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spirituelles Leben // Grundfragen des Lebens
#1
Liebes Forum,
ich war lange nicht mehr hier und früher auch nicht besonders aktiv, aber ich hoffe, es geht Euch gut. Icon_lol

Meine Frage an Euch ist, wie Ihr mit den grundsätzlichen spirtuellen Fragen umgeht:
- Wer bin ich?
- Was mache ich hier auf Erden? Sinn des Lebens, Lebensaufgabe(-n), Mission meines individuellen Lebens etc.
- Wie soll ich dieses Leben leben? Woran mich orientieren?
- Was passiert nach dem Tod? Gibt es eine Seele? Wo geht sie hin, wenn der Körper stirbt?

Meiner Meinung nach findet man die Antworten auf diese Fragen eher nicht im Berufsleben etc. Dafür braucht man dann schon eine gewisse spirituelle oder auch religiöse Ebene. Ich gehe aber eigentlich davon aus, dass es nicht wichtig ist, welcher Religion man sich zugehörig fühlt, da eigentlich alle Religionen Antworten darauf geben sollten. Theoretisch zumindest.

Meine Frage dazu ist, wie geht Ihr mit den oben genannten Fragen um? Wo findet Ihr Antworten, die dazu passen?

beste Grüße
Josefa
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#2
(21-11-2016, 00:05)Hase schrieb: ... ich hoffe, es geht Euch gut.
Danke der Nachfrage! Man kann sagen: "Den Umständen z. B. dem Alter entsprechend!

Liebe Josefa,

... grundsätzliche, spirituelle Fragen:

(21-11-2016, 00:05)Hase schrieb: - Wer bin ich?
- Was mache ich hier auf Erden? Sinn des Lebens, Lebensaufgabe(-n), Mission meines individuellen Lebens etc.
- Wie soll ich dieses Leben leben? Woran mich orientieren?
- Was passiert nach dem Tod? Gibt es eine Seele? Wo geht sie hin, wenn der Körper stirbt?

Meiner Meinung nach findet man die Antworten auf diese Fragen eher nicht im Berufsleben etc. Dafür braucht man dann schon eine gewisse spirituelle oder auch religiöse Ebene. Ich gehe aber eigentlich davon aus, dass es nicht wichtig ist, welcher Religion man sich zugehörig fühlt, da eigentlich alle Religionen Antworten darauf geben sollten. Theoretisch zumindest.

... wie geht Ihr mit den oben genannten Fragen um? Wo findet Ihr Antworten, die dazu passen?
Kann man das überindividuell beantworten? - Ich denke: Nein.

"- Wer bin ich?"
Für meinen Teil bin ich das, was ich in vielen Beiträgen zu diversen Themen sage oder geschrieben habe, wie töricht, klug, dröge oder humorig das auch immer ist oder gewesen sein mag. Man nennt das "Selbstnarration" (Selbst-Erzählung). Ich habe es mal an anderer Stelle "Ich-Tradition" genannt, also jenes Gefühl, dass man kontinuierlich dieselbe Persönlichkeit sei, was selbstverständlich nicht der Fall ist.

"- Was mache ich hier auf Erden? Sinn des Lebens, Lebensaufgabe(-n), Mission meines individuellen Lebens etc."
Zum "Sinn des Lebens" haben wir umfangreiche Diskussionen gehabt. Letztlich laufen sie darauf hinaus, dass sich die Sinnhaftigkeit im Leben ändert, sich an Aufgaben orientiert und individuell, örtlich und zeitlich gesetzt und angepasst wird. Manche/r wird den Sinn auch im Gegenüber zu Gott sehen, der "mich bei meinem Namen ruft" (frei nach biblischem Zeugnis). Dass man den Lebenssinn nicht im Beruf finden können soll, erschließt sich mir nicht. Denn eine gut erfüllte (Teil-) Leistung hat ja durchaus Sinn, auch wenn dieser nicht durch transzendente Wesenheiten definiert wurde.

"- Wie soll ich dieses Leben leben? Woran mich orientieren?"
Och, da gibt es all' die vielen Regeln dessen, was "man tun und lassen" soll (Ethik). Meistens - und das ist seit biblischen Zeiten so - läuft die Orientierung darauf hinaus, den Mitmenschen zu achten und so zu behandeln, wie man selbst behandelt werden will. Im weitesten Sinne macht uns die Ethik zu Gemeinschaftswesen, die wir von Natur aus gerne wären (Selbstbild) aber nicht immer sind (in den Augen der anderen).

"- Was passiert nach dem Tod? Gibt es eine Seele? Wo geht sie hin, wenn der Körper stirbt?"
Auch diese Frage wurde schon des Öfteren diskutiert. Auch sie besitzt nur individuelle Antworten. Und diese hängen sehr vom Erfahrungshorizont ab.

Rein nach Gesichtspunkten der Informationsverbreitung in der Welt, sind wir eine Kräuselung im Ozean aller Informationen.

Vor einigen Jahren habe ich einmal diverse Ansichten zusammen geschrieben (Klick!).
Ganz persönlich gehe ich davon aus, dass mit dem Ende der physiologischen Vorgänge meines Körpers (einschließlich Gehirns) auch diese Fragen verschwinden. D. h. ihnen fehlt jede auf die Zukunft gerichtete Relevanz.
Oder noch anders ausgedrückt: Jede Vorstellung ist so gut oder schlecht wie jede andere.

Ganz bewusst schließe ich die Mythologie, insbesondere die christliche (Himmel, Hölle etc.) aus; denn deren Relevanz ist nicht nur nicht gegeben, sondern sie erzeugt Angst und macht neurotisch.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#3
(21-11-2016, 00:05)Hase schrieb: ... spirtuellen Fragen ...

Liebe Josefa,

- Wer bin ich?
Ich bin ein Seelenfunken Gottes, so wie du auch. Icon_smile

- Was mache ich hier auf Erden? Sinn des Lebens, Lebensaufgabe(-n), Mission meines individuellen Lebens etc.

Ich gestallte das derzeitige Leben mit meinem derzeitigem Bewusstsein mit, so wie jeder Andere Mensch auch.
Ich sehe den Sinn und die Ausgabe des Lebens in dieser gestallterischen Arbeit.
Meine Mission, na ja, dass muß etwas sein das mich irgendwie im fest "Griff" hat, dann hat meine Mission mit dem Wunsch Gottes und der Dreifalltigkeit zu tun.
(Nebenbei, ich gehöre keiner Kirche an.)
--------------------
- Wie soll ich dieses Leben leben? Woran mich orientieren?

DAS wird sich nun sehr eingebildet anhören:

Die Wahrheitsorientierung und Liebe/Harmonie  ist mein Leitmotiv.
Nach besten Wissen, Gewissen und Möglichkeiten die ich zur Verfügung habe.
Liebe ist sozusagen wie ein Überberiff für alles was Gut, Wahr und Schön für jeden ist.
Alles was dieser Orientierung widerspricht, nehme ich gerne unter die Lupe und lege es auf die Goldwaage.
Ich hole also gerne den Teufel aus jeder Ecke und jedem Winkel, damit die Details ebenso fein sind wie das Orginal.

Oder anders ausgedrückt, ich orientiere mich an der Wahrheit die jedem Menschen dient.
So weit ich die Wahrheit erkennen kann, folge ich ihr.
Die Wahrheit, die Teile, die ich nicht erkennen kann weil sie mit Lügen oder Irrungen verzerrt sind, analysiere ich in ihre Quallität, Wert und Sinngehalt.
Habe ich ein weiteres Teil der Wahrheit gefunden, gebe ich das Wissen an andere weiter weil ich weiß dass ich damit zumindest in das morhpische Gott-Feld schreibe.
Das Feld braucht dringend mehr aktive Wahrheitsteile, darum braucht das Feld Menschen die die Wahrheit in Bewegung bringen, um endlich mehr Ordnung auf der Welt zu erreichen.

DAS hört sich vielleicht für den Leser eingebildet an, ich habe jedoch nur von meiner Orientierung geschrieben, nicht darüber WIE gut ich dass schaffe oder nicht.
-------------------------
- Was passiert nach dem Tod? Gibt es eine Seele? Wo geht sie hin, wenn der Körper stirbt?

Die Seele geht in das Feld und ist dort Teil des Allwissen.
Ob die Seele sich dort irgendwie darüber bewusst ist und WIE sie Gut und Böse auseinanderhalten kann, weiß ich nicht.
------------------
Antworten auf diese Fragen können im gesammten Leben erkannt werden.
Das Berufsleben kann Antworten verhindern oder hervorbringen, je nach Arbeit.
Ich war 9 Jahre sehr gerne Reinigungskraft WEIL mein Verstand für die Arbeit selbst nicht wirklich gebraucht wurde und ich somit frei im Denken war, und mir so Gedanken über Gott und die Welt machen konnte.
(leider habe ich Rückenprobleme)

Alle Religionen können Antworten beinhalten, doch keine hat die ganze Wahrheit allein im Wort.

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#4
(21-11-2016, 01:10)Ekkard schrieb: Oder noch anders ausgedrückt: Jede Vorstellung ist so gut oder schlecht wie jede andere.

Es ist immerschon auffällig gewesen hier, dass die Relativität sehr hoch gehalten wird, ja ich würde sagen zur Grundlage einer objektiver Sichtweise gemacht wird. Ein "Relativitäts-Religionsforum" sozusagen. Daraus kann man Toleranz ableiten, gut. Schön. Aber ich verstehe nicht, wie man das Absolute (das ja jeder Religion zugrundeliegt  Tard ) so grundsätzlich als Fiktion beiseite schieben kann. Werd ich auch nie verstehen...
Zumal wir in unserer eigenen Sichtweise "absolute" Elemente wie zB die Kontinuität gar nicht ausradieren können.
Zumal aus der Religion so viele außergewöhnliche Männer und Frauen hervorgegangen sind.
Oder ganz plakativ, was mir noch einfällt: Dass in jedem noch so kleinen Kaff eine Kirche steht, kann den eine Grund haben (siehe religionsforum.de  Icon_cheesygrin ) - oder aber es könnte sein, dass unser ureigenstes Wesen eben "geistlich ist und nicht fleischlich", und wir uns aus diesem vagen Wissen Kirchen in unsere Ortsmitten bauen.
Es könnte sein, dass alle Menschen Angst haben zu sterben und sich an das Leben klammern, weil unsere wahre Natur SEIN ist, und uns daher ein Nicht-Sein nicht entspricht (und es sich auf der Ebene mit starker Körperidentifikation als Todesangst äußert).
Es könnte sein, dass wir alle nach Glück streben - wie auch immer geartet das ausfallen mag - weil unsere eigentliche Natur reine Glückseligkeit ist.
Es könnte sein, dass wir alle das Bedürfnis nach Wissen haben (und wenn es sich als Neugier nach Klatsch und Tratsch äußert), weil wir letztlich reines Bewusstsein sind.
Sein-Wollen, Wissen-Wollen, Glücklichsein-Wollen, sind Grundzüge eines Menschen, in unseren Leben, und das ist ja auch vom Themensteller aufgeworfen worden.
Es könnte doch sein.
Ich meine, es könnte sein. Zumindest das!
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#5
Spam von Sinai entfernt!
MfG B.
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#6
(29-01-2017, 15:18)eddyman schrieb:
(21-11-2016, 01:10)Ekkard schrieb: Oder noch anders ausgedrückt: Jede Vorstellung ist so gut oder schlecht wie jede andere.

Es ist immerschon auffällig gewesen hier, dass die Relativität sehr hoch gehalten wird, ja ich würde sagen zur Grundlage einer objektiver Sichtweise gemacht wird.
Was ist in dem Zusammenhang überhaupt eine objektive Sichtweise? Dein Urteil über das Forum, oder dem was hier (nach welchen subjektiven Meinungen) immer besonders hochgehalten wird?

(29-01-2017, 15:18)eddyman schrieb: Ein "Relativitäts-Religionsforum" sozusagen.
Was steht denn dazu in der Forumsbeschreibung?
Und zudem, verstehe ich auch deine Deutung von "re-la-tiv" nicht ganz!? Relativ bedeutet: das etwas oder auch die eigene Meinung in Relation zu einem Bezug steht. Relativ bedeutet, dass es zu diesem Bezug keine allgemein gültige Antwort gibt und somit verstehe ich auch nach mit welchen Maßstäben du hier ein objektives und allgemein gültiges Urteil über das Forum verhängst?!

(29-01-2017, 15:18)eddyman schrieb: Daraus kann man Toleranz ableiten, gut. Schön. Aber ich verstehe nicht, wie man das Absolute (das nach DIR jeder Religion zugrundeliegt  Tard ) so grundsätzlich als Fiktion beiseite schieben kann.
Was ist denn dieses eine "Absolute" (das ja nach DIR jeder Religion) zu Grunde liegt)? Außer (s)einem eigenen "absoluten" Wahrheitsanspruch den so mancher Lustige und Halblustige auf die eigene Heilslehre und die Auslegung der dazu von prähistorischen Vorfahren abgefassten Gebrauchsanleitung stellt, um damit jedwede andere Sicht der Dinge als im gnädigsten Falle von minderwertiger Relativität bei Seite zu schieben, sind keine weiteren "Absoluten" bekannt, die jeder Religion zu Grunde liegen.


(29-01-2017, 15:18)eddyman schrieb: Werd ich auch nie verstehen...
Was ja nicht unbedingt etwas über die Qualität deiner Begabung im Verstehen aussagt..und selbst im besten aller Fälle, nicht über den relativen Bezug zu deinen eigenen geschmacklichen Präferenzen und Idealvorstellungen..von was immer auch..hinausgehen.

(29-01-2017, 15:18)eddyman schrieb: Zumal wir in unserer eigenen Sichtweise "absolute" Elemente wie zB die Kontinuität gar nicht ausradieren können.
Was soll diese Kontinuität den sein? Ignorante Starrsinnigkeit, egozentrischer Auserwähltenwahn, Polarisierende Werturteile???

(29-01-2017, 15:18)eddyman schrieb: Zumal aus der Religion so viele außergewöhnliche Männer und Frauen hervorgegangen sind.
Außergewöhnlich ist im besten aller Fälle immer nur das Werturteil in Relation zum eigenen Geschmack, den eigenen Idealisierungen und Wunschvorstellungen.. Zudem gab uns gibt es auch unter den religiösen Zweiflern und unter all jenen, die überhaupt nicht an einen Gott glauben, immer schon "außergewöhnliche" Menschen. Wobei man dem unter Vorbehalt noch hinzufügen kann, dass es auch außergewöhnliche Lügner, Schwätzer, Egozentriker, sonst welche Idioten und psychisch gestörte Neurotiker und außergewöhlich gestörte Persönlichkeiten gibt..


(29-01-2017, 15:18)eddyman schrieb: Oder ganz plakativ, was mir noch einfällt: Dass in jedem noch so kleinen Kaff eine Kirche steht, kann den eine Grund haben!
Es kann auch viel andere Gründe haben.. und nichts zuletzt den, dass unserer Vorfahren der Glaube an einen Gott nur deshalb immer so heilig gewesen ist, weil das eigene Sein immer von sehr vielen Widrigkeiten und Unvorhersehbarkeiten bedroht war...
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#7
Hallo 'Eddyman',
schauen wir mal auf die von dir monierte "Relativität".

(29-01-2017, 15:18)eddyman schrieb: ... ich verstehe nicht, wie man das Absolute (das ja jeder Religion zugrundeliegt  Tard ) so grundsätzlich als Fiktion beiseite schieben kann. Werd ich auch nie verstehen...
Der "Relativität" liegt die einfache Beobachtung/Erfahrung zugrunde, dass wir Menschen in einer relativ kleinen Welt leben, quasi auf einem Staubkorn in einem unüberschaubar weiten Raum. Es gibt darin Vorgänge, die wir nie werden erfahren können. Es ist einfach so, dass das, was wir denken und erleben sich nur auf dieses Staubkorn und seine ziemlich kleine Umgebung (sagen wir bis zu den nächstgelegenen Fixsternen) beziehen kann. Zu allem, was weiter weg ist, reicht unser Lebensalter nicht.
Tatsache!

(29-01-2017, 15:18)eddyman schrieb: Zumal wir in unserer eigenen Sichtweise "absolute" Elemente wie zB die Kontinuität gar nicht ausradieren können.
Das will doch auch keiner! Gleichwohl kann man darüber nachdenken, warum wir uns und die Dinge/Vorgänge um uns herum "kontinuierlich" wahrnehmen. Mit Relativität hat die Kontinuität nichts zu tun. Sie ist eine (biologisch sinnvolle Funktion unseres Gehirns).
Ob Religionen sich auf etwas Absolutes beziehen, ist kein Argument gegen Relativität. Denn die Religionen sind das Ergebnis eines Zusammenlebens hier auf diesem Staubkorn und bezieht sich (relativ!!!) auf dieses und sonst auf gar nichts. Außergewöhnliche Menschen sind kein Argument gegen diese Relativität. Bei näherem Hinsehen waren diese Menschen auch nur Menschen - entgegen allen anders lautenden Mythen, die sich um ihr Wirken später (relativ!) gerankt haben.

(29-01-2017, 15:18)eddyman schrieb: ... es könnte sein, dass unser ureigenstes Wesen eben "geistlich ist und nicht fleischlich", und wir uns aus diesem vagen Wissen Kirchen in unsere Ortsmitten bauen.
Mag sein, und was beweist das?

(29-01-2017, 15:18)eddyman schrieb: Es könnte sein, dass alle Menschen Angst haben zu sterben und sich an das Leben klammern, weil unsere wahre Natur SEIN ist, und uns daher ein Nicht-Sein nicht entspricht (und es sich auf der Ebene mit starker Körperidentifikation als Todesangst äußert).
Der Gedanke wurde schon öfter geäußert, spricht aber nicht gegen Relativität.

Ja, der Mensch kann so beschaffen sein, wie du in den Schluss-Sätzen schreibst. Aber selbst das spricht nicht dafür, dass es "da draußen" oder "über uns" eine steuernde, absolute Macht gibt. Denn im Zweifel ist die gerade Lichtjahrmilliarden weit weg bei anderen Kulturen. Also müssen wir schon selbst Hand anlegen, wenn wir den Erfolg noch zu unseren Lebzeiten erleben wollen. Also bleibt es dabei, dass um uns herum alles relativ ist, gleichgültig, welchen Vorstellungen wir nachgehen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#8
(29-01-2017, 15:18)eddyman schrieb: Es könnte sein, dass alle Menschen Angst haben zu sterben und sich an das Leben klammern, weil unsere wahre Natur SEIN ist, und uns daher ein Nicht-Sein nicht entspricht (und es sich auf der Ebene mit starker Körperidentifikation als Todesangst äußert).
Es könnte sein, dass wir alle nach Glück streben - wie auch immer geartet das ausfallen mag - weil unsere eigentliche Natur reine Glückseligkeit ist.
Es könnte sein, dass wir alle das Bedürfnis nach Wissen haben (und wenn es sich als Neugier nach Klatsch und Tratsch äußert), weil wir letztlich reines Bewusstsein sind.
Sein-Wollen, Wissen-Wollen, Glücklichsein-Wollen, sind Grundzüge eines Menschen, in unseren Leben, und das ist ja auch vom Themensteller aufgeworfen worden.
Es könnte doch sein.
Ich meine, es könnte sein. Zumindest das!

Hallo lieber eddyman!

Ja, ich glaube auch, dass es nur darum geht zu Sein.
Ein Nicht-Sein hat nur einen einzigen Zustand und ist somit ein nicht wahrnehmbares Sein.
Die Extremzustände fehlen ja diesem Sein. Darum braucht es die Dualität im lebendigem Sein.

Der Sinn des Lebens liegt im lebendigen Sein der Seele. Die Seele bewegt sich zwischen diesen Zuständen hin und her.
Nur so hat die Seele die Möglichkeit sich zu erleben und wahrzunehmen und widerum auch die Möglichkeit einfach nur zu Sein.
Die Seele will sich ständig neu verkörpern können, das neu Verkörpern können bedingt den Tod.

Wir hängen am Leben, weil zu Leben, ist der tiefste Wunsch unsere Seele. Urwunsch.
Ja, das streben nach dem Glück, der Freude, einer Erfüllung im Dasein ist der Grund des Daseins.
Wissen ist nur dann wertvoll, wenn wir es erleben können, erleben erfordert Bewusstsein, Bewusstsein um in vielen Möglichkeiten das Leben wahrnehmen zu können.
Der Glaube an eine Reinkarnation aus purer Freude der Seele, würde die Angst des Sterbens nehmen.

Liebe Grüße

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#9
Ja, Sein ist ein Attribut des Absoluten, wie Bewusstsein, Seligkeit, Liebe oder Wahrheit.

Ich will nichts beweisen, sondern nur sagen, dass es keinen Grund gibt, die Existenz eines Absoluten (und damit die Religion an sich) zu negieren. Es dennoch zu tun erscheint mir als voreingenommen.
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#10
(21-11-2016, 00:05)Hase schrieb: Liebes Forum,
ich war lange nicht mehr hier und früher auch nicht besonders aktiv, aber ich hoffe, es geht Euch gut. Icon_lol

Meine Frage an Euch ist, wie Ihr mit den grundsätzlichen spirtuellen Fragen umgeht:
- Wer bin ich?
- Was mache ich hier auf Erden? Sinn des Lebens, Lebensaufgabe(-n), Mission meines individuellen Lebens etc.
- Wie soll ich dieses Leben leben? Woran mich orientieren?
- Was passiert nach dem Tod? Gibt es eine Seele? Wo geht sie hin, wenn der Körper stirbt?

Meiner Meinung nach findet man die Antworten auf diese Fragen eher nicht im Berufsleben etc. Dafür braucht man dann schon eine gewisse spirituelle oder auch religiöse Ebene. Ich gehe aber eigentlich davon aus, dass es nicht wichtig ist, welcher Religion man sich zugehörig fühlt, da eigentlich alle Religionen Antworten darauf geben sollten. Theoretisch zumindest.

Meine Frage dazu ist, wie geht Ihr mit den oben genannten Fragen um? Wo findet Ihr Antworten, die dazu passen?

beste Grüße
Josefa

Ich sehe das streng rational.

Wer bin ich? Die Summe meiner Körperfunktionen, auf geistigem Gebiet die Summe meiner Gehirnaktivitäten. 

Was mache ich (Sinn)? Einen höheren, übernatürlichen Sinn des Lebens sehe ich nicht. Man gibt daher seinem Leben selbst einen Sinn. Ich stehe zu: carpe diem, Nutze den Tag. Die Biologie drängt mich zur Fortpflanzung, man fühlt aber auch eine gewisse Verantwortung den Vorfahren gegenüber, pflanze ich mich nicht fort, sterben deren an mich weitergegebene Gene aus. 

Entgegen meiner früheren Meinung tendiere ich jetzt aber auch dazu, daß es keinen freien Willen gibt. Die biologischen (inkl. Neurochemie und elektrischen Impulse) Prozesse im Gehirn sind wohl deterministisch (aber chaotisch, daher nicht im Detail vorhersagbar), bestenfalls kommen durch Quanteneffekte indeterministische Einwirkungen dazu (falls die Quantenmechanik indeterministisch sein sollte, was noch offen ist). An eine Seele oder sonst einen außerhalb der Naturwissenschaft stehenden Einfluß glaube ich nicht. Daher denke ich ist das, was wir als "Selbsterkenntnis" ansehen in Wahrheit nur eine Illusion, wobei diese Illusion sehr interessant und forschenswert ist, ich staune selbst darüber, daß ich "denke also bin", wahrscheinlich der Grund dafür, warum die Idee der bloßen Illusion und damit das Fehlen eines freien Willens so schwer zu akzeptieren ist.

Wie leben? Da halte ich es mit Kants kategorischem Imperativ. Auch wenn ich den freien Willen verneine, so könnte es hoffentlich eine natürliche Tendenz dazu geben, der Vernunft zu folgen (wie immer man dies ohne freien Willen definiert). Ich hoffe also, daß die Menschheit vernünftiger wird und sich weniger von negativen Emotionen, denn von positiven Emotionen und Vernunft leiten läßt.

Leben nach dem Tod: Nein, nach dem Tod ist wie vor der ersten neuronalen Aktivität, nichts.
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#11
(30-01-2017, 21:18)HJS6102 schrieb: Ich sehe das streng rational.
Was genau? Du kannst in deiner gesellschaftlichen Umgebung sehr Vielem nur folgen z. B. im Rechts- und Verwaltungssystem. Rational ist daran nur wenig. Es kommt also darauf an, was du rational sehen willst.

Nicht einmal deine Körperfunktionen einschließlich der Funktionen des Gehirns sind in allen Fällen "rational". Denn, wie du in deinem Beitrag selbst schreibst, nehmen viele Vorgänge ihren Anfang in zufälligen Prozessen.

(30-01-2017, 21:18)HJS6102 schrieb: Entgegen meiner früheren Meinung tendiere ich jetzt aber auch dazu, daß es keinen freien Willen gibt.
Diese Diskussion ist rational gar nicht zu führen. Denn sie ist vom Standpunkt abhängig. Solche Abhängikeiten verhindern allgemein gültige Feststellungen.

"Ich" kann sehr wohl etwas wollen. Das ist davon abhängig, was ich verinnerlicht, gelernt und erfahren habe. Diesen Willen kann ich ausleben oder ihn unterdrücken, je nachdem, welchen Vorteil ich mir davon verspreche.

Psychologen und Gehirnwissenschaftler werden das allmähliche Aufkeimen einer Willensäußerung als Folge von biochemischen Prozessen ermitteln und beschreiben.

Auf einer öffentlichen Ebene kann man den Willen möglichst frei von staatlichem Einfluss halten, so dass sich das Individuum nicht eingeengt fühlen muss.

Diese sicher nicht vollständige Aufzählung diverser Standpunkte zeigt, dass die Funktion "freier Wille" sowohl vorhanden als auch nicht vorhanden oder zweifelhaft sein kann.


(30-01-2017, 21:18)HJS6102 schrieb: An eine Seele oder sonst einen außerhalb der Naturwissenschaft stehenden Einfluß glaube ich nicht.
Die Seele ist immer ein mythologischer Ausdruck gewesen. Mythologien vermitteln Gewissheiten, beispielsweise nicht endgültig zu verschwinden. Aber das sind individuelle mentale Äußerungen.
Objektivieren lässt sich daran natürlich nichts.

(30-01-2017, 21:18)HJS6102 schrieb: Daher denke ich ist das, was wir als "Selbsterkenntnis" ansehen in Wahrheit nur eine Illusion, wobei diese Illusion sehr interessant und forschenswert ist, ich staune selbst darüber, daß ich "denke also bin", wahrscheinlich der Grund dafür, warum die Idee der bloßen Illusion und damit das Fehlen eines freien Willens so schwer zu akzeptieren ist.
Ich halte die Selbsterkenntnis keineswegs für eine Illusion. Der Mensch ist insbesondere dadurch erfolgreich, dass Individuen sich zu Gesellschaften zusammen schließen und gemeinsam handeln. Je besser die Vielen die Welt und die Gesellschaft verstehen, umso besser funktioniert das Handeln. Selbsterkenntnis sagt mir etwas über meine Funktion in der Gesellschaft. Unser Bewusstsein ist - evolutionär gesehen - das "Gesellschaftsorgan" in uns.

(30-01-2017, 21:18)HJS6102 schrieb: Wie leben?
Ich denke nicht, dass die Menschheit in überschaubaren Zeiten vernünftiger wird. Das wird ein stochastischer Prozess sein, bei dem Katastrophen durchaus vorkommen können namentlich dann, wenn sich unqualifizierte Vielheiten von Ideologen für deren eigene Zwecke zum "Sturm auf die Bastille" angestacheln lassen. Die Vielen werden nichts davon haben. Aber die führenden Köpfe werden so an die "Fleischtöpfe" kommen. Torheit ist eine "schwere, gefährliche Waffe".

(30-01-2017, 21:18)HJS6102 schrieb: Leben nach dem Tod: Nein, nach dem Tod ist wie vor der ersten neuronalen Aktivität, nichts.
Das sehe ich genauso. Allerdings gibt es ein Einsickern eines jeden/einer jeden von uns in die Nachfolger, sei es genetisch, sei es kulturell. Auch das bietet wiederum Vorteile für die Verbreitung der Spezies Mensch.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#12
Mit rational meinte ich, daß ich an die gestellten Fragen möglichst ohne irgendwelche vorgefaßten Meinungen oder Emotionen herangehe. Ich werte nur die mir bekannten Informationen aus.
Da ich keinerlei nachvollziehbare Information über etwas Übernatürliches (Gott, Geister, Seele etc.) habe, bleibt mir nur die aktuelle naturwissenschaftliche Erkenntnis, um über die gestellten Fragen nachzudenken.

Rein naturwissenschaftlich gibt es (außer eventuell über die Quantenmechanik) keine indeterministischen Vorgänge im Gehirn. Die Abläufe sind aber mit den uns (derzeit?) zur Verfügung stehenden Methoden nicht vorhersehbar, weil der Anfangszustand und die genauen Wechselwirkungen viel zu komplex sind, um berechnet werden zu können, wie beim Wetter. Man kann zwar grobe Vorhersagen machen (also bei bestimmten Ausgangssituationen Wahrscheinlichkeiten für die Reaktionen angeben), aber keine Details berechnen.

Aus diesem Grund sehe ich keinen Raum für einen freien Willen. Wobei der Begriff natürlich einer Definition bedarf. Ich verstehe ihn so, daß das Ergebnis eines gedanklichen Prozesses offen ist und das Individuum nicht von vornherein festgelegt ist. Dies widerspricht aber dem Determinismus des naturwissenschaftlichen Vorgangs. Anders gesagt: bei exakt gleichen Anfangsbedingungen und exakt gleichem Input kommt (unter Außerachtlassung von Quanteneffekten!) das gleiche Ergebnis heraus. 

Wir denken aber, wir könnten uns frei entscheiden, z.B. Vanillepudding oder Schokoladenpudding. Ich sehe aber nicht, daß dies wirklich der Fall ist. Die Antwort auf diese Frage ergibt sich alleine aus naturwissenschaftlichen Gesetzen heraus. 
Nun kann man den Anfangszustand und die Nervenverknüpfungen eines Individuums als "Persönlichkeit" definieren und daraus dann ableiten, daß dessen Persönlichkeit die Frage entscheidet, aber genau darin liegt die Illusion. Unser Gehirn unterscheidet sich nicht von einem hochkomplexen Computersystem mit entsprechenden Algorithmen. Man kann durchaus ein Programm mit Iterationen so komplex programmieren, daß ohne die Rechenleistung eines Computers das Ergebnis unvorhersehbar wird. Gibt man dann noch ein paar Quanteneffekte in die Ausgangsbedingungen mit ein, kann selbst ein parallel laufendes identischen Programm das Ergebnis nicht vorhersagen. Das bedeutet aber nicht, daß der Computer einen freien Willen hätte, sondern nur, daß das Ergebnis unvorhersehbar ist.

Ich gebe aber zu, daß ich an dieser Erkenntnis selbst sehr zu knabbern habe. Es fühlt sich eben anders an. Ich denke, ich könnte frei wählen zwischen Vanillepudding und Schokoladenpudding. Aber woher soll diese Entscheidung kommen? Sie ist neuronal deterministisch festgelegt. Das Gehrin trifft die Entscheidung und teilt diese dann über Sprache oder Bewegung mit. Dieser Vorgang erscheint uns dann als freie Wahl, der von zwei Optionen auf eine reduziert hat. Aber wenn ein Computerprogramm eine ähnliche Aufgabe bekommt, passiert nichts anderes (z.B. eine komplexe Iteration mit der Frage, ob das Ergebnis am Ende eine gerade oder ungerade Zahl wird).

Wir sind Roboter mit der Illusion einer fehlenden Programmierung. Aber die Illusion ist das Einzige, was wir als real empfinden. Es ändert ja nichts an den Programmergebnissen, die wir Emotionen nennen. Unser Programm drängt uns, positive Emotionen zu haben, also ist ncihts falsches dabei, nach solchen zu streben, nur daß dieses Streben ohnehin passiert. 
Wir unterscheiden uns nur darin, wie unsere Programmierung dieses Ergebnis herbeizuführen versucht. Der eine mag eben Vanille, der andere Schokolade.
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#13
(31-01-2017, 00:17)HJS6102 schrieb: Mit rational meinte ich, daß ...
Ich habe dich schon verstanden. Nur, dann schreibe das auch so. Denn du kannst nicht alles im menschlichen Dasein rational angehen. Ich gehe ja mit dir eingig, dass Übernatürliches verzichtbar ist.

(31-01-2017, 00:17)HJS6102 schrieb: Rein naturwissenschaftlich gibt es (außer eventuell über die Quantenmechanik) keine indeterministischen Vorgänge im Gehirn. Die Abläufe sind aber mit den uns (derzeit?) zur Verfügung stehenden Methoden nicht vorhersehbar, weil der Anfangszustand und die genauen Wechselwirkungen viel zu komplex sind, um berechnet werden zu können, wie beim Wetter. Man kann zwar grobe Vorhersagen machen (also bei bestimmten Ausgangssituationen Wahrscheinlichkeiten für die Reaktionen angeben), aber keine Details berechnen.
Das habe ich lange Zeit auch gedacht. Inzwischen wurde aber experimentell und theoretisch nachgewiesen, dass die üblichen partiellen Differentialgleichungen der klassischen Physik chaotische Lösungen beinhalten. Die waren natürlich nicht so beliebt und wurden daher als "unphysikalisch" verworfen. Aber die Unteruchungen an so einfachen Vorgängen wie Kerzenflammen zeigen, dass sich Teilchenbahnen beliebig trennen können. Damit werden die Vorgänge indeterminiert. D. h. bei exakt gleichen Anfangsbedingungen sind Teilchenbahnen bis auf Zufälle verschieden.

(31-01-2017, 00:17)HJS6102 schrieb: .. ich (sehe) keinen Raum für einen freien Willen. ... Ich verstehe ihn so, daß das Ergebnis eines gedanklichen Prozesses offen ist und das Individuum nicht von vornherein festgelegt ist. Dies widerspricht aber dem Determinismus des naturwissenschaftlichen Vorgangs. Anders gesagt: bei exakt gleichen Anfangsbedingungen und exakt gleichem Input kommt (unter Außerachtlassung von Quanteneffekten!) das gleiche Ergebnis heraus.
Nach modernen Erkenntnissen auch der klassischen Physik: Nein, eben nicht.

(31-01-2017, 00:17)HJS6102 schrieb: Unser Gehirn unterscheidet sich nicht von einem hochkomplexen Computersystem mit entsprechenden Algorithmen.
Der Vergleich mit einem Computersystem hinkt. Denn heutige Computer sind in der Regel Sklavensysteme, denen man jede zufällige Fehlinformation durch entsprechende Korrekturalgorithem genommen hat. Es wird ein hoher Aufwand betrieben, die allfällige Entropie aus dem System zu entfernen. Das ist beim Gehirn offenbar anders, owohl auch dort die Zellbiologie dafür sorgt, dass die Entropie klein bleibt.

(31-01-2017, 00:17)HJS6102 schrieb: Man kann durchaus ein Programm mit Iterationen so komplex programmieren, daß ... das Ergebnis unvorhersehbar wird.
Richtig. Es ist nur so, dass z. B. das "Apfelmännchen-Fraktal" auch dann entstehen würde, wenn die Zahlen beliebig genau wären. Das liegt daran, dass auch das Jonglieren mit Nachkommastellen mit deren Anzahl zunehmend Entropie erzeugt - sogar idealtypisch. Ein unendlich genauer Computer würde unendlich heiß! Das bedeutet, dass sich zwei exakt gleiche Rechenläufe irgendwann in der hundertsten oder 10000sten Stelle unterscheiden, wahrscheinlich schon viel früher.
Und diese Entropie ist "natürlich"; die tritt bei allen Änderungen auf und Rechenvorgänge beruhen auf Änderungen am physikalischen Zustand der Maschine.
Wir müssen uns von der falschen Vorstellung trennen, dass in der Natur irgend ein Vorgang einem anderen exakt gleicht.

Ich denke, deine Auswahl Schokoladen-/Vanillepudding beruht auf einem Missverständnis. Dein "ich" ist ja nichts anderes, als dein Bewusstsein. Selbstverständlich werden alle Vorgänge zunächst z. B. im Unterbewussten vorbereitet, lange bevor "ich" irgend etwas davon bemerkt.

Der "freie Wille" ist nicht das, was das "ich" will, sondern, was das ganze, auch unbewusste, Gehirn entscheidet. "Ich" ist ja nicht ein kleiner, separater Diktator! Sondern integraler Bestandteil aller allmählich bewusst werdender Vorgänge. Der subjektive freie Wille heißt ja nur, dass die Bewusstwerdung keinem Zwang unterliegt.

Bei mir persönlich wäre die Wahl ganz anders, z. B. weil bei mir Schokolade eine heftige Migräne auslöst und ich das aus vergangener Erfahrung weiß. Ich kann mich nicht frei entscheiden, wenn mir nur die genannten Alternativen angeboten werden. Nur diese Determinierung hat im Grunde mit physikalischer Determiniertheit nichts zu tun, selbst wenn ich deiner Argumentation folgen würde.

(31-01-2017, 00:17)HJS6102 schrieb: Wir sind Roboter mit der Illusion einer fehlenden Programmierung. ...
Wir können aber viel für unsere Programmierung tun. Anderenfalls wäre jede Art von Bildung Unsinn.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#14
(31-01-2017, 01:22)Ekkard schrieb:
(31-01-2017, 00:17)HJS6102 schrieb: 1) .. ich (sehe) keinen Raum für einen freien Willen. ... Ich verstehe ihn so, daß das Ergebnis eines gedanklichen Prozesses offen ist und das Individuum nicht von vornherein festgelegt ist.

2) Dies widerspricht aber dem Determinismus des naturwissenschaftlichen Vorgangs. Anders gesagt: bei exakt gleichen Anfangsbedingungen und exakt gleichem Input kommt (unter Außerachtlassung von Quanteneffekten!) das gleiche Ergebnis heraus.
Nach modernen Erkenntnissen auch der klassischen Physik: Nein, eben nicht.
-------------------
3)
Der "freie Wille" ist nicht das, was das "ich" will, sondern, was das ganze, auch unbewusste, Gehirn entscheidet. "Ich" ist ja nicht ein kleiner, separater Diktator! Sondern integraler Bestandteil aller allmählich bewusst werdender Vorgänge. Der subjektive freie Wille heißt ja nur, dass die Bewusstwerdung keinem Zwang unterliegt.

4)...z. B. weil bei mir Schokolade eine heftige Migräne auslöst und ich das aus vergangener Erfahrung weiß. Ich kann mich nicht frei entscheiden, wenn mir nur die genannten Alternativen angeboten werden.

5)
(31-01-2017, 00:17)HJS6102 schrieb: Wir sind Roboter mit der Illusion einer fehlenden Programmierung. ...
Wir können aber viel für unsere Programmierung tun. Anderenfalls wäre jede Art von Bildung Unsinn.

@ HJS6102
1) Ich verstehe den Willen so, dass der ganze Prozess der Willenserfüllung, nur ein bestimmtes Streben folgt.
Die Erfüllungswege sind egal es bedarf kein: "nur so läßt sich dieser Wille erreichen".
Die Wege sind vielfältig.
Darum kann das Erreichen nicht im genauen von vornherein festgelegt sein.
Es gibt keine bestimmte Herangehensweise, also die Art und Weise WIE ein Wille seinen Willen bekommt, nichts ist vorgegeben.

Der leitender innerer Wunsch treibt das streben des Willen an, diesen Wunsch zu folgen.  Der Wille ist die Bereitschaft etwas zu verfolgen.
Kein Wille ist allein als Wille! Der Wille verfolgt ein bestimmtes Sein.

-Körperliche Wahrnehmungen, die Wünsche der Erfahrungswelt z.B. die Reiselust als Wunsch, dem nun ein Wille folgt und in die Tat umsetzt.
Hier sind die Willen zu allem was sich erleben läßt, sehen, riechen, hören, schmecken, fühlen.
Dieser Wunsch und der Wille zur Umsetzung ist oft vom Geld abhängig oder auch davon manche Dinge nicht alleine machen zu wollen, da ein gemeinsames Erlebnis immer am schönsten ist.
Der Gesundheitszustand z.B. Allergien oder sonstige körperliche Hindernisse lassen diesen Willen nicht zu.

-Geistige Denkprozesse, die Liebe zur Philosophie, der Kreativität und Kunst, der Wunsch sich künstlerisch auszudrücken und eine Idee wahr werden zu lassen. Der Wille eine Idee zu verwirklichen und die möglichen Wege zu finden bewegt dem der sich das Wünscht und wirklich will.
Hier richtet sich die Aufmerksamkeit eines Wunsches und dessen Wille zur Tat, an Denkprozesse und die Auslebung der Kreativitätsfähigkeit.
Dieser Wunsch und der Wille zur Umsetzung ist ebenso durch mehrer Faktoren abhängig.

-Seelenerfahrungen, der Wunsch nach Liebe und Gemeinsamkeit in einer besten Quallität zu erfahren.
Der Wunsch drückt sich durch den Willen und seine darauf bezogenen Aktionen aus.
Durch den Willen wird die Bereitschaft ausgedrückt. Ein Wunsch kann nur erfüllt werden wenn der Wille wirklich dafür vorhanden ist.
Doch auch hier sind trotz vorhandener freiwilliger Bereitschaft des wirklich wollens und dem innigsten Wunsch, oft auch Sehnsucht genannt, nicht immer eine Erfüllung garantiert.

Die Welt ist voll mit Wünschen und wirklich gewollter, zwangloser Bereitschaft diese zu erfüllen.

Es gibt also sehr viele Räume in der sich der Wille bewegt, so viele dass es nur so erscheint das es keinen Raum für den Willen gibt.
Der einzelne Wille ist nur oft zu blind und am falschen Ort, er erkennt die Räume in der er gerade ist nicht. Er erkennt die anderen Willen die am Rechten Ort sind oft nicht.
Der Wille ist so frei dass er die Räume nicht erkennt wo ein anderer Wille wirken KÖNNEN muß.
Die Freiheit aller Willen kann nur durch die Unfreiheit die eine freiwillige Bereitschaft für den anderen Willen ist, existieren.
Frei und Unfrei = 1

Der Wille hat sich nur spezialisiert, er hat sich auf etwas konzentriert. Und wenn einem bewust ist was er wirklich will, dann kann dem Willen erst Erfolg möglich werden.
Doch der Wille steht immer auch in seiner Umwelt und seinem Umfeld, und ist mit ihnen in Wechelwirkung, von erfüllt werden und verhindert werden.
Der Wille ist vom Wunsch geträngt und er ist vom Willen des anderen abhängig, weil alle guten Wünsche und Willensbewegungen vm Außen unterdrückt und verhindert werden können.

2) Bei exakt gleichen Anfangsbedingungen (Wege die einem Willen zur Verfügung stehen) und exakt gleichem Input (Wunsch) kommt NICHT das gleiche Ergebnis heraus, weil ebenso die ständigen Veränderungen der äußeren Umstände oder Faktoren das Ergebnis beeinflussen.
Auch kann des Menschen Wille gesichert und fest stehen und er kann sehr wandelbar sein.
Neue Erkenntnisse können ebenfalls einen zuvor getragenen Willen "vernichten", verwerfen, UNgewollt werden lassen.

3) @Ekkard

Ja, schöö ausgedrückt!

4) Ja, hier bezieht sich dein Verlangen/Wunsch gefolgt vom Willen dies in die Tat umzusetzen, auf eine körperliche Erfahrung des Schmeckenwollens.
Durch deine Erkenntnis die dir eine Kenntnis geworden ist, weißt du Kraft deines Verstandes und deiner dies wiedererkennenden Vernunft, dass du dich diesen Trieb/Streben/Willen enthalten mußt.

5) Wir programmieren unsere Seele. Das Unterbewusstsein.
Die Seele bewegt den Menschenroboter. Das Unterbewusstsein steuert den Körper.

Liebe Grüße

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#15
(31-01-2017, 08:58)Adamea schrieb: 1) Ich verstehe den Willen so, dass der ganze Prozess der Willenserfüllung, nur ein bestimmtes Streben folgt.
Durch Manipulation mittels irrationaler Antwortmodelle und durch Gedankenkontrolle?

(31-01-2017, 08:58)Adamea schrieb: Die Erfüllungswege sind egal es bedarf kein: "nur so läßt sich dieser Wille erreichen".
Auf diese Art könnte man auch einfach nur "über Leichen gehen".


(31-01-2017, 08:58)Adamea schrieb: Die Wege sind vielfältig.
Nein Adama...Wir wählen immer nur zwischen einer Vielzahl im Unterbewusstsein eingelernter Erfahrungen und deswegen nützt uns in bisher völlig unbekannten Situationen auch der freie Wille nichts.


(31-01-2017, 08:58)Adamea schrieb: Darum kann das Erreichen nicht im genauen von vornherein festgelegt sein.
Ganz sicher nicht deswegen.. sondern weil wir zuerst möglichst viele Erfahrungswerte in unser Unterbewusstsein einlernen müssen, um auch in jeder schwierigen Situation die beste Entscheidung. bzw, Wahl bezüglich im Unterbewusstsien  eingelernter Erfahungen zu treffen - dazu gehört auch die Intuition. Dabei spielen auch unsere individeuellen Vorlieben oder Abneigungen eine Rolle. Und nicht zuletzt auch die Begabungen oder mögliche Wahrnehmungsschwächen.

Deswegen endet der Freie Wille immer dort, wo wir über keinerlei eigene Erfahrungswerte verfügen. Das ist ganz nebenbei erwähnt auch der Grund, warum ich eine fast "militante" Allergie gegen esoterisches Geschwätz und Verkündigungen irrationaler Heilslehren habe..
wobei ich damit auch niemandem "persönlich" zu nahe treten möchte. Denn genau genommen können diese Leute selbst gar nichts dafür, da sie auch nur ihren eingelernten unterbewussten neurotischen Zwängen voller übernatürlicher Ausreden gehorchen..

und vor allem auch in der Hoffnung das meine Enkelkinder davon verschont bleiben.



(31-01-2017, 08:58)Adamea schrieb: Es gibt keine bestimmte Herangehensweise, also die Art und Weise WIE ein Wille seinen Willen bekommt, nichts ist vorgegeben.
Natürlich.. man kann immer nur zwischen jenen Erfahrungswerten, geschmacklichen Vorlieben oder Abneigungen wählen, die man vorher schon eingelernt hat und welche für die jeweilige Entscheidung am zweckmäßigsten scheint. Deswegen heist es ja auch: "Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht"..


(31-01-2017, 08:58)Adamea schrieb: Der leitender innerer Wunsch treibt das streben des Willen an, diesen Wunsch zu folgen.
Dafür braucht es meist keinen Willen und nicht wenige lassen sich dabei einfach nur treiben. 


(31-01-2017, 08:58)Adamea schrieb: Der Wille ist die Bereitschaft etwas zu verfolgen.
Wohl eher etwas zu überwinden, wie unter anderem auch leichtflügelige Wünsche, irrationales Wunschdenken, Ängste, schädliche Neigungen, Abhängigkeiten........ bis hin zu toxischen Wahnvorstellungen.


(31-01-2017, 08:58)Adamea schrieb: Kein Wille ist allein als Wille! Der Wille verfolgt ein bestimmtes Sein.
wenn du mal erwachsen bist, wirst du merken, dass es dafür den Willen gar nicht so braucht und man mit ignoranter Rücksichtslosigkeit sogar schneller ans Ziel kommt..


(31-01-2017, 08:58)Adamea schrieb: Körperliche Wahrnehmungen, die Wünsche der Erfahrungswelt z.B. die Reiselust als Wunsch, dem nun ein Wille folgt und in die Tat umsetzt.
Es sind schon viele weit gereist und haben erst hinterher oder überhaupt erst viel zu spät gemerkt, dass sie mit etwas mehr Willen wohl die bessere Wahl ihres Reisezieles getroffen hätten. Der Wille ist  im Idealfall ein edler Krieger gegen die eigenen Schwächen und Verschrobenheiten, Adamea. Alles andere und was sonst noch darüber hinausgeht, ist nicht Wille, sondern jene egoistische Willkür wie sie auch Platzhirsche und andere "blöde Hammel" bei ihren Rangordnungskämpfen in grauer "Vorzeit" schon gefühlt haben..
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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