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Maria 2.0 und der Griff nach der Hausmacht
#16
(23-05-2019, 23:24)Sinai schrieb: Es gibt hier im Forum bereits einen Thread:
Politik und Soziales >  Maria 2.0 und der Griff nach der Hausmacht

Das ist dieser hier, in dem Du schreibst. Icon_rolleyes
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#17
Die Einflußnahme von Frauen in der Kirche als Neuordnung der Machtverhältnisse ist natürlich nicht überzeugend,
wenn damit nicht neue in der Bevölkerung mitgetragene Werte einhergehen.

Es ist aber doch erkennbar : es gibt keine ernstzunehmende regelmäßigen Gesprächsrunden in den örtlichen Kirchenverbände. Dadurch entstehen massive Kommunikationsprobleme die sich irgendwann auch entladen müssen ; am Ende dann unkontrolliert über die Medien. Die Außendarstellung der Kirche leidet dann erneut wie geschehen.

Vor diesem Hintergrund haben die beiden Konfessionen nicht nur mit dem Bedeutungsverlust zu kämpfen.
Es wird höchste Zeit, dass aus der Bistumsleitung mal ein Abgesandter sich aus dem Elfenbeinturm abseilt
um sich der Seufzer der Unverstandenen zu stellen.
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#18
(24-05-2019, 12:08)Kreutzberg schrieb: Es wird höchste Zeit, dass aus der Bistumsleitung mal ein Abgesandter sich aus dem Elfenbeinturm abseilt
um sich der Seufzer der Unverstandenen zu stellen.


Ich glaube, daß das ein zweischneidiges Schwert ist. Wenn die Kirche die "Seufzer der Unverstandenen" versteht und sich danach richtet und die Religion nach deren Wünschen verändert, wird es am nächsten Tag Seufzer von anderen Unverstandenen geben, die nun mit den Neuerungen nicht einverstanden sind.

Des einen Freud ist des anderen Leid.

(23-05-2019, 10:47)daVinnci schrieb: Aus Spiegel:
"Wir werden den Kirchenoberen die Augen öffnen über die Bedürfnisse der Gläubigen."

Die Forderungen des Netzwerks Maria 2.0:
( . . . )
- Anpassung der Sexualmoral an die Lebenswirklichkeit der Menschen

Es ist zu bezweifeln, ob das wirklich "die Bedürfnisse der Gläubigen" sind

Mag schon sein, daß einzelnen Nichtkatholiken die Sexualmoral der Kirche ein Dorn im Auge ist, doch was hätte die Kirche davon, die Sexualmoral zu lockern?

Die Nichtkatholiken kämen dennoch nicht in die Kirche (da sie nicht ans ewige Leben glauben) - die gläubigen Katholiken würden sie aber unzufrieden machen, sie aus der Kirche vertreiben - eine sofortige Kirchenspaltung wäre die Folge

---

Soviel ich weiß, gibt es am Rande der Katholischen Kirche die Piusbruderschaft
Priesterbruderschaft St. Pius X. - Wikipedia

Eine winzige Gemeinschaft mit gerade mal 50 Kirchen in Deutschland

Was glaubst du wie sich die freuen würden, wenn die Kirche irgendwelchen "wohlgemeinten Zurufen" folgen und die christliche Sexualmoral "an die Lebenswirklichkeit der Menschen anpassen" würde ??
Zigtausende Familien würden der Kirche den Rücken kehren und die Messen der Piusbruderschaft besuchen, die ersten Wochen noch weite Anreisen in Kauf nehmend, aber bald würde es in jedem Ballungszentrum eine Kirche der Piusbruderschaft geben

Auf so ein Risiko will sich die Kirche nicht einlassen

Ich eröffne nun einen Thread im Bereich Christentum und Theologie > Piusbruderschaft
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#19
Im Prinzip geht es bei diesem Problemkreis doch entweder um Anteilnahme oder aber um Mitsprache
bei der Entscheidungsfindung von innerkirchlichen Sachfragen.
Es ist für mich unklar, ob hier die Enttäuschung vorwiegend Auslöser war nicht gehört zu werden.

Das ist natürlich auch verständlich, weil die Priester immer wieder den Stellenwert des Zuhörens
betonen. Deshalb sollte die Leitung in diesem Punkt mit gutem Beispiel voran gehen - das ist aber offenbar
nur Theorie. Dieser Grundsatz wurde nach meiner Wahrnehmung mehrfach unterlaufen.

wenn man "abgewatscht" wird mit einem Anliegen "das wäre nicht relevant"
> entsteht eine nicht zu unterschätzende Eintrübung des Vertrauensverhältnisses.
> dieser Zustand kann sich irgendwann dann auch entladen !!!

Wir haben möglicherweise hier so etwas erstmals öffentlich-wirksam erleben können.
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#20
Wenn die "Marias 2" Kirchenämter übernehmen dürfen, welches unsinnige Dogma wird denn dann abgeschafft? Icon_rolleyes
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#21
Die Motivlage soll auch durch ein öffentliches Statement verständlich werden. Ich weiß das es dieses gibt, habe es aber noch nicht gelesen. Da müsste man mal die Tagespresse der jüngsten Zeit durchforsten.
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#22
(27-05-2019, 18:21)Kreutzberg schrieb: Die Motivlage soll auch durch ein öffentliches Statement verständlich werden. Ich weiß das es dieses gibt, habe es aber noch nicht gelesen. Da müsste man mal die Tagespresse der jüngsten Zeit durchforsten.

Hängen die Dogmen der RKK wirklich von der Motivlage der "Marias 2" ab ?
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#23
Das ist ein wichtiger Hinweis : Maria 2.0 macht sich zum Sprachrohr der enttäuschten Gläubigen.
Der Unterschied zur Bewegung "Wir sind Kirche" besteht jedoch darin, dass Maria 2.0 noch nicht
so gut organisiert ist.

Die Botschaft ist für mich aber immer noch wage - worin bestehen denn die zentralen Ärgernisse,
die zu dieser Form der Revolte überhaupt geführt haben ?!
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#24
(28-05-2019, 16:59)Kreutzberg schrieb: Das ist ein wichtiger Hinweis : Maria 2.0 macht sich zum Sprachrohr der enttäuschten Gläubigen.


Maria 2.0 ist kein Sprachrohr der enttäuschten Gläubigen.
Diese Behauptung ist eine unrichtige , propagandistische Verallgemeinerung
Denn bei den "enttäuschten Gläubigen" gibt es völlig unterschiedliche und gegensätzliche Gruppen

Gründe für Enttäuschung:
"Zu hohe Kirchensteuer" (kein Verständnis für Denkmalpflege zahlen zu müssen)
"Keine weiblichen Priester"
"Vorhandensein von weiblichen Ministranten ("gab es früher nicht")"
"Zu wenig Ökumene"
"Zu viel Ökumene" (das ist etwa die Meinung der Piusbruderschaft und Anderer)
"Zu wenig Öffnung zu nichtchristlichen Religionen"
"Zu viel Öffnung zu nichtchristlichen Religionen"
"Zu wenig Unterstützung für Syrische Flüchtlinge"
"Zu viel Unterstützung für Syrische Flüchtlinge" ("es wohnen polygame Familienformen in der Kirche")
"Zu wenig Latein in der Eucharistie"
"Zu viel Latein in der Eucharistie"
"Zu wenig rhytmische Kirchenlieder"
"Zu viele rhytmische Kirchenlieder"
"Zu wenig Orgelmusik"
"Zu viel Orgelmusik"
"Zu wenig Kampf gegen die schwindende Sexualmoral bei Jugendlichen"
"Zu viel Kampf gegen die schwindende Sexualmoral bei Jugendlichen"
"Zu wenig Lieder der Gläubigen die Selbstbewußsein zeigen"
"Zu viel Lieder der Gläubigen die Selbstbewußsein zeigen"
"Zu wenig Verständnis für Homosexuelle Paare"
"Zu wenig Propaganda gegen die Homosexualität"
"Es sollte mehr sozialkritische Predigten geben ("eine jeden Sonntag")"
"Sozialkritische Predigten sind politisch und haben in der Sonntagsmesse nichts verloren"
"Der Zölibat ist mittelalterlich und sollte daher verschwinden"
"Der Zölibat ist mittelalterlich und ist daher gut"
"Es sollte öfter aus der Geheimen Offenbarung vorgelesen werden"
"Es sollte nicht mehr aus der Geheimen Offenbarung vorgelesen werden" ("unverständlich")
"Es sollte öfter aus dem AT vorgelesen werden"
"Es sollte nicht so oft aus dem AT vorgelesen werden"
"Es soll mehr in Richtung Erweckungsbewegung gehen"
"Es soll weniger in Richtung Erweckungsbewegung gehen"
"Es soll mehr in Richtung Charismatische Bewegung gehen"
"Es soll weniger in Richtung Charismatische Bewegung gehen"
"Es soll das Zungenreden ermutigt werden"
"Es soll das Zungenreden verbannt werden"
usw.


Wer gelegentlich mit verschiedenen Katholiken diskutiert, wird all die obigen Vorwürfe kennen

Wenn die Kirche nun ein Cluster privilegiert, schafft sie sofort ein neues Cluster von enttäuschten Gläubigen

Und vor allem ist daran zu denken, daß die Katholische Kirche nicht nur auf diverse Stimmungen in Deutschland zu achten hat (die man ohnehin nie unter einen Hut bringen kann; siehe oben) - sondern daß vor allem auch auf die Hunderten Millionen von Katholiken in Südamerika Rücksicht zu nehmen ist. Dort lebt die Mehrheit!


(28-05-2019, 16:59)Kreutzberg schrieb: Die Botschaft ist für mich aber immer noch wage

Ich denke, die betreffenden Frauen wären gut beraten aus der Katholischen Kirche auszutreten und ihr Heil in der Evangelischen Kirche zu suchen !

Dort haben sie alles was sie wollen.

Leider ist das halt leichter gesagt als getan, denn durch familiäre Bande ist das wohl in den allermeisten Fällen nicht möglich.
Der Ehegatte ist und bleibt Katholik
Die Eltern der Frau ebenso
Das Kind der Frau ebenso


Somit kann ich mir schon vorstellen, daß diese Frauen nicht konvertieren sondern verändern wollen
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#25
(28-05-2019, 16:59)Kreutzberg schrieb: Das ist ein wichtiger Hinweis : Maria 2.0 macht sich zum Sprachrohr der enttäuschten Gläubigen.
Der Unterschied zur Bewegung "Wir sind Kirche" besteht jedoch darin, dass Maria 2.0 noch nicht
so gut organisiert ist.

Die Botschaft ist für mich aber immer noch wage - worin bestehen denn die zentralen Ärgernisse,
die zu dieser Form der Revolte überhaupt geführt haben ?!

Wage schreibt Mann/Frau mit 2 aa - Waage! Icon_razz
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#26
Beitrag # 1
(16-05-2019, 18:05)Kreutzberg schrieb: Allerdings kenne ich die konkreten Forderungen der Initiative "Maria 2.0" nicht so ganz.

Ich fand eine Zeitungsmeldung zu diesem Themenkreis, betreffend die Funktion des Diakons

„Maria 2.0“ fordert Reformen: Katholische Frauen starten einwöchigen Kirchenstreik
tagesspiegel.de › Politik
11.05.2019
"Eine Möglichkeit, auch Weiheämter für Frauen zu öffnen, könnte eine Weihe zu Diakoninnen sein, erklärte Bode. Das werde derzeit in der Bischofskonferenz ernsthaft diskutiert. Bislang können in der katholischen Kirche verheiratete Männer zu Diakonen geweiht werden. Sie taufen, beerdigen, predigen und assistieren in der Eucharistiefeier und bei Trauungen."

Anm.: Der Tagesspiegel wird laut Wikipedia als "liberal eingestuft"

---

Ein zweischneidiges Schwert. Zuerst würde bei "Maria 2.0" die Freude groß sein, daß Frauen Diakon werden können - aber nach wenigen Jahren käme bereits der Vorwurf, daß Frauen Christen zweiter Klasse wären, da ihnen die Weihe zum Priester verwehrt ist. Dann ginge der ganze Hader von vorne los . . .
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#27
(28-05-2019, 20:15)daVinnci schrieb:
(28-05-2019, 16:59)Kreutzberg schrieb: Die Botschaft ist für mich aber immer noch wage

Wage schreibt Mann/Frau mit 2 aa - Waage! Icon_razz

Das war wohl ein Flüchtigkeitsfehler. Man muss das nicht kommentieren. Gemeint war vage (im Sinne von ungenau, unsicher).
MfG B.
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#28
(29-05-2019, 18:52)Bion schrieb:
(28-05-2019, 20:15)daVinnci schrieb:
(28-05-2019, 16:59)Kreutzberg schrieb: Die Botschaft ist für mich aber immer noch wage

Wage schreibt Mann/Frau mit 2 aa - Waage! Icon_razz

Das war wohl ein Flüchtigkeitsfehler. Man muss das nicht kommentieren. Gemeint war vage (im Sinne von ungenau, unsicher).

Klar doch! Occasion14
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#29
Wie gesagt : Mitsprache und Mitbestimmung - da gibt es Defizite. Ich persönlich verstehe nicht weshalb die Kirche nicht flächendeckende Öffnung wagt. Damit ist sicherlich keine Palastrevolution verbunden.

Es ist m. E. klar ohne die Frauen wäre die inzw. geschrumpfte Basis teilweise gar nicht mehr handlungsfähig.
Eine geschrumpfte Kirche kann man natürlich besser kontrollieren, gerade wenn die meisten Ehrenamtler resignieren.

Die dürfte Resonanz der betreffenden Aktion ist natürlich enttäuschend für weitere Versuche eine Reform bei der RKK zu erwirken.
Die Innenwirkung ist jedoch auch nicht richtig einschätzbar. Das sollte man auch dabei fairer Weise einmal sagen.
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#30
(28-05-2019, 16:59)Kreutzberg schrieb: Das ist ein wichtiger Hinweis : Maria 2.0 macht sich zum Sprachrohr der enttäuschten Gläubigen.
Der Unterschied zur Bewegung "Wir sind Kirche" besteht jedoch darin, dass Maria 2.0 noch nicht
so gut organisiert ist.

Die Botschaft ist für mich aber immer noch wage - worin bestehen denn die zentralen Ärgernisse,
die zu dieser Form der Revolte überhaupt geführt haben ?!

"Wir sind Kirche"!

Na gut und was ist Kirche?
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