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Was läuft schief in unseren Kirchen
#1
Man hat mich gefragt was mich denn an der katholischen und evangelischen Kirche denn so störe dass ich ausgetreten sei.
So möchte ich hier nur einige Beispiele aus meiner Sicht erläutern.
Die Protestanten in Östrreich beraten gerade darüber ob es nicht sinnvoll wäre die Ehe für alle, auch im kirchlichen Sinn, zu erlauben.
Dazu sage ich nur schlicht und einfach: "Was für ein Schwachsinn." Die Ehe hat seit jeher eine besondere Bedeutung für Christen und diese hat rein gar nichts mit gleichgeschlechtlicher Liebe zu tun. Ich habe nichts gegen schwule und lesbische Paare, jedoch hat das nichts mit dem Grundgedanken einer christlichen Religion zu tun.

Die Katholiken in Österreich und auch weltweit schlagen sich derzeit mit Mißbrauchsvorwürfen der schlimmsten Art herum, dabei ist die Kirchenführung nicht in der Lage dies klipp und klar zu kommentieren. In Österreich lässt die Causa Schwarz die Wellen hochgehen, die Wertigkeit der Religion ist in den Hintergrund gerückt. Wie bitte soll ich da auch nur einen Euro in den Klingelbeutel werfen wenn ich davon ausgehen muss das damit eine neue Küche für die Mätresse eines hohen Kirchenfürsten  finanziert wird.

Dies und vieles mehr sind Gründe warum ich der Meinung bin der Glaube und die Kirchen als Institution sind sehr weit voneinander abgerückt.

mit freundlichen und sonnigen Grüßen vom wohl schönsten See Kärntens, Hermann
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#2
(02-03-2019, 12:51)Hermann60 schrieb: Die Protestanten in Östrreich beraten gerade darüber ob es nicht sinnvoll wäre die Ehe für alle, auch im kirchlichen Sinn, zu erlauben.
Dazu sage ich nur schlicht und einfach: "Was für ein Schwachsinn." Die Ehe hat seit jeher eine besondere Bedeutung für Christen und diese hat rein gar nichts mit gleichgeschlechtlicher Liebe zu tun. Ich habe nichts gegen schwule und lesbische Paare, jedoch hat das nichts mit dem Grundgedanken einer christlichen Religion zu tun.

Homosexualität und Christentum - Wikipedia
6. Protestantische Kirchen
Auszug:
"Zu den evangelischen Kirchen mit einer liberalen Haltung zählen die United Church of Christ und die United Church of Canada, die gleichgeschlechtliche Paare in den Kirchen akzeptieren und Trauungen von gleichgeschlechtlichen Paaren erlauben.
Die Protestantische Kirche in den Niederlanden, einige reformierte Kantonalkirchen des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes, die Metropolitan Community Church, die skandinavischen Volkskirchen: Dänische Volkskirche, Schwedische Kirche, Norwegische Kirche, die Isländische Staatskirche, die Vereinigte Protestantische Kirche Frankreichs, die Vereinigte Protestantische Kirche von Belgien, die Presbyterian Church (U.S.A.), die Evangelisch-Lutherische Kirche in Amerika und die Evangelisch-Lutherische Kirche in Kanada gehören zu diesen befürwortenden Kirchen. Einige stellen homosexuelle Geistliche, die in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung leben, in der Besoldung und Versorgung gleich, so dass Geistliche auch in den Pfarrhäusern mit ihren Partnern zusammenleben dürfen."

Das wußte ich nicht


(02-03-2019, 12:51)Hermann60 schrieb: Die Katholiken in Österreich . . . Causa Schwarz

Davon habe ich noch nichts gehört. Als ich ins Google eintippte: Causa Schwarz
sah ich bald, daß es sich um ein Thema aus Kärnten handelt

Da Du uns ja schöne Grüße aus Kärnten schickst (siehe Beitrag # 1) ist Dir das ein Begriff, aber wir außerhalb hörten davon wenig, ich jedenfalls hörte nichts.

Im Google fand ich
Causa Schwarz : Scharfe Replik aus Kärnten auf Schönborn-Kritik ...

Ich weiß nur, daß Kardinal Schönborn in Österreich sehr umstritten ist, er hat sich medial gegen die von der Mehrheit gewählte österreichische Bundesregierung gestellt und verwendet das unschöne Wort "Diktatur"
Siehe hier:
"Wohin führt das?": Schönborn warnt vor Sicherungshaft « DiePresse …
Auszug aus der Zeitung Die Presse:
""In allen Diktaturen der Welt werden Menschen aus bloßem Misstrauen in Haft genommen", kritisiert der Kardinal. Die Bischofskonferenz ortet im Vorhaben von ÖVP und FPÖ einen Anschlag auf die Menschenrechte."

Das sind schon knallharte Worte die man nicht gewohnt ist. Eine inflationäre Verwendung von Begriffen wie "Diktatur" ist überhaupt sehr gefährlich - denn wenn dann einmal wirklich eine Diktatur oder so etwas ähnliches ist, wird keiner mehr solche Aussagen ernst nehmen.

Das ist wie die Geschichte "Peter und der Wolf" (Петя и волкdes) des berühmten moskauer Künstlers Sergei Prokofjew aus dem Jahre 1936
Die Story erschien - um die sowjetische Zensur zu umgehen - als Kindermärchen
Aber hellhörige Leute wußten, daß es ein politisches Gleichnis war. Man schrieb das Jahr 1936
Damals waren alle Künstler politisch engagiert.

Wohl 51 % der Österreicher (alle die diese beiden Regierungsparteien ÖVP und FPÖ gewählt hatten) finden die Meinung von Herrn Schönborn unpassend

Wenn nun ein Vorhaben der beiden Regierungsparteien (die ÖVP stellt den Bundeskanzler) mit einer "Diktatur" in Beziehung gebracht wird, dann hat Herr Schönborn eine rote Linie überschritten - die Mehrheit der Katholiken hat er wohl nicht hinter sich, denn die haben die ÖVP gewählt

Ein unterirdischer Kampf zwischen Bundeskanzler Kurz und Schönborn ?

Überhaupt ist die Lage in Österreich sehr unübersichtlich

Kärnten ist ja überhaupt ein Sonderfall - ich habe irgendwo gehört, daß Kärnten immer gerne gegen Wien löckt
Das war schon bei Jörg Haider so

Ich bin kein Kenner der religiösen und politischen Situation in Österreich oder gar speziell in Kärnten und kann nur versuchen, Informationen aus dem Internet zu holen - mir scheint das Thema "Bischof Schwarz" ein Stellvertreterkrieg zu sein - möglicherweise ist das ein katholischer kärntner Bischof, der sich seit Längerem gegen die Islamisierung Kärntens stark macht und deshalb in Dauerkonflikt mit Kardinal Schönborn in Wien ist, und dieser greift ihn nun an

Aber noch einmal: ich habe wirklich keine Ahnung zum Thema "Bischof Schwarz"


(02-03-2019, 12:51)Hermann60 schrieb: mit freundlichen und sonnigen Grüßen vom wohl schönsten See Kärntens, Hermann

Lustig. Vermutlich hat da jeder kärntner Seebewohner eine andere Ansicht  Icon_smile
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#3
(02-03-2019, 16:14)Sinai schrieb: Wohl 51 % der Österreicher (alle die diese beiden Regierungsparteien ÖVP und FPÖ gewählt hatten) finden die Meinung von Herrn Schönborn unpassend.

Weil die Leute damals in hellseherischer Voraussicht ihr Kreuz nur deswegen gesetzt haben, um ihre Meinung ueber eine zukuenftige Aeusserung von Kardinal Schönborn zu zukuenftigen Taten dieser Regierung zu dokumentieren Icon_rolleyes

Noch dazu deckt sich die Meinung von Schönborn so ziemlich mit derjenigen, die Du zum selben Thema bereits hier geaeussert hast. Der Kardinal ist da ganz Deiner Meinung.
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#4
(02-03-2019, 12:51)Hermann60 schrieb: Die Protestanten in Östrreich beraten gerade darüber ob es nicht sinnvoll wäre die Ehe für alle, auch im kirchlichen Sinn, zu erlauben.
Dazu sage ich nur schlicht und einfach: "Was für ein Schwachsinn." Die Ehe hat seit jeher eine besondere Bedeutung für Christen und diese hat rein gar nichts mit gleichgeschlechtlicher Liebe zu tun. Ich habe nichts gegen schwule und lesbische Paare, jedoch hat das nichts mit dem Grundgedanken einer christlichen Religion zu tun.

Ich sehe das von zwei Seiten:

1. Jeder Verein kann sich seine Regeln, Bräuche, Seltsamheiten etc. selbst zusammenstellen und seinen Mitgliedern abverlangen, sich daran zu halten. Wer ein Problem damit hat, soll halt nicht Mitglied werden.
Insofern verstehe ich auch die Aufregung nicht und die Empörung darüber, dass sich die Kirchen homosexuellen Paaren gegenüber nicht weit genug öffnen würden. Einfach nicht beitreten bzw. austreten. (Derlei bezieht sich natürlich nur auf die Mitgliedschaft in diesen Vereinen. Beim Arbeitsrecht sollten die Kirchen natürlich keine eigenen Schritte gehen dürfen!)

2. Kirchen haben Macht! Und zwar sehr viel (zu viel) auf der gesamten Welt. Und Macht bedeutet Einfluss. Was die Kirchen in Europa machen, kann daher auch Einfluss haben auf die Christen weltweit. Von diesem Blickwinkel aus betrachtet, muss man sich daher geradezu eine Modernisierung und liberale Öffnung der europäischen Kirchen wünschen und hoffen, dass dies auch die noch konservativeren Kreise in Afrika und Amerika erreicht. Denn es gibt ja leider immer noch weltweit die religiöse Stigmatisierung von Homosexuellen oder Exorzismus oder Ungleichbehandlung von Mann/Frau etc.
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#5
(02-03-2019, 20:59)Ulan schrieb:
(02-03-2019, 16:14)Sinai schrieb: Wohl 51 % der Österreicher (alle die diese beiden Regierungsparteien ÖVP und FPÖ gewählt hatten) finden die Meinung von Herrn Schönborn unpassend.

Weil die Leute damals in hellseherischer Voraussicht ihr Kreuz nur deswegen gesetzt haben, um ihre Meinung ueber eine zukuenftige Aeusserung von Kardinal Schönborn zu zukuenftigen Taten dieser Regierung zu dokumentieren Icon_rolleyes

Noch dazu deckt sich die Meinung von Schönborn so ziemlich mit derjenigen, die Du zum selben Thema bereits hier geaeussert hast. Der Kardinal ist da ganz Deiner Meinung.

Ich hatte gesagt, daß mir der Ausdruck "potentiell gefährliche Personen" absurd scheint:

(28-02-2019, 01:21)Sinai schrieb:
(27-02-2019, 16:58)Ulan schrieb: Potentiell gefaehrliche Personen sind solche, die noch keine anderen Personen durch ihre Taten gefaehrdet haben und wo lediglich die Vermutung besteht, dass sie in Zukunft so agieren koennten.


Meint ihr, daß in Österreich "potentiell gefährliche Personen" in Haft genommen werden können ?

Das wäre doch absurd

gewalttätig ist ein Tatbestand
gefährlich ist ein Konjunktiv
potentiell gefährlich ist ein doppelter Konjunktiv

Inwieweit sich meine Meinung mit der von Herrn Schönborn deckt, kann ich nicht sagen, da ich diese nicht kenne

Abgesehen davon ist meine Meinung nicht maßgeblich - ich habe aber sehr wohl zu denken gegeben, daß Kardinal Schönborn in Österreich sehr unstritten ist - wenn er sich medial gegen die von der Mehrheit gewählte österreichische Bundesregierung stellt und das unschöne Wort "Diktatur" verwendet

Ich habe das Wort "Diktatur" nicht verwendet. Jedenfalls sollte ein Kardinal bei seiner Wortwahl vorsichtig sein
Hat der keine Berater ?

So frei von der Leber weg reden kann ein Arbeiter nach dem dritten Bier in der verrauchten Kneipe - aber ein Kirchenfürst muß schon darauf achten, welche Wörter er in den Mund nimmt
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#6
(02-03-2019, 22:20)Sinai schrieb: Inwieweit sich meine Meinung mit der von Herrn Schönborn deckt, kann ich nicht sagen, da ich diese nicht kenne

Du koenntest z.B. den von Dir angesprochenen Artikel in der "Presse" lesen, einer der ÖVP sehr nahestehenden Zeitung. Lesen hilft manchmal beim Verstaendnis.
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#7
(02-03-2019, 22:06)Gundi schrieb: Was die Kirchen in Europa machen, kann daher auch Einfluss haben auf die Christen weltweit. Von diesem Blickwinkel aus betrachtet, muss man sich daher geradezu eine Modernisierung und liberale Öffnung der europäischen Kirchen wünschen und hoffen, dass dies auch die noch konservativeren Kreise in Afrika und Amerika erreicht. Denn es gibt ja leider immer noch weltweit die religiöse Stigmatisierung von Homosexuellen . . .


Ich denke, daran werden die Protestanten und die Katholiken zerbrechen

Vielleicht ist das ja die wahre Absicht der "wohlmeinenden" Ratgeber Icon_cheesygrin

Zuerst werden sich die Kirchen in Europa spalten in einen liberalen und in einen bibeltreuen Flügel

Weiters werden sich die lateinamerikanischen usw. Kirchen von Europa lösen. Und sich später mit dem bibeltreuen Flügel ihrer jeweiligen Kirche in Europa vereinigen (fusionieren)
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#8
Das Öffnen von Religionen für moderne Einflüsse ist eine schwierige Sache wenn es um die Steigerung der Mitgliedszahlen geht.
Die beiden großen Kirchen verzeichnen seit Jahren Mitgliederschwund. Dem will man natürlich entgegenwirken, da eine Kirche ohne Mitglieder auch keine Repräsentierfunktion mehr hat und keinen Anspruch auf gesellschaftspolitische Mitsprache.

Doch was ist nun der "richtige" Weg?
Viele treten aus der Kirche aus, weil sie ihnen zu verstaubt und altbacken erscheint. Also eine Modernisierung? Dann verliert man halt die Konservativen und muss sich den Vorwurf gefallen lassen, kein Profil zu haben, keine wirkliche Lehre (gottgegeben und damit zeitlos) zu vertreten.

Eine moderne Kirche wird es schwer haben, Sonntags die Bänke zu füllen. Höllenqualen, Abgrenzung und feste Gebote sind da schon eher probate Mittel. Die Kirche hat immer davon profitiert, feste Regeln zu geben und die Schäfchen damit an sich zu binden. Ein unbeweisbarer Gott als Legislative und Exekutive in Personalunion ist dafür ein hilfreiches Mittel.
Doch wenn es nun gar keine festen Regeln und Gebote mehr gibt? Wenn sich die Lehre der Kirchen lediglich immer dem aktuellen Zeitgeist anpasst, welche Rechtfertigung gibt es dann noch für ihre Existenz?
Schon heute gibt es einen Großteil an Gläubigen, die weder an die laibhaftige Auferstehung Jesu glaubt noch an Jungfrauengeburten. Selbst Gott wird von einem Teil als rein innerweltlich betrachtet.
Also zurück zu konservativen Vorstellungen? Man wird damit sicherlich einen gewissen Kern halten können. Aber wir leben nun mal in einer modernen Gesellschaft des 20. Jahrhunderts. Eine Besinnung auf Tradition und alte Ideen wird daher auch nicht fruchten.

Ergo: Die Kirchen haben mittlerweile schlicht ausgedient und spielen für einen Großteil der Menschen auch einfach keine Rolle mehr. Und das wird sich bestimmt auch nicht ändern, egal welchen Kurs man einschlägt.
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#9
(02-03-2019, 23:08)Gundi schrieb: Also zurück zu konservativen Vorstellungen? Man wird damit sicherlich einen gewissen Kern halten können. Aber wir leben nun mal in einer modernen Gesellschaft des 20. Jahrhunderts. Eine Besinnung auf Tradition und alte Ideen wird daher auch nicht fruchten.


Die USA sind eine sehr bibelorientierte Gesellschaft
Der Präsident wird auf die Bibel vereidigt, ein jahrtausendealtes Buch mit ebenso alten Werten und Traditionen
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#10
Lieber Hermann, wenn Du von "Schwachsinn" schreibst und gleichgeschlechtliche Parnerschaften, hätten nichts mit christl. Religion zu tun, dann würde mich nicht wundern, daß du auch argumentieren würdest, daß Homosexualität eine Krankheit sei, denn diese Annahme ist erst recht Schwachsinn.
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#11
Vielleicht sollten wir den Ausdruck dann besser weglassen.

Ich finde das zwar schade, aber das Thema der kirchlichen Anerkennung von homosexuellen Gemeinschaften hat halt deshalb diese enorme Sprengkraft in den Kirchen, weil man hier nicht wirklich drumherumreden kann, dass auch im NT Homosexualitaet ausdruecklich als schwere Suende bezeichnet wird. Da muss man schon einige gedankliche Akrobatik anwenden, um um diese Textstellen herumzureden, .z.B., dass das keine Jesusworte sondern Stellen in den Paulus-Briefen sind, oder die noch abstraktere Idee, dass Jesus so etwas heute akzeptiert haette.

An dem Punkt hat ein Grossteil unserer heutigen Gesellschaft die kirchliche Morallehre aber schon lange hinter sich gelassen. Das gilt ja generell auch fuer viele andere Fragen, wie z.B. Sex vor der Ehe. Letzteres ist aber gesellschaftlich mittlerweile so durchgehend akzeptiert, dass dem Thema das Streitpotential abhanden gekommen ist. Im Falle der homosexuellen Lebensgemeinschaften ist die Akzeptanz aber noch nicht ganz so weit, was vor allem aeltere Leute angeht, die noch in einer Zeit aufgewachsen sind, wo das sogar noch strafbewehrt war. Das wird wohl noch eine Generation dauern, bis sich bei dem Thema die Aufregung gelegt hat, zumindest in unseren Breiten.
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#12
(03-03-2019, 03:21)Ulan schrieb: - - -
Ich finde das zwar schade, aber das Thema der kirchlichen Anerkennung von homosexuellen Gemeinschaften hat halt deshalb diese enorme Sprengkraft in den Kirchen, weil man hier nicht wirklich drumherumreden kann, dass auch im NT Homosexualitaet ausdruecklich als schwere Suende bezeichnet wird. Da muss man schon einige gedankliche Akrobatik anwenden, um um diese Textstellen herumzureden, .z.B., dass das keine Jesusworte sondern Stellen in den Paulus-Briefen sind, oder die noch abstraktere Idee, dass Jesus so etwas heute akzeptiert haette.
- - -

Jesus äußerte sich dazu unmissverständlich.

Matthäus 5,17-19 (Luther):

Zitat:17 Ihr sollt nicht wähnen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen.
18 Denn ich sage euch wahrlich: Bis dass Himmel und Erde zergehe, wird nicht zergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüttel vom Gesetz, bis dass es alles geschehe.
19 Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und lehrt die Leute also, der wird der Kleinste heißen im Himmelreich; wer es aber tut und lehrt, der wird groß heißen im Himmelreich.

In 3. Mose 18,22 und 20,13 sind solche Ge- bzw. Verbote genannt.
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#13
(02-03-2019, 12:51)Hermann60 schrieb: In Österreich lässt die Causa Schwarz die Wellen hochgehen...

Ein Bischof soll demütig und gerecht sein, ein Diener und kein Fürst. So jedenfalls definiert Papst Franziskus das Amt.

Dem wurde der Gurker Bischof ganz und gar nicht gerecht. 1951 wurde der mit dem Amt verbundene Titel eines Fürstbischofs abgeschafft. Was Amtsverständnis, Hofhaltung und Lebensaufwand des Bischofs betraf, war das nicht zu bemerken.

Das in meinen Augen geringste Vergehen war, dass er sein Zölibatsversprechen nicht ernst nahm. Ein natürlicher Umgang mit der Sexualität ist mehr kircheninternes Problem, als tadelnswertes Vergehen. Die in der katholischen Priesterschaft stark verbreitete pädophile Homosexualität macht der Kirche sicherlich mehr zu schaffen.

Sehr irritiert mich die Mordlust, die mit der bischöflichen Leidenschaft für die Jagd einhergeht. Eine Leidenschaft, die auch seine Mätresse ("die Bischöfin", wie sie von Eingeweihten spöttisch genannt wurde) teilte, wie aus den Abschusslisten ersichtlich ist.

Die Zustände in der Diözese Gurk-Klagenfurt waren allgemein bekannt. Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Kirche waren auf dem hochherrschaftlich-jagdlichen Anwesen auf der Felfernig-Alm gerne zu Gast.

Der Bischof erhielt eine neue Aufgabe und wurde mit der Diözese St. Pölten betraut. Die interimistisch Verantwortlichen für die Diözese Gurk-Klagenfurt sind bei den ihnen übergeordneten kirchlichen Behörden auf taube Ohren gestoßen, als sie Vergehen und Misswirtschaft des bisherigen Bischofs aufzeigen wollten. Also gingen sie an die Öffentlichkeit. Kirchlicherseits wird das als der eigentliche Skandal empfunden.
MfG B.
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#14
(03-03-2019, 12:06)Bion schrieb: Sehr irritiert mich die Mordlust, die mit der bischöflichen Leidenschaft für die Jagd einhergeht.


Bei der Verwendung des Wortes "Mordlust" kann ich nicht mit Dir konform gehen.

Zuerst möchte ich vorausschicken, daß ich kein Jäger bin - und auch kein Fischer. Mich ekelt vor Blut und rohem Fleisch
Weiters möchte ich vorausschicken, daß ich den Namen dieses Bischofs gestern zum ersten Mal gelesen habe (und zwar hier in Beitrag # 1)

Die Jäger sind mir so was von egal und dieser kärntner (?) Bischof auch

Allerdings mag ich es nicht, wenn mich jemand zu manipulieren versucht - das reizt mich zu Widerspruch


1.) Mord ist ein Verbrechen gegen Menschen. Mich stört auch das Wort "Baummörder" weil dadurch Mord verharmlost wird. Mensch, Tier und Baum stehen nicht auf gleicher Stufe

2.) Es gibt keinen einzigen Hinweis in der Bibel (AT und NT) daß Jagd negativ besetzt wäre

3.) Das töten von Tieren ist in der Bibel (AT und NT) sehr üblich. In der Thora beschreibt Moses genau wie das Messer zum schlachten der Kuh beschaffen sein muß, und ganz detailliert wie die Schlachtung der Kuh zu erfolgen hat, was mit dem Blut zu geschehen hat usw.
Im Tempel - den Jesus so gerne besuchte - wurden Tiere getötet
Der Apostel Petrus war ein Fischer - und die 12 Apostel fuhren zum Fischen mit dem Boot auf den See Genezareth

4.) Gäbe es keine Jäger in Deutschland, dann würden sich die Hasen so vermehren, daß sie in wenigen Jahren zur Landplage würden. Sie fräßen den Menschen die Ernte weg. Wie die Kaninchenplage in Australien . . .
Der Hirsch ist zwar ein wunderschönes edles Wild - aber er ist der schlimmste Agrarschädling
Ohne Jagd würden sich diese prächtigen Tiere in unzumutbarer Weise vermehren und die deutschen Bauern ruinieren
Die Bauern würden zur Rettung ihrer Ernte die Hirsche mit Hunden hetzen, mit Knüppeln erschlagen, vergiften . . .
Oder man würde wieder natürliche Feinde zulassen: Wolfsrudel und Bären
Dann gäbe es jedes Jahr dutzende tote Menschen durch Raubtiere - wie vor 1840 als gottlob der letzte Bär in Deutschland erschossen wurde
Grüne Stadtmenschen die keine Ahnung von der Gefährlichkeit von Raubtieren haben oder diese bewußt verharmlosen, haben nichts zu befürchten - aber spielende Kinder und Alte am Lande wären eine Beute dieser Raubtiere

Somit ist die Jagd unverzichtbar. Eine Häsin wirft 6 - 10 Junge. Im Jahrestakt !
Sollte Deutschland auf die blöde Idee kommen, die Jagd zu verbieten, würden über die offene Ostgrenze (es gibt keinen "Eisernen Vorhang" mehr, ja nicht einmal einen 80 cm hohen Wildzaun aus Maschendraht) gekommene Exemplare sich exponentiell vermehren. Aus einem einzigen Paar entstehen in wenigen Jahren 30 Exemplare, die sich selbst wieder sehr rasch vermehren. Diese Tiere laufen bekanntlich sehr schnell und diese Plage würde sich in kürzester Zeit über ganz Deutschland verteilen und nach einem Jahr wieder vervielfachen !

Dann noch Rehe, Wildschweine (die besonderen "Lieblinge" der Feldbauern), Hirschrudel, Krähenschwärme

In Indien gibt es "Bezirke" (eigentlich Gebiete so groß wie das Saarland) wo Affen kultisch verehrt werden (wegen des Glaubens der Wiedergeburt), daher nicht abgeschossen werden und längst zur Landplage wurden

Ich kenne eine liebe deutsche Bauernfamilie, wo ich gelegentlich einen Kurzurlaub mache, die bekommt jährlich eine schöne Summe von den Jägern für "Wildschaden" gezahlt. Solange Leute so blöd sind, Jäger zu werden, funktioniert das. Wenn es aber einmal den Jägern reicht (irgendwann wird alles zu teuer) und das Jägerdasein beenden - wer wird denen dann die Wildschäden ersetzen? Oder sollen das wir Steuerzahler blechen?
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#15
(03-03-2019, 22:47)Sinai schrieb: Bei der Verwendung des Wortes "Mordlust" kann ich nicht mit Dir konform gehen.

Das ist mir reichlich egal.

Es mach einen Unterschied, ob jemand die Jagd als Beruf ausübt oder ob man ihr der Lust wegen frönt.

Den Beruf des Schlächters auszuüben, mag für betroffene Personen eine harte Sache sein. Wenn jemand so etwas aus  Neigung macht, würde ich mich vor ihm hüten.

Das passt auch für andere Berufe. Zum Beispiel für den des Urologen.
MfG B.
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