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Europa der zwei Geschwindigkeiten ?
#16
(04-12-2023, 16:31)Sinai schrieb: Großbritannien ist eine klassische Demokratie und da entscheidet der Wählerwille.
Und den britischen Wählern erschien wohl der Verbleib in der EU als ein noch größeres Debakel

Nein, sie haben mittlerweile erkannt, dass sie falschen Versprechungen aufgesessen sind.

Da Dich der Waehlerwille interessiert: Momentan wuerden 57% der Briten gerne der EU sofort wieder beitreten, unter Wiedereinfuehrung der freien Bewegung fuer alle EU-Buerger. Dagegen sind 20%, der Rest schmollt noch.

*https://www.reuters.com/world/uk/majority-britons-support-rejoining-eu-single-market-poll-2023-11-29/

Wenn man sich die einzelnen Sektoren der britischen Wirtschaft anschaut, sieht man, dass gerade die, die sich einen grossen Aufschwung versprochen hatten, besonders leiden. Es ging ja zum Beispiel um die Repatriierung der britischen Fischereigruende, also mehr Fisch fuer Briten zugunsten der dortigen Industrie. Stattdessen machen die Fischereibetriebe reihenweise zu, weil ihr Hauptabsatzmarkt in der EU liegt und die Transporte mit Zoll etc. zu teuer sind und zu lange dauern.

Die Sache mit den Handelsabkommen war auch ein Rohrkrepierer. Die USA, die vor dem Brexit durchaus an einer Schwaechung der EU interessiert waren und den Brexit zum Teil wohlwollend betrachteten, haben dem Vereinigten Koenigreich dann einen Korb gegeben, als es um das angesprochene Handelsabkommen ging: das Land ist zu klein und der Markt zu unwichtig im Vergleich zur EU. Ein paar Trostpflaster sollten die Abkommen mit Kanada und Australien sein. In Australien haben sie sich oeffentlich im Fernsehen darueber lustig gemacht: klar, das waere ein hervorragendes Abkommen fuer Australien mit seinen billigen Agrarprodukten, aber was kauft Australien vom Vereinigten Koenigreich? Da fiel ihnen nichts ein.

Wie auch immer, gerade die Regionen, die fuer den Brexit gestimmt haben, leiden am meisten darunter. Wie eigentlich von jedem, der ein wenig darueber nachgedacht hatte, erwartet, wurde die Wirtschaft dort noch schwaecher.

Natuerlich versucht die konservative Regierung das zum Teil immer noch als Erfolg zu verkaufen. Die Ministerin, die gerade die Regierung verlassen hat, hatte ja in Pressekonferenzen grossartig verkuendet, dass die Wirtschaft nun endgueltig in Plus aufweise im Vergleich zu vor dem Brexit. Nur hatte das Ganze einen Schoenheitsfehler: die Zahlen waren nicht inflationsbereinigt, und gegen die britische Inflation war das bei uns in den letzten Jahren nur ein laues Lueftchen. Tja, man muss nur die "richtige" Statistik bemuehen...
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#17
(04-12-2023, 23:03)Ulan schrieb:
(04-12-2023, 16:31)Sinai schrieb: Großbritannien ist eine klassische Demokratie und da entscheidet der Wählerwille.
Und den britischen Wählern erschien wohl der Verbleib in der EU als ein noch größeres Debakel

Nein, sie haben mittlerweile erkannt, dass sie falschen Versprechungen aufgesessen sind.

Da Dich der Waehlerwille interessiert: Momentan wuerden 57% der Briten gerne der EU sofort wieder beitreten, unter Wiedereinfuehrung der freien Bewegung fuer alle EU-Buerger. Dagegen sind 20%, der Rest schmollt noch.

*https://www.reuters.com/world/uk/majority-britons-support-rejoining-eu-single-market-poll-2023-11-29/

( . . . )

Tja, man muss nur die "richtige" Statistik bemuehen...

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Brüssel iat aber viel mehr als ein Zollfreiabkommen für seine Mitgliedsstaaten.
Billige chinesische Elektronik überschwemmt derzeit Europa dank Brüssel, dazu sagt man Dumping Politik, nun wird ein Billigfleisch Import Abkommen mit südamerikanischen Ländern geschlossen, wo Hormone verfüttert werden, Billigarbeitskräfte aus außereuropäischen Gebieten werden in Massen hereingelassen und deren Anwesenheit drückt die Löhne ganz massiv und treibt wegen der fürchterlichen Wohnungsknappheit die Mieten extrem in die Höhe, die Preise für Lebensmittel, Benzin, Diesel, Heizenergie schnalzen seit dem Wirtschaftskrieg von Brüssel gegen Moskau in die Höhe (Verdoppel-ung)
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#18
Grossbritannien hat all das plus die zusaetzlichen Kosten durch den Brexit, weshalb die Inflation dort noch hoeher ist und nicht mal den Rueckgang wie bei uns erfahren hat. Viele Briten koennen weder ihr Essen noch einen Luxus wie Heizung bezahlen. Das angeblich durch den Brexit viel besser aufgestellte Gesundheitssystem ist kurz vor dem Totalkollaps, weil es kein Personal mehr hat.

Ich erwaehnte die Bewegungsfreiheit fuer EU-Buerger nur deshalb, weil das einer der Hauptgruende war, den die Brexit-Befuerworter als Grund fuer den Brexit genannt haben. Die Briten mussten lernen, dass der Wegfall dieser Bewegungsfreiheit gar nichts am Arbeitsmarkt loest sondern im Gegenteil noch viele zusaetzliche Probleme verursacht hat. Aus dem Grund war es wichtig zu erwaehnen, dass die Wiedereinfuehrung der Bewegungsfreiheit auch fuer EU-Osteuropaeer kein Problem mehr darstellt fuer viele ehemalige Brexit-Befuerworter, die das frueher als Problem gesehen hatten.
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#19
(05-12-2023, 23:06)Ulan schrieb: Das angeblich durch den Brexit viel besser aufgestellte Gesundheitssystem ist kurz vor dem Totalkollaps, weil es kein Personal mehr hat.

Hier sind die Schuldigen für den Totalkollaps des Gesundheitssystems zu suchen, in England und auch in anderen westeropäischen Ländern


(05-12-2023, 23:06)Ulan schrieb: Ich erwaehnte die Bewegungsfreiheit fuer EU-Buerger nur deshalb, weil das einer der Hauptgruende war, den die Brexit-Befuerworter als Grund fuer den Brexit genannt haben.

Da ging es nicht primär um die Bewegungsfreiheit fuer EU-Buerger
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#20
(05-12-2023, 23:56)Sinai schrieb: Hier sind die Schuldigen für den Totalkollaps des Gesundheitssystems zu suchen, in England und auch in anderen westeropäischen Ländern

Fuer Grossbritannien ist der Schuldige bekannt: die Brexit-Befuerworter. Ein Grossteil des Personals im Gesundheitswesen kam aus Osteuropa, und die sind nach Hause oder in andere EU-Laender gegangen. Eigenes Personal gibt's keins.

(05-12-2023, 23:56)Sinai schrieb: Da ging es nicht primär um die Bewegungsfreiheit fuer EU-Buerger

Doch, darum ging es. Die Bewohner der wirtschaftlich leidenden Gegenden des Vereinigten Koenigreichs machten vor allem Rumaenen und Polen dafuer verantwortlich, dass die ihnen die Jobs klauen wuerden. Die Rumaenen und Polen sind jetzt weg, und so auch die Jobs, die wohl hauptsaechlich im Handwerk etc. waren. Jetzt gibt's halt keine Klempner und aehnliches mehr.
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#21
(05-12-2023, 22:47)Sinai schrieb: Billige chinesische Elektronik überschwemmt derzeit Europa dank Brüssel

wie dieses?

was hat brüssel mit chinesischem dumping zu tun?

und bist du nicht der erste, der wiederum genau brüssel beschuldigt, wenn irgendwas teurer wird?

was also willst du eigentlich?

Zitat:nun wird ein Billigfleisch Import Abkommen mit südamerikanischen Ländern geschlossen, wo Hormone verfüttert werden

ist das so oder hast du dir das in bewährter manier wieder mal einfach aus den fingern gesaugt?

Zitat:Billigarbeitskräfte aus außereuropäischen Gebieten werden in Massen hereingelassen

na, das wüßt ich aber. tatsächlich wird doch gegen immigranten gehetzt und regierenderseits vorgegangen wie kaum je

Zitat:und deren Anwesenheit drückt die Löhne ganz massiv

kompletter unsinn

Zitat:und treibt wegen der fürchterlichen Wohnungsknappheit die Mieten extrem in die Höhe

wie du ja selber sagst, ist es die wohnungsknappheit, welche die mieten in die höhe treibt - und eben nicht irgendwelche migranten

Zitat:die Preise für Lebensmittel, Benzin, Diesel, Heizenergie schnalzen seit dem Wirtschaftskrieg von Brüssel gegen Moskau in die Höhe (Verdoppel-ung)

welcher lebensmittelpreis soll sich verdoppelt haben?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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