Umfrage: Glaubt ihr an die Menschenwürde?
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58.33%
7 58.33%
nein
41.67%
5 41.67%
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Glaubt ihr an die Menschenwürde?
#1
Würdet ihr den Begriff 'Glauben' so verwenden, dass ihr sagen könntet, dass ihr an die Menschenwürde glaubt?

Ich für meinen Teil ja, obgleich mir natürlich bewusst ist, dass man 'Glauben' unterschiedlich definieren kann.
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#2
Ich wuerde den Begriff "Glauben" nicht so verwenden, oder zumindest macht es fuer mich keinen Sinn, zu sagen, ich wuerde an Menschenwuerde glauben. Ich glaube, dass der Erhalt derselben ein erstrebenswertes Ziel ist, mal ganz vom gesetzlichen Schutz abgesehen. Nur, Menschenwuerde ist halt auch etwas, das man auch recht einfach verlieren kann, egal was man glaubt, und man hat darauf auch selten Einfluss; man muss lediglich in ein Abhaengigkeitsverhaeltnis geraten, wie auch immer das aussehen mag.
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#3
Zur Eingangsfrage: Wir hatten hier im und für das Forum mal entschieden, von "Glaube" nur dann zu sprechen, wenn die Bindung an eine transzendente Entität vorliegt, also im weitesten Sinne an eine Welt jenseits unserer (alltäglichen) Erfahrung, Realität genannt.
In dem Sinne glaube ich nicht an Menschenwürde.
Ich stimme eher Ulan zu. Bei allen gesellschaftpolitischen bzw. soziologischen Fragen gilt im Hintergrund immer: In welcher Art von Gesellschaft wollen wir leben? Und was sind wir bereit dafür einzusetzen?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#4
hallo allerseits,
womöglich könnte die Menschenwürde erst dann ein wichtiges Thema werden, sobald man diese ganz oder in Teilen verloren hat.

Ich für meinen Teil habe Schwierigkeiten damit, Glauben und Menschenwürde in Zusamenhang zu bringen, aber vielleicht mag Mustafa das nochmal erklären?

Sonntagsgrüße
Hase
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#5
Ich glaube nicht an die Menschenwürde, habe daher mit "Nein" abgestimmt.
Glauben im religiösen Sinne bedeutet, von der Existenz von etwas überzeugt zu sein, für dessen Existenz man aber keine Hinweise oder Beweise hat bzw. nicht haben kann (da transzendent).
"Menschenwürde" ist ein menschengemachtes Konstrukt, ein Begriff der als kurzes prägnantes Schlagwort die Gleichheit der Menschen und die damit einhergehenden gleichen Rechte betonen soll (so zumindest meine Privatdefinition).
Es ist aber keine, dem Menschen von Natur aus innewohnende Eigenschaft (und die ihn dadurch vom Tier und Rest der Welt entkoppeln könnte). Zudem ist der Begriff ziemlich uneinheitlich definiert und mit verschiedensten Vorstellungen besetzt. So kann auch niemand sagen, ab wann denn die Menschenwürde verletzt ist oder ob dies überhaupt möglich ist (vorausgesetzt, man sieht die Menschenwürde als Wesensmerkmal von Menschen generell an).
"Menschenwürde" ist daher ein netter Begriff, der insbesondere von der Politik für die jeweiligen Zwecke eingesetzt wird um damit höhere Ziele oder dergleichen zu betonen bzw. ganz nützlich für Menschen, die für ihre Regeln und Gebote unbedingt die Ableitung von einem höher gesetzten "Etwas" benötigen.
Die Menschenrechte wären nicht weniger wichtig und unterstützenswert ohne den Verweis auf die "Menschenwürde". Gleichzeitig können derlei Begriffe aber für Verbindlichkeit und Konstanz sorgen.
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#6
(22-04-2018, 16:26)Hase schrieb: Ich für meinen Teil habe Schwierigkeiten damit, Glauben und Menschenwürde in Zusamenhang zu bringen, aber vielleicht mag Mustafa das nochmal erklären?

Nun, ich denke, wenn man von einer Idee so überzeugt ist, dass man sie gar als 'unantastbar' bezeichnet, und dann auch noch mit Herzblut und auch gemeinschaftlich 'lebt' bzw. leben möchte, dann passt das Wort 'Glauben' schon.

Auch ein 'transzendentes' Element sehe ich da, schließlich ist Menschenwürde nicht objektiv nachweisbar, wir haben nur eine Idee davon, aber dennoch eine 'Beziehung' dazu.
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#7
ok, danke für Deinen Beitrag, Mustafa.
Ich muss darüber nachdenken. Icon_lol
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#8
(22-04-2018, 22:05)Mustafa schrieb: Nun, ich denke, wenn man von einer Idee so überzeugt ist, dass man sie gar als 'unantastbar' bezeichnet, und dann auch noch mit Herzblut und auch gemeinschaftlich 'lebt' bzw. leben möchte, dann passt das Wort 'Glauben' schon.

Nun, es ist aber auch fraglich inwiefern solche absolute Überzeugung und Unantastbarkeit wirklich hilfreich für gesellschaftliches Miteinander ist. Bisher hat derlei (egal ob Religion oder Politik) allzu oft zu Leid und Gewalt geführt.
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#9
ich "glaube", dass die Würde eines Menschen nur ihm selbst gehört und dass die meisten Konflikte die mit dem Verstand einfach nicht mehr zu verstehen sind, gerade auf diesen Glauben an die Menschenwürde zurückführen.

Wenn ich mir die Würde des Anderen von meinem eigene Glauben abhängig mache, dann braucht sich keiner wundern, wenn dieser damit nicht immer ganz zufrieden ist. Ich glaube nicht an "die Menschenwürde", weil es da nichts zu glauben gibt.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#10
Da die Menschenwürde eine Idee ist, kann man sie auch verwerfen. Einer Idee oder auch einem Gedanken kann man zustimmen, weil man Gründe dafür hat oder man kann der Idee widersprechen. Für mich ist die Menschenwürde nicht etwas an das ich glauben muss, sondern etwas das ich in meiner Gesellschaft akzeptiere oder nicht.
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#11
(23-04-2018, 22:23)Geobacter schrieb: ich "glaube", dass die Würde eines Menschen nur ihm selbst gehört und dass die meisten Konflikte die mit dem Verstand einfach nicht mehr zu verstehen sind, gerade auf diesen Glauben an die Menschenwürde zurückführen.

Wenn ich mir die Würde des Anderen von meinem eigene Glauben abhängig mache, dann braucht sich keiner wundern, wenn dieser damit nicht immer ganz zufrieden ist. Ich glaube nicht an "die Menschenwürde", weil es da nichts zu glauben gibt.


Ich verstehe nicht, was du damit ausdrücken willst.
Einerseits schreibst du, dass die Würde eines Menschen nur ihm selbst gehört, woraus man schließen könnte, dass du von einer (wie auch immer gearteten) Existenz der Menschenwürde ausgehst (also daran glaubst), andererseits schreibst du, dass es da nichts zu glauben gibt.

Ja was denn nun? Bist du nun überzeugt davon, dass es sowas wie Menschenwürde gibt, und jeder Mensch eine inne hat, oder meinst du, dass es Menschenwürde nicht gibt?

Auch deine Aussage, die Würde des Anderen würde vom eigenen Glauben abhängig gemacht, verstehe ich nicht.
Wie kommst du auf sowas?
Der Begriff Menschenwürde beinhaltet doch gerade, dass jeder Mensch eine solche inne hat, unabhängig davon, was irgendjemand anders denkt.
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#12
(24-04-2018, 14:48)Mustafa schrieb:
(23-04-2018, 22:23)Geobacter schrieb: ich "glaube", dass die Würde eines Menschen nur ihm selbst gehört und dass die meisten Konflikte die mit dem Verstand einfach nicht mehr zu verstehen sind, gerade auf diesen Glauben an die Menschenwürde zurückführen.

Wenn ich mir die Würde des Anderen von meinem eigene Glauben abhängig mache, dann braucht sich keiner wundern, wenn dieser damit nicht immer ganz zufrieden ist. Ich glaube nicht an "die Menschenwürde", weil es da nichts zu glauben gibt.


Ich verstehe nicht, was du damit ausdrücken willst.
Einerseits schreibst du, dass die Würde eines Menschen nur ihm selbst gehört, woraus man schließen könnte, dass du von einer (wie auch immer gearteten) Existenz der Menschenwürde ausgehst (also daran glaubst), andererseits schreibst du, dass es da nichts zu glauben gibt.

Ja was denn nun? Bist du nun überzeugt davon, dass es sowas wie Menschenwürde gibt, und jeder Mensch eine inne hat, oder meinst du, dass es Menschenwürde nicht gibt?

Auch deine Aussage, die Würde des Anderen würde vom eigenen Glauben abhängig gemacht, verstehe ich nicht.
Wie kommst du auf sowas?
Der Begriff Menschenwürde beinhaltet doch gerade, dass jeder Mensch eine solche inne hat, unabhängig davon, was irgendjemand anders denkt.

Die Würde eines Menschen ist was sehr persönliches, Mustafa. Und sie hängt nicht davon ab, ob ich, du oder "sonstwer" daran glauben.
So meine ich das. Wenn es dir schwer fällt den Sinn dieser Aussage zu verstehen, dann tut es mir leid.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#13
Ich glaube, hier kommt mal wieder das sehr weite Spektrum von Bedeutungen, die das Wort Verb "glauben" annehmen kann, zum Vorschein. Es ist wohl wichtig, das richtig zu definieren, oder es wird aneinander vorbei geredet.
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#14
Existenz von Menschenwürde:

Mit der Existenz von Eigenschaften ist das eine schwierige Sache. Genau genommen ist "Menschenwürde", allgemeiner "Würde", eine sozial bedingte Forderung, wie wir miteinander umgehen wollen und, sofern so vereinbart, miteinander umgehen sollen.

(24-04-2018, 14:48)Mustafa schrieb: Der Begriff Menschenwürde beinhaltet doch gerade, dass jeder Mensch eine solche inne hat, unabhängig davon, was irgendjemand anders denkt.

Mustafas "Glaube" würde ich so interpretieren, dass er diese Forderung als vereinbart betrachtet. Ich bin skeptisch, ob das über Partialgesellschaften hinaus überhaupt gilt, ja gelten kann.

Ein soziales Sollen kann m. E. niemandem individuell "gehören" (Geobacter/Mustafa). Insofern soll die Menschenwürde auch nicht davon abhängen, was irgend jemand individuell glaubt. Die Menschenwürde ist somit ein Produkt gemeinschaftlichen Umgangs oder eine soziale Errungenschaft.

(24-04-2018, 18:26)Geobacter schrieb: Die Würde eines Menschen ist was sehr persönliches, Mustafa.
Ich denke nicht! Denn es handelt sich um eine aus der gesellschaftlichen Umgebung hervor gehende Zuschreibung. Diese einzuräumen, fällt bisweilen schwer besonders, wenn es sich um unsympathische Zeitgenossen handelt. Aber, soweit sie in unserer Rechtsordnung verankert ("vereinbart") ist, gilt die Zuschreibung unterschiedslos.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#15
Genau. Menschenwuerde ist etwas, das jemand anderes Dir einraeumt - oder eben auch nicht.

Der erste Satz des deutschen Grundgesetzes, "Die Würde des Menschen ist unantastbar", ist keine Tatsachenfeststellung, sondern eine rechtliche. Er beschreibt einen Rechtsrahmen, nicht die Realitaet dieser Welt. Wenn man bedenkt, wann der Satz formuliert wurde, kann man davon ausgehen, dass sich die Autoren da keiner Illusion hingaben.
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