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@ Spock
#1
Ich halte es für sehr bedenklich, wenn die Bibel als alleinige Autorität angesehen wird. Zum einen ruft Gott in der Bibel weit mehr, als 100 mal zum Massen- oder Völkermord auf, oder begeht diesen selbst. Wird seiner Aufforderung nicht, oder nicht exakt Folge geleistet, so wird der Ausführende schwer bestraft. In der Bibel wird den Juden vorgeworfen, sie hätten den Teufel zum Vater (Jh. 8, 44). Selbst bei einer nichtwörtlichen Auslegung und aller Beschönigung sehe ich nichts, aber wirklich GAR NICHTS, was ich davon als ethisches oder moralisches Leitbild für mein Leben übernehmen könnte oder möchte.
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#2
Hi Jazzter!

Schade, dass du nicht auf mein Posting eingegangen bist :cry:

Gruß, Spock
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#3
Hi Spock!

Ich würde den von Dir genannten Satz so nicht als einzelnen und wörtlich herausgepickt sehen. Wenn, dann sollte die komplette Bibelstelle unter Bibeltexte abgehandelt werden. Hier besteht sicherlich Deutungsbedarf.

Das gleiche gilt umsomehr für die anderen pauschal nicht genannten Bibelstellen.

Wenn Du
Spock schrieb:wirklich GAR NICHTS, was ich(Du) davon(von der Bibel) als ethisches oder moralisches Leitbild für mein Leben übernehmen könnte oder möchte.
siehst, so können wir alle dieses zur Kenntnis nehmen; darüber diskutieren können wir sicherlich nicht.

Es ist Deine Überzeugung, und die möchte Dir niemand nehmen, das wäre Missionieren, und das möchten wir hier nicht.

Insoweit wird mir nicht klar, worauf dann noch jemand unter christlichen Gesichtpunkten eingehen könnte.

Gute Nacht
Gerhard
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#4
Mit "Wirklich gar nichts davon" meine ich wirklich nur die Zitate, die ich erwähnt habe. Evangelikale müssen ja alles als richtig und wichtig ansehen, deshalb müssen auch die erwähnten Zitate so als gottbefohlen angesehen werden. Da es auch immer wieder heißt, dass die Bibel eine gute ethische und moralische Grundlage ist, wollte ich einfach nur zeigen, dass man die Bibel eben nicht ungeprüft als eine solche Grundlage ansehen darf.

lg, Spock
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#5
Spock schrieb:... Da es auch immer wieder heißt, dass die Bibel eine gute ethische und moralische Grundlage ist, wollte ich einfach nur zeigen, dass man die Bibel eben nicht ungeprüft als eine solche Grundlage ansehen darf.
lg, Spock
Da hast du völlig Recht, Spock,
mit der Bibel ist so gut wie jede politische Macht, jede Eroberung, Verfolgung, Erniedrigung und Ausbeutung bisher belegt worden.
Es ist unsere Pflicht, die Zeitumstände eines Autors und seines Textes in der Bibel zu prüfen und bei der Deutung zu berücksichtigen, sonst erweisen wir dem Christentum und der Botschaft Jesu einen Bärendienst!

Ich bleibe dabei:
Es gibt keinen größeren Verrat an der Bibel
als sie wörtlich zu nehmen!
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)
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#6
Mandingo, auch das 2. Vatikanische Konzil fordert dazu auf, sorgfältig zu erforschen, was und die heilige Schrift wirklich sagen möchte(3. Kapitel 12.). Ist vielleicht mal interessant für Dich zu lesen und zu überprüfen, ob es auch mit dem Zusammenpaßt, was Du als kritisch lesen betrachtest.

Bei den von Dir genannten Beispielen hat man wohl nicht versucht, zu erkennen, was die Bibel wirklich sagen möchte, sondern im Gegenteil versucht, eine Begründung für sein Verhalten zu finden oder zurechtzubiegen. Das ist das genaue Gegenteil.

LG Gerhard
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#7
Zitat:Bei den von Dir genannten Beispielen hat man wohl nicht versucht, zu erkennen, was die Bibel wirklich sagen möchte, sondern im Gegenteil versucht, eine Begründung für sein Verhalten zu finden oder zurechtzubiegen. Das ist das genaue Gegenteil.
Vollkommen richtig Gerhard!!!!!!!!!
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#8
Hi Leute, Hallo Spock (hier meine Antwort :P )

ich würde gerne versuchen hier einmal eine Art Interpretation der Bibelstelle anzubieten. Da ich aber weiss das meine Art der Interpretation "dogmatisch" ist (so tendiere ich nunmal zu argumentieren) weiss ich das ich nach Mandigo auch gleich schuldig im Sinne der Anklage bin:

Zitat:Ich bleibe dabei:
Es gibt keinen größeren Verrat an der Bibel
als sie wörtlich zu nehmen!
Nun denn Spock, ich werd mal versuchen was hinzubekommen ;)

Die Stelle die Du genannt hast lautet [Johannes 8:44].
Hier redet Jesus zu den Juden, und um die Tradition die damals vor Gericht stand, das es für eine wahre Aussage mind. 2 Zeugen geben muss. Jesus verweisst auf Gott, seinen Vater als oberster aller Zeugen, und auf ihn selbst.

Die Stelle die Du (@Spock) nun angesprochen hast lässt sich tatsächlich so verstehen wie Du es gesagt hast, wenn(!) man nur flüchtig drüberliest.

Die Ausgabe “Hoffnung für alle” hat diese Gefahr umgangen und gleich die Bedeutung geschrieben:

Denn ihr seid Kinder des Teufels. Und deshalb handelt ihr so, wie es eurem Vater gefällt.

Die rev. Elberfelder ist wohl eher der Stand auf dem Deine Argumentation fusst, denn mit:

IHR seid aus dem Vater, dem Teufel, und die Begierden eures Vaters wollt ihr tun. (etc...)

Wenn man auf das Komma UND die Tatsache blickt, das Jesus jetzt schon seit Vers 37 mit den Juden (bzw. Schriftgelehrten) über DEREN Vater spricht, nicht über seinen;

[Johannes 8,38] Ich spreche von dem, was ich bei meinem Vater gesehen habe. Und ihr tut, was ihr von eurem Vater gehört habt.«

und ihnen den Unterschied zwischen diesen “Elternhäusern” klarzumachen versucht,

dann bleibt für mich bei:

IHR seid aus dem Vater, dem Teufel, und die Begierden eures Vaters wollt ihr tun. (etc...)

...nur die Schlussfolgerung, das es sich hier um den Teufel handelt wo Vater steht; also dieder der Vater der Schriftgelehrten zu diesem Zeitpunkt war.
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#9
Man muss die Stelle als eine typisch jüdische Diskussion sehen - ein religiöses Streitgespräch unter Juden. Thema: Wer ist der geistige Vater eines oder mehrerer (möglicher) Mörder?
Jesu Argument: Wenn jemand (Ihr) einem anderen (mir) nach dem Leben trachtet, dann kann er sich nicht als Kind Abrahams (und damit als im Bund mit Gott) betrachten, sondern ist ein Kind Satans.

Wir, die wir keine Juden sind, interpretieren solche innerjüdischen Streitgespräche direkt falsch im Sinne eines offenen Antisemitismus. (fälschlich also: "Die Juden haben den Teufel zum Vater" (@Spock)). Die komplette Argumentation ist dem gegenüber eine simple WENN-DANN Beziehung, die sich an potentielle Mörder richtet. "Die Juden" sind hier nichts weiter als die oppositionellen Diskussionspartner Jesu - im Gegensatz zu seiner Anhängerschaft (auch Juden übrigens!).
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#10
Wollen die oppositionellen Diskussionspartner Jesus etwas später doch tatsächlich steinigen. Joh. 8,59

Zeigt dieses doch auch auf, daß es manchmal schwierig ist, die Bibel richtig auszulegen.

Danke
Gerhard
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#11
Hallo Gerhard,
das spricht doch nicht gegen meine Argumente. Jesus diskutiert durchaus mit feindlich gesinnten - aber dennoch - seinen Volksgenossen.
Ich denke, man darf die Wirkungsgeschichte bestimmter Interpretationen nicht übersehen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#12
Hallo Ekkard!

Ich wollte Deiner Argumentation auch gar nicht widersprechen.
Ich finde sie im Gegenteil ziemlich interessant und aufschlußreich.

Ja, ich denke auch, daß die Wirkungsgeschichte bestimmter Interpretationen das Problem ist.

LG Gerhard
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#13
Jazzter schrieb:...nur die Schlussfolgerung, das es sich hier um den Teufel handelt wo Vater steht; also dieder der Vater der Schriftgelehrten zu diesem Zeitpunkt war.
Also ist deren Vater doch der Teufel?
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#14
Ja, dann habe ich am Thema vorbei geschrieben, sorry ;)

Denn ich dachte Du meintest, dass Gott sie dem Teufel "ausgesetzt" hätte.

Da hab ich mal wieder zu schlampig gelesen :D


XP
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#15
Kann ja mal passieren ;)

Aber ich hoffe, du siehst jetzt, weshalb ich moralische bedenken habe, die Bibel wörtlich zu nehmen.
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