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Paulus und die vermeidbare Zäsur
#16
(24-05-2019, 15:38)Kreutzberg schrieb: Es ist natürlich schwierig zu sagen ob Paulus lebensmüde war. Die letzten Darstellungen in der
Apostelgeschichte deuteten nicht auf eine Suizidgefahr hin. Er rannte wohl nicht freiwillig in
den Tod weil er des Lebens überdrüssig war.


Christliche Märtyrer waren nicht "lebensmüde". Sie begingen keinen Suizid und daher kann ihnen niemand "Suizidgefahr" bescheinigen, und sie
gingen nicht "freiwillig in den Tod" weil sie etwa "des Lebens überdrüssig" gewesen wären.  

Die Sache war wohl anders. Zwar keine Selbstmörder, hingen sie nicht am irdischen Leben
(Sie dachten sicher nicht wie aktuelle Selbstmordattentäter - derartiges ist im Christentum verboten - aber sie taten schlichtweg nichts, um ihren Tod zu verhindern. Da ist so wie Euthanasie im Christentum verboten ist, aber viele wirklich gläubige Christen lehnen eine Lebensverlängerung durch Infusionen und Blutwäsche im Spital ab und fügen sich geduldig und freudig ins Sterben, sie wollen nicht an der Maschine hängen um das Leben im irdischen Jammertal noch ein paar Wochen zu verlängern und haben keine Scheu vorm sterben, wenn ihnen der Spitalsarzt sagt daß sie ohne Intensivmedizin bald sterben werden)
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#17
Christliche Maertyrer haben oft genug aktiv den Maertyertod gesucht, wie wir aus den Schriften der Zeit wissen. Von Paulus ist derartiges aber nicht bekannt.
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#18
(24-05-2019, 17:32)Ulan schrieb: Christliche Maertyrer haben oft genug aktiv den Maertyertod gesucht, wie wir aus den Schriften der Zeit wissen. Von Paulus ist derartiges aber nicht bekannt.


Daß christliche Märtyrer den Märtyrertod "aktiv gesucht" hätten, glaube ich nicht. Sie nahmen den Märtyrertod aber tapfer in Kauf.
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#19
(22-05-2019, 13:34)Kreutzberg schrieb: . . . ist für mich unklar, weshalb er eine "beschränkte Freigangsregelung" genießen konnte


Du deutest eine "beschränkte Freigangsregelung" an. Klingt interessant. Bitte um Details was Du damit sagen willst
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#20
(24-05-2019, 17:41)Sinai schrieb: Daß christliche Märtyrer den Märtyrertod "aktiv gesucht" hätten, glaube ich nicht.

Das geht trotzdem aus den alte Texten hervor. Das war eine richtige Modeerscheinung, Jesus zu emulieren, indem man ebenfalls zum Gericht rannte, um sich umbringen zu lassen; je qualvoller, desto prestigetraechtiger. Die Kirche musste dem irgendwann einen Riegel vorschieben und aenderte ihre Haltung dazu, als das ueberhand nahm.
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#21
(23-05-2019, 16:03)daVinnci schrieb: - - -
Die Warnungen für die heutige Zeit sollten wir ernster nehmen!

Tja, da das mit der biblischen Darstellung der Schöpfung nach der heute vorherrschenden naturalistischen Weltsicht nicht wahr sein kann, selbstverständlich eine weltweite Flut niemals stattfand und das mit der Geschichte der Stämme Israels eine Erfindung der “Juden” ist, darüber hinaus die Existenz des biblischen Jesus von Aufgeklärten bezweifelt wird:  Wie  könnte man die Vorhersagen in den Schriften des Alten und Neuen Bundes noch ernst nehmen...

Da sind die Warnungen einer Greta Thunberg weitaus glaubwürdiger, zumal sich diese Jugendliche in den Naturwissenschaften ausgezeichnet auskennt, nicht wahr?  

Wie konnte nur der Verfasser einer während des Dreißigjährigen Krieges erschienenen  Flugschrift in den Deutschen “das thümmste Volk der Welt” vermuten...
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#22
(25-05-2019, 13:15)konform schrieb: Tja, da das mit der biblischen Darstellung der Schöpfung nach der heute vorherrschenden naturalistischen Weltsicht nicht wahr sein kann, selbstverständlich eine weltweite Flut niemals stattfand und das mit der Geschichte der Stämme Israels eine Erfindung der “Juden” ist, darüber hinaus die Existenz des biblischen Jesus von Aufgeklärten bezweifelt wird:  Wie  könnte man die Vorhersagen in den Schriften des Alten und Neuen Bundes noch ernst nehmen...

Non sequitur. Es gab schon immer zum Nachdenken befaehigte Glaeubige, und die hatten kein Problem damit, die Schriften des AT als symbolische Aussagen zu begreifen. Der Glaube an die woertliche Wahrheit ist etwas fuer einfachere Gemueter.

Das zieht sich uebrigens durch die ganze juedische Auslegungspraxis ueber die Jahrtausende. Man muss sich nur die Aggada anschauen; die Bibeltexte, auf denen sie beruht, sind oft genug kaum wiederzuerkennen.

Uebrigens scheint auch Paulus genau demselben Prinzip gefolgt zu sein. Er hat den Messias, den er predigte, in der Schrift gefunden, nicht durch Erzaehlungen anderer, wie er selbst sagte.
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#23
(25-05-2019, 13:15)konform schrieb:
(23-05-2019, 16:03)daVinnci schrieb: - - -
Die Warnungen für die heutige Zeit sollten wir ernster nehmen!

Tja, da das mit der biblischen Darstellung der Schöpfung nach der heute vorherrschenden naturalistischen Weltsicht nicht wahr sein kann, selbstverständlich eine weltweite Flut niemals stattfand und das mit der Geschichte der Stämme Israels eine Erfindung der “Juden” ist, darüber hinaus die Existenz des biblischen Jesus von Aufgeklärten bezweifelt wird:  Wie  könnte man die Vorhersagen in den Schriften des Alten und Neuen Bundes noch ernst nehmen...


Das blöde ist nur, daß seit dem Jahre 100 laufend Warner auftreten, die sagen:
"Die Warnungen für die heutige Zeit sollten wir ernster nehmen!"

Das geht jetzt schon 1900 Jahre so !

Jeder Generation wurde eingeredet, sie sei die Generation die den Messias sehen wird

Jetzt nach fast 2000 Jahren ist das halt schon extrem unglaubwürdig

Im 2. Jahrhundert war das noch glaubwürdig

Zuletzt waren es die Zeugen Jehovas die verkündeten, daß der Messias im Jahre 1975 kommt


---


Es hat sich halt gezeigt, daß all die vielen "Zeichen" und "Berechnungen" falsch waren.

Aus dem Nichteintritt von aufgrund von irgendwelchen manchmal diffusen Zeichen "berechneten" Vorgängen kann man aber nicht schließen, daß die Bibel unwahr wäre

Die Bibel enthält sehr viele wertvolle Regeln, die man befolgen sollte (Vater und Mutter ehren, nicht stehlen, nicht töten, nicht Ehe brechen, barmherzig sein, . . . ) und es ist nicht ihre Schuld, daß es so viele falsche "Berechnungen" der Endzeit gegeben hat

Wenn man sich diese vielen falschen "Berechnungen" der Endzeit seit dem Jahre 100 anschaut, dann sage ich das interessiert mich alles nicht.

Ich persönlich sehe die Bibel als Buch das die Vergangenheit beschreibt, das immer schwieriger auszuwerten ist je länger der Sachverhalt zurückliegt. Das Leben der Apostel ist am neuesten und daher noch am besten verständlich. Was zur Zeit Mose geschah (Zehn Plagen) liegt 1500 Jahre davor und ist schon schwieriger zu interpretieren, dann die Geschichte des Turmbaus von Babel geht schon in die Zeit zurück wo das Gilgamesch Epos geschrieben wurde, die Sintflut ist schon graue Vorzeit und Adam und Eva im Paradies ist kaum mehr greifbar zu interpretieren. Was war das mit dem Baum ? Der althebräische Begriff für "Baum" ist nicht eindeutig
Und dann sehe ich die Bibel als Leitfaden für die Familien und für die Gesellschaft - somit für den Staat
In den USA wird der Präsident auf die Bibel vereidigt
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#24
Zitat:In den USA wird der Präsident auf die Bibel vereidigt...

Na, dann brauchen wir uns ja keine Sorgen mehr machen, denn diesen Präsidenten hat uns wohl der Himmel gesandt! Icon_razz
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#25
(25-05-2019, 15:28)daVinnci schrieb:
Zitat:In den USA wird der Präsident auf die Bibel vereidigt...

Na, dann brauchen wir uns ja keine Sorgen mehr machen, denn diesen Präsidenten hat uns wohl der Himmel gesandt! Icon_razz


Es gab in der Geschichte gute und schlechte Könige, gute und schlechte Präsidenten

Auch der englische König und die englische Königin wird in einer religiösen Zeremonie gekrönt

Schon so manche biblische Könige machten Fehler
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#26
(25-05-2019, 14:46)Ulan schrieb:
(25-05-2019, 13:15)konform schrieb: Tja, da das mit der biblischen Darstellung der Schöpfung nach der heute vorherrschenden naturalistischen Weltsicht nicht wahr sein kann, selbstverständlich eine weltweite Flut niemals stattfand und das mit der Geschichte der Stämme Israels eine Erfindung der “Juden” ist, darüber hinaus die Existenz des biblischen Jesus von Aufgeklärten bezweifelt wird:  Wie  könnte man die Vorhersagen in den Schriften des Alten und Neuen Bundes noch ernst nehmen...

Non sequitur. Es gab schon immer zum Nachdenken befaehigte Glaeubige, und die hatten kein Problem damit, die Schriften des AT als symbolische Aussagen zu begreifen. Der Glaube an die woertliche Wahrheit ist etwas fuer einfachere Gemueter.
- - -

Ich bin von einfachstem Gemüt, selbstverständlich.  Gut zu erkennen am Niveau meiner Beiträge.
Nun zufrieden? Icon_cheesygrin
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#27
Ganz so simpel ist es auch nicht. Die meisten einfachen Gemueter kommen nicht mit solch verqueren Fantasien ueber die Welt daher, wie Du sie dauernd lieferst. Da kommt also noch ein Element dazu.

Ansonsten will ich anmerken, dass Du Dir diesen Huegel ausgesucht hast, mit Deinen Verweis auf “das thümmste Volk der Welt” als Nachtrag zum Stand unseres Wissens ueber die Welt.
Wobei im Prinzip auch die Feststellung nichts besonderes ist, anders als die von Dir impizierte Sichtweise. "Die Masse" zeichnet sich im allgemeinen nicht durch Intelligenz aus, unabhaengig von der Intelligenz der sie ausmachenden Individuen.

Der Erfolg des Christentums ist aber sicherlich dadurch zu begreifen, dass es gerade die einfacheren Bevoelkerungsteile mit simplen Botschaften fuer sich gewinnen konnte, also Bevoelkerungsschichten, die oft genug nichts zu verlieren hatten. Das hat ja schon Paulus begriffen (fuer das Zitat siehe Oswaldo in einem Parallelthread).
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#28
(25-05-2019, 15:11)Sinai schrieb: - - -
Es hat sich halt gezeigt, daß all die vielen "Zeichen" und "Berechnungen" falsch waren.
- - -
Wenn man sich diese vielen falschen "Berechnungen" der Endzeit seit dem Jahre 100 anschaut, dann sage ich das interessiert mich alles nicht.

Diesen Einwand höre oder lese ich immer wieder, insbesondere von den lieben Evangelikalen, die mit Nachdruck auf ihren Glauben an Jesus verweisen. Doch schon die Andeutung einer Erwartungshaltung lässt die Gesprächspartner nervös zusammenzucken.

Wie ich aus Diskussionen mit Leitern evangelikaler Gemeinden wie auch mit Vertretern der katholischen und evangelischen Kirche lernen musste, fürchten die Genannten nichts mehr als die in der Schrift vorhergesagte Übernahme der politischen Macht durch den zur Erde zurückkehrenden Messias.

Angehörige der christlichen  Religion sind durch Gesellschaft und Schule derart geprägt, dass sie es nicht wagen - jedenfalls nicht öffentlich - auf eine vorhergesagte Singularität zu verweisen, die gerade jetzt immer offener angesprochen wird: Die Verselbständigung der Europäischen Gemeinschaft insbesondere auf militärischen Gebiet. Vielleicht kann sich der eine oder andere vorstellen, welche für Folgen für die transatlantischen Beziehungen der in Offenbarung 17,12-13 vorhergesagte Militärpakt haben wird.
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#29
Keine. Irgendein europaeischer Militaerpakt wird immer nur dritt- oder viertklassig bleiben.

Und nun zurueck zu Paulus.
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#30
(25-05-2019, 17:47)Ulan schrieb: Keine. Irgendein europaeischer Militaerpakt wird immer nur dritt- oder viertklassig bleiben.

Und nun zurueck zu Paulus.

Jawoll, zurück zu Paulus. Paulus nämlich spricht in seinem 2. Brief an Thessalonicher 2,4 vom Spitzenpolitiker der kommenden Supermacht Europa. Dass Paulus das Römische Reich bzw. Europa als Nachfolger meinte, können Exegeten nicht ernsthaft bestreiten.
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