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... Aber ich sage Ihnen ... das Evangelium der Gegensätze und Kontrapunkte
#73
(18-12-2018, 17:28)oswaldo_8553 schrieb: . . . man füllt neuen Wein in neue Schläuche, so bleiben beide miteinander erhalten.


Mir ist jetzt beim lesen ein spontaner Gedanke gekommen:
Ist es auszuschließen, daß der "alte Wein" das traditionelle Judentum ist? Jesus wollte seine neue Lehre nicht ins alte Gefäß des traditionellen Judentums gießen
Ein treffendes Paradigma: das alte Gefäß (alter Weinschlauch) ist zwar sehr kostbar, da er ein wundervolles Biotop ist, aber wenn man da neuen, teilweise unausgegorenen Wein hineingibt, kommt es zu heftigen und unerwünschten Reaktionen. Es beginnen unkontrollierte Gärungen die man nicht im Griff hat, es bildet sich Essig in Spuren, der zwar das Getränk nicht ungenießbar macht, ihm aber den Geschmack deutlich mindert, es bilden sich allerlei unerwünschte Gase die Druck aufbauen und das Gefäß zum Platzen bringen !

(Anm.: daß die Lehre Jesu eine "neue Lehre" war, kann man auch am - späteren - Begriff "Neues Testament" erkennen.)

Könnte Jesus gemeint haben, daß die Neue Lehre nicht aufs traditionelle Judentum (Pharisäer) aufgepfropft werden soll, sondern daß sich diese Neue Lehre eine neue Basis suchen sollte ?

Sogar eine Abkehr von den Jüngern Johannes' des Täufers ist erkennbar.
Johannes der Täufer gilt als letzter Prophet des Alten Testaments

Wer waren aber nun die "neuen Schläuche" ?
Eine schwierige Frage. Die Heiden waren es damals wohl noch nicht. Die Heidenmission kam erst später - nach dem Apostelkonzil
Jesus lehnte noch die Heiden ab. Siehe Matthäus 15:26
Die Samariter würdigte er jedoch mit seinem positiven Gleichnis vom Barmherzigen Samariter
Die Samariter waren zwar keine Heiden, aber halbe. Vom traditionellen Judentum wurden sie jedenfalls nicht als Juden anerkannt - da gab es ein Eheverbot

Das gibt uns aber auch nicht die Antwort auf die Frage wer mit den "neuen Schläuchen" gemeint sein konnte . . .

Aber vielleicht ist das Gleichnis mit den neuen Schläuchen eine versteckte Ankündigung der späteren Heidenmission?

Wenn Jesus nicht der Sohn Gottes war, dann erübrigt sich jede theologische Diskussion.
Wenn Jesus der Sohn Gottes war, dann konnte er in die Zukunft sehen - und wußte, daß seine Apostel später ein Apostelkonzil abhalten werden - mit dem Ergebnis der Heidenmission

Ja, dies wäre eine plausible Erklärung für das Paradigma mit den "neuen Schläuchen"

Das traditionelle Judentum war ein hochkompliziertes Biotop - jeder Handgriff war genau festgelegt, die geringsten Abweichungen in Kultus und Lehre galten als schlimm, es war keinerlei Neuerung möglich

Römer, Kelten und Germanen waren da unkompliziert


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RE: ... Aber ich sage Ihnen ... das Evangelium der Gegensätze und Kontrapunkte - von Sinai - 19-12-2018, 00:20

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