Die ↗altbabylonische Atrachasis-Erzählung war der Entstehung der Menschen gewidmet. Sie ist wohl im frühen zweiten vorchristlichen Jahrtausend in ↗Mesopotamien geschaffen worden. Der älteste auf uns gekommene Text stammt aus dem 17. Jh vC. Der erhaltene Text umfasst 1245 Verse.
Am Anfang der Erzählung wird vom Leben und von der Vermehrung der ↗Götter berichtet. Die sieben Hauptgötter (Anunna-Götter), die im ↗Himmel wohnten, ließen die Erdengötter (Igigi-Götter) alle nötigen Arbeiten verrichten. Da sich die Götter vermehrten, die Herstellung der laufend benötigten Dinge und der Nahrung mit immer mehr Mühe verbunden war und die Erdengötter mit Aufruhr drohten, überlegten die himmlischen Götter, wie Erleichterung geschaffen werden könne. Um den Erdengöttern die Arbeit, die mit der Herstellung von Bedarfsgütern verbunden war, zu ersparen, wurden Menschen erschaffen, und zwar aus Lehm, göttlichem Speichel und mit dem Blut eines Erdengottes. Der Anführer und Sprecher der Erdengötter wurde geschächtet, sein Blut dem Lehm beigemengt.
Die Menschen vermehrten sich schnell und erzeugten so viel Lärm, dass sie die Ruhe des Götterkönigs, ↗Enlil, störten. Als Abhilfe beschlossen die Götter, die Menschheit zu dezimieren. Sie kamen zunächst überein, ein tödliches Fieber über die Menschen kommen zu lassen. Der menschenfreundliche Gott der Weisheit, ↗Ea, verriet seinem Schützling, Atrachasis, den Beschluss der Götter und riet ihm, jenen Gott mittels Opfer zu bestechen, in dessen alleiniger Macht es stand, den Menschen die tödliche Krankheit zu schicken. Atrachasis befolgte den göttlichen Rat. Der Versuch misslang. Die Menschen wurden nur unzureichend dezimiert.
Danach wurde beschlossen, eine große Dürre kommen zu lassen. Nunmehr sollte Hunger die Masse der Menschen verringern helfen. Ea riet seinem Schützling, er möge die für die Gesamtheit der Götter gedachten Opfer diesmal ausschließlich dem Wettergott zukommen lassen und um Regen bitten. Der Wettergott erhörte die Bittenden und ließ es regnen. Die göttergeplante Hungersnot schlug fehl.
Daraufhin wurde von den Göttern eine alles vernichtende ↗Sintflut beschlossen. Der menschenfreundliche Gott Ea musste diesmal versprechen, den Plan für sich zu behalten. Ea aber richtete es ein, dass Atrachasis träumte, durch eine Schilfwand mitzuhören, was über den neuerlichen Götterbeschluss gesprochen wurde. In dem, was er zu hören bekam, war auch der Rat zu vernehmen, ein Schiff zu bauen und alles, was atmet, auf dieses zu bringen. Auf Hab und Gut solle verzichtet werden.
Die Sintflut kam und vernichtete - von Atrachasis, seiner Familie und dem, was er an Tieren aufs Schiff mitgenommen hatte, abgesehen - alles, was lebte. Alle Opfer blieben aus. Die Götter mussten hungern.
Nachdem die Flut zurückgegangen war, versorgte Atrachasis die Götter reichlich mit Opfern. Sie mussten nicht mehr Hungern, was sie freundlich stimmte. Die Götter versprachen, es nie wieder zu einer alles vernichtenden Flut kommen zu lassen. Gleichzeitig beschlossen sie, dass bestimmte Frauen unfruchtbar sein und bleiben sollten. Der Tod, der erst durch die Sintflut in die Welt gekommen war, sollte alles Lebendigem auf der Erde erhalten bleiben. Die Menschen sollten nach einem ihnen zugemessenen Lebensalter sterben müssen. Atrachasis aber wurde (samt seiner Frau und dem Steuermann der ↗Arche) in den Kreis der Unsterblichen aufgenommen.
Die Sintflut-Geschichte der Atrachasis-Erzählung wurde teilweise wörtlich ins ↗Gilgamesch-Epos übernommen. Das göttliche Versprechen, wonach nie wieder eine alles vernichtende Flut kommen sollte, fehlt im Gilgamesch-Epos. Es ist ohne Umweg in den biblischen Bericht eingegangen.
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Am Anfang der Erzählung wird vom Leben und von der Vermehrung der ↗Götter berichtet. Die sieben Hauptgötter (Anunna-Götter), die im ↗Himmel wohnten, ließen die Erdengötter (Igigi-Götter) alle nötigen Arbeiten verrichten. Da sich die Götter vermehrten, die Herstellung der laufend benötigten Dinge und der Nahrung mit immer mehr Mühe verbunden war und die Erdengötter mit Aufruhr drohten, überlegten die himmlischen Götter, wie Erleichterung geschaffen werden könne. Um den Erdengöttern die Arbeit, die mit der Herstellung von Bedarfsgütern verbunden war, zu ersparen, wurden Menschen erschaffen, und zwar aus Lehm, göttlichem Speichel und mit dem Blut eines Erdengottes. Der Anführer und Sprecher der Erdengötter wurde geschächtet, sein Blut dem Lehm beigemengt.
Die Menschen vermehrten sich schnell und erzeugten so viel Lärm, dass sie die Ruhe des Götterkönigs, ↗Enlil, störten. Als Abhilfe beschlossen die Götter, die Menschheit zu dezimieren. Sie kamen zunächst überein, ein tödliches Fieber über die Menschen kommen zu lassen. Der menschenfreundliche Gott der Weisheit, ↗Ea, verriet seinem Schützling, Atrachasis, den Beschluss der Götter und riet ihm, jenen Gott mittels Opfer zu bestechen, in dessen alleiniger Macht es stand, den Menschen die tödliche Krankheit zu schicken. Atrachasis befolgte den göttlichen Rat. Der Versuch misslang. Die Menschen wurden nur unzureichend dezimiert.
Danach wurde beschlossen, eine große Dürre kommen zu lassen. Nunmehr sollte Hunger die Masse der Menschen verringern helfen. Ea riet seinem Schützling, er möge die für die Gesamtheit der Götter gedachten Opfer diesmal ausschließlich dem Wettergott zukommen lassen und um Regen bitten. Der Wettergott erhörte die Bittenden und ließ es regnen. Die göttergeplante Hungersnot schlug fehl.
Daraufhin wurde von den Göttern eine alles vernichtende ↗Sintflut beschlossen. Der menschenfreundliche Gott Ea musste diesmal versprechen, den Plan für sich zu behalten. Ea aber richtete es ein, dass Atrachasis träumte, durch eine Schilfwand mitzuhören, was über den neuerlichen Götterbeschluss gesprochen wurde. In dem, was er zu hören bekam, war auch der Rat zu vernehmen, ein Schiff zu bauen und alles, was atmet, auf dieses zu bringen. Auf Hab und Gut solle verzichtet werden.
Die Sintflut kam und vernichtete - von Atrachasis, seiner Familie und dem, was er an Tieren aufs Schiff mitgenommen hatte, abgesehen - alles, was lebte. Alle Opfer blieben aus. Die Götter mussten hungern.
Nachdem die Flut zurückgegangen war, versorgte Atrachasis die Götter reichlich mit Opfern. Sie mussten nicht mehr Hungern, was sie freundlich stimmte. Die Götter versprachen, es nie wieder zu einer alles vernichtenden Flut kommen zu lassen. Gleichzeitig beschlossen sie, dass bestimmte Frauen unfruchtbar sein und bleiben sollten. Der Tod, der erst durch die Sintflut in die Welt gekommen war, sollte alles Lebendigem auf der Erde erhalten bleiben. Die Menschen sollten nach einem ihnen zugemessenen Lebensalter sterben müssen. Atrachasis aber wurde (samt seiner Frau und dem Steuermann der ↗Arche) in den Kreis der Unsterblichen aufgenommen.
Die Sintflut-Geschichte der Atrachasis-Erzählung wurde teilweise wörtlich ins ↗Gilgamesch-Epos übernommen. Das göttliche Versprechen, wonach nie wieder eine alles vernichtende Flut kommen sollte, fehlt im Gilgamesch-Epos. Es ist ohne Umweg in den biblischen Bericht eingegangen.
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MfG B.