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... Aber ich sage Ihnen ... das Evangelium der Gegensätze und Kontrapunkte
Beitrag # 141
(05-02-2020, 12:18)konform schrieb: Dieses Neue ist: Menschen werden von vormals sterblichen durch das Opfer Jesu zu unsterblichen Göttern. Dass Menschen Götter sind, hat Jesus selbst gesagt ( . . . )


Ich fand folgende Bibelstelle:
"Amen, ich sage euch: Von denen, die hier stehen, werden einige den Tod nicht erleiden, bis sie den Menschensohn in seiner königlichen Macht kommen sehen." Mt 16,28 (EÜ)

Wenn ich das recht verstehe, sagte Jesus offenbar tatsächlich, daß manche Jünger unsterblich geworden sind, somit Unsterbliche geworden sind! Wieder Unsterbliche geworden sind wie Adam und Eva vor dem Sündenfall. Allerdings waren Adam und Eva keine Götter !

Doch wie ging es weiter? Überlebte einer der Jünger als Ewiger Jude ? Dieses Märchen geistert nun schon seit bald 2000 Jahren durchs christliche Europa, erlischt und glost unter der Oberfläche weiter und flackert immer wieder auf

Jeder Mensch der im Geist der Illumination erzogen wurde, lehnt dies als Superstition ab

Wenn man das Evangelium ernst nimmt, dann hätten "einige" der Jünger den Tod nicht erlitten und leben heute noch.

Ewiger Jude - Wikipedia
"Die Figur des ewig durch die Zeiten wandernden Juden ging in den verschiedenen Ländern unter verschiedenen Namen (Cartaphilus, Buttadeus, Mattathias, Paul Marrane und andere) in die Volkssagen ein. In Frankreich ist der Name Isaac Laquedem geläufig, sowohl aus Legenden als auch aus einer Novelle von Alexandre Dumas."

Insbesondere auch in der überspannten Zeit von 1789 kolportierten einige größenwahnsinnig gewordene dubiose Revoluzzer, daß die "Wissenschaft" ein Mittel gegen das Altern gefunden hätte. Doch diese Hoffnung erwies sich bald als Propagandaschwindel

Der Mensch der heutigen Zeit wird selten älter als 100 Jahre

Wie alt Menschen in alter, vorschriftlicher Zeit wurden, kann nicht gesagt werden - hier gibt es allerlei Spekulationen:

A) Der Mensch lebte in einer gesunden Natur ohne jede menschlich hergestellten Gifte (natürliche Gifte gab es aber schon immer) und lebte viel länger als heute . . .

B) Der Mensch hatte keine Kenntnis von Seuchenbekämpfung und Medizin, hatte wenig Nahrung und keine verläßliche Heizung (letzteres Argument geht aber in warmen Regionen des Orients ins Leere) und wurde im Durchschnitt nicht älter als 35
Auch dies ist nicht besonders haltbar, denn das "durchschnittliche" Lebensalter konnte durch enorme Säuglingssterblichkeit (noch dazu bei gleichzeitig enormer Geburtenzahl) verfälscht worden sein

Meine Meinung ist, daß all diese Gedanken reine Spekulation sind - wer will denn wirklich wissen, wie alt Menschen vor 5000 Jahre wurden ??

Doch kehren wir zur Frage zurück, wie Jesus zur Unsterblichkeit stand.
Wie gesagt empfand Jesus seine sündhaften Jünger keineswegs als Götter - erstens weil diese unvollkommene Kreaturen waren (Petrus verleugnete Jesus drei Mal, Thomas war ungläubig, usw.) und zweitens weil Jesus einer monotheistischen Religion entstammte

Aber Jesus versprach einigen der Jünger tatsächlich die Unsterblichkeit - oder zumindest langes oder kurzes Leben bis der Menschensohn in seiner königlichen Macht kommt.

Der rätselhafte Begriff des Menschensohns stammt aus dem Althebräischen oder Aramäischen.
Dadurch, daß es unklar ist, ob Jesus den Begriff der althebräischen oder aramäischen Kultsprache verwendete, wird das Ganze noch schwieriger 1)

Zur Zeit der Apostel rechnete kein Christ damit, daß es einmal ein Jahr 2020 nach Christus geben wird!
Die Apostel erwarteten, daß der Menschensohn in seiner königlichen Macht bald kommen werde!
Und nicht, daß er im Jahre 2020 noch immer nicht gekommen sein wird . . . Dies muß einmal gesagt werden dürfen

Somit war wohl von einer jahrhundertelangen oder jahrtausendelangen Lebensspanne keine Rede !

____


1) Althebräisch und Aramäisch waren zur Zeit Jesu zwar weitgehend kongruent, aber bei manchen wichtigen kultischen Begriffen gab es beachtliche Bedeutungsunterschiede. Ein bekanntes Problem.
Auch nichtchristliche Quellen weisen auf die Hebräisch-Aramäisch Problematik hin: etwa der prominente jüdische Gelehrte Rabbi Simon ben Jochai (ein Tannait; er starb im 2. Jhdt nC) thematisierte dieses alte Sprachproblem


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RE: ... Aber ich sage Ihnen ... das Evangelium der Gegensätze und Kontrapunkte - von Sinai - 19-02-2020, 01:38

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