Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
"Was er [Jesus] sagt, ist unerträglich"
#16
(14-10-2018, 23:33)Sinai schrieb:
(14-10-2018, 23:21)Ulan schrieb: Dass die Substanz aussieht wie Brot und Wein ist nur Schein.


Mit diesem "Schein" kann der Katholik sehr gut leben.

Machen wir ein Gedankenexperiment:
Du legst mir einen zwei Kilo schweren Goldbarren in meine Tasche und sagst, es sei ein Tonziegel, und daß diese Substanz so aussehe wie Gold, sei nur Schein.
Ich sage Danke und gehe fröhlich nach Hause  Icon_cheesygrin

Nun, Du glaubst halt nicht. Wenn Du die Sache mit der tatsaechlichen Verwandlung in der Eucharistie nicht glaubst, ist es ja auch kein Beinbruch. Du haeltst halt die Lehren der katholischen Kirche fuer falsch. Das geht wohl vielen so und ist nicht weiter tragisch.
Zitieren
#17
(14-10-2018, 23:36)Ulan schrieb:
(14-10-2018, 23:33)Sinai schrieb:
(14-10-2018, 23:21)Ulan schrieb: Dass die Substanz aussieht wie Brot und Wein ist nur Schein.


Mit diesem "Schein" kann der Katholik sehr gut leben.

Machen wir ein Gedankenexperiment:
Du legst mir einen zwei Kilo schweren Goldbarren in meine Tasche und sagst, es sei ein Tonziegel, und daß diese Substanz so aussehe wie Gold, sei nur Schein.
Ich sage Danke und gehe fröhlich nach Hause  Icon_cheesygrin

Nun, Du glaubst halt nicht. Wenn Du die Sache mit der tatsaechlichen Verwandlung in der Eucharistie nicht glaubst, ist es ja auch kein Beinbruch. Du haeltst halt die Lehren der katholischen Kirche fuer falsch. Das geht wohl vielen so und ist nicht weiter tragisch.


Ich will mich da gar nicht äußern. Ich kommentiere das weder so, daß ich es für falsch halte, noch daß ich das was Du schreibst, für richtig halte.

Deine Meinungsverschiedenheit mit der katholischen Kirche in diesem Punkt erscheint mir etwa so, wie wenn eine Mannschaft von Handballspielern gegen eine Mannschaft von Fußballspielern spielt.

Oder noch besser, wie wenn ein Schachspieler gegen einen Mensch ärgere dich nicht Spieler spielt.

Keine Berührungsebene !

Ihr argumentiert auf unterschiedlichen Ebenen
(14-10-2018, 23:21)Ulan schrieb: Da fehlt Dir wohl leider der Zugang. Die "Substanz" beschreibt die tatsaechliche Realitaet in der platonischen Philosophie, die den Dogmen zugrundeliegt.


Wer kann denn sagen, daß die Dogmen auf der Philosophie des Plato aufbauen ?
Zitieren
#18
(14-10-2018, 23:46)Sinai schrieb: Ich will mich da gar nicht äußern.

Und Du tust es doch. In nebueloesen Andeutungen uebrigens, die groesstenteils substanzlos (da ist dieses Wort wieder) sind.

Nicht umsonst werden Aeusserungen mancher Theologen oft als "Geschwurbel" abgetan. Viele Worte, die das Offensichtliche vernebeln sollen.
(14-10-2018, 23:46)Sinai schrieb: Wer kann denn sagen, daß die Dogmen auf der Philosophie des Plato aufbauen ?

Wer ein wenig von Kulturgeschichte und Philosophie Ahnung hat, sieht das auf einen Blick.

Der Neuplatonismus war die beherrschende Philosophie der Spaetantike, die mehr oder weniger alle anderen Zweige verdraengte. Zwar lehnte die Kirche die Philosophie selbst eher ab, benutzte aber die Ideen und Begriffe in ihren eigenen Schriften. Die Kirche hat auch dafuer gesorgt, dass so manche Schriften der Neuplatoniker bis heute ueberlebten, weil sie sie sehr wertschaetzte.

Diese philosophischen Begriffe tauchen in vielen zentralen Dogmen auf.
Zitieren
#19
(14-10-2018, 23:52)Ulan schrieb:
(14-10-2018, 23:46)Sinai schrieb: Ich will mich da gar nicht äußern.

Und Du tust es doch. In nebueloesen Andeutungen uebrigens, die groesstenteils substanzlos (da ist dieses Wort wieder) sind.

Nicht umsonst werden Aeusserungen mancher Theologen oft als "Geschwurbel" abgetan. Viele Worte, die das Offensichtliche vernebeln sollen.


Na ja, da stellt sich mir die Frage, wer oder was ist „das Alpha und das Omega“?
Wenn man diese Bibelstelle genau liest, dann entdecke ich mitten in der Bibel so manch unerklärliches und nebuloses
(14-10-2018, 23:57)Ulan schrieb:
(14-10-2018, 23:46)Sinai schrieb: Wer kann denn sagen, daß die Dogmen auf der Philosophie des Plato aufbauen ?

Wer ein wenig von Kulturgeschichte und Philosophie Ahnung hat, sieht das auf einen Blick.

. . . Zwar lehnte die Kirche die Philosophie selbst eher ab, benutzte aber die Ideen und Begriffe in ihren eigenen Schriften.


Interessante Theorie, aber mehr nicht.
Zitieren
#20
(15-10-2018, 00:02)Sinai schrieb:
(14-10-2018, 23:57)Ulan schrieb:
(14-10-2018, 23:46)Sinai schrieb: Wer kann denn sagen, daß die Dogmen auf der Philosophie des Plato aufbauen ?

Wer ein wenig von Kulturgeschichte und Philosophie Ahnung hat, sieht das auf einen Blick.

. . .  Zwar lehnte die Kirche die Philosophie selbst eher ab, benutzte aber die Ideen und Begriffe in ihren eigenen Schriften.


Interessante Theorie, aber mehr nicht.

Du faengst wieder an, Unfug zu reden. Wenn Du Dich ueber ein Gebiet nicht informieren willst, dann halte Dich mit Urteilen dazu zurueck. Du musst Deine Unkenntnis nicht auch noch zur Schau stellen.

Das Trinitaetsdogma ist eine Entwicklung der neuplatonischen Idee zu den drei Hypostasen, die unter dem oberflaechlichen Schein der Welt liegen, der Weltseele, dem goettlichen Intellekt (Nous) und "dem Einen".

Die Unterscheidung von Substanz als dem Wesentlichen und Akzidenzien als dem Unwesentlichen, wie sie bei der Transsubstantiation verwendet wird, stammt groesstenteils urspruenglich von Aristoteles.
Zitieren
#21
(15-10-2018, 00:11)Ulan schrieb: Du faengst wieder an, Unfug zu reden. Wenn Du Dich ueber ein Gebiet nicht informieren willst, dann halte Dich mit Urteilen dazu zurueck. Du musst Deine Unkenntnis nicht auch noch zur Schau stellen.

Das Trinitaetsdogma ist eine Entwicklung der neuplatonischen Idee zu den drei Hypostasen, die unter dem oberflaechlichen Schein der Welt liegen, der Weltseele, dem goettlichen Intellekt (Nous) und "dem Einen".
( . . . )


Ich glaube nicht, daß da alle Deiner Meinung sind . . .

Du kannst diese Meinung vertreten und halte es wie Voltaire:
"Mein Herr, ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, daß Sie sie äußern dürfen."

Das heißt aber keineswegs, daß ich Deiner Meinung folge oder folgen muß
Zitieren
#22
Das ist keine Meinungsfrage. Deine Ansicht ist schlicht falsch.
Zitieren
#23
(15-10-2018, 01:20)Ulan schrieb: Das ist keine Meinungsfrage. Deine Ansicht ist schlicht falsch.

In der Religion ist es schwer zu sagen und dann zu beweisen, daß eine Ansicht "falsch" wäre

Ich denke halt nicht, daß die Trinitätslehre (Dreieinigkeit) auf der Idee des Plato beruht, und darf folgende Bibelstelle erwähnen:

Matthäus 28,19
"Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes"
Zitieren
#24
(15-10-2018, 01:28)Sinai schrieb: In der Religion ist es schwer zu sagen und dann zu beweisen, daß eine Ansicht "falsch" wäre

Die Aussage ist wieder mal zu allgemein, um sinnvoll zu sein. Plato lebte um 400 v.Chr., und auch den griechischen Autoren des Neuen Testaments sind seine Ideen letztlich bekannt, auch wenn sie den Stoikern naeherstehen. Viel schwerer wiegt, dass die Fakten Dir schlicht widersprechen.

Wir haben ja die christlichen Diskussionen ueber die Trinitaet auf den entsprechenden Konzilen vorliegen, und diese benutzen halt Begriffe der griechischen Philosophie, um die Trinitaet zu definieren. Vater, Sohn und Heiliger Geist werden als Hypostasen bezeichnet, was ein philosophischer Fachbegriff ist, der in dieser Dreiheit auch in den Schriften des Plotinus und des Porphyrios zu finden ist, die grossen Einfluss auf christliche Ideen hatten. Die gaengige Definition der Trinitaet in der Ostkirche ist "drei Hypostasen in einer Ousia".

Eine ordentliche Grundbildung in klassischer Philosophie gehoerte zumindest bei den griechischen Kirchenvaetern zur Ausbildung. Auch bei westlichen Kirchenvaetern sind die Einfluesse da. Augustinus schaetzte Porphyrios, und Hieronymus hatte aus Schriften des Porphyrios Logik gelernt, wie er selbst sagte.

Wie gesagt, all diese Ideen gehoerten zur klassischen Bildung und wurden in den kirchlichen Auseinandersetzungen ueber das Wesen Gottes eingebracht, weil das die Grundbildung der Zeit war.
Zitieren
#25
(15-10-2018, 02:16)Ulan schrieb: Vater, Sohn und Heiliger Geist werden als Hypostasen bezeichnet


Dreifaltigkeit/Trinität - Lexikon :: bibelwissenschaft.de
2.4.1. Ein Gott in drei Personen
"Der Begriff der Hypostase stammte aus der griechischen Theologie. Sollte das Modell vom einen göttlichen Wesen in drei Hypostasen auch im abendländischen Kulturraum verstanden werden, mussten dafür entsprechende Begriffe aus der lateinischen Theologie gefunden werden. In diesem Zug wurde „Wesen” mit substantia wiederge­geben, „Hypostase” mit persona, abgeleitet vom griechischen prosopon, was sowohl mit „Antlitz, Gesicht“ als auch mit „Maske, Rolle“ wiedergegeben werden kann. Das lateinische Verb personare bedeutete im Kontext des Theaters so viel wie „durchtönen“, nämlich der Stimme durch die Maske. Die Rede vom einen göttlichen Wesen in drei Personen legte so, ohne in einen Modalismus zu verfallen, die Vorstellung nahe, dass der eine Gott sich mit seinen drei „Gesichtern“ auf dreifache Art und Weise offenbart bzw. die Menschen auf dreifache Art und Weise anspricht.

( . . . )

Während für den antiken und mittelalterlichen theologischen Personbegriff der Aspekt der Relation nicht nur konstitutiv, sondern geradezu selbstverständlich war, stehen für das neuzeitliche Verständnis von der Person ganz andere Aspekte im Vordergrund. Es verbindet damit in erster Linie Individualität, Subjektivität. Freiheit und Selbstbesitz. Dieser Bedeutungswandel schafft ein gefährliches Missverständnis, weil der Eindruck entstehen kann, als handele es sich bei den drei Personen um drei verschiedene Individuen mit je ei­genem Willen und damit letztlich doch um drei Götter. Hinzu kommt, dass „Person“ anthropologisch konnotiert ist und die Vorstellung von einem konkreten Menschen mit eigenem Bewusstsein und Willen nahelegt. All dies will das trinitarische Bekenntnis gerade nicht aus­sagen, sondern möchte die untrennbare Zusammengehörigkeit der drei Verwirklichungsformen des einen göttlichen Wesens zum Ausdruck bringen. Der neuzeitliche Personbegriff läuft darum Gefahr, den Zugang zu einem angemessenen Verständnis von Dreifaltigkeit zu verstellen. "

-----------------------------------------------------------------------------------------------

Wir sehen hier die unendliche Schwierigkeit die immer dann entsteht, wenn versucht wird, religiöse Begriffswelten zusammenzuführen.
Althebräisch - Altgriechisch - Lateinisch - neuzeitliches Deutsch sind bei manchen Schlüsselbegriffen eben nicht kompatibel.

Ich habe schon immer gesagt, daß religiöse Begriffe nicht "übersetzt" werden sollen, wenn der entsprechende Begriff in der anderen Sprache nicht vorhanden ist.

Der Begriff Pharao ist unübersetzbar

Er existiert nur in der Sprache des antiken Ägypten und soll so in allen anderen Sprachen unverändert weiterverwendet werden.

Mit der Dreieinigkeit ist es genau so. Trinität klingt wissenschaftlicher, aber all die Versuche der Sprachforschung scheinen unfruchtbar zu sein.

Ich habe einmal gelesen, das ist wie Eis - Wasser - Dampf
Eis ist fest, Wasser ist flüssig, Dampf ist gasförmig
Alle drei Erscheinungsformen sind verschiedene Aggregatzustände des Wassers

Eigentlich interessieren mich derartige Diskussionen über die Dreieinigkeit wenig, da bis jetzt noch nichts gescheites dabei herausgekommen ist.
Da habe ich mich nie länger als eine Stunde daran beteiligt, hier Wochen und Monate zu verbrauchen, ist meines Erachtens verlorene Zeit, da immer ein Streit um des Kaisers Bart daraus wird

Interessant jedoch die Stelle aus der Bibel:
"Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes" Matthäus 28,19
Zitieren
#26
(15-10-2018, 18:22)Sinai schrieb: Der Begriff Pharao ist unübersetzbar

Er existiert nur in der Sprache des antiken Ägypten und soll so in allen anderen Sprachen unverändert weiterverwendet werden.

Das ist im Prinzip ein schoenes Beispiel, weil es zeigt, wie wandelbar Sprache eigentlich ist; da ist nichts "unveraendert". Der Begriff "Pharao" bezeichnet den Palast oder Haushalt eines aegyptischen Koenigs. Der Herrscher Aegyptens ist ein Koenig. Ab dem 7. Jhdt. v. Chr. (evtl. auch 8. Jhdt.) wurde der Begriff vom Ort der Regierung langsam auf den Koenig selbst uebertragen. So lassen sich dann auch Texte datieren. Da auch der aelteste Text im Pentateuch den aegyptischen Koenig als "Pharao" bezeichnet, sind also auch die aeltesten Texte im Pentateuch nicht aelter als maximal 8. Jhdt. v.Chr.

Im Lateinischen wurden "Hypostasen" (der Begriff im griechischen Original) mit "Personen" uebersetzt, wie Du zitierst. Insofern hat das Trinitaetsdogma in den beiden Sprachen eine leicht andere Bedeutung. So richtig aufgefallen waere das frueher sowieso fast niemandem, da Griechischkenntnisse bei lateinischen Kirchenvaetern selten waren. Nach 500 oder so konnten die meisten Bischoefe nicht mal schreiben oder lesen.

Ein kleiner Beitrag zum Grossen Schisma koennte auch daher kommen, dass auch der bedeutendste lateinische Kirchenvater, Augustinus, so gut wie kein Griechisch konnte, wie er selbst bedauernd feststellte. Es wird angenommen, dass er sich mit Woerterbuechern beholfen hat, da er den lateinischen Texten seiner Zeit misstraute und die Septuaginta benutzte. Er war auch gegen die Vulgata, da seiner Meinung nach im lateinischen Teil des Roemischen Reiches niemand die Uebersetzungen des Hieronymus ueberpruefen konnte. Es scheint so, dass zumindest einige der Lehren des Augustinus auf Uebersetzungsfehlern beruhen, und seine Lehren spielten im Vorlauf zum Grossen Schisma eine Rolle. Im Zuge der Renaissance und wiederkehrenden Bildungsstandards wurde das dann aber alles mehr oder weniger offensichtlich.

Wie auch immer, hier im Thread geht's um unappetitliche Aussagen in der Bibel. Und da hat die RKK halt eindeutig Stellung bezogen.
Zitieren
#27
(15-10-2018, 20:18)Ulan schrieb: A) Der Begriff "Pharao" bezeichnet den Palast oder Haushalt eines aegyptischen Koenigs. Der Herrscher Aegyptens ist ein Koenig. Ab dem 7. Jhdt. v. Chr. (evtl. auch 8. Jhdt.) wurde der Begriff vom Ort der Regierung langsam auf den Koenig selbst uebertragen. So lassen sich dann auch Texte datieren. Da auch der aelteste Text im Pentateuch den aegyptischen Koenig als "Pharao" bezeichnet, sind also auch die aeltesten Texte im Pentateuch nicht aelter als maximal 8. Jhdt. v.Chr.


B) Ein kleiner Beitrag zum Grossen Schisma koennte auch daher kommen, dass auch der bedeutendste lateinische Kirchenvater, Augustinus, so gut wie kein Griechisch konnte, wie er selbst bedauernd feststellte. Es wird angenommen, dass er sich mit Woerterbuechern beholfen hat, da er den lateinischen Texten seiner Zeit misstraute und die Septuaginta benutzte. Er war auch gegen die Vulgata, da seiner Meinung nach im lateinischen Teil des Roemischen Reiches niemand die Uebersetzungen des Hieronymus ueberpruefen konnte.


C) Wie auch immer, hier im Thread geht's um unappetitliche Aussagen in der Bibel. Und da hat die RKK halt eindeutig Stellung bezogen.


zu A) Welche Quelle hast Du hier mit dem 7. Jhdt. ?

Laut herrschender Lehre wird Pharao Thutmosis III. angegeben, der als erster den Titel Pharao führte, er lebte im 15. Jhdt.

König / Königtum (AT) - Lexikon :: bibelwissenschaft.de
1.1. Die Bezeichnung „Pharao“
"Als „Pharao“ (< pr ‘3 „großes Haus“) wurde seit dem Alten Reich der innerste, „private“ Teil des königlichen Palastes bezeichnet (s. WÄS I, 516, 2; vgl. Boorn, 67: Beschreibung der Residenz in den sog. „Wesirtexten“), bis der Begriff seit Thutmosis III. (15. Jh.) auf den König in seiner amtlichen Funktion übertragen wurde (vgl. 2.3.). Allgemein versteht man unter „Pharao“ den ägyptischen König als Staats- und Regierungsspitze."



zu B) Zwischen griech. Septuaginta und lat. Vulgata sehe ich keinen "prinzipiellen" Unterschied.
Damit meine ich, daß die lat. Vulgata ohnehin auf griechischen Texten beruhte, die dann halt ins Lateinische übersetzt wurden.

Sowohl Septuaginta als auch Vulgata basieren auf der Begriffswelt der griechischen Mythologie.
Dadurch sind beide unbrauchbar !
Sobald nämlich Nefesch zu Psyche wurde, Malach zu Angelos, Scheol zu Hades, war der Wortsinn entschwunden.
(Bekanntlich wurde die Septuaginta von 250 v. Chr. an bis ca. 100 v. Chr. in Alexandria in Ägypten durch 70 jüdische Gelehrte verfaßt - ein Versuch einer "Übersetzung" des Tanach in die griechische Sprache, weil die zahlreichen Juden Alexandrias nicht mehr Hebräisch verstanden)


zu C) Interessant wäre es, wenn Du einige konkrete Beispiele anführen könntest.
Zitat der betreffenden Bibelstelle + Kommentar der Kath Kirche
Zitieren
#28
Ich hatte das etwas falsch in Erinnerung. Shirly Ben-Dor Evian, Archaeologin und Kuratorin fuer Aegyptisch Archaeologie am Israel Museum, schrieb dazu:

"The shift in the employment of the term from palace or royal institution to the actual king was a very long process. It began during the reign of Akhenaton in the 18th dynasty (1348 B.C.E.) and continued sporadically until the early 22nd dynasty (until 833 B.C.E.), increasing from the mid 22nd dynasty (ca. Sheshonq III 833-794 B.C.E.) and peaking during the 25th dynasty (722-664 B.CE.). The term Pharaoh therefore became a frequent reference to the actual king only during the 8th-7th century B.C.E."

Also, selten wurde der Begriff auch schon seit Echnaton fuer den Koenig verwendet, normale Bezeichnung wurde das aber erst im 8.-7. Jhdt. v. Chr.

(15-10-2018, 21:47)Sinai schrieb: zu B) Zwischen griech. Septuaginta und lat. Vulgata sehe ich keinen "prinzipiellen" Unterschied.
Damit meine ich, daß die lat. Vulgata ohnehin auf griechischen Texten beruhte, die dann halt ins Lateinische übersetzt wurden.

Sowohl Septuaginta als auch Vulgata basieren auf der Begriffswelt der griechischen Mythologie.
Dadurch sind beide unbrauchbar !

Da zaeumst Du das Pferd von hinten auf. Hebraeisch war zur Zeit Jesu schon auf dem Weg zur toten Sprache, und ab 200 war es endgueltig vorbei. Selbst bedeutende Gelehrte wie Philon von Alexandria, einer der Fuehrer der groessten juedischen Gemeinde der Zeit und Verfasser von Kommentaren zu Genesis und zum Teil auch Exodus, konnten kein Hebraeisch mehr. Das heilige Buch der fruehen Christen war die Septuaginta. Die neutestamentlichen Texte nutzen auch die Septuaginta fuer ihre Zitate. Die Entscheidung des sogenannten "Apostelkonzils" in Jerusalem, die Bekehrung von Heiden ohne Beschneidung zu erlauben, wird mit einer alttestamentlichen Stelle begruendet, die nur in der Septuaginta und nicht im masoretischen Text vorkommt (in heutigen Bibeln muss das immer per Fussnote erklaert werden).

Fuer textkritische Untersuchungen ist der hebraeische Text natuerlich wichtig. Fuer die Entwicklung des Christentums ist er reichlich uninteressant. Im Prinzip hat sich das Christentum mit der Eliminierung der Septuaginta aus ihrem Schriftkanon die Wurzeln abgeschnitten. Das passierte schon in der Antike (die Vulgata war einer der ersten Schritte, aber da Origen's Hexapla verlorenging, gibt's heute den Text der Septuaginta nicht mehr. Das, was wir haben, sind versuchte Rekonstruktionen und halt die hebraeischen Originale aus Qumran. Und ja, die Septuaginta beruht auf einem eigenen, hebraeischen Grundtext, wie wir heute wissen.

Nur den masoretischen Text zu akzeptieren ist das Aequivalent der Behauptung, das Christentum waere auf einem grundsaetzlich falschen Fundament gegruendet. Das kann man natuerlich machen, aber macht das Christ-Sein nicht gerade leichter.



Was das Thema des Threads angeht, habe ich doch den Katechismus zitiert. Offizieller wird's nicht mehr.
Zitieren
#29
(15-10-2018, 23:50)Ulan schrieb: Die Entscheidung des sogenannten "Apostelkonzils" in Jerusalem, die Bekehrung von Heiden ohne Beschneidung zu erlauben, wird mit einer alttestamentlichen Stelle begruendet, die nur in der Septuaginta und nicht im masoretischen Text vorkommt (in heutigen Bibeln muss das immer per Fussnote erklaert werden).

Das was Du zur Thematik der "Bekehrung von Heiden ohne Beschneidung" (Apostelkonzil) schreibst, ist sehr interessant. Kannst Du die von Dir gemeinte alttestamentliche Stelle nennen, damit wir es nachlesen können?
Und es wäre interessant, wenn Du so eine Fußnote wörtlich kopierst, inklusive Nennung der Bibelausgabe.


(15-10-2018, 23:50)Ulan schrieb: Was das Thema des Threads angeht, habe ich doch den Katechismus zitiert. Offizieller wird's nicht mehr.

Ich habe die von Dir aus dem Katechismus zitierten Stellen gelesen. Doch Du schreibst "unappetitliche Aussagen in der Bibel"
(15-10-2018, 20:18)Ulan schrieb: Wie auch immer, hier im Thread geht's um unappetitliche Aussagen in der Bibel. Und da hat die RKK halt eindeutig Stellung bezogen.

Welche Aussagen in der Bibel meinst Du ?
Zitieren
#30
Ich meinte "unertraeglich" (siehe Threadthema).

(18-10-2018, 12:04)Sinai schrieb:
(15-10-2018, 23:50)Ulan schrieb: Die Entscheidung des sogenannten "Apostelkonzils" in Jerusalem, die Bekehrung von Heiden ohne Beschneidung zu erlauben, wird mit einer alttestamentlichen Stelle begruendet, die nur in der Septuaginta und nicht im masoretischen Text vorkommt (in heutigen Bibeln muss das immer per Fussnote erklaert werden).

Das was Du zur Thematik der "Bekehrung von Heiden ohne Beschneidung" (Apostelkonzil) schreibst, ist sehr interessant. Kannst Du die von Dir gemeinte alttestamentliche Stelle nennen, damit wir es nachlesen können?
Und es wäre interessant, wenn Du so eine Fußnote wörtlich kopierst, inklusive Nennung der Bibelausgabe.

Es geht um Apostelgeschichte 15:16-17 (alle Zitate nach Einheitsuebersetzung 2016):

Zitat:15 Damit stimmen die Worte der Propheten überein, die geschrieben haben:
16 Danach werde ich mich umwenden und die zerfallene Hütte Davids wieder aufrichten; ich werde sie aus ihren Trümmern wieder aufrichten und werde sie wiederherstellen,
17 damit die übrigen Menschen den Herrn suchen, auch alle Völker, über denen mein Name ausgerufen ist - spricht der Herr, der das ausführt,

18 was ihm seit Ewigkeit bekannt ist.
19 Darum halte ich es für richtig, den Heiden, die sich zu Gott bekehren, keine Lasten aufzubürden;

(Zusaetzliche Zeilen fuer den Kontext) Hier wird also argumentiert, dass den Heiden nichts aufgebuerdet werden soll, weil sie laut Propheten (Amos) in den Heilsplan eingeschlossen sind.

Was dort "bei den Propheten" im masoretischen Text steht, und folglich auch in unseren Bibeln (Amos 9:11-12):
Zitat:11 An jenem Tag richte ich die zerfallene Hütte Davids wieder auf und bessere ihre Risse aus, ich richte ihre Trümmer auf und stelle alles wieder her wie in den Tagen der Vorzeit,
12 damit sie den Rest von Edom unterwerfen und alle Völker, über denen mein Name ausgerufen ist - Spruch des HERRN, der das ausführt.1

Hier ist lediglich von der Unterwerfung von Edom und aller Voelker durch Israel die Rede.

Die Anmerkung (1) hier liest sich folgendermassen:
Zitat:9,12 Die alte griech. Bibel übersetzt diesen Vers wie folgt: sodass die Uebriggebliebenen der Menschen und alle Voelker, ueber denen mein Name ausgerufen ist, sie (naemlich die wieder aufgerichtete Huette Davids) aufsuchen werden, spricht der HERR, der dies macht. Apg 15,16-17 zitiert Amos 9,12 nach der griech. Fassung.

Das Apostelkonzil in der Apostelgeschichte benutzt also die griechische Bibel, die Septuaginta.
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Wäre Jesus einer der vier apokalyptischen Reiter ? Sinai 79 26543 19-08-2023, 09:02
Letzter Beitrag: Bion
  Evangelikalen ist Jesus zu "links" Flattervogel 5 873 12-08-2023, 00:36
Letzter Beitrag: Sinai
  "Ich aber sage Euch..." Jesus und sein (Miss)Verhältnis zu NT- Bibeltexten Davut 213 59926 22-07-2023, 16:59
Letzter Beitrag: Ulan

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 2 Gast/Gäste