31-03-2020, 12:17
(31-03-2020, 11:27)Geobacter schrieb: Wenn ich mich so durch die Beträge hier lese, dann steht da immer wieder, dass Religionen (Glaubensüberzeugungen) gerne als Vorwand und Rechtfertigung missbraucht werden, der eigenen Sippen- und Stammesgemeinschaft territoriale und wirtschaftliche Ressourcen zu erschließen, die eigentlich schon anderen gehören..
Stimmt das wirklich?
Die Blaupause dafuer ist die Tora. Leute reden heute ueber religioese Aspekte wie die Bedeutung des Gesetzes darin, aber im Prinzip ist das ein Nationalepos, das als zentrales Thema die Rechtfertigung dafuer hat, warum man einem anderen Volk dessen Land wegnehmen und es umbringen und versklaven durfte. Diese Landfrage taucht recht oft in dem Text auf, und die Rechtfertigung wird in mehreren Stufen und gegenueber mehreren Figuren immer wieder wiederholt.
Auch der Islam begann dann ja mit einer Landnahme, die geschichtlich nur wenige andere Parallelen hatte. Wir haben hier parallele Faelle, wo (halb-)nomadische Voelker auf eine Welt trafen, deren Filetstuecke alle schon verteilt waren, und die eine Rechtfertigung dafuer finden mussten, dass sie sich diese Filetstuecke jetzt aneigneten.