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Luthers Thesen (heiteres Gedicht)
#1
Luthers Thesen     (Georg C. Peter)

Einst im weit entfernten Rom
ward gebaut der Petersdom,
der - mit Marmor und mit Gold -
künftig neu entstehen sollt‘.

Leo, Papst von Gottes Gnaden,
wandelte auf frommen Pfaden,
flehte im Kapitelsaal,
betete um Kapital.

Ohne Beichte, ließ er künden,
sei der Mensch befreit von Sünden
und von künft’gen Höllenqualen:
Nur ein Ablass sei zu zahlen.

Frisch befreit von Gottes Strafen
konnte mancher ruhiger schlafen.
Doch es war ein wenig teuer:
Buße ohne Fegefeuer.

Wozu braucht, in aller Welt,
der Hochwürden so viel Geld,
fragte einst ein Gottesdiener:
Martin Luther, Augustiner.

Jener lehrte früh bis spät
an der Universität,
konnte schreiben wie auch lesen:
Er schrieb fünfundneunzig Thesen,

welche er in großer Zahl
heftete aus Kirchportal.
Tat darin den Papst ermahnen
nicht so kräftig abzusahnen.

Seither war der Mönch bekannt
und vom Pontifex gebannt.
Doch er war nicht aufzuhalten,
und die Kirche war gespalten.

Merke:
Wär‘ Papst Leos Seele reiner
und der Dom ein wenig kleiner,
wär‘ womöglich heut‘ zu lesen:
Außer Thesen nichts gewesen.


Nachzuhören auf "youtube" (werbefrei!) unter: "Luther Gedicht"  (Sprecher: SWR-Rundfunkpfarrer Wolf-Dieter Steinmann)

Anmerkung:
Nachdem Papst Leo den Neubau des Petersdoms beschlossen hatte, ließ er durch zahlreiche Mönche den „Petersablass“ verteilen. Ablasse waren Dokumente, die einen Sünder vor göttlicher Strafe im Jenseits schützen sollten. Besonders eifrig tat sich dabei ein Dominikanermönch namens Johann Tetzel hervor, der unter anderem im Bistum Magdeburg predigte, um jene Ablassbriefe an Gläubige zu veräußern. Das eingenommene Geld landete im „Tetzelkasten“, auf dem - einer Überlieferung zufolge - gestanden haben soll: "Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele aus dem Feuer springt."
Jene Predigten waren im Jahr 1517 für Martin Luther der Anlass für seine 95 Thesen, die er angeblich an das Kirchportal von Wittenberg heftete. In jenen Thesen („Behauptungen“) kamen auch andere Missstände der katholischen Kirche zur Sprache.
Luthers Thesen waren somit Auslöser für die Reformation. Eine Spaltung der Kirche hatte Luther dabei aber nicht beabsichtigt.
KAISER BARBAROSSA RIEF AUF EINMAL "HOSSA"
(Infoverlag/ Georg C. Peter)
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#2
Das Wort zum Reformationstag 2017!
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#3
Wenn ich auch ein kleines Gedichtlein beisteuern darf:

---------------------

Luther sprach zu Gutenberg:
"Druck doch mal mein schönes Werk!"

Drauf sagte Gensfleisch: "Luther,
Die Sach, die ist in Butter!"

------------------------------------------

Vier Zeilen - im Stile  von Robert Gernhardt - falls ihr ihn kennt.
Aber original von mir.
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#4
Hallo Mellnau,

vielen Dank für den Kommentar und für den originellen Vierzeiler! Für Die Bibelübersetzung Martin Luthers war es wohl wirklich ein großes Glück, dass kurze Zeit davor ein Herr Gensfleisch (Gutenberg) den "Metallbuchdruck" erfunden hat (Holzdruck gab es wohl schon vorher). So lasst uns nun den Reformationstag feiern und hoffen, dass in unserer heutigen Zeit die beiden christlichen Religionen die Gemeinsamkeiten wieder entdecken (dann wäre vielleicht wirklich wieder "Alles in Butter"!). 

Viele Grüße von Georg
KAISER BARBAROSSA RIEF AUF EINMAL "HOSSA"
(Infoverlag/ Georg C. Peter)
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