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Tschetschenen und Afghanen
#1
Von diesen beiden Gruppen liest man immer was in den Zeitungen.

Doch ist das Wissen über sie sehr spärlich

Es gelang mir, ein wenig Fakten über sie zu sammeln:

1.) Afghanen
100 % Moslems
(80 % Sunniten und 20 % Schiiten. Daneben gibt es laut Wikipedia ca. 15.000 Hindus)
Da Sunniten und Schiiten Erzfeinde sind, ist die Situation brenzlig. Latente Konfliktgefahr und laufend Massaker.
Ethnien: Auch die Ethnien sind bunt durcheinandergewürfelt, es gibt laufend Gewalt zwischen ihnen, daher auch die vielen Flüchtlinge

Es werden die Sprachen Persisch und Pastunisch gesprochen - daneben gibt es aber auch echte Turkvölker wie Turkmenen und Usbeken
Sprachen und Ethnien überlagern einander und bilden allerlei Schnittmengen
Interessanterweise gibt es im Westen auch ein Tal wo slawisch (!) gesprochen wird

Ganz im Osten gibt es auch chinesische Dörfer aus uralten Zeiten

Das Gebiet, zu dem man heute "Afghanistan" sagt, war schon immer politisches Konfliktgebiet. Schon in der Antike
Aber auch vom Osten her: Das Reich der Mitte streckte seine Fühler aus
Dann der Islam und die Kämpfe zwischen Sunniten und Schiiten. Es liegt zwischen dem mehrheitlich (80 %) sunnitischen "Afghanistan" und dem sunnitischen Ländern Saudi Arabien, Irak, Türkei der schiitische Riegel des Iran
Viel später dann der Konflikt zwischen dem Zarenreich und Großbritannien
Dann die Fortsetzung der Südexpansion durch die Sowjetunion (Afghanistankrieg)
Aber auch nach dem Ende der Sowjetunion ist dort keine Ruh


2.) Tschetschenen
Über die Tschetschenen weiß man eigentlich fast nichts
"mehrheitlich" Moslems, und zwar Sunniten
Die Sprache wird als "nordkaukasisch" bezeichnet, was nur die Region bezeichnet, aber sonst nichts

Wenn man sich die Landkarte Tschetschenien - Wikipedia anschaut, dann ist das eine überraschend kleine Fläche
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#2
Soll das hier ein Wikipedia-Ersatz werden?

(03-11-2018, 01:52)Sinai schrieb: Von diesen beiden Gruppen liest man immer was in den Zeitungen.

Doch ist das Wissen über sie sehr spärlich

Bei wem?

(03-11-2018, 01:52)Sinai schrieb: Über die Tschetschenen weiß man eigentlich fast nichts
Die Sprache wird als "nordkaukasisch" bezeichnet, was nur die Region bezeichnet, aber sonst nichts

Es bezeichnet eine Sprachfamilie, der aber wohl eine eindeutige Begruendung fehlt, weshalb die meisten Gelehrten hier wohl "Nordostkaukasisch" sagen wuerden und sie nicht mit "Nordwestkaukasisch" zusammenwerfen wuerden.
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#3
Sinai schrieb:Es gelang mir, ein wenig Fakten über sie zu sammeln:

1.) Afghanen
 

* Ist Dir aber sehr schlecht  "gelungen". Deine Faktensammlung über Afghanistan  ist größtenteils falsch  und bedarf der Richtigstellung (für Mitlesende) in folgenden Punkten:

Zitat:Sinai schrieb: Da Sunniten und Schiiten Erzfeinde sind....   Latente Konfliktgefahr und laufend Massaker.

Sunniten und Schiiten im Islam sind vergleichbar mit Katholiken und Protestanten im Christentum. Es herrscht zwar eine subtile Glaubensdifferenz (Mohammad-Nachfolge,  Gebetsliturgie und Pilgerpraxis). Eine latente Antipathie gegeneinander ist, wie zwischen Katholiken und Protestanten früher, zwar da.  Aber sie beten nach ein und demselben Koran.

Dass sie deshalb  Erzfeinde sind ist Quatsch. Sie leben in den Provinzen grundsätzlich  friedlich nebeneinander. Das gleiche gilt für Deine "laufenden Massasker".

Wo und wann finden die laufend statt?

Zitat:Sinai schrieb: Afghanistan: 100 % Moslems - Daneben gibt es .. ca. 15.000 Hindus
 
Auch das ist falsch. Vor der Taliban-Zeit gab es etwa 100.000 Hindus und Sikhs im Land, die wegen ihrer fremden Religion zum Teil  von Mudschahedin und Taliban niedergemetzelt bzw. gewaltsam vertrieben wurden. Heute leben deshalb nur noch  ca. 2000 Sikhs in Afghanistan, sie waren und sind keine Muslime. 100% Moslems stimmte also noch nie.

Zitat:Sinai schrieb: Es werden die Sprachen persisch und Pastunisch gesprochen...

Auch nicht richtig: Persisch wird in Iran gesprochen und nicht in Afghanistan. Die persische Sprache heißt Farsi. In Afghanistan wird Pasthu (richtige Schreibweise) und Dari gesprochen. Es gelten die arabischen Schriftzeichen.

Zitat:Sinai schrieb: Außerdem gibt es noch  echte Turkvölker......

Was Du verwechselst sind die "Hasara", allein erkennbar durch ihr mongolisches Aussehen. Sie leben aber nicht "ganz im Osten in uralten chinesischen Dörfern" sondern in Zentralafghanistan. Aber auch als Muslime. Sie sind die Nachfahren Tschengis Khans, wie man an ihrem Aussehen unschwer erkennen kann.

Insgesamt gibt es in Afghanistan außer Pashtunen: Tudjek, Hasara, Turkmen, Baluch, Uzbek, Noorestani, Pashaie

Zitat:Sinai schrieb: Aber nach dem Ende der Sowjetunion ist dort keine Ruh....

Das stimmt wenigstens so halb. Das Ende der UdSSR war nicht ausschlaggebend, sondern der Abzug der sowjetischen Truppen. Die Regierung Dr.  Nadschibullah konnte nach dreieinhalb Jahren aber den inneren Frieden nicht  halten. Die Mudschahedin legten Kabul in Schutt und Asche, vergewaltigten Frauen, schnitten Schwangeren die Brüste ab. Das war eine Schreckensherrschaft. Sie tanzten über den Getöteten. Und dann kamen die Taliban, die ursprünglich von den USA aufgepäppelt wurden. Sie waren die neuen Feinde. Der Westen rückte ein. Daher kommen die vielen Flüchtlinge. Nicht aus Sowjetzeiten.

MfG


* Ich rekapituliere dies aus der Erinnerung. Sollte jemand Zweifel haben , erbringe ich selbstverständlich den Schriftbeweis.
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