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Pastoralmysterium
#46
(08-10-2022, 19:36)themarhema schrieb: Es gibt auch christliche Atheisten, die Jesus nur für einen weisen Lehrer halten. Hindus des 19. Jahrhunderts, die zu Christen wurden, haben Jesus, wer hätte es gedacht, gerne als Guru verehrt.
Ja klar. Immerhin gibt es auch bis heute noch keinen einzigen indischen Guru, der so anschaulich Feigenbäume verdorren lassen kann wie Jesus..... und der dann auch noch seinen Anhängern versprochen hat, erst wieder zu saufen, wenn er im Paradiese ist.

(08-10-2022, 19:36)themarhema schrieb: Und auf dem indischen Subkontinent gab es bis vor Kurzem, vor allem bei charismatischen Gurus wie Ramana Maharshi, Berichte von Anhängern, dass er die im Traum besucht hätte, telepathisch mit ihnen kommunizieren würde etc.
Ja... das klingt alles so glaubwürdig, weil es sich nach den üblichen Regeln von Ursache und Wirkung gar nicht erklären lässt und weil alle armen im Geiste die das so glauben wollen, reinen Herzens sind. Auch wenn das gar nicht so wirklich stimmt.


(08-10-2022, 19:36)themarhema schrieb: Ich finde übrigens die momentan laufende Serie "The Chosen" sehr informativ in der Hinsicht - Jesus als nahbarer Heiler statt als herrischer Erleuchteter.
... ganz egal, dass diese Serie von extrem rechtskonservativen Kreationisten finaziert wird.. die was ganz anderes im berühmten Schilde führen.

(08-10-2022, 19:36)themarhema schrieb: Für mich gibt es "den Atheismus" nicht: Dawkins Sprüchlein, dass der Atheist einfach einen Schritt weiter...
Atheismus ist die Antwort auf Behauptungen, die sich  mit den Üblichen Regeln von Ursache nicht beweisen lassen. Die Antwort auf nicht beweisbare Behauptungen von Menschen, die anderen gerne Regeln diktieren, welche für sie selber nicht wirklich gelten. Man kann da auch gut und gerne von Schwein-Heiligen reden, die bei Bedarf auch lügen, rauben, morden und schänden dürfen, wenn es aus reinem Herzen geschieht und zur Ehre Gottes. Und schließlich haben sie dann ja auch noch den selbstherrlichen Jesus, der sie im Zweifelsfall vom letzten bisschen schlechten Gewissen "heilt".

(08-10-2022, 19:36)themarhema schrieb: Bisschen Spaß an Motivationspsychologie und Identitätsarbeit unterlaufen mit der Frage: Als was? Als das, was immer ohne Gott gelebt hat? Was gibt einem Gott?
Na klar gibt es Gott. Dem Menschen sein eigener innerer Schweinehund, der natürlich genauso rücksichtslos eitel ist, wie er ein ICH der ICH bin ist, und keine anderen göttlichen Rivalen neben sich duldet. Ein paar gelegentliche Almosen hier und da, muss er natürlich schon immer wieder mal opfern, da ja ansonsten jeder gleich merken würde, was für ein kleingroßes und rücksichtslosen Selbstbeweihräucherungs-Arschloch er in Wirklichkeit ist.


(08-10-2022, 19:36)themarhema schrieb: Schon mal ausprobiert, so eine lebendige Beziehung? Apersonales kann man schnell selber leben - ich und die Umwelt etc. In nem Hipster-Ashram sind Ganesha und Vergleichbare einfach nur chillige Energien, die zusammen mit ein bisschen Getrommel Charakterpräkonfigurationen nutzen helfen.
So wie es mit diesem Getrommel  ausschaut, vor allem zum Ruhme und zur Ehre deiner eigenen Selbstbeweihräucherung. Der Gott der da dahinter steckt ist aber kein besonders rühmlicher, sondern eher so einer von der Gattung selbstverliebtes Arschloch, dem es in seiner gelebten Beziehung mit dir nur um möglichst viel Aufmerksamkeit geht... Welche selbstverständlich auch ohne jegliche Kritik sein SOLLTE. Das wäre ja unverschämte Gotteslästerung.

(08-10-2022, 19:36)themarhema schrieb: Christentum ist ein durchaus atheistisches Unterfangen, wenn man Leute wie Ernst Bloch liest.


Niemand ist gottlos. Auch wir Atheisten haben unseren inneren Schweinehund, den wir halt inzwischen schon ein bisschen besser durchschaut haben.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#47
(08-10-2022, 19:36)themarhema schrieb: Für mich gibt es "den Atheismus" nicht: Dawkins Sprüchlein, dass der Atheist einfach einen Schritt weiter geht und an KEINEN Gott glaubt, könnte man mit ein bisschen Spaß an Motivationspsychologie und Identitätsarbeit unterlaufen mit der Frage: Als was?

kann man jetzt wieder vernünftig mit dir reden? wirst du inhaltlich antworten, in sätzen, die man auch versteht und nicht in wortfetzen, die man interpretieren soll?

dann habe ich hier eine rückfrage:

worauf bezieht sich dein "als was"?

"gott" als was"? also das wesen "gottes"?

legt zumindest die satzfolge nahe

Zitat:Als das, was immer ohne Gott gelebt hat?

was jetzt?

der atheist "als was"?

ein atheist muß nicht "immer ohne Gott gelebt" haben, und "gott ohne gott (leben)" ergibt irgendwie erst recht keinen sinn

könntest du also bitte so freundlich sein, etwas verständlicher auszuführen, wovon du redest, was zu meinen du denn gewillt bist?

fang bitte damit an, auf welches subjekt oder objekt sich dein "als was" bezieht

Zitat:Was gibt einem Gott?

alles - was und wenn man nur will. gewöhne dich daran, nur zu wollen, was du eh hast und "gottes" wirken zuschreibst - und du wirst glücklich gläubig leben

Zitat:Schon mal ausprobiert, so eine lebendige Beziehung?

mit "gott"? ja sicher. blieb halt recht einseitig und wurde daher von mir auch wieder gelöst

Zitat:Apersonales kann man schnell selber leben - ich und die Umwelt etc.

egal was mit "ich" hältst du für "apersonal"?

nach welcher bedeutung von "(a)personal" genau?

Zitat:Die Frage ist, und darauf wollte ich im Gedicht hinaus, was passiert, wenn man mit dem anti-autoritären Trip durch ist?

wann ist man das? auch, wenn man nie auf einem solchen war? wie äußert sich dieser überhaupt?

Zitat:Atheismus ist für viele, die ich kenne, nur ein Anarchieren im Theisten - und zwar durchaus gehässig

dann kennst du offenbar die falschen leute. bzw. umgibst dich mit solchen, die du nicht leiden kannst

sskm

Zitat:Der ganze Faden, inklusive der Kommentare, in der Linguistik Rhema, ist ein rekursiver Witz zum Thema Satisfaktionsfähigkeit

aaahhh.... jetzt ja!

nun, dann beweise mal deine diskursive satisfaktionsfähigkeit. bisher war davon nichts zu erkennen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#48
(08-10-2022, 23:04)Ekkard schrieb: "... Anarchieren im Theisten ..." In einem Theisten kann man anarchieren? Wie das?

n.b.:

"Anarchieren im Theisten" weckt (bei mir persönlich eher unangenehme) assoziation am in einschlägigen kreisen beliebten "in christus sein"
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#49
(09-10-2022, 20:04)petronius schrieb: nun, dann beweise mal deine diskursive satisfaktionsfähigkeit. bisher war davon nichts zu erkennen

Das liegt daran, dass das ein Gedicht ist - wie mein anderes, die "Atheisten-Trinität". Ich habe doch angeregt, das nur als Meditationsobjekt zu nutzen, als schrulliges Sprüchlein. Ich habe mich dann aber im weiteren Verlauf dazu hinreißen lassen, Erläuterungen zu geben, die vielleicht "für jemanden wie mich" oder "Leute wie euch" passen würden - und das Ganze wurde immer mehr zu einem koadaptiven Memplex, wie ein kauziger Albtraum.

So oder so ähnlich würde sich ein Dichter fühlen, wenn die Leser ihn dazu zwingen (könnten), sich mit dem Erzähler oder gar dem Textsubjektiv zu identifizieren, quasi die kreative Alterität zu opfern für unzulässige Verallgemeinerungen: "Wenn du das Gedicht so sprechen lässt, was sagt das über dich?" Biografismus also, quasi das Phlogiston in der hitzigen Lyrikinterpretation.

Naja, ich habe meine Lektion gelernt und werde fortan wieder nur in Gedichteforen posten.
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#50
Hier gibt's halt viele Leute mit naturwissenschaftlichem Hintergrund. Da bekommt man das mit dem "sich klar ausdruecken, auch wenn's auf Kosten des Stils geht", halt irgendwie eingeblaeut.
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#51
(10-10-2022, 09:16)themarhema schrieb: So oder so ähnlich würde sich ein Dichter fühlen, wenn die Leser ihn dazu zwingen (könnten), sich mit dem Erzähler oder gar dem Textsubjektiv zu identifizieren, quasi die kreative Alterität zu opfern für unzulässige Verallgemeinerungen: "Wenn du das Gedicht so sprechen lässt, was sagt das über dich?" Biografismus also, quasi das Phlogiston in der hitzigen Lyrikinterpretation.

Tja... das Problem ist halt, das keiner außer DIR verstanden hat, was das Gedicht uns sagen SOLL. Was also heißt, dass du dir damit nur selber eine Freude machen wolltest und somit bei dir ein echtes ICH-MIR-MICH-MEIN-Problem vorliegt, dessen Ursache ganz offensichtlich darin besteht, dass dich gar nicht interessiert, was deine Mitmenschen fühlen, denken und wie "sie" die Welt sehen. Dass du es dann auch noch als gehässig empfindest, für ein solche Maß an selbstverliebter Arroganz und Überheblichkeit an der Wäscheleine zum trocken (hinter den Ohren) aufgehängt zu werden.. darüber braucht man sich gar nicht mehr zu ärgern. War ja schon von Anfang klar, dass da wieder mal eine/R besonders viel an Aufmerksamkeit braucht, die ihm seiner Meinung nach in aller Selbstverständlichkeit zustehe. Ein gewöhnlicher Missbrauchstäter.

(10-10-2022, 09:16)themarhema schrieb: Naja, ich habe meine Lektion gelernt und werde fortan wieder nur in Gedichteforen posten.
Jetzt lobst du dich auch noch selber dafür, dabei etwas gelernt zu haben. Aber das war auch nicht anders zu erwarten.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#52
(10-10-2022, 09:16)themarhema schrieb:
(09-10-2022, 20:04)petronius schrieb: nun, dann beweise mal deine diskursive satisfaktionsfähigkeit. bisher war davon nichts zu erkennen

Das liegt daran, dass das ein Gedicht ist

vollkommen richtig!

es könnte dir aber aufgefallen sein, daß hier ein diskussionsforum ist und gedichte eben keine diskursive satisfaktionsfähigkeit aufweisen (können)
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#53
@Sinai

Spam entfernt. Kann gut sein, dass du demnächst wieder einmal eine längere Pause machst.
MfG B.
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