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Menschliche Liebe, Christin und NichtChrist
#1
Guten Abend,

ich lese hin und wieder in diesem Forum. Wies aktuell nicht, ob es für mich richtig ist, hier zu schreiben. Und auch noch gar nicht, ob es gewünscht ist. Aber ich denke, wenn es nicht erwünscht ist, werde ich eine Nachricht von einem Mod bekommen oder mein Thread wird gelöscht.

Meine Situation in dieser Sekunde: 
Ich bin am Boden zerstört. Vor mir verabschiedet sich alles. Ich verliere teilweise den Boden unter den Füßen. Es ist mir einfach nur zum Heulen und Schreien zu Mute. Ich weiß nicht wie es weiter geht oder gehen könnte...

Wie kam es dazu?
Ich habe vor ca. einem Jahr eine Frau kennen gelernt. Ihre Kind ging in den selben KiGa wie meins. Irgendwann sprachen wir miteinander. Trafen uns mal mit den Kindern. Schrieben uns nächtelang Nachrichten aufs Handy. Worüber? Eigentlich nur über den Glauben, Anfangs. Ich hatte eine sehr negative Meinung zur Kirche. Habe sie auch fast immer noch so. Aber meine Einstellung zum Glauben änderte sich. Anfangs war der Glaube und die Kirche für mich eins. Das erklärten mir Freunde von ihr später persönlich. Ich war von Anfang an sehr neugierig über den Glauben. Habe viele doofe Fragen gestellt. Nicht um zu kränken sondern einfach um meinen Wissensdurst zu stillen.

Wir verliebten uns.

Sie hat Kinder, ich habe Kinder. Sie ist geschieden, ich lebe jetzt in Scheidung. Sie ist nicht der Grund für meine Scheidung. 

Sie ist in einer freien christlichen Gemeinde. Ich war damals mal aus der evangelischen Kirche ausgetreten. Bin konfirmiert (Falls das hier etwas bedeuten sollte...)

Unsere Liebe wollte sie geheim halten. Es war für sie eine Sünde, einen verheirateten Mann zu treffen und ihn zu lieben. (Ist es heute wohl auch noch. Ich weiß es nicht). Es wurde eine On-Off-Beziehung. Sie beendete, ich versuchte ALLES um diese Beziehung aufrecht zu erhalten. Auch wenn sie geheim war. Es versuchte sie dazu zu bewegen, es öffentlich zu machen. Sie wollte nicht. Ein Teil der Gründe waren mir klar. Also war es für mich ok. 
Wir hatten einen absolut unvergleichlichen Draht zueinander. Wir trafen uns auf einer, für mich aber auch für sie, völlig neuen Ebene. Unsere Liebe war von extrem starken Gefühlen geleitet. Zwischenmenschlich war das für mich ein absolutes Feuerwerk!!!! Es war absolut unvergleichlich und unbeschreiblich schön. Wir fühlten uns und fühlten unsere Empfindungen gegenseitig. Nur durch Nachrichten aufs Handy. Später telefonierten wir nächtelang. Ich hatte bei ihr dieses Urvertrauen. Das war für mich völlig neu. Ich erzählte ihr absolut ALLES über mich, meine Gefühle und meine Gedanken. Ich hatte einfach dieses Gefühl in mir, ihr alles erzählen zu müssen! Sie hörte mir gern zu. Wir sprachen auch darüber. Es war einfach traumhaft schön.
Wir unternahmen viel gemeinsam mit unseren Kindern zusammen. Es war perfekt. Ich verstand mich super mit ihren Kindern und sie sich mit meinen.

Hin und wieder aber beendete sie das was wir hatten.  Ich war am Boden zerstört!!!! Oft begründete sie das mit dem Glauben. Unsere Liebe sie "verboten". Sie würde von ihrer Gemeinde ausgeschlossen, wenn das jemand erfahren würde oder sie würde bestraft werden...

Ich kämpfte für ein UNS. Ich kroch gefühlstechnisch auf dem Boden. Ich litt sehr. Wirklich. 

Doch wir konnten beide nicht ohne einander. Zwei oder drei Wochen ohne Kontakt waren für uns unglaublich schrecklich. Meist (oder immer?!) ging ich auf sie zu. Suchte Kontakt. 


Sie kam oft urplötzlich wieder auf mich zu. So, als wäre nie etwas gewesen. Ich war happy. Sie auch. Wir waren glücklich.
Ihre Kinder "erlaubten" ein "UNS" aber nicht. Sie gehen auch in ihre Gemeinde und werden gelehrt.
Ich fand dennoch einen Draht zu den Kindern. Mir gegenüber äußerten sie nie etwas negatives gegen mich oder "uns". Aber ihrer Mutter redeten sie sehr stark ins Gewissen. Dennoch kuschelten sie mit mir....

Und jetzt, seit einigen Tagen (ich kann es nicht mal einschätzen wie viele es sind!), beendete sie "mal wieder" alles mit mir. Dieses mal persönlich. 
Puh, ich stand unter Schock. Ich stehe immer noch unter Schock. Ich liebe sie. Ich liebe sie wirklich. Komme aber mit ihrer Gemeinde nicht zurecht. Ich fühle mich dort stark unwohl. Das war für sie einer der Gründe, warum sie es mal wieder beendete. Ich habe das starke Gefühl, dass es der Hauptgrund ist. Sie hatte es mir auch so oder so ähnlich mal gesagt.
Jetzt, in dieser Sekunde weiß  ich einfach nicht weiter.
Ich habe mich die nächsten drei Tage nach ihrem "Schlußmachen" nicht bei ihr gemeldet und auch nicht auf ihre Anrufe und Nachrichten reagiert. Ich war einfach zu verletzt....

Meine Frage in die Runde hier:
Wie kann es sein, dass der Glaube diese extrem tiefe Liebe nicht zulässt?!?! 
Was soll das für ein Gott sein, der uns, mit unseren inneren Gefühlen, nicht erkennt und uns zusammen hält?!
Ist es Gott oder sind es die Menschen (die Gemeinde) die das Werkzeug sind um unsere Liebe auseinander zu drängen?!
Was kann in einem stark gläubigen Menschen vor sich gehen um sich gegen DIE Liebe zu stellen?!?!


Ich bin absolut am Ende und möchte einfach nur versuchen zu verstehen warum sie so entscheidet.


Sonst hat wirklich alles zwischen uns und unseren Kindern gepasst. 


Ich danke euch für eure Hilfe.
Ich bitte euch aber auch, gern Fragen zu stellen falls ich etwas nicht genau beschrieben habe. Bitte euch aber auch, nicht zu grob zu antworten. Ich "krieche auch dem Zahnfleisch". Ich bin sehr aufgewühlt.

Liebe Grüße
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#2
Hallo und willkommen!

Wenn ich das richtig sehe, bist Du es doch gerade, der hier blockt? Verletzt zu sein ist in der Situation zwar verstaendlich, aber sie scheint ja immer noch den Kontakt zu suchen.

Wie auch immer, Du scheinst Glauben nicht ernst zu nehmen. Ich meine jetzt hier nicht, dass Du Glaube fuer Dich akzeptieren sollst (das tu ich uebrigens auch nicht - ich bin nicht glaeubig), sondern dass Du anscheinend der Ansicht bist, dass "Glaube" irgendeine Nebensaechlichkeit im Leben ist, die man nur zu gewissen Anlaessen einmal herausholt und sonst ignoriert. Evangelische Freikirchen sind im allgemeinen etwas radikaler als "normale" protestantische Kirchen, und wer dort Mitglied ist und an die Lehren der Kirche wirklich glaubt, der muss halt zu dem Schluss kommen, dass das, was Ihr getan habt, Suende ist und natuerlich von Gott irgendwann bestraft werden wird. Wenn Deine (Ex?-)Freundin also wirklich glaubt, was die Kirche sie lehrt, so muss Eure Beziehung ihr Probleme bereiten; es geht gar nicht anders. Nur weil Du Glauben nicht fuer wichtig haeltst, musst Du nicht annehmen, dass das fuer sie auch der Fall sein koennte, wenn sie nur wollte.

Rein persoenlich halte ich Beziehungen zwischen tief glaeubigen und nichtglaeubigen Menschen fuer schwierig. Die Phase der Verliebtheit ueberdeckt solche fundamentalen Unterschiede fuer eine Weile, aber wann immer es irgendwelche Spannungen gibt, kommen auch solche Unterschiede zum Tragen und werden im Register der "Verfehlungen" mit aufgerechnet. Vielleicht solltest Du einmal sehen, was denn eigentlich die Punkte sind, die Ihr gemeinsam habt und in welchen Ihr Euch unterscheidet. Auf der "Habenseite" habt Ihr anscheinend die Kinder, die gut miteinander auszukommen scheinen, und Eure koerperliche Anziehung. Auf der Soll-Seite sind Unterschiede im Ausblick auf das Leben an sich, wie der Glaube. Das mit der koerperlichen Anziehung kommt und geht. Eine langfristige Beziehung sollte nicht nur darauf bauen. Es hilft, wenn man gemeinsame Interessen hat. Das faengt an mit Dingen, ob man den Abend lieber vor dem Fernseher verbringt oder gerne ausgeht, geht ueber Essensvorlieben zu Dingen wie, wie sauber und ordentlich man gerne die Wohnung oder das Haus hat, und eine aehnliche weltanschauliche Ausrichtung hilft natuerlich auch ungemein.

Da Du gerade in Scheidung lebst, solltest Du eigentlich wissen, wie einfach es passiert, dass man das Interesse aneinander verliert. Und da Du es nicht erwaehnst, spielt in dem Fall Glaube anscheinend keine Rolle. Es ist ein Element von vielen, das zwar nicht unbedingt passen muss, aber immer ein potentielles Streitthema darstellt.
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#3
Hallo 'Rot'
Kann ein Gefühl Liebe sein, wenn der Partner dadurch aus dem sozialen Umfeld gerissen wird oder werden soll? Weil du dich dem nicht anpassen kannst oder willst, verfällst du in Depression. Überlege bitte, ob derartige Gefühle die Grundlage sein können für eine Art Unternehmen, das man gemeinhin als "Gemeinschaft" (u. a. Erziehungsgemeinschaft) nennt.

Versuche, dich in eine Lage zu versetzen, bei der der hormonelle Überdruck verflogen ist. In dem Augenblick steckst du in einer fast absolut fremdbestimmten Beziehung fest.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#4
(19-03-2018, 23:30)Rot schrieb: Unsere Liebe wollte sie geheim halten. Es war für sie eine Sünde, einen verheirateten Mann zu treffen und ihn zu lieben. (Ist es heute wohl auch noch. Ich weiß es nicht). 

Wenn Du in Scheidung lebst, wo ist das Problem?

Mir sind Scheidungsfälle bekannt, die zwar Absprachen haben, dass solange die Scheidung noch nicht durch ist, keine neuen Partnerschaften begonnen werden, zumindest aber keine Treffen in der gemeinsamen Wohnung, aber wenn die Situation insgesamt klar ist.



Zitat:Oft begründete sie das mit dem Glauben.



Offensichtlich scheint die Moral ihres Glaubens genauso on-off zu sein wie Euer Verhältnis zueinander.


Zitat:Unsere Liebe sie "verboten". Sie würde von ihrer Gemeinde ausgeschlossen, wenn das jemand erfahren würde oder sie würde bestraft werden...

Hätte man sich auch vorher überlegen können, oder ? Für mich klingt es nach religiöser Doppelmoral. Sorry, ich mein das nicht böse. 

Vielleicht solltet Ihr Euer Zusammensein grundsätzlich im Lichte Eurer Religion und Moralvorstellungen reflektieren. Du kämpfst um Euch - ok. Und es liest sich so, als kämpft sie gleichzeitig um ihre Religion.


Zitat:Wie kann es sein, dass der Glaube diese extrem tiefe Liebe nicht zulässt?!?! 


Eigentlich geht es nicht um Glauben. Es geht um zwei Menschen, die nicht so recht wissen, was sie voneinander wollen. Würdet Ihr das wissen, dann könntet Ihr Euch auch klar positionieren, Euch gegenüber und gegenüber der Gemeinde.


Zitat:Was soll das für ein Gott sein, der uns, mit unseren inneren Gefühlen, nicht erkennt und uns zusammen hält?!

Was kann Gott dafür, dass Ihr Eure Situation nicht regeln könnt? Mehr als einen Verstand und Reflektionsvermögen kann Euch Gott auch nicht geben. Wenn Ihr diese Tools verweigert, ist das nicht seine Angelegenheit.
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#5
Religion ist das Übel.
Viele Grüße
Rudi
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#6
(20-03-2018, 17:53)Rudi schrieb: Religion ist das Übel.

In diesem Fall ist das eher der Strohmann.

Dharma hat schon recht: das Hauptproblem ist hier, dass beide Beteiligten nicht wissen, was sie wollen, und konsequentes Handeln vermeiden.
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#7
Wenn ich da so lese, ... 

Ja, vielleicht habe ich ihren Glauben nicht entsprechend geachtet oder mit anderen Worten, ihrem Glauben nicht genug Wert geschenkt. Ich habe somit die Tiefe ihres Glaubens nicht gesehen oder nicht sehen wollen. Ich war da immer der Meinung, "Es wird schon irgendwie". Hatte aber keine Ahnung WIE. Ich hatte vor ihr auch gar keine Erfahrungen mit dem Glauben an sich. Also in seiner Bedeutung. Bin zwar getauft und konfirmiert, aber den Glauben habe ich nie wirklich gelebt.
Vielleicht konnte ich ihre Bindung zu ihrer Gemeinde (vielleicht habe ich das teilweise mit dem Glauben gleichgesetzt?!) nicht immer sooo "für ernst nehmen", da sie schon zwei mal dort aussteigen wollte. Es scheiterte (wahrscheinlich) daran, dass sie keine "bessere" oder "gleichwertige" Gemeinde fand. Wir suchten auch zusammen. Wollten uns auch Gemeinden zusammen ansehen. Doch zu diesen Begegnungen mit anderen Gemeinden kam es nicht.

Ich habe nie versucht und oder vorgehabt sie aus ihrem Umfeld zu reißen und oder sie dort schleichend heraus zu bekommen. Ich habe sie ja so kennen gelernt. Und, wir haben uns nächtelang NUR über unsere Meinungen über den Glauben geschrieben. So wurden wir immer persönlicher. Es fing alles nur über den Glauben an.
Ich könnte nicht in ihre Gemeinde gehen, da sie mir selbst sagte, dass sie in dieser nicht wirklich zufrieden ist. Einige Dinge mag sie dort absolut nicht. 

Halt stop, jetzt wo ich darüber nachdenke, ... natürlich waren wir für einige Wochen in einer anderen Gemeinde. Ja. Die war aber viel viel kleiner. Familiärer. Noch im Aufbau. Aber wir wurden dort nicht verurteilt. Die "Betreiber" / der "Pastor" kannte uns. Wir erzählten ihm unsere Geschichte. Und das tolle war, er verurteilte uns nicht. Wir durften bei ihm in der Gemeinde wir selbst sein. 
Doch ihr, meiner Ex-Freundin gefiel die moderne Musik und die Gestaltung des Gottesdienstes nicht. Somit ging sie wieder zurück. Ich war noch einige Male dort alleine oder mit meinen Kindern gewesen.

-
Ich für meinen Teil, denke schon, dass ich weiß, dass ich sie so haben möchte, mit ihrem Glauben.
Ich selbst sehe einiges etwas anders. Denke aber, dass das auch ok ist. In welcher Partnerschaft sind sich beide Partner immer komplett einig?!
-

Doppelmoral, .....
Kann im erstem Moment verurteilend klingen. Je nach Bedeutung/Hintergrund muss es das aber nicht.
Ich habe diesen Begriff noch nicht in meinen Gedanken gehabt.
Ich erkläre es mir so, dass sie auf der einen Seite Gott (und besonders ihrer Gemeinde) gerecht werden wollte und auf der anderen Seite merkt ein Mensch mit Bedürfnissen zu sein. Sie lebte in ihrer Ehe schon recht "Abgeschottet" von "der Welt". Vieles was ich mit ihr unternahm war für sie völliges Neuland. Anfangs war das für mich sehr verwunderlich. Aber nicht weiter schlimm oder so. Ja, auf der anderen Seite wollte sie "die Welt" entdecken.

Ich lud sie im Januar auf ein WE zu einer Minikreuzfahrt ein. Sie wollte und wollte doch nicht. Ich war egoistisch und buchte einfach.
Sie erzählte ihrer Familie von der geplanten Tour und davon, dass sie sich dafür entschied. Auch gegen die Meinung ihrer Mutter. Der Rest ihrer Familie war teils dafür und teils dagegen. Aber keiner war böse.
Diese Kreuzfahrt war für sie der reinste Luxus. Wie der einer echten Königin, sagte sie.
Ich hatte das Gefühl, dass sie es wirklich ernst mit mir meint....

Ja, ich schreibe immer von einem Hin und Her, .... So war es auch.

Und ja, ihr Glaube und ihre Gemeinde verbieten es einen verheirateten Mann zu treffen. Selbst die Scheidung ist eine Sünde und zählt vor Gott nicht. "Was der Herr vereint soll der Mensch nicht scheiden"
Dazu hätte meine Noch-Frau oder ich Ehebruch begehen müssen oder verwitwen. Aber wir trennen uns aus anderen Gründen.

Ja, es sind von meiner Seite her sehr sehr viele Gefühle vorhanden. Momentan sind sie völlig durcheinander geraten. In dieser Sekunde kann ich irgendwie nur egoistisch denken. Ich kann es einfach nicht verstehen, warum sich ein Mensch gegen die Liebe und Seelenverbundenheit und allem anderen drum herum zu einem anderen Menschen entscheidet.... Ich kenne so etwas nicht. Ich bin anders aufgewachsen...
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#8
(23-03-2018, 22:09)Rot schrieb: Ich kann es einfach nicht verstehen, warum sich ein Mensch gegen die Liebe und Seelenverbundenheit und allem anderen drum herum zu einem anderen Menschen entscheidet.... Ich kenne so etwas nicht. Ich bin anders aufgewachsen...

Und doch lebst Du in Scheidung.

Mir geht's hier nicht darum, die Scheidung zu verurteilen; manchmal ist das halt der beste Weg. Mir geht's hier jetzt nur um diese Deine Aussage, die ich da zitiert habe. Da Deine Noch-Ehe hier ueberhaupt kein Thema ist, hast Du Dich doch anscheinend bereits in einem Fall gegen "Liebe und Seelenverbundenheit... zu einem anderen Menschen" entschieden. Das sollte also eine Deiner leichtesten Uebungen sein, das zu verstehen.
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#9
(23-03-2018, 22:09)Rot schrieb: "Es wird schon irgendwie". Hatte aber keine Ahnung WIE.

Es wird auch irgendwie. Wenn man das als Prämisse nimmt, dass Gott oder das Leben eine Vorstellung davon hat, was für einen geschehen soll, wird das auch so sein. Es heißt aber nicht, dass das etwas ist, was mit deinen Erwartungen übereinstimmt. Nicht selten sind es Lernprozesse, um die es geht. Andererseits widerspricht egoistisches Handeln auch dieser Annahme, weil man damit nämlich gar keinen Blick mehr für das Leben oder Gott hat.


Zitat:Ich hatte vor ihr auch gar keine Erfahrungen mit dem Glauben an sich. (...) Ich selbst sehe einiges etwas anders. Denke aber, dass das auch ok ist. In welcher Partnerschaft sind sich beide Partner immer komplett einig?!


Es geht nicht um Glauben oder Einigkeit. Es geht hier offensichtlich um 2 Menschen, die in grundlegenden Lebensauffassungen verschiedener Meinung sind. Und das geht nie gut. Spätestens wenn die unterschiedlichen Lebensauffassungen so stark sind, dass sich ein Mensch zwischen (z.b.) dem Glauben und dem Partner entscheiden muss, weil beides nicht miteinander harmonisiert, wird entweder der Partner den Kürzeren ziehen oder der Mensch wird zutiefst unglücklich.


Zitat:Sie wollte und wollte doch nicht. Ich war egoistisch und buchte einfach.

Immer der schlechteste Ansatz.


Zitat:Ich kann es einfach nicht verstehen, warum sich ein Mensch gegen die Liebe und Seelenverbundenheit und allem anderen drum herum zu einem anderen Menschen entscheidet.... Ich kenne so etwas nicht. Ich bin anders aufgewachsen...


Dann solltest Du Deine Scheidung rückgängig machen.
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#10
Mein Lösungsvorschlag wäre:

Ihr geht erstmal auf eine normale Distanz und lernt Euch, Eure Vorstellungen, Lebenskonzepte, Erwartungen und alles, was für einen Menschen wichtig ist, kennen. Liebesheirat und Liebesbeziehungen sind relativ neue Phänomene. In arrangierten Ehen schaut z.b. die Familie, ob bestimmte Grundfeste übereinstimmen. Nicht selten entwickelt sich in diesen Bindungen dann mit der Zeit eine tiefe Liebe. Auch viele ältere Ehepaare, die über Jahrzehnte zusammen sind, vielleicht Kriege miterlebt haben, nehmen das "bis dass der Tod Euch scheidet" oft sehr viel ernster als viele Menschen, die heute zusammenkommen und sich wieder trennen, nur weil es leichte Gefühlsschwankungen gibt. Ich bin kein Fan von reinen arrangierten Ehen, weil ich denke, es braucht auch eine bestimmte Anziehung, man könnte sich aber durchaus fragen, warum viele Konstellationen, die irgendwie nur auf kurzfristigen Emotionen oder gar körperlicher Anziehung beruhen, oft wieder auseinandergehen. Es würde vielen Menschen nicht schaden, über moderne Liebesbeziehungen und klassisch arrangierte Ehen zu reflektieren und überlegen, wo man einen Mittelweg finden kann. Man muss nicht anderen das arrangieren überlassen, man kann es auch selbst mit dem Partner, aber eine mehrmonatige Kennenlernphase, um überhaupt zu prüfen, ob man zusammen passt, ist nicht verkehrt. Wenn man in dieser Zeit merkt, es passt nicht, braucht man weder heiraten noch anderweitig zusammenkommen. Wenn man aber weiß,es passt, dann hatte man auch so genügend Zeit für eine Entscheidungsfindung, die man auch gegenüber seinem Umfeld vertreten kann - und vor sich selbst.
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#11
Es ist ganz einfach, wenn sie ihren Glauben nicht aufgibt wird das nichts mit euch, und wenn sie ihn aufgibt was ist dann? Wie willst du ihr diese Leere die dann kommt füllen? Mit Liebe? Das kannnst du getrost vergessen.
Lass sie in Ruhe.
Viele Grüße
Rudi
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#12
Beim Lesen der gamzen Geschichte wurde mir wieder mal klar:

Religion ist ein Mittel der Machtausübung:
Macht über den Gläubigen bis zu den intimsten menschlichen Regungen.
Macht durch Erzeugung von Schuldgefühlen, wenn man eine Regel misachtet hat, denn das bewirkt Gehorsam.

Ja, ich habe das auch erlebt, vor fast 10 Jahren.
Ich hatte mich verliebt, ihr ging es genauso (nach ihrer Aussage), und sie war "sehr gläubig", und sie wusste, dass ich Atheist bin.
Ich befasste mich mal wieder ausgiebig mit der Bibel, wir lasen sogar gemeinsam ...

Ich kam zu dem Schluss, dass sie evangelikal war, sie wollte die Bibel wörtlich verstehen, bis zu "Menschen gibt es erst seit 6000 Jahren, und Gott hat Adam wirklich aus Lehm gemacht!".

Nach 3 Monaten habe ich mich von ihr getrennt, das wäre nicht gutgegangen, und ich bin froh darüber, Intimitäten vermieden zu haben.
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#13
Ich danke euch für eure Antworten.
Ihr habt mir sehr geholfen meine Situation zu verstehen.
Die Frau, die ich hier meine ist so aufgewachsen. Sie kennt es nicht anders. Sie kennt "die Welt" nicht. Sie kennt nur ihre Gemeinden und den Regeln.

Leider versteht und merkt sie gar nicht was sie mit ihren Worten und Taten bei mir anrichtet. Ich habe nach wie vor Gefühle für sie. Aber die Verletzungen sind viel größer geworden als meine Gefühle für sie. 

Leider breche ich den Kontakt zu ihr ab.
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#14
(03-04-2018, 13:32)Rot schrieb: Sie kennt "die Welt" nicht. 

Da habt Ihr was gemeinsam.
Ob jemand, der so etwas privates in einem Forum ausbreitet, wirklich die Welt verstanden hat, sei auch mal dahingestellt. Aber offensichtlich ist Dir daran gelegen, als moralischer Sieger aus der Situation herauszugehen.
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#15
Wirkliche Selbsterkenntnis bleibt halt immer der schwerste Schritt. Deshalb machen Menschen ja auch immer wieder dieselben Fehler.
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