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Rechtsgrundlage für Christenverfolgung
#8
(08-09-2018, 16:14)Ulan schrieb: Heilige


Mir fallen hier 3 Themen ein:

1.)  In der Apostelgeschichte 26:10 ist tatsächlich (im Deutschen) von "Heiligen" die Rede.
Ich denke aber nicht, daß diese "Heiligen" etwas mit den späteren christlichen Heiligen zu tun hatten. Ein vom Sanhedrin verfolgter Judenchrist ist etwas anderes als die Heilige Barbara, Schutzpatronin der Bergknappen und der Artillerie 
a) die damaligen Hagios waren Angehörige ihrer Synagogen, die wegen ihrer christlichen Idee von ihren Synagogen verfolgt wurden, und von diesen bei Hartnäckigkeit in der Folge beim Sanhedrin angeklagt wurden. Dies war offenbar schon zu Zeiten des Saulus
Nach dem von Rom niedergeschlagenen Bar Kochba Aufstand wurde die Gangart der Synagogen gegen "ihre" Judenchristen noch härter, da sie im Aufstand Gewalt abgelehnt hatten und somit als Verräter galten. Wenn schon nicht als Verräter, so doch als Wehrdienstverweigerer - um einen modernen Ausdruck zu verwenden.
b) die späteren christlichen Heiligen (von der erwähnten Hl. Barbara über den Hl. Gambrinus, dem Zunftheiligen der Bierbrauer und fallweise auch der Bäcker, wo halt eine Brauerei an eine Hefebäckerei angeschlossen war bis zum Hl. Hubertus, dem Schutzpatron der Jäger aber auch des Wildes, der mancherorts zu den 14 Nothelfern gerechnet wird) sind eigentlich Schutzpatrone, die bei Gott ein gutes Wort einlegen sollen. Eine Art Standesvertretung im Himmel.

2.)  Eigentümlicherweise kommt hagios (sacred) von hagos (an awful thing)

ἅγιος hagios
From ἅγος hagos (an awful thing); 
sacred (physically pure, morally blameless or religious, ceremonially consecrated): - (most) holy (one, thing), saint

Warum das so ist, kann ich mir nicht erklären. Vielleicht hat jemand eine Theorie


3.)  Nun zu Saulus:  Saulus wandelte sich zum Paulus.
Ob er tatsächlich Richter des Sanhedrin war, ist eine gute Frage.
Die Stimme verurteilend abgeben kann auch auf einen Gerichtssachverständigen zutreffen. Kein Richter zwar im formalen Sinn, aber aufgrund seiner Meinung entscheiden dann die Richter

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Oben schrieb ich etwas unbeholfen bei den Judenchristen von "ihrer christlichen Idee" 
Religion schien mir noch zu hart, denn diese ersten Christen - allesamt Juden - blieben bis 135 Angehörige ihrer Synagogen 
Es waren Menschen jüdischer Religion, allerdings mit abweichenden irgendwas
Bis zu Beginn der Heidenmission ließen sie ihre Knaben beschneiden, aßen kein Schweinefleisch und wohl auch sonst nichts, das treife war (um den heutigen jiddischen Ausdruck zu verwenden, den es ebenso wie den jiddischen Ausdruck koscher noch nicht gab) 
Was war in der Zeit als Jesus predigte, eigentlich wirklich der Unterschied der Christen zum Judentum ?

Waren es nur Kleinigkeiten im Alltag (andere Form des Hände waschens als die Pharisäer - welche aber auch von den Sadduzäern abgelehnt wurde) oder gab es inhaltliche Unterschiede? 

War das damalige Urchristentum eine Art des frühen liberalen Judentums? Ein frühes "Reformjudentum" ?

Meine Fragestellung geht dahin, ob es bloß graduelle Unterschiede der Intensität waren (darf man einen am Sabbat verunglückten mit Hilfe von Gojim und Eseln ins Haus bringen und muß ihn dort unversorgt liegen lassen, oder darf man einen griechischen Arzt beauftragen ihn zu verbinden, oder dürfen ihn seine Angehörigen selbst verbinden wenn halt kein griechischer Arzt greifbar ist)  -  oder war die Strömung der Jesus Leute in manchem gegensätzlich zum Judentum ?
In welchen Punkten?
Christen scheinen gewaltlos gewesen zu sein, aber so manche Jesusworte vermitteln einen anderen Eindruck (wer kein Schwert hat, soll seinen Mantel gegen ein Schwert eintauschen) und Petrus hieb dem Häscher bei erster Gelegenheit das Ohr ab. So etwas gibt es nur im aggressiven Milieu von Messerstechern . . .
Normale Leute tragen keine Waffe bei sich, auch im damaligen Jerusalem gehörte ein Schwert nicht zum Accessoire eines Stadtbewohners

Man stelle sich vor, bei einer Polizei Razzia in Berlin zieht einer der Gruppe ein langes Messer und haut dem Polizisten auf die Rübe, daß gleich das Ohr am Boden liegt. Hui, da wäre Feuer am Dach und die Leute würden zurecht von der Öffentlichkeit als Terror Sekte wahrgenommen werden.

Christen fielen damit auf, daß sie einen lockeren Umgang mit der damaligen Unterwelt pflegten (Huren und sogenannte Zöllner) aber reicht das aus, von einer neuen Religion zu sprechen? Ich verneine das. 

Christen hießen Christen, weil sie den christos (hebr. der Gesalbte) wollten.  Das ist der hebräische Messias
Die Salbung war damals im Orient das Kennzeichen des Königs
Aber den Messias wollten die Juden auch

Die Juden wollten den kriegerischen Messias - aber ganz ehrlich - ist der Messias der Geheimen Offenbarung, der die halbe Menschheit ausrotten soll, weniger kriegerisch ?
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Rechtsgrundlage für Christenverfolgung - von Kain - 07-09-2018, 23:55
RE: Rechtsgrundlage für Christenverfolgung - von Sinai - 08-09-2018, 20:10

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