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Religion und Gläubige
#1
Guten Morgen!

Bisher habe ich immer Gläubige und Religion voneinander getrennt. Nun ist mir aber schon häufiger zu Ohren gekommen, dass Soziologen sagen, dass eine solche Trennung nicht haltbar sei.

Kann mir dazu vielleicht jemand Texte oder ein Buch empfehlen, das sich mit der Frage befasst, inwiefern diese Annahme haltbar ist?

Danke!
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#2
Spam von Sinai entfernt.

Beim nächsten Spam gibt es eine Verwarnung.
MfG B.
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#3
Religion kann zweierlei bedeuten: Lehre oder Religionsgemeinschaft. Davon zu unterscheiden ist der oder die Gläubige. Glaubende halten sich an die Lehre ihrer Religionsgemeinschaft. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass man die Begriffe 'Glaubende' (Gläubige) und 'Religion' sinnvoll miteinander verquicken kann. Das wäre genauso, als sei der 'Fußballfan' dasselbe wie 'Fußballspielen' (ggf. Fußballrummel).
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#4
Gehört hatte ich, dass die Religionssoziologie zunehmend die Position vertritt, dass Religion das ist, was die Gläubigen leben. Es gebe keine vom Gläubigen unabhängige Religion, vielmehr konstituiere sich Religion erst durch den gelebten Vollzug.
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#5
Nun, das trifft für 'Fußball' (als Veranstaltung) ebenfalls zu. Gleichwohl ist 'Fußball' begrifflich von den Spielern und den Fußballbegeisterten zu trennen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#6
(16-06-2016, 05:13)Reisender schrieb: Gehört hatte ich, dass die Religionssoziologie zunehmend die Position vertritt, dass Religion das ist, was die Gläubigen leben. Es gebe keine vom Gläubigen unabhängige Religion, vielmehr konstituiere sich Religion erst durch den gelebten Vollzug.

Ich bin bei solchen "entweder... oder"-Positionen eher skeptisch. Es ist wohl eher ein "sowohl... als auch".

Man kann sich z.B. die Definition von Religion in "Die Religion der ersten Christen - Eine Theorie des Urchristentums" von Gerd Theissen anschauen. Zitat:

Religion ist ein kulturelles Zeichensystem, das Lebensgewinn durch Entsprechung zu einer letzten Wirklichkeit verheisst.

Eh ja. Dass Soziologie wenig Wirkung in den Alltag entfaltet, hat nicht zuletzt mit der Fachsprache zu tun. Wie auch immer, der erste Punkt, "kulturelles Zeichensystem", enthaelt drei Ausdrucksformen, "Mythos, Ritus und Ethos". Bei all dem spielen beide Aspekte, also Lehre und Leben, eine Rolle.

Das wird vor allem im Systembegriff deutlich. Als drei Merkmale werden hier Selbstorganisation, die Differenzierung zwischen Selbstreferenz und Fremdreferenz, und dass es sich um ein kulturelles Phaenomen handelt (also weder natuerlich noch uebernatuerlich), genannt. Das macht klar, dass hier viele "Koeche" hineinspielen. Anders werden Phaenomene wie das Spalten oder Vermischen von Religionen gar nicht klar.
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