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Friedrich Weinreb
#1
Hallo,
bin im Netz im Hinblick auf jüdische Literatur auf diesen Namen gestossen, habe aber kaum Bewertungen gefunden. Weinreb scheint was jüdische Mystik angeht eine Ikone zu sein. Kann mir jemand mehr darüber sagen, also eine Einschätzung geben?
MfG
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#2
Zum Einstieg: Er hat einen Wikipedia-Eintrag: Friedrich Weinreb
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#3
Schon klar, kann ich mir trotzdem nichts drunter vorstellen. Vielleicht hat ihn ja jemand gelesen. Mit jüdischer Mystik ist es ja immer so eine Sache...
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#4
Der Weinreb-Artikel (s. Beitrag 'Ulan') lohnt sich zu lesen. Denn einige interessante Thesen werden dort angerissen. Beispiele: (1) "Wort Gottes" oder (2) "Bibel = Beschreibung des Seins".

(1) Danach steht das Wort Gottes nicht als etwas Äußeres vor dem Menschen in der Bibel, sondern vollzieht sich beim Lesen und Nachdenken.
(2) In der Bibel gibt es keine Räumlichkeit und keine Zeitlichkeit. Mithin bezieht sich die Bibel ganz allgemein auf das Sein und nicht auf einen historischen Ablauf.

Jedenfalls eins kann man schon von daher mitnehmen: Ein Wörtlichnehmen der Texte führt an der Bibel vorbei!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#5
Das sagen auch die Rabbis, dass man nicht die Torheit begehen sollte, nur den Mantel der Tora zu betrachten.
Beschäftigt man sich tiefer damit, dann wird klar was da alles dahintersteht und was man alles wissen muss, um diese Tore überhaupt interpretieren zu können, die 10 Sephirot, Numerologie, usw. Jüdische Mystik eben.
Aber andererseits hatte ich immer den Eindruck, dass eine große Geheimniskrämerei daraus gemacht wurde, dass diese Geheimlehren oder der verborgene Zugang nicht in falsche Hände gelangen.
Irgendwann hab ichs dann sein lassen, was noch lesen, Sohar, Jesirah, irgendeine Kabbala... müßig. (V.a. da die Inder bereits alles sagen und keine Fragen offenlassen.)
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#6
(24-08-2018, 23:34)eddyman schrieb: da die Inder bereits alles sagen und keine Fragen offenlassen


Diese Aussage, daß "die" Inder bereits alles sagen und keine Fragen offenlassen möchte ich stark bezweifeln.
Wer sind denn "die" Inder?  Indien war doch die Namenstaufe einer kunterbunten und äußerst inhomogenen Großregion durch den britischen Imperialismus
Da wurde Kraut und Rüben durcheinandergemischt, einander unverträgliche Religionen, Völker und Kulturen in den Völkerkerker der Queen Victoria, Empress of "India" gedrückt.

In der Zeit vor 1756 gab es praktisch keinerlei Kontakte zwischen den Menschen im Industal und dem Gangestal. Zumindest keine friedlichen
Völlig unterschiedliche Kulturen !
Erst nach 1756 begann die kriegerische Eroberung und Unterwerfung der südostasiatischen Gebiete durch die schwer bewaffnete britische
Ostindien-Kompanie - dies gipfelte schließlich 1876 in der Errichtung des von Queen Victoria beherrschten sogenannten "Kaiserreichs Indien"

Die Bewohner des Industals und des Gangestals verstanden sich vor 500 Jahren keineswegs als "Inder"
Jedenfalls waren Panjab und Bengal völlig andere Welten !


Vielleicht meinst Du die antiken Gelehrten der Vedischen Religion
Aber sagten diese bereits alles ?   Ließen sie keine Fragen offen ?

Ich wage dies ernsthaft zu bezweifeln.

Selbstverständlich verfügten sie über einen für die damalige Zeit erstaunlich großen Schatz des Wissens.
Aber auch die Gelehrten der Alten Ägypter, die Gelehrten der alten Reiche Mesopotamiens, die Gelehrten der Israeliten, die Gelehrten der alten Griechen, die Gelehrten des alten China hatten ein großes Wissen !
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#7
(25-08-2018, 00:12)Sinai schrieb: Vielleicht meinst Du die antiken Gelehrten der Vedischen Religion
Aber sagten diese bereits alles ?   Ließen sie keine Fragen offen ?

Na dann verzeih die unpräzise Wortwahl. Ja, ich meine die Vedanta-Philosophie. Nein, sie lässt keine Fragen offen  Icon_smile

Was mir aus einer Kabbala gut gefallen hat war die "große Versammlung", in der der große Rabbi Schimeon ben Jochai vorkommt. Exemplarisch heißt es anfangs:
"Damals versammelte ein verehrungswürdiger Rabbi, namens Schimeon Ben Jochai, um sich herum die letzten, die in die uralte Weisheit eingeweiht waren, [...] Alle wussten den Text auswendig, aber Rabbi Schimeon allein kannte den tiefen Sinn des Buches, das bisher von Mund zu Mund fortgepflanzt worden war und von Gedächtnis zu Gedächtnis, ohne dass man es jemals erklärt oder niedergeschrieben hätte."
Das wirkt fast wie ein Mysterienkult...
+http://www.kleine-spirituelle-seite.de/tl_files/template/pdf/kabbala-idra-rabba-grosse-versammlung.pdf
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#8
Hallo, Du fragst, ob schon jemand Bücher von F. Weinreb gelesen hat. Bislang habe ich die Bücher "Innenwelt des Wortes im Neuen Testament", "Schöpfung im Wort", "GottMutter" und noch einige andere gelesen (bei Amazon hat man die Möglichkeit, über die Buch-Bewertungen schon einen Eindruck zu erhalten, was einen da erwartet,man kann so ganz gut einschätzen, ob "man zusammenpasst" Icon_lol
Für mich war es sehr spannend.
LG
Bluebird
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#9
Hallo,
in welcher Hinsicht war es spannend für Dich?
Hast Du auch das über Astrologie gelesen von ihm?
Gruß
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#10
Wie es oft so ist, wenn man einen Autorennamen kennt, dann fallen seine Bücher in den Regalen auch auf, und dann wird man doch damit konfrontiert.
So kann ich mir also ein wenig selbst die Antwort geben, also Weinreb ist nicht für jedermann. Das begrüßenswerte ist, dass der gute Mann die alten jüdischen Überlieferungen sehr gut kennt, dann natürlich Hebräisch kann und die Bedeutungsvarianten der Wörter und die jüdische Symbolik kennt. Und natürlich auch das Gefühl der deutschen Sprache kennt, und so wirklich ein Brückenbauer sein kann. Wirklich sehr gut gefallen hat mir das dünne rote Büchlein "Die Wurzeln der Aggression", wo eben mal das Alte Testament (zB Kain und Abel) ausgelegt wird, und das wirklich überzeugend. Das Erfrischende ist, dass Weinreb im Sinne der chassidischen Tradition einen intuitiven Zugang zu den biblischen Urbildern hat, die er auch vermitteln kann.
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