindet sich aber heute in der Bibliothöque Nationale in Paris.Zu den in neuerer Zeit entdeckten Pergament-
handschriften der Christlichen Griechischen Schriften gehört der Codex Washingtonianus 1,der die Evangelien in Griechisch (in der sogenannten westlichen Reihenfolge: Matthäus, Johannes, Lukas und Markus) enthält. Er wurde 1906 in Ägypten käuflich erworben und wird heute in der Galerie Freer in Washington (D. C.) aufbewahrt.
Das internationale Zeichen für diesen Kodex ist ,,W“. Man nimmt an, daß er im 5. Jahrhundert u. Z. geschrieben wurde, allerdings mit Ausnahme eines Teils von Johannes - einem Text, der allem Anschein nach wegen einer Beschädigung im 7. Jahrhundert u. Z. ersetzt wurde. Der Codex Washingtonianus II - sein Zeichen ist ,,I‘ -
befindet sich ebenfalls in der Sammlung Freer; er enthält Teile der kanonischen Paulusbriefe, unter anderem vom Hebräerbrief. Dieser Kodex entstand wahrscheinlich im 5. Jahrhundert.
Hebräische und Christliche Griechische Schriften .
Die bedeutendsten und am vollständigsten erhaltenen griechischen Bibelhandschriften wurden in Unzialbuchstaben (Majuskeln) auf Pergament geschrieben.
Vatikanische Handschrift 1209.
Die Vatikanische Handschrift 1209 (Codex Vaticanus), international mit dem Buchstaben ,,B“ bezeichnet, ist
ein Majuskelkodex aus dem 4. Jahrhundert u. Z.,der möglicherweise in Alexandria angefertigt
wurde und ursprünglich die ganze Bibel in Griechisch enthielt. Ein späterer Korrektor zog die Buchstaben nach - vielleicht weil die Originalschrift verblaßt war -, übersprang dabei aber diejenigen Buchstaben und Wörter, die er für unrichtig hielt. Ursprünglich bestand dieser Kodex wahrscheinlich aus etwa 820 Blättern, von denen 759 erhalten geblieben sind. Es fehlen heute der Großteil von 1. Mose und ein Teil der Psalmen,ferner Hebräer 9:14 bis 13:25 sowie die Bücher 1.und 2. Timotheus, Titus, Philemon und Offenbarung. Der Codex Vaticanus wird in der Vatikani-
schen Bibliothek in Rom aufbewahrt, wo er schon seit dem 15. Jahrhundert nachgewiesen ist. Die Leitung der Bibliotheca Vaticana machte jedoch Gelehrten den Zutritt zu der Handschrift fast unmöglich und veröffentlichte erst 1889/90 ein vollständiges fotografisches Faksimile des ganzen Kodex.
Sinaitische Handschrift.
Die Sinaitische Handschrift (Codex Sinaiticus) stammt ebenfalls aus dem 4. Jahrhundert u. Z., der Codex Vaticanus
dürfte allerdings etwas älter sein. Der Sinaiticus wird mit ~ (,äleph, der erste Buchstabe im hebräischen Alphabet) bezeichnet. Allem Anschein nach enthielt er einst die ganze Bibel in Griechisch.Heute sind allerdings Teile der Hebräischen Schriften verschollen. Dagegen sind die ganzen Christlichen Griechischen Schriften erhalten ge-
blieben. Wahrscheinlich bestand dieser Kodex ursprünglich aus mindestens 730 Blättern, von denen aber ganz oder teilweise heute nur noch 393 nachweislich vorhanden sind. Er wurde (der eine Teil 1844, der andere 1859) von dem Bibelgelehrten Konstantin von Tischendorf im Katharinenkloster am Fuße des Sinai entdeckt. Dreiundvierzig
Blätter dieses Kodex werden in Leipzig aufbewahrt, und Fragmente von drei Blättern sind in Leningrad, 347 Blätter befinden sich aber im Britischen Museum in London. Im Jahre 1975 befinden sich in demselben Kloster 8 bis 14 weitere Blätter entdeckt worden sein.
Alexandrinische Handschrift.
Die mit dem Buchstaben ,,A“ bezeichnete Alexandrinische Handschrift (Codex Alexandrinus) ist eine griechi-
sche Majuskelhandschrift, die den größten Teil der Bibel enthält, darunter auch die Offenbarung. Von
den wahrscheinlich 820 Originaiblättern sind 773 erhalten geblieben. Man nimmt allgemein an, daß
Dieser Kodex aus der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts u. Z. stammt. Er wird ebenfalls im Britischen Museum aufbewahrt .
Z~odex Ephraemi Syri reacrptus. Der Codex Ephraemi Syri rescriprus (Codex Ephraemi), international mit dem Buchstaben ,,C“ bezeichnet, entstand nach allgemeiner Auffassung ebenfalls im 5.Jahrhundert u. Z. Er wurde in griechischen Unzialen (Majuskeln) auf Pergament geschrieben und ist eine Palimpsesthandschrift, d. h. ein von
neuem beschriebener Kodex. Man löschte den ursprünglichen griechischen Text aus und überschrieb dann eine Anzahl der Blätter mit Predigten von Ephräm dem Syrer (in griechischer Übersetzumg ) .Dies wurde wahrscheinlich während des 12. Jahrhunderts vorgenommen ,als Pergament knapp war. Der untere Text konnte dennoch entziffert werden.Offensichtlich umfaßte "C" einst die ganze Bibel in Griechisch; nur 209 Blätter sind erhalten geblieben, 145 davon mit Texten der Christlichen Griechischen Schriften. Der Kodex enthält heute lediglich noch Fragmente des he-
bräischen Kanons, aber Teile aller Bücher der Christlichen Griechischen Schriften mit Ausnahme von 2.Thessalonicher und 2. Johannes. Er wird in der Bibliotheque Nationale in Paris aufbewahrt.
Zuverlässigkeit des Bibeltextes.
Wie zuverlässig die Bibel überliefert ist, erkennt man noch viel deutlicher, wenn man bedenkt, daß von den
Werken der antiken Klassiker nur eine Handvoll Handschriften erhalten geblieben sind, und kein einziges ist ein Autograph oder eine Urschrift.
Obwohl es sich im Falle dieser Handschriften lediglich um Abschriften handelt, die erst Jahrhunderte nach dem Tode des Verfassers angefertigt wurden, sehen heutige Gelehrte in diesen späten Abschriften einen ausreichenden Beweis
für die Echtheit des Textes.Vorhandene hebräische Bibelhandschriften wurden mit großer Sorgfalt hergestellt. So be-
merkte der Gelehrte W. H. Green in bezug auf den Text der Hebräischen Schriften: ,,Man kann mit Sicherheit sagen, daß kein anderes Werk des Altertums so genau überliefert worden ist“ (J. P.Free, Archaeology and Bible History, 1964, 5. 5).Der Verstorbene Sir Frederic Kanyon ,ein Gelehrter auf dem Gebiet der biblischen Textforschung , erklärte in der Einleitung zu seiner siebebändigen Ausgabe , betitelt The Chester Beatty Biblical Papyri :" Der erste und wichtigste Schluß , den man aus der Untersuchung der Papyri ziehen kann ist die befriedigende Tatsache, daß sie die wesentliche Korrektheit der vorhandenen Texte bestätigen. Weder im Alten noch im Neuen Testament ist
eine auffallende oder grundlegende Abweichung festzustellen. Es gibt keine bedeutenden Auslassungen oder Zusätze und auch keine Abweichungen, die wesentliche Tatsachen oder Lehren betreffen. Die Textabweichungen sind geringfügiger Art und betreffen z. B. nur die Wortfolge oder die Genauigkeit der verwendeten Wörter ... Von al- ~
lergrößter Bedeutung ist dagegen, daß sie (die besprochenen Papyri ) aufgrund der Tatsache, daß sie aus früherer Zeit datieren als alles, was bisher zur Verfügung stand die Unversehrtheit der vorhandenen Texte bestätigen. In dieser Hinsicht ist ihre Erwerbung von epochemachendem Wert“ (London 1933, Fasciculus 1, 5. 15).
Hinsichtlich der Christlichen Griechischen Schriften schrieb Sir Frederic Kenyon in seinem Buch The Bible and Archaeologie(1940, 5. 288,289): ,,Der zeitliche Abstand zwischen der Urschrift und den frühesten erhaltenen Texten wird so gering, daß er praktisch unberücksichtigt bleiben kann. Der letzte Grund zum Zweifel, ob die
Schriften des Neuen Testaments uns wirklich im wesentlichen so erhalten sind, wie sie abgefaßt wurden, ist damit beseitigt. Sowohl die Echtheit wie die allgemeine Unversehrtheit der neutestamentlichen Bücher darf als endgültig gesichert angesehen werden“ (zitiert nach D. J. Wiseman,Zwischen Nil und Euphrat, 1959, 5. 96).

Schon vor Jahrhunderten bestätigte Jesus Christus, ,,der treue und wahrhaftige Zeuge“ (0ff 3:14), wiederholt und nachdrücklich die Unverfälschtheit der Hebräischen Schriften; das gleiche taten seine Apostel (Luk 24:27, 44; Rö 15:4). Die alten Übersetzungen zeugen ebenfalls von der Genauigkeit der überlieferten Hebräischen Schriften. Und die Handschriften und Übersetzungen der Christlichen Griechischen Schriften liefem unanfechtbare Beweise für die großartige Bewahrung und die genaue Überlieferung dieses Bestandteiles des Wortes Gottes. Wir können uns
daher heute glücklich schätzen, einen authentischen, durch und durch zuverlässigen Bibeltext vorliegen zu haben. Eine aufmerksame Untersuchung der vorhandenen Bibelhandschriften legt ein beredtes Zeugnis von der Unveränderlichkeit der Heiligen Schrift und ihrer gewissenhaften Bewahrung ab und verleiht den folgenden inspi-
rierten Worten vermehrte Bedeutung~. ,,Das grüne Gras ist verdorrt, die Blüte ist verwelkt; was aber das Wort unseres Gottes betrifft, es wird auf unabsehbare Zeit bestehen“ (Jes 40:8; iPe 1:24,25).

Viele Grüsse Outlaw777
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