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unerwartete Engpässe bei dünnem Personal-Tablot
#1
Guten Tag,

... ein Pastor erkrankt schwer : ein anderer hört auf weil er mit dem Zölibat nicht klar kommt wie beim Bistum in Aachen.
Diese unerwartete Personalengpässe müssen natürlich kompensiert werden durch Veranstaltungsausfälle ect. ...
> wie sieht das denn dann konkret aus ?
> ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass dann durch Ausfall das Manko über eine längere Zeit nur verwaltet werden kann !!!
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#2
Es hat schon etwas Verwunderliches, dass die Katholische Kirche in Deutschland daran einen schleichenden Tod zu sterben scheint, dass niemand in Deutschland mehr katholischer Priester werden will (Geld hat sie genug). Da bleibt ihnen halt nur, Priester aus dem Ausland zu importieren. Oder sie warten darauf, dass die wenigen alten Leute, die oft die vebliebenen aktiven Kirchengemeinden bilden, auch noch wegsterben.
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#3
Wird hier nicht ein deutsches Problem verallgemeinert?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#4
Wo siehst Du die Verallgemeinerung? Dass es um Deutschland geht, wurde doch deutlich gemacht.
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#5
Auch in anderen Staaten gibt es Priestermangel
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#6
Das ist sicherlich richtig. In Spanien z.B. ist der Priestermangel enorm, aber sie koennen die Luecken halt teilweise mit Priestern aus Lateinamerika fuellen.
Trotzdem war hier Deutschland gemeint.
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#7
(12-12-2018, 12:30)Kreutzberg schrieb: . . . hört auf weil er mit dem Zölibat nicht klar kommt . . .


Wir alle wissen, daß nicht alle Menschen gleich sind. Der eine hat einen unbändigen Sexualtrieb wie ein Tier - er ist zum katholischen Priesteramt ungeeignet. Jeder der ins Priesterseminar geht, hat jahrelang Zeit, sich selbst zu beobachten.

Etwa 1 % der 18-jährigen Männer hat keinen Sexualrieb - diese Männer sind dann im Priesteramt gut aufgehoben

Besser als wie als ein ewiger Junggeselle durchs Leben zu wandeln, widmen sie ihr Leben ganz dem Christus und der Gemeinschaft der Gläubigen und werden durch die Pfarrersköchin im Haushalt versorgt. Ein wichtiger Punkt. Dafür widmet er seine ganze Zeit seiner Pfarre. Ein verheirateter Priester könnte sich ja nie so um seine Schäfchen widmen (Ehefrau und eigene Kinder wollen sehr viel Aufmerksamkeit)

Manche lügen sich aber während des Priesterseminars selbst und die Kirche an. Sie leugnen und verheimlichenen ihren Trieb
Wenn nun so einer Pfarrer wird, dann hat die Gemeinde - und er - ein Problem !

Dann ist es am besten, wenn er die Konsequenz zieht und geht. Hier soll ihm die Kirche mit Rat und Tat zur Seite stehen. Man kann ihn ja beruflich in mannigfaltiger Weise versorgen, wenn man will. Ein Mann der unter anderem Latein und Altgriechisch beherrscht, der außerdem ein ausgebildeter Historiker ist und rhetorisch geschult, sollte als Bibliothekar, Archivar, Schulbuchautor für Latein, als Lateinlehrer in Höheren Schulen, als Dozent für Latein und Altgriechisch an den Universitäten, als Lateinlehrer für Universitätsanfänger in Jus und Medizin, als archäologischer Beirat, als Museumsdirektor, etc etc bestens geeignet sein

Und wenn "nur" einer von 100 Abiturenten Priester wird, dann reicht das allemal

Man will ja keine Akademiker Inflation auch in diesem Bereich. Oder sollen auf 20 Kirchgänger ein Priester kommen ??
Das wäre ja unerwünscht, wenn es so viele Priester gäbe
Wenn eh nur jeder zehnte am Sonntag in die Kirche geht, braucht man auch nicht eine riesen Zahl von Priestern. Die Kirchen sind leer (nur die vorderen Reihen sind - halb - gefüllt)
Somit macht es wenig Sinn, den "Priestermangel" zu thematisieren oder gar zu beklagen
Wenn die Gesellschaft in einem Land nicht mehr katholisch ist, braucht es auch nicht mehr dieselbe Priesterzahl wie 1950
In der heutigen Welt des "Konsums" regieren andere Gesetze als vor 70 Jahren
In einer säkularen Welt braucht es viel weniger Priester

Und das eine Prozent, das sich selbstkritisch und ehrlich für das Zölibat entschied, lebt glücklich und zufrieden als geehrte Priester in den Gemeinden

Mehr sollen es ja gar nicht sein. Um 1500 lebte Deutschland in einer Krise: jeder 9. Mann war Mönch und lebte somit im Zölibat

Das war ein unerwünschter Zustand der als schädlich angesehen wurde. Der Römisch-Deutsche Kaiser Joseph II. säkularisierte dann die Gesellschaft und hob einen Großteil der Klöster auf.

Um über Deutschland zu reden (in Südamerika sieht es anders aus): wenn heute weniger Abiturenten als früher Priester werden wollen, ist das kein Problem bei den halbleeren Kirchen

Pfarrgemeinden werden fusioniert, damit die Kirchen wieder voll besetzt sind (aus 3 mach 1) und man benötigt somit nur 1/3 der Geistlichen
Das ist alles kein Problem, da durch die Motorisierung (Auto und Öffis) die "Gemeinden" flächenmäßig gewachsen sind. Die Gemeindegebiete wurden halt flächenmäßig größer. Die Kopfzahl wuchs aber nicht

Somit ist das Verhältnis Priester : Kirchgänger das gleiche geblieben

Wenn man am Sonntag in eine kath. Kirche geht, wird man feststellen, daß die Schlange vor dem Beichtstuhl nicht länger ist als früher
Ungefähr 3 Leute
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#8
Zölibat
... war/ist nur ein Grund für den Priestermangel in Deutschland und vermutlich gar nicht entscheidend.


(16-12-2018, 23:52)Sinai schrieb: Und wenn "nur" einer von 100 Abiturenten Priester wird, dann reicht das allemal ...
Es wäre an der Zeit, hierzu Belegdaten zu nennen und deren Quelle. Deine Überlegungen zur "Akademiker Inflation", die "man" nicht will, ist für mich nicht nachvollziehbar.

Ferner ist es offensichtlich falsch, dass der Rückgang der Gemeindeglieder und der Rückgang des Priesternachwuchses im Gleichgewicht stehen. Warum also solche aus der Luft gegriffenen Spekulationen?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#9
(17-12-2018, 13:27)Ekkard schrieb:
(16-12-2018, 23:52)Sinai schrieb: Und wenn "nur" einer von 100 Abiturenten Priester wird, dann reicht das allemal
Es wäre an der Zeit, hierzu Belegdaten zu nennen und deren Quelle.


Das ist meine persönliche Meinung

Es gibt etliche Tausend Abiturenten jedes Jahr. Wenn ein Prozent davon Priester wird, dürfte das eine recht passable Zahl sein. Aber ich versteife mich nicht darauf.
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#10
@Sinai: Ich schliesse mich der Frage nach Nachweisen zu den in Deinem Beitrag genannten Daten an. Ausserdem, was hat die Zahl der Moenche in Oesterreich zur Zeit Kaiser Josephs II. mit der Threadfrage zu tun?

Den Sexualtrieb in die Frage hineinzubringen ist schon ein wenig heikel. Wei waer's noch mit dem Vorschlag, dass es fuer Homosexuelle heute nicht mehr noetig ist, ihren Trieb im Priesterseminar oder im Kloster auszuleben? Klingt auch nicht gut, oder? Das Problem mit solchen Aussagen ist, dass sie, wenn ueberhaupt, nur auf einen geringen Teil aller Priester zugetroffen haben. Dass unter Umstaenden Leute Priester wurden, die ihrer Daemonen in Form von diversen, zur jeweiligen Zeit gesellschaftlich nicht akzeptablen sexuellen Neigungen Herr werden wollten, kann man nicht ausschliessen, wenn man an den Berg der aufzuarbeitenden Missbrauchsfaelle in der RKK denkt. Was ich mir nicht denken kann, ist, dass das je eine Hauptursache, den Priesterberuf zu waehlen, gewesen sein kann.

Ich denke, es ist fruchtbarer, unser heutiges Selbstverstaendnis, die Erwartungen, die wir an das Leben haben, und auch das, was als akzeptables Opfer fuer einen bestimmten Lebensweg gesehen wird, zu betrachten. Das Verhaeltnis zwischen Katholiken und Protestanten in der Bevoelkerung ist heute so entspannt, dass wohl kaum ein Katholik irgendetwas besonders Verwerfliches in einem verheirateten Priester sieht. Unser heutiges psychologisches Denken mag sogar davon ausgehen, dass das fuer die geistige Gesundheit nicht schlecht ist. Das Problem mit dem Zoelibat ist also weniger der Sexualtrieb selbst, sondern dass er schlicht nicht mehr als adaequates Opfer dafuer gesehen wird, der Berufung als Seelsorger zu folgen.

Anknuepfend an Ekkard ist natuerlich auch noch zu erwaehnen, dass der Zoelibat nur ein Problem von vielen darstellt, warum die Zahl der Priester zurueckgeht. Der Beruf hat heutzutage auch kein Prestige mehr. Statt Ehrfurcht erntet so mancher Priester heutzutage Spott; und das kann einem den Spass am Beruf ganz schnell verleiden.
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#11
Das ist doch mal ein ganz neuer Denkanstoß : weshalb will keiner Pastor werden. Ist doch ein relativ gut bezahlter Job ?
Ich denke es ist die Reglementierung im allgemeinen. Außerdem ist ein Pastor ja mehr Verwaltungsmanager als Seelsorger. Das kommt durch die Sachzwänge.

Es gibt aber sicherlich noch andere Gründe weshalb das in Deutschland nicht klappt.
> Priestermangel in Lateinamerika gibt es bestimmt nicht. Das sollte zu denken geben.
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#12
(19-12-2018, 19:37)Kreutzberg schrieb: > Priestermangel in Lateinamerika gibt es bestimmt nicht. Das sollte zu denken geben.


Dann schieß los
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#13
Am Ende ist die Diskussion wahrscheinlich sinnlos. Die Diözesen und Ortsgemeinden nehmen nur im schlimmsten Notfall ausländische Pastöre zur Hilfe dauerhaft an. Das wissen auch die Fachleute in der vatikanischen Kurie.

Der Nothelfer hier bilden vermutlich die Diakone. Durch ihre Weihestufe können sie zumindest Messen halten und einige Sakramente spenden, wenn ich richtig informiert bin.

Ob es in den Bistumszentralen einen Springer gibt, den man zur Not einsetzen kann ist wohl ausgeschlossen.
Die Gottesdiensttermine weisen auch immer mehr ausgefallene Messen aus. Alles wird schlichtweg auf Notbetrieb
umgeschaltet. Das ist die Lösung mit der man dauerhaft wohl leben muss.

Allerdings weiß ich nicht ob gelegentlich auch Ordensbrüder von Klöstern hier eingesetzt werden können.
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#14
(19-12-2018, 19:37)Kreutzberg schrieb: > Priestermangel in Lateinamerika gibt es bestimmt nicht. Das sollte zu denken geben.

Es gibt tatsächlich zu denken, daß es in Lateinamerika offenbar keinen Priestermangel gibt.
Was mag wohl der Grund sein ?
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#15
Niedrigere Bildungs- und Lebensstandards, nehme ich mal an. In Spanien ist der heimische Priestermangel ja eher noch schlimmer als hier, was einen generell kulturellen Einfluss eher unwahrscheinlich macht.
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