Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
... Aber ich sage Ihnen ... das Evangelium der Gegensätze und Kontrapunkte
#9
(11-12-2018, 22:55)Sinai schrieb:
(06-12-2018, 20:31)oswaldo_8553 schrieb: Indem er die Ehebrecherin nicht steinigte, interpretierte Jesus das mosaische Gesetz nicht gemäß seiner „Vision", sondern widersprach dem Gesetz, das diese Art von Strafe für Ehebruch vorsah.


Du scheinst vergessen zu haben, daß sich die Geschichte in der mittlerweile römischen Provinz Judäa abspielte.
Laut Einheitsübersetzung brachten die Schriftgelehrten und die Pharisäer eine Frau, die beim Ehebruch ertappt worden war. Sie stellten sie in die Mitte und sagten zu ihm: Meister, diese Frau wurde beim Ehebruch auf frischer Tat ertappt.
Mose hat uns im Gesetz vorgeschrieben, solche Frauen zu steinigen. Nun, was sagst du? Joh 8,5
Es dürfte sich wohl nur um eine rhetorische Frage gehandelt haben, denn im Imperium Romanum durfte keine Hinrichtung (auch keine Steinigung) aufgrund von alten nationalen Stammesrechten vollzogen werden. Ausschließlich der römische Statthalter durfte Todesurteile aussprechen. Hätten diese erwähnten Leute - die Schriftgelehrten (Sadduzäer?) und die Pharisäer die Frau zur Steinigung verurteilt und wäre die Frau dann auch tatsächlich getötet worden, so wären alle anwesenden Richter und ehrenamtlichen Henker von den Römern hingerichtet worden. Als Mörder. Rom duldete keine Justiz von Parallelgesellschaften in seinem Reich
Die Vorschrift, die Moses den Israeliten in der Thora vorgeschrieben hatte, Ehebrecherinnen zu steinigen, war im Römischen Reich nicht mehr durchführbar.
Genau so wenig, wie heute in London die afghanische Community keine Ehebrecherin steinigen darf - da dies als Mord geahndet wird.
Die Antwort von Jesus war diplomatisch: "Als sie hartnäckig weiterfragten, richtete er sich auf und sagte zu ihnen: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie."

Nach dem, was ich aus Ihren Überlegungen verstehe, hat Jesus die Steinigung der Ehebrecherin nicht autorisiert, weil er sich in einer römisch besetzten Provinz befand. In diesem Fall konnten nur die römischen Behörden eine Todesstrafe verhängen.

Nach deiner Begründung nahm Jesus diese Haltung nur an, weil er aufgrund der Umstände dieser Episode diplomatisch handelte.

Aber selbst wenn die Umstände günstig waren, um das im alttestamentarischen Gesetz vorgeschriebene Urteil auszuführen, bin ich sicher, dass Jesus die Steinigung nicht genehmigen würde, weil er kam, um Kreaturen zu retten und nicht zu zerstören.

Jesu Ziel war es immer, Menschen zu rehabilitieren, sie auf das wahre Reich Gottes aufmerksam zu machen und ihnen eine Chance zur Wiederherstellung zu geben.


Nachrichten in diesem Thema
RE: ... Aber ich sage Ihnen ... das Evangelium der Gegensätze und Kontrapunkte - von oswaldo_8553 - 12-12-2018, 19:09

Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Ein neues Evangelium für die heutige Zeit Nils 25 1512 26-01-2024, 15:37
Letzter Beitrag: petronius
  Gegensätze in der Katholischen Kirche Sinai 186 13342 16-08-2023, 10:53
Letzter Beitrag: Sinai
  "Ich aber sage Euch..." Jesus und sein (Miss)Verhältnis zu NT- Bibeltexten Davut 213 60582 22-07-2023, 16:59
Letzter Beitrag: Ulan

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 2 Gast/Gäste