Ist der "Kaufmann" ein stetiger Feind Gottes?
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(17-01-2019, 14:40)Sinai schrieb:(17-01-2019, 14:09)Ulan schrieb: Wie soll denn jeder Selbstversorger sein? Du fragst Dich das auch? So weltfremd kann doch niemand sein. Es sei denn man lebt hinter dem Mond. Das gibt es schon längst in Form von Ökodörfern auf der ganzen Welt. Da gibts auch Ärzte die dort wohnen können https://www.fuereinebesserewelt.info/oek...nschaften/ Die amischen und mennonitischen Gemeinschaften leben seid Jahrhunderten, ohne moderne Geräte genau so autark wie es die Kaufleute hassen. Wenn alle autark leben, kann der Kaufmann nichts verkaufen. Deshalb werden solche Gemeinschaften überall aufs schärfste unterdrückt. Der Kaufmann braucht den Konsumenten, damit seine Gewinne wachsen, die übrigens stetig wachsen müssen aufgrund von Kredit und Zins der Banken. Deshalb weltweite Verschuldung zur Zeit 244 Billionen Dollar.
Auch diese Oekodoerfer benutzen Produkte der Grossindustrie. Solche Doerfer existieren, weil sie Zugriff auf die Produkte der Restgesellschaft haben. Auf den Bildern sehe ich Glasfenster, Solarzellen, industrielle Dachziegel, etc...
Die Oekobilanz vieler Oekoanhaenger sieht auch nicht besonders gut aus. (17-01-2019, 14:59)Andreas50 schrieb: Du fragst Dich das auch? So weltfremd kann doch niemand sein. Es sei denn man lebt hinter dem Mond. Das ist wieder einmal so ein typisches Nichtargument, das ich genau so gut an Dich zurueckgeben koennte. "Weltfremd" ist die Idee, dass wir alle so leben koennten. Dass irgendein Arzt in solch einer Gemeinschaft leben kann, ist klar. Dass er eine Ausbildung hinter sich hat, fuer die die Gesellschaft mehrere Hunderttausend Euro ausgegeben hat und die auf einer sehr komplexen und hochtechnisierten Infrastruktur beruht, auch. Und Krankenhaeuser braucht's immer noch fuer die schwierigeren Faelle. Uebrigens, sobald Du mir Deine naechste Nachricht per persoenlichem Boten, geschrieben mit selbstgemachter Tinte auf selbstgemachtem Papier, vorbeischickst, kann ich anfangen, Deine Vorstellungen ernstzunehmen. Den Boten werde ich dann auch fragen, was er fuer seine Dienstleistung bekommen hat.
Von den ganzen Sünden welche das kaufmännische Handeln mit sich bringt wollen wir garnicht reden.
Die sogenannte "Bauernbefreiung" *https://youtu.be/W5RnjCMYHlI?t=3814
17-01-2019, 23:42
(17-01-2019, 14:59)Andreas50 schrieb: Wenn alle autark leben, kann der Kaufmann nichts verkaufen. Deshalb werden solche Gemeinschaften überall aufs schärfste unterdrückt.Du blendest vollkommen aus, dass eine arbeitsteilige Welt, in der die Leistung per Geld geregelt und gehandelt wird, sehr erfolgreich war, viel erfolgreicher und gesünder als autarke Kleingemeinschaften. Ferner werden die meisten Menschen das Los strikt ablehnen, selbst für Nahrung, Kleidung, Wohnung sorgen zu müssen, anstatt derartige Leistungen zu kaufen. (17-01-2019, 14:59)Andreas50 schrieb: Der Kaufmann braucht den Konsumenten, damit seine Gewinne wachsen, die übrigens stetig wachsen müssen aufgrund von Kredit und Zins der Banken. Deshalb weltweite Verschuldung zur Zeit 244 Billionen Dollar.Du hast natürlich in einer Reihe von Fällen Recht: Es gibt Verschwendung, es gibt ungerechtfertigte Bereicherung, und es gibt den Hang der Politik "Wohltaten" zu erzeugen, die spätere Generationen bezahlen sollen. Das Meiste davon ist nicht irgendwelchen Kaufleuten (Dienstleister) geschuldet, sondern einerseits den kritiklosen Konsumenten selbst*) und andererseits unserer Idee von unkontrollierter Marktwirtschaft. Ich persönlich neige dazu zu glauben, dass der Handel mit Geld (als Ware(!) ohne realwirtschaftlichen Gegenwert an Sachen) ein so genanntes "Schneeballsystem" darstellt. Daran verdient nur, wer die ersten "Bälle" wirft. Der entsprechende Wikipedia-Artikel erläutert sehr gut das Prinzip (Link). *) Indem sie Dinge kaufen, die jenseits des tatsächlichen Bedarfs liegen. Es ist ein einfaches und billiges Argument, Menschen als "Sünder" abzustempeln, ohne sich um Funktion und Situation dieses Menschen in seiner Gesellschaft zu kümmern - mit anderen Worten: ohne das wirtschaftliche Gesamtsystem zu analysieren. Reines (religiös motiviertes) Wunschdenken löst keine Probleme unsere komplexen Welt!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
18-01-2019, 17:47
(17-01-2019, 15:17)Ulan schrieb: Auch diese Oekodoerfer benutzen Produkte der Grossindustrie. Solche Doerfer existieren, weil sie Zugriff auf die Produkte der Restgesellschaft haben. Auf den Bildern sehe ich Glasfenster, Solarzellen, industrielle Dachziegel, etc... Sehr gut beobachtet! Andreas50 schwärmt von den Amischen (17-01-2019, 14:59)Andreas50 schrieb: Die amischen . . . Gemeinschaften leben . . . ohne moderne Geräte . . . Die haben keinen Strom und somit keine Solaranlagen
18-01-2019, 19:02
(18-01-2019, 17:47)Sinai schrieb: Andreas50 schwärmt von den Amischen Nicht mal das stimmt. Die haben oft einen Solarkollektor und ein Telefon in irgendeinem Nebengebaeude (der Scheune z.B.) fuer den Notfall. Es bleibt aber im taeglichen Leben ungenutzt.
18-01-2019, 19:13
(18-01-2019, 19:02)Ulan schrieb:(18-01-2019, 17:47)Sinai schrieb: Andreas50 schwärmt von den Amischen Ich war noch nie in Amerika, aber das kann ich mir nicht vorstellen. Bei allen Sekten ist der Druck sehr groß und solche Leute würden sofort rausfliegen. Das ist so, wie wenn mir einer erzählt, daß die Zeugen Jehovas oft Zettel mit sich führten, die das Verbot von Blutkonserven bei Unfällen aufhebten (15-01-2019, 19:51)Andreas50 schrieb: "Du sollst Deinen Nächsten lieben wie Dich selbst" Hallo Andreas50! Wie kommst du darauf dass jeder gleich viel besitzen muß um gegen das Gebot der Nächstenliebe nicht zu verstossen? Jeder Mensch ist gezwungen tätig zu werden um zu überleben.Geld ist kumulierte Tätigkeit. beste Grüße (18-01-2019, 19:13)Sinai schrieb: Ich war noch nie in Amerika, aber das kann ich mir nicht vorstellen. Lies doch einfach nach: https://en.wikipedia.org/wiki/Amish_life...dern_world Da gibt's einen laengeren Abschnitt ueber den Gebrauch von moderner Technologie durch die Amish. Da es praktisch keine oeffentlichen Telefonzellen mehr gibt, sind Telefone in den Gemeinden mittlerweile notwendig. Anscheinend gehoeren auch Waschmaschinen bei 97% der Amish zum Haushalt. Zum Rest, siehe Tabelle. Durch die vielfaeltigen Geschaeftsbeziehungen der Amish zu der Aussenwelt ist das sowieso notwendig. Sie handeln halt auch gerne.
19-01-2019, 14:00
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19-01-2019, 14:29 von Andreas50.
Bearbeitungsgrund: Fehler
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(18-01-2019, 23:40)Claro schrieb:(15-01-2019, 19:51)Andreas50 schrieb: "Du sollst Deinen Nächsten lieben wie Dich selbst" Weil es nur so gerecht verteilt ist. Andernfalls entsteht der "Neid" Jeder Mensch tut etwas in seinem Leben. Nur dort wo es die Sünde das "Kaufmannsgeld" gibt muss er etwas tun um zu überleben.
Die moderne Technik ist erfunden worden um die menschliche Arbeit zu erleichtern.
Der Kaufmann macht aber daraus ein Geschäft, wie er aus allem ein Geschäft macht Die Waschmaschine wird nicht nach Bedarf hergestellt, sondern es müssen so viele Waschmaschinen verkauft werden wie möglich. In einem Ökodorf würde aufgrund der wenigen Einwohner nur eine Waschmaschine benötigt werden. Aus der Herstellung der Waschmaschine, oder z.b "Auto" nach "Absatz", nicht nach Bedarf ergeben sich weitere Sünden. Abholzung der Regenwälder. Aufbrauch aller Ressourcen der Welt. Umweltzerstörung. usw. (19-01-2019, 14:00)Andreas50 schrieb:(18-01-2019, 23:40)Claro schrieb: Hallo Andreas50! Wenn ich dich richtig verstehe, suchst du die Sünde auszulöschen und vermutest sie u.a. im Besitz!? Wie kommst du weiters darauf, dass sich zB der Neid nur auf Besitz bezieht? Auch dort wo es kein Geld gibt, muß jeder etwas tun um zu überleben.
19-01-2019, 15:07
(19-01-2019, 14:07)Andreas50 schrieb: Die moderne Technik ist erfunden worden um die menschliche Arbeit zu erleichtern. Naja, vielleicht gibt es die moderne Technik erst aufgrund der Geschäftigkeit von Menschen. Ich würde den Kaufmann oder das Geld nicht per se verteufeln. Sondern es kommt mMn auf die Gesinnung des Einzelnen und/oder einer Gesellschaft an. Und hierbei ist der Kaufmann nicht ausgenommen. |
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